Stephanie Schnee - Der Schuppenmann

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In einem letzten, verzweifelten Akt des Aufbäumens gegen eine Natur, die immer weniger wahrgenommen und immer mehr ausgebeutet wird, gebiert der Wald ein Mischwesen: den Schuppenmann, ein Mann, der zugleich ein Baum ist. Der Schuppenmann verfügt über gewaltige Kräfte, besitzt ein gütiges Wesen und ein großzügiges Herz. Wird alles zusammengenommen aber ausreichen, um die Zerstörung des Planeten aufhalten zu können?
Diese Erzählung, in der die Worte singen, in der Sprache auf ein höheres ästhetisches Niveau gehoben wird, in der Ausdruck und Anspruch der Botschaft sich einander angleichen, richtet sich an Jugendliche und Erwachsene zugleich. Auf spannende, immer wieder auch humorvolle Weise durchlebt der Leser die Entwicklung von einem bescheidenen, staunenden Schuppenmann hin zu einem genialen Provokateur.
Das Titelbild stammt von Lothar Bauer.

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»Was ist das?«, fragte der Junge in einer Sprache, die nur er verstand. Seine hölzernen Lippen klapperten beim Sprechen.

»Was bist du?«, wollte er wissen. Er haschte nach dem fliegenden Geschöpf, immer wieder, aber es war einfach zu wendig. Endlich tat ihm der Vogel den Gefallen, flog herab auf die eine seiner Schultern und spazierte von dort den gesamten Arm bis zur Hand hinab. Gleich war der Baummann beglückt über das Flauschige, unendlich Weiche, das er fühlen durfte!

»O, du!«, sprach er, eigentlich nur leise, unverständliche Laute murmelnd, aber in einem bittenden, fast flehentlichen Tonfall. Er wollte gerne, dass das Vögelchen blieb.

Dieses hob gleich wieder ab. Mit welch großer Eleganz es doch durch die Lüfte segelte und den Raum teilte mit seinen vor- und zurückschnellenden Schwingen! Der Baumensch seufzte auf, tief beglückt über das Schauspiel. In seine Augen trat ein großer Glanz!

Mit dem Rücken setzte er sich zur Mutter Eiche und fühlte die Rinde, die ihm die Haut ritzte. Das waren gewiss die Zeichen der Mutterschaft.

»Bäumling sollst du heißen«, deutete der Junge durch Übertragung die Schrift auf seinem Rücken, »denn vom Baum bist du und zum Baum wirst du zurückkehren.«

Er schloss zufrieden die frühlingsgrünen Augen. Die Wimpern kämmten lange Schatten auf seine Wangen. Und so harrte er, weiter an der Eiche lehnend, der Dinge, die da noch kommen sollten.

Leise vor sich hindösend, sammelte er neue Kräfte, unterdessen die Sonne weiter schien und alles Gewölk vom Himmel vertrieb: Sie legte ein Blau dort hinein, das freundlicher nicht hätte sein können. Sodann strich sie es glatt, dass es sich verlief zur Erde hin, weißlich und sehr zart. Es war ein ungewöhnlich warmer Herbst!

2

Anders als bei den Menschen war die Zeit des Erwachens für den Bäumling: nicht nur, dass er vieles gar nicht zu lernen brauchte. Eine Sprache besaß er bereits, eine Sprache sowie einen eigenen Sinn und eine eigene Deutung von den Dingen, die ihn umgaben:

Die Begriffe, die er malte, waren wie fließende Worte. Seine Beobachtungen waren sehr genau und verliefen sich bis in kleinste Einzelheiten. Darum bemerkte er auch die vielen kleinen Veränderungen um sich herum. Das von hellem grünen Moos belegte Wurzelgeflecht einer Buche, das sich so faserig, aber auch so verspielt über den Höckern ausfranste, erhielt vom Bäumling bei Tag eine andere Deutung als in der Nacht. Es erhielt eine andere Deutung, aber auch einen anderen Namen, welchen er für sich mit Genauigkeit aussprach und den er ab dem Zeitpunkt, da er ihn in seinem Sinn geformt hatte, unverwechselbar und auch für alle Zeiten in der Erinnerung zu verankern wusste.

Gerade eben lief sirrend ein Fädchen Luft über den Waldboden. Wie schön sich das anhörte! Mittlerweile war es für den Jüngling allerdings an der Zeit, den Wald zu verlassen. Er entfernte sich vom Standort der Mutter, immer staunend und immer beglückt über das viele Neue, das er sehen durfte. Der Wald wurde weiter und lichter, die Bäume vom Wuchs her kümmerlicher, fast schien es dem Jüngling, als neigten sie sich zur Erde nieder, als seien sie etwas niedergedrückt. Er verstand nicht, dass und warum sie darbten.

Nach einem weiteren Tagesmarsch gelangte er schließlich an ein von Apfelbäumen gesäumtes Feldstück. In den Bäumen hingen Mistelbüsche mit weißen, perlengleichen Früchten.

Der Bäumling wusste nicht, was Misteln waren, aber er erkannte sie durch Vergleich stets wieder. Wie große beblätterte Sterne mit lustigen Platzknospen sahen sie für ihn aus!

Mit geraden Schritten lief er über eine weiche, in Richtung Bächlein abfallende Wiese, deren Gras noch taufeucht war vom Morgennebel. In der Nacht hatte er gut geruht und so lief er also beglückt durch den nächsten Tag. Bald brannte die Sonne wieder schön auf seiner Holzhaut, es knisterte das Gras unter seinen Füßen.

Der Bäumling badete im Wechselspiel der Farben. Am Bachlauf unterlag er zunächst einem Trugspiel: Er dachte erst, die Luft über dem Wasser sei weiteres Wasser. Denn immer webten dort zarte Schleier hin und her. Endlich aber bemerkte er seinen Irrtum, und sah zwischen den Bäumen bewundernd zum Himmel hinauf. Schon lief das Blau die Rundungen hinab und wurde weißlich ausgestrichen. Es ging gen Mittag zu und die Hitze bündelte sich.

Da trieb ihn plötzlich wieder das Heimweh. Er hatte seinen ersten Ausflug hinter sich, hatte vieles lieb gewonnen unterwegs. Und das alles wollte er jetzt gerne der Mutter Eiche erzählen!

Er sprang und lief, trabte und galoppierte fast über jedes Hindernis hinweg. Unglaublich, wie viel Kraft er besaß! Und wie schön, den Raum mit seiner Kraft zu durchmessen! In der Hälfte der Zeit war er zurückgekehrt und noch nicht einmal außer Atem, als er wieder daheim anlangte. Es roch nach Harz und nach der Liebe seiner Mutter, die ihn so unendlich anschmiegsam machte!

Zwei Tage lang stellte er sich auf ihre Wurzeln und wollte sie nicht mehr verlassen. Wenn frühmorgendlich der Nebel die Eiche umwallte, dann fühlte er sich wie unter einem Kleid, unendlich geborgen! Die Vögel schmetterten ihre Konzerte und besangen dieses gegenseitige Zutrauen. Wahrscheinlich durch die Liebe seiner Mutter bedingt, wuchsen dem Bäumling weitere Kräfte zu. Er streckte sich außerdem und wurde größer. Die alten Schuppen blätterten von ihm ab und es wuchsen ihm neue.

Am Morgen des dritten Tages endlich, die Sonne schien zwar, zerriss aber nicht die Nebelbank, sondern zog nur einzelne Milchfäden zu sich herauf, die sie dann wie Flatterbänder in den Himmel streute, löste der Baummensch sich aus der Umarmung. Er vermeinte die Eiche leise lächeln zu hören.

Interessanterweise empfand er fast auf einen Schlag dazu einen grausamen Hunger. Der Bäumling musste zwingend essen!

Bis hierher hatte er von einer Art naschigem Sekret gelebt, das ihm stündlich unmittelbar vom Gaumen in den Mund getropft war. Aber nun schien jener nach Harz schmeckende Dotter leergesogen. Er musste schauen, sich eine andere, äußerlich von ihm existierende Nahrungsquelle zu erschließen. Wie fordernd stieß die Zunge noch ein paar Mal gegen den Dottersack, der jetzt leer war und nichts mehr hergab. Er fühlte etwas im Mund zwischen seinen Zähnen und spie es aus. Es war die durchscheinende Hülle, die ihm bisher am Gaumen geklebt und ihn, inwendig gefüllt, genährt hatte!

»Mutter«, stöhnte der Bäumling in seiner Sprache, als der Hunger ihn schon schwach machte. Mit einem Mal zerriss der Nebel seine Schleier. Die Sonne schickte einen goldenen Strom durch das Geäst der Eiche. Und dort, wo der Sonnenspeer auf den Boden zielte, dort entdeckte der Sohn des Waldes und der Eiche eine frisch umgewendete Erdschicht.

›Ein anderes Waldwesen muss dort gewühlt haben‹ , dachte der Bäumling. Er bückte sich hungrig und entdeckte ein ganzes Lager an Eicheln, frisch glänzend und angenehm duftend. Gleich aß er ein Dutzend davon mit großer Gier. Die Schale knackte unter seinen Zähnen und er war glücklich über das neue Erlebnis, die Früchte als so wohlschmeckend erfahren zu dürfen.

Kaum dass er etwas gegessen hatte, wuchs er übrigens um einiges in die Höhe: Sein Nacken streckte sich, vom Lenden- bis zum obersten Halswirbel gab es einen Ruck. Die Schultergelenke dehnten sich und wurden breiter. Die Haut seines gemaserten Torsos wurde in die Länge gezogen, bis sie spannte. Auch die Beine stockten an Höhe auf, was drollig anzusehen war, denn irgendwie lag ein Knie an Höhe immer über dem anderen. Durch die vielen Verwerfungen der Haut über der Kniescheibe sahen sie einem Astknoten zum Verwechseln ähnlich. Nur dass sie halt miteinander wetteiferten, wer von ihnen rascher in die Höhe getragen wurde!

Auch die Füße des Baummenschen verbreiterten sich, die Fersen drückten breitere Mulden als bisher in den Boden und die Zehen, wenn sie sich durchkrümmten, sie glichen echten Wurzelhöckern.

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