Julia Heinecke - Schneesturz - Der Fall des Königenhofs

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Schneesturz - Der Fall des Königenhofs: краткое содержание, описание и аннотация

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Sechs Männer sitzen an einem Winterabend im Jahr 1844 in der Stube beisammen und spielen Karten. Die Frauen und Kinder sind schon zu Bett gegangen. Draußen stürmt es. Tauwetter.
Gegen 23 Uhr vernimmt die Nachbarin ein »Schausen«, doch denkt sie sich nicht viel dabei. Als sie am nächsten Morgen sieht, dass ihre Söhne vom Kartenspielen nicht zurückgekehrt sind, macht sie eine grausige Entdeckung: Der Königenhof ist verschwunden, von einer Lawine verschüttet. Wo sind seine Bewohner? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

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Julia Heinecke

Schneesturz – Der Fall des Königenhofs

Historischer Roman aus dem Schwarzwald

Zum Buch Von Schnee begraben Über 20 Personen leben 1844 auf dem Königenhof im - фото 1

Zum Buch

Von Schnee begraben Über 20 Personen leben 1844 auf dem Königenhof im Schwarzwald eng zusammen. Der Königenbauer holzt den Wald ab und stellt der Magd nach. Die Königenbäuerin streitet mit der Untermieterin. Tochter Bibiane soll einen Hoferben heiraten und hat doch ganz andere Pläne. Die Untermieterin wiederum will nichts als weg.

An einem Februarabend kommt es zur Katastrophe: Eine Lawine begräbt den gesamten Hof unter sich. Am nächsten Morgen entdecken die Nachbarn das Unglaubliche. Können sie die Verschütteten aus den Trümmern retten?

»Im selben Moment donnerte es bedrohlich, und die Stube begann zu zittern. Überrascht sahen die Männer hoch. Die Schnapsflasche auf dem wackelnden Tisch kippte um. Thomas fiel von der Bank und rappelte sich verwundert auf. Das Donnern schwoll an und ging über in ein gewaltiges Krachen. Das Licht erlosch in einem Windstoß. Nur Bruchteile von Sekunden später spürten sie den Schnee kommen.«

Nach einer wahren Begebenheit.

Julia Heinecke wurde in Berlin geboren, wuchs im nördlichen Schleswig-Holstein auf und ist seit über einem Vierteljahrhundert in Südbaden zu Hause. Sie absolvierte eine Übersetzer-/Dolmetscherausbildung und studierte anschließend Kulturwissenschaften. Heute lebt und arbeitet Julia Heinecke als freiberufliche Übersetzerin, Lektorin, Texterin und Autorin in Freiburg. In mehreren Publikationen hat sie sich sowohl auf Sachebene als auch in Romanform mit der Kulturgeschichte des Schwarzwaldes auseinandergesetzt. www.julia-heinecke.de

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Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Bildes von: © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Caspar_David_Friedrich_-_Fr%C3%BChschnee.jpg

ISBN 978-3-8392-6790-5

Zitat

Matthis mit dem Beil schlägt’s Eis entzwei.

Wetterregel

Matthiastag, 24. Februar

Personenverzeichnis

Die Bewohner des Königenhofs 1844

Familie Tritschler:

Martin Tritschler, der Königenbauer, *1784

Walburga, die Königenbäuerin, *1794

Ihre Kinder:

Lorenz, *1820

Elisabeth, *1821

Bibiane, *1822

Maria [Marei], *1824

Thomas, *1826

Martha, *1827

Theresia, *1828

Fidel, *1830

Magdalena, *1831

Mathäus, *1832

Leo, *1834

Julius, *1834

Maria Faller [Fallermarie], Mutter der Königenbäuerin, *1774

Die Gehausleute:

Hilar Winterhalter, *1814

Clara, seine Frau, *1816

Ihre Kinder:

Paul, 9 Jahre

Anton, 6 Jahre

Wilhelmine, 5 Jahre

Balbina, 3 Jahre

Catharina Hofmaier, Claras Schwester, *1822

Ihr Sohn Salomon, 1 Jahr

*

Die Nachbarn im Königenhäusle:

Philipp Beha

Maria [Behamarie], seine Frau

Ihre Söhne:

Blasius, *1821

Philipp [Philo], *1824

Johann Löffler [Löfflerjohann]

Maria [Löfflermarie], seine Frau

*

Der Nachbar vom Kajetanshof:

Paul Löffler [Kajetansbauer]

*

Der Geistliche:

Pfarrer Schilling aus Neukirch

Samstag, 24. Februar 1844, abends

Draußen stürmte es, den ganzen Tag schon. Jetzt, in den dunklen Abendstunden, ächzte und stöhnte das alte Haus sogar noch lauter als zuvor. Regen fiel hart auf das Schindeldach und ließ den Schnee in großen Brocken krachend auf den Boden fallen. Tauwetter.

Maria Beha sah von ihrer Stopfarbeit auf zu ihrem Mann Philipp, der am Stubentisch im Schein der Tranfunzel saß, vor sich das fast fertige Gestell einer Schwarzwalduhr. Er hatte genauso übermüdete Augen wie sie.

Ihre eigene Kuckucksuhr, die neben dem Herrgottswinkel hing, öffnete geräuschvoll ihr Türchen. Der Kuckuck sprang heraus und rief zehnmal.

»Zeit zu schlafen«, erklärte Maria.

»Bin fast so weit«, erwiderte Philipp Beha und setzte das Stemmeisen geschickt an.

Wenn er dieses Uhrengestell noch fertigstellte, konnten morgen früh seine Söhne Blasius und Philo es auch noch mit der restlichen Ware nach Urach bringen.

»Wo bleiben die Buben?«, fragte er, ohne aufzuschauen, während er seine Arbeit auf Fehler untersuchte.

»Sie sind noch drüben beim Königenbauern«, antwortete Maria, »aber sie werden sicher bald kommen, sie müssen schließlich morgen früh aufbrechen.«

Sie hielt ihr Gesicht dicht an die verregnete Fensterscheibe und blickte angestrengt nach draußen. Sie konnte nur einen schwachen Lichtschein erkennen, obwohl der Königenhof nicht mehr als einen Steinwurf von ihnen entfernt lag, zweiunddreißig Schritte genau.

»Sie spielen zu oft und zu lang mit dem Tritschler«, brummte Philipp.

Maria wandte ihr Gesicht vom Fenster ab und stand auf, um nicht antworten zu müssen, denn er hatte ja recht. Sie legte ihr Stopfzeug in den Korb auf der Fensterbank.

»Ich geh hoch«, gab sie das Zeichen zum Aufbruch.

»Ist recht.«

Maria zog wie jeden Abend die Zapfengewichte der Kuckucksuhr hoch, bevor sie über den schmalen Stiegenkasten die Treppe in die Schlafkammer, die über der Stube lag, nahm. Die Türe blieb geöffnet, sodass die Kachelofenwärme von unten nach oben zog. Maria zog ihr Nachtgewand und die Haube an, hockte sich über den Nachttopf, sprach schließlich ihr Nachtgebet und legte sich ins Bett. Wenig später folgte ihr Ehemann. Wie jeden Abend hatte er abgewartet, bis sie zugedeckt im Bett lag. Maria löschte die Kerze in der Laterne und zog die Vorhänge zu. Jetzt war es stockdunkel.

Wie gewohnt schlief Philipp schnell ein, während seine Frau wach auf ihren vielen Kissen lag. Sie hörte sein Schnarchen und ging im Geiste durch, woran sie morgen zu denken hatte. Den Söhnen ein Vesper richten, damit sie in Urach zu essen hatten und nicht Geld im Gasthaus ausgeben mussten. Hoffentlich würde der Sturm bis dahin aufgehört haben. Den großen Kessel mit Salz ausreiben, denn er hatte unten eine Schicht angesetzt. Die alten Leinentücher ausbessern. Brotteig ansetzen.

Normalerweise half ihr die Gewohnheit, den nächsten Tag zu planen, um in den Schlaf zu finden. Heute Abend jedoch wollte sich keine Bettschwere einstellen. Maria spürte eine innere Unruhe. Es musste am Sturm liegen.

Der Wind rüttelte zornig an den Fenstern, und der Regen prasselte ohne Unterlass. Fast glaubte Maria, dass der Holzschieber aus der Halterung fiele. Da gab es plötzlich ein gewaltiges Donnern und Dröhnen. Das ganze Haus zitterte. Maria richtete sich erschreckt auf und sprach schnell in die Dunkelheit ein Vaterunser. Es dröhnte und zitterte noch immer. Sie sprach ein zweites.

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