Ocke Bandixen - Grosse Fahne West

Здесь есть возможность читать онлайн «Ocke Bandixen - Grosse Fahne West» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Grosse Fahne West: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Grosse Fahne West»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Es gibt keine ostdeutschen Milchflaschen mehr. Dafür aber Westautos, Fertigpizza und eine Menge auszuprobieren. Als 1990 Marx und Lenin im Altpapier landen und die deutsche Einheit kurz bevorsteht, ist Peter mittendrin. Gerade der Schule entwachsen, verbringt der junge Westbürger die drei Monate zwischen Währungsunion und Einheit in der DDR. Zur gleichen Zeit, vermittelt vonKirchenbrüdern, erkundet die gleichaltrige Engellena aus dem Osten Peters Heimat im Westen. Beide staunen und werden bestaunt und merken doch, welche Lügen und Wunden hinter den Fassaden der Familien verborgen sind.Ein Roman wie die Erinnerung an die erste Liebe: süß, traurig, bewegend. Eine Sommerliebezwischen Ost und West mitten in der großen Wendezeit der deutsch-deutschen Geschichte. Der 19-jährige Peter verbringt drei unvergessliche Monate in einer ostdeutschen Kleinstadt. Zu dumm, dass sein Schwarm aus dem Osten in der gleichen Zeit bei ihm zu Hause im Westen ist. Erzählt mit viel Gespür für Zwischentöne und hintergründigem Humor.-

Grosse Fahne West — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Grosse Fahne West», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich nickte nicht ein, die schwarze Welt draußen gefiel mir. Erst waren wir durch die so vertrauten Straßen geschwommen, wie ein Fisch, der sich seinen Weg sucht. Die Straßen waren frei. Dann hatten wir den Ort verlassen und waren durch die ersten Dörfer gefahren. Der Abstand wurde größer, zwischen Einfahrten und Bürgersteigen, Höfen, Bushaltestellen, Wegen mit Feldern dahinter.

Dann die Schilder. Pfeile in bekannte Richtungen, Namen wie alte Bekannte. Dazu kamen entfernte, schließlich Unbekannte.

Ich öffnete die zweite Dose Bier.

20

»Ich weiß eine Stelle. Da müssen sie vorbei. Ist ’ne Allee. Pappeln oder so.«

Mir war es egal, bis ich eine Stunde später mit einem Blick Eichen identifizierte, die rechts und links an den Straßenrändern standen. Ich hatte ein bisschen geschlafen, Hunger hatte ich ebenfalls.

»Gib mir auch mal eine.«

»Nee, mach ich nicht.«

»Los. Gib mir eine.«

»Ich mach das nicht. Nachher bin ich es gewesen, der dich zum Rauchen gebracht hat. Bin ja immer an allem schuld. Nee, nee.«

Paulo wandte sich ab und spuckte den Rauch zudem noch seitlich weg.

»Nun komm schon. Gib mir eine.«

»Weißt du, wir erleben hier die Weltgeschichte live mit. Und du willst mit dem Rauchen anfangen. Da wirst du noch dein ganzes Leben dran denken. Das mit dem Rauchen würde dann immer dazu gehören. Da übernehm ich nicht die Verantwortung dafür.«

»Hör auf zu quatschen und gib mir ’ne Zippe!«

21

Die Wagen kamen nicht. Auch nach Stunden, in denen Paulchen wieder erklärte und mutmaßte, was an der Grenze los sei, dass die Grenzer da sicher überfordert seien, man müsse das verstehen und so weiter.

Nur ein Bauer kam näher am Vormittag, auf einem alten Traktor ohne Nummernschild. Hier sei aber gar keine Straße. Die Allee, nein, die führe nicht nach drüben. Die Richtung, ja, die sei die richtige. Aber die Straße mache einen Knick hinten. Warum wir denn nicht bis ans Ende gefahren seien, da hätten wir es doch gesehen.

Ich vermied es, Paulo anzusehen. Ich fluchte leise, denn ich kannte den Grund natürlich. Er war so dämlich, dass er nur Paulo hatte einfallen können: Wir waren nicht weiter gefahren, weil hier der bessere Platz war. Das hatte Paulo gesagt, vor Stunden, als wir angekommen waren. Hier hat man den besten Platz, wie eine Bühne, genau richtig für zwei Hauptdarsteller, wie wir es seien, hatte er gelacht, es aber ernst gemeint. Die Allee wurde breiter hier, freier, der Himmel war besser zwischen den kahlen Ästen zu sehen. Unser Auto stand am Rand, die erwartete Kolonne würde bestens an uns vorbeikommen, der beste Platz zum Winken und Jubeln.

Ich wandte mich ab, als der Bauer Paulo den Weg zum neu geöffneten Grenzübergang schilderte.

Wir fuhren auch hin, sahen die Kolonne, stiegen aber nicht aus. An einer Kreuzung wurden wir hineingelassen in die Schlange und waren bis zum Ortsausgang ein Teil der bejubelten Ostkarawane. Wurden ebenso beklatscht, uns wurde zugewunken, flache Hände klopften auf die Motorhaube, auf das Dach, von aufmunternd nickenden Trägern grauer Übergangsjacken. Niemand wunderte sich anscheinend über unser Westauto und Westkennzeichen.

Die Scheiben ließen wir aber oben, versuchten zu lächeln. Kurz vor Ende der Schlange begann Paulo heiser zu kichern. Dann verflüchtigte sich der Spuk.

Die erste Stunde auf dem Heimweg schwiegen wir, die anderen schlief ich.

Auf dem Weg, irgendwo, ich hatte gedöst, schlug mir Paulo gegen den Oberschenkel.

»Peter, aufwachen! Wach auf, Mann.«

»Was?«

»Schnell, guck mal!«

Er hatte den Wagen gestoppt, mitten auf der Landstraße.

»Bist du bescheuert? Warum hältst du an?« Dann sah ich es auch. Das heißt, meine Augen flogen hin- und her, schnappten, was sie zu sehen bekamen.

»Licht aus, Mann, schnell!«

Kühe rannten auf uns zu, viele, trabten, wuchteten ihre schweren Körper uns entgegen, an uns vorbei. 30, 40 rennende, dampfende Kühe. Eine ausgebrochene Herde, kein Zweifel.

Paulo hatte das Licht runtergeschaltet, den Warnblinker an. Er hupte ein, zwei Mal.

Der Donner ließ das Blech vibrieren, der Atem der Viecher die Scheiben beschlagen. Oder waren wir das? Ein graubunter Strom fuhr, floss an uns vorbei, es wurde dunkel und, wie wenn es donnert und regnet. Der Wagen schien nach innen gedrückt zu werden. Ein Gewitter aus Kuhleibern.

»Die rennen uns um, eine rennt uns um! Die können nicht so schnell ausweichen. Guck dir das an!«

Paulos Augen, sein Mund, sein ganzes Gesicht stand offen. Ich nickte, meinte es aber nicht aus vollem Herzen.

Ich empfand keine Furcht, spürte das Getrommel der Hufe im Bauch, wagte es, mein Seitenfenster einen Spaltbreit zu öffnen, wandte nicht die Augen von dem Schauspiel ab. Eine Kühle stieg in mir hoch, das Grollen berauschte mich. Und dann wurde es weniger und war bald vorbei. Ein oder zwei Kühe holperten noch an uns vorbei, schlugen gegen den Außenspiegel, aber keine landete direkt auf dem Kühler. Ich fühlte mein pulsierendes Blut.

Paulo startete den Wagen, schaltete das Licht wieder an, fuhr zügig los. »Hast du das schon einmal erlebt?«

»Nein, aber es fühlt sich gut an.«

»Also, mir hat das gereicht.«

»Mir nicht.«

22

Dann kamen sie auch zu uns. Openhagen, »wie K’, nur ohne«, der Vikar, hatte den Besuch organisiert. Drei Jugendliche und ein Diakon aus der Partnergemeinde Zembin. Sollten im Gemeindehaus schlafen. Ist kein Problem, hatte der Schifferpastor gedonnert und Bo Pevsen, den Küster streng angeguckt. Ging ja auch damals, bei der Schneekatastrophe, antwortete der widerwillig und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Deshalb habe man ja auch ein richtiges Badezimmer oben und eine kleine Küche, damit sich die Gäste selbst versorgen könnten.

Das wollten wir aber tun, schleppten Essen heran, Getränke, deckten den Tisch mit den weißen Mehrzwecktellern und den von Gemeindemitgliedern gestifteten, vielfach unterschiedlichen Gläsern. Wir warteten, aber sie kamen nicht. Waren sie doch nicht rübergelassen worden? Hatte jemand so etwas schon gehört? Es änderte sich jeden Tag so viel, wer konnte das wissen. Openhagen, »wie K’, nur ohne«, behielt seine gute Laune, sang, bis ihn Anna ans Klavier schickte, damit er aus dem Weg war. Gesang drang bald aus dem Saal. Wer genau kommen würde, dass wusste nicht einmal er.

23

Ein vollbärtiger Raucher von Filterlosen, zwei Jungen und ein scheu blickendes Mädchen falteten sich später am Abend schließlich aus einem kleinen grünen Wagen. Tino, Lanz und Susan, der Diakon wurde Romer gerufen, was offenbar sein Nachname war.

Openhagen, »wie K’, nur ohne«, schüttelte Hände, warf Namen um sich, wirbelte, so gut er das mit seinen zwei Metern konnte, zwischen den beiden Gruppen, uns und unserem Besuch hin und her und versuchte Fäden zum Anknüpfen weiterzureichen. Der Schifferpastor stand an der Tür. Er wollte die Spätnachrichten sehen, ich wusste es, er hatte es uns oft genug erzählt, wie ungern er die verpasste, wenn er sonst schon den ganzen Tag, wie er es ausdrückte, nicht mitbekam, was in der Welt außerhalb der seinen so passierte. Er überließ bald uns das Feld und donnerte abermals ein »Willkommen, willkommen« in die Runde, bei der er »liebe Brüder und Schwestern« sicher nur mühsam zurückhalten konnte.

Essen, gucken, langsam, stockend erzählen. Wetter, Fahrt, Grenze.

Ich konnte mich gar nicht genug darüber wundern, dass sie, bei allem durchaus merkbar anderem Zungenschlag, unsere Sprache sprachen. Besonders Lanz gefiel mir. Er schoss wenig in die Runde, es traf, und wenn alle lachten, kontrollierten seine Augen, wer und wie.

Am nächsten Vormittag, als wir, Anna und ich, die beiden Jungen durch unser Städtchen führten, begannen wir, begann ich zu erzählen. Schule, Freunde, Arbeit. Tino erschreckte und ärgerte mich mit der dummen Frage, wo mein Vater doch Tischler sei, ob ich ihm da nicht einen Stuhl schenken könne. Lanz drehte angewidert den Kopf zur Seite, schämte sich. Ich spürte ein Band zwischen uns.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Grosse Fahne West»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Grosse Fahne West» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Grosse Fahne West»

Обсуждение, отзывы о книге «Grosse Fahne West» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x