Pavel Kohout - Ende der großen Ferien

Здесь есть возможность читать онлайн «Pavel Kohout - Ende der großen Ferien» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ende der großen Ferien: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ende der großen Ferien»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Kohouts Roman erzählt von den Schicksalen zufällig zusammengekommener Menschen, die zur Sonnenwende 1983 ihrem Vaterland den Rücken kehren und sich in die freie Welt absetzen. Ein bestimmtes Datum wurde gewählt, weil sich Fluchtbedingungen ständig verändern; weder die Zeit und die Schauplätze noch die Nationalitäten sollten jedoch darüber hinwegtäuschen, dass die Emigration weltweit ein Jahrhundertproblem darstellt, das in wechselnden Kulissen und Kostümen ähnliche Sorgen und oft auch Tragödien mit sich bringt. Biografische Anmerkung Pavel Kohout, 1928 in Prag geboren, zählt zu den international bekanntesten Schriftstellern und Dramatikern. Als einer der Wortführer des «Prager Frühlings» von 1968 wurde er aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und über 20 Jahre totgeschwiegen. Mitverfasser der «Charta 77», daraufhin 1979 ausgebürgert. Zu seinen bekanntesten Werken gehören «Die Henkerin» (1978), «Wo der Hund begraben liegt» (1987) und «Sternstunde der Mörder» (1995). 2010 erschien seine Autobiografie «Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel». Pavel Kohout lebt heute wieder in Prag.

Ende der großen Ferien — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ende der großen Ferien», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

«Hallo», rief er, «hallo, Genosse Reiseleiter! Hallooo!»

Die uralten Wände waren noch nicht in den Genuß von Abdichtungen gekommen. So weckte er das halbe Hotel. Von nebenan kamen verwirrte Stimmen.

«Ans Fenster!» schrie er durch die Mauer, «macht das Fenster auf! Das Feensteeer!»

Schon klirrte im Nebenzimmer Fensterglas. Er beugte sich hinaus und sah den Reiseleiter samt dem Lehrer, der, da sein Toupet im Schlaf verrutscht war, aussah, als habe er ein drittes Ohr.

«Was ist los...? Was geht hier vor?»

«Sie sind verduftet.»

«Was...?»

«Was, was! Abgeschwirrt! Kurve gekratzt! Fliege gemacht! Futschikato! Merde, weg sind sie, abgesprungen, abgehauen, ich hab’ sie gesehen.»

Die beiden von nebenan wurden jetzt von der speckigen Brust des Busfahrers beinahe aus dem Fenster weggedrückt.

«Wer?»

«Rada, der Gärtner, und mit ihm irgendein Weibsstück.»

«Wer war das?»

«Weiß ich nicht.»

«Das Hotel», der Reiseleiter bereitete sich sein Alibi vor, «ist doch abgeschlossen...!»

«Sie sind vom Fenster heruntergesprungen. Mit Koffern!»

Der Chauffeur hat seinen wahren Beruf nicht verleugnet. Er duzte ihn sogar.

«Der Rada, der wohnt doch mit dir zusammen!»

«Ja.»

«Wie konntest du ihn laufen lassen?»

«Er hat mich eingesperrt, diese Ratte, bevor er verduftet ist! Ich sitze hier fest!»

Dafür dankte er jetzt dem Himmel. Über und unter ihm öffneten sich die Fenster.

«Genosse Kozel», rief der Lehrer bereits aus der Tiefe des Zimmers, «Genossen, rein in die Hose, wir müssen sofort Maßnahmen ergreifen.»

In die Szene klang mit vier hellen und zwei dunklen Schlägen die volle Stunde. Von allen Leuchtschriften blieb als einzige die am oberen Ende des Stadtplatzes übrig: Gendarmerie. Hier roch der Busfahrer seine Verbündeten.

«Wir übergeben das der Polizei. Die muß sie doch herausrücken!»

«Hast du spitzgekriegt, wohin sie rannten?» fragte der zermarterte Reiseleiter den eifrigen Informanten.

Strniště wußte noch aus dem Knast, daß der Judas am schlimmsten endet. Er hat seine Rolle erfolgreich gespielt, und darum hat er jetzt auf den unteren Teil des Platzes gezeigt.

«Dort! Dort! Eine Karre hat auf sie gewartet.»

«Was für eine?» fragte der Busfahrer, schon im Parka, «hast du dir das Kennzeichen notiert?»

«Nein, aber es war ein schwarzer Mercedes.»

«Na ja, dann war es der CIA», sagte der Spitzel routiniert, «die können wir vergessen!»

Als sie das Geschrei vom Hotel her hörte, verlor sie die Nerven und fing an zu laufen. Weil sie, seitdem sie zusammen waren, Absätze trug, um ihn durch ihre ansehnlichen Beine von den Falten um die Augen abzulenken, kam sie jetzt ins Stolpern. Er kriegte es mit der Angst.

«Liduška, spiel nicht verrückt!»

«Sie sind hinter uns her...»

«Sie können uns doch nichts anhaben! Du brichst dir noch das Bein.»

Atemlos erreichte sie das Gäßchen an der Kirche. Die Fußgelenke trugen sie fast nicht mehr, sie hat die Schuhe abgestreift, hielt sie fest und eilte auf Strümpfen weiter. Er hatte keine dritte Hand, so bemühte er sich, sie wenigstens mit Worten zu stützen.

«Das hätten wir geschafft, Liduška, beruhige dich doch!»

Links sah er das Beisl, in dem er abends mit dem Mann saß, der nun die Strafexpedition gegen sie zusammentrommelte. Rechts lag das Pfarrhaus. Er knallte die Koffer auf den Boden, er hatte selbst genug, und drückte die Klingel. Er hob den Kopf zum Kirchturm empor, ehe er begriff, daß er das engelartige Bimbam selber auslöste. Er glaubte nicht, daß dies jemanden wecken könnte, und so schellte er erbarmungslos weiter, bis er im Haus Schritte hörte. Dann faßte er Lída um die Schulter und drückte sie an sich.

Sie zitterte wie in einem Anfall von Schüttelfrost. Ihre Zähne klapperten. Er war kein guter Tröster, traute seiner Fähigkeit nicht, Gefühle in Worte zu kleiden. Seit dem Tag, als sie ihn mit der Musik bezauberte, hat er ihre intellektuelle Überlegenheit anerkannt. Er begriff natürlich, daß er sie als Mann für sich gewonnen hat, schon in der ersten Nacht vergaß er, sich je mit Věra geliebt zu haben, erst mit dieser Frau entdeckte er die Seligkeit der Leidenschaft. Sie schien wie er zu fühlen, stöhnte in seinen Armen, wie sie es bisher noch nie erlebte, schwor sie ihm. Als sie sich jedoch anzog, fand er sie wieder unerreichbar; er verstand nicht, warum sie sich mit ihm abgeben sollte.

Erst jetzt, als ihr Kopf an seiner Brust lag, höher reichte er nicht, und ihren schlanken Körper, dem sie durch Gymnastik und Hungerdiät seine Mädchengestalt zu bewahren suchte, ein Krampf schüttelte, begriff der Gärtner, daß er es ist, der ihrem Geist in der Not Kraft verleihen soll. Das hat ihn ermutigt.

Die massive Tür öffnete sich, eine alte Frau erschien, so kantig und mächtig, daß sie den Rahmen ausfüllte. Mit dem grauen Kopf voll ragender Haarwickel war sie ein prachtvolles Exemplar von Pfarrhausköchin. Forschend musterte sie das Paar mit Augen, die rasch wach werden konnten.

Die Pianistin kam wieder zu sich, ich bin ein Stehaufmännchen! sagte sie gern, wirft mich eine Ohrfeige nieder, bin ich so schnell wieder auf, daß ich mir die zweite selbst von der gleichen Hand hole. Sie machte einen Schritt auf die Frau zu.

«Bitte, entschuldigen Sie die späte Störung, wir sind...»

«Eben geflohen?»

«Ja!»

«Aus einer Busgruppe?»

«Ja...»

«Nun, kommt herein! Na, bitte schön! Ihr braucht ganz sicher einen Kaffietschko!»

Noch nicht gewöhnt, in der Umzingelung einer fremden Sprache zu leben, wurde ihnen verspätet bewußt, daß sie ihre Muttersprache hörten. Lydia staunte.

«Sie sind Tschechin?»

«Budweiser Ecke, aber nur von Mutterseite. Der Vater war Ungar und seine Eltern Serben. Ich bin... na, wie sagt man bei euch, Gehacktes?»

«Faschiertes...»

«Jawohl! Ein echtes österreichisches Laberl. Nur herein! Der Herr Pfarrer zieht sich schon an.»

Sie nahm ihr den Mantel aus der Hand und ging die breite Treppe voraus. Lydia erinnerte es hier an ehrwürdige Privatpensionen, die Margrit Prohaska ihr auf ihren Tourneen besorgte, nur daß anstelle eines Hausdieners ihr Liebhaber die Koffer trug. Der Salon in der Etage roch angenehm nach einer Mischung von altem Stoff und Wachs, hier müssen oft Kerzen gebrannt haben. Jetzt hat sie ein Lüster willkommen geheißen.

«Keine Angst vor dem Herrn Pfarrer», sagte die alte Frau, «er ist noch jung, versteht den lieben Herrgott mehr als die Welt. Aber wir werden es schon packen...!»

Hochwürden, durch die andere Tür kommend, ähnelte eher einem Studiosus aus alten Heimatfilmen. Die betonte Ernsthaftigkeit seines Auftretens verriet seine Jugend nur um so mehr. Nachdem er beiden die Hände sanft gedrückt und auf die Lehnstühle mit den gestickten Kissen gezeigt hatte, setzte er sich ihnen gegenüber, legte die Hände zusammen und lauschte, während in der Küche Geschirr klapperte, verschlafen dem Bericht von der Flucht; ständig nickte er dazu. Lydia hatte sich vor Ermüdung auf das Wichtigste beschränkt.

«Hat man euch drüben verfolgt?» fragte er dann.

«Ja. Ihm», sie zeigte auf den Gärtner, «hat man verboten, in die Kirche zu gehen, und ich habe seit langer Zeit keine Möglichkeit mehr bekommen zu konzertieren.»

Er machte eine so skeptische Miene, daß sie gereizt hinzufügte.

«Es gibt auch gewöhnliche Situationen, die ein Mensch unter normalen Umständen löst, indem er das Land wechselt. Und wenn man es nicht darf, muß er manchmal flüchten!»

«Welche Situationen haben Sie im Sinn...»

«Die persönlichen.»

«Ach so...» er schaute den Gärtner an, «durfte etwa Ihr Herr Sohn nicht studieren?»

Sie spürte ihr Erröten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ende der großen Ferien»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ende der großen Ferien» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ende der großen Ferien»

Обсуждение, отзывы о книге «Ende der großen Ferien» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x