Hans Leip - Tinser

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Tinser ist der Anführer einer kleinen Gruppe abgerissener Menschen, die, einst deutsche Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs, nach den Wirren der Revolution ihren Lebensunterhalt im fernen Sibirien als Platinschürfer fristen. Als sie die Rückkehr nach Deutschland beschießen, ahnen sie nicht, welche Abenteuer und Strapazen vor ihnen liegen … Für Tinser beginnt eine lange Reise über viele Stationen in etlichen Ländern hinweg. «Tinser» war Leips erste Romanveröffentlichung, nachdem ihm mit seinem Erfolgsroman «Godekes Knecht» der spektakuläre Durchbruch gelungen war, und er steht dem großen Vorgänger in nichts nach!-

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Stoi blickt ihn unbehaglich an. Eine gemeinsame Erinnerung steht dunkel in beider Augen, und Stoi, der jetzt einen Schnurrbart trägt, stösst unversehens einen lästerlichen Fluch aus.

Der dritte Reiter, die russische Kommissarin, spricht, als schriebe sie die Worte auf die fahlen Rippenzeilen: „Andenken sind gut.“

Und damit reiten sie weiter.

„Towarischin,“ wendet nach einer Weile Tinser sich an das Mädchen, und es bedeutet Genossin. Er hält sich rechter Hand, gerade und lang ragt er aus dem Sattel empor, die Schafmütze schräg auf den steilen Hinterschädel geschoben. „Wie weit noch —“

Das Mädchen unterbricht ihn: „Rede mich ruhig mit Baryschnja an, Towarisch Tinser!“

„Verzeihung, selbstverständlich, also denn, gnädiges Fräulein!“ Sein Ton wird preussisch.

Stoi lacht auf, so dass es trocken in die Dämmerung knattert.

„Aber ich, Hauptmann Staudelhofer, werde es nicht tun!“ lacht er.

„Jeder neigt etwas zur Eitelkeit, das ist Menschenlos!“ sagt Tinser auf Deutsch und wirft einen mahnenden Blick zu dem Bayer hinüber.

Die Baryschnja wiegt sich gut in Hosen und mit buntem Leder besetzten Filzstiefeln dahin. Sie trägt seidene Strümpfe und Lackschuhe darunter, die beiden Männer wissen es; denn sie hat bei der Mittagsrast die Botiki ausgezogen. Magere Wege fädeln sich durch die Steppennarbe, es wird schon unsichtig. Das Mädchen sagt, nicht sehr laut, da man die Hufe kaum hört:

„Die Anrede mag für eine Bolschewistin etwas eitel sein, aber wir tragen keinen Schmuck mehr als uns selber. Vielmehr dieser arme Boden hier, er trägt uns als Schmuck. Ich möchte mich mit den Füssen an diesen Gäulchenschweif binden und, den Mund auf dieser Erde, mich im Galopp zu Tode küssen! Ich kann mir keinen Bart wachsen lassen, ich kann mir nicht helfen, ich liebe dies Land, wie ein Weib liebt.“

„Schön!“ antwortet Tinser. „Hauptsache, dass Sie die Gegend kennen und wir uns nicht verlaufen.“

Ihre Stimme hebt sich an, fast singend, ihr Atem ist vom Ritt unverbraucht, ihre Hand weist in die Runde.

„Sieh, wie es sich verzweigt! Jeder Weg hat seine Heimat, und überall ist es die Lust, auf und ab im Schwung dahinzutraben. Spiel, was du willst, die Liebe oder die Balalaika, schufte oder diniere mit bedeutenden Geistern: das gute Auf und Ab, das macht es, das ist die Lust. Das Ziel? Das Ziel ist immer schnell herbei. Es wird fast langweilig, wenn man zu gut im Sattel sitzt.“

Tinser sieht ernst zu ihr nieder. Seine Gehirnrinnen sind für solche Überlegungen in langen Jahren zu sehr verschlickt. Er weiss nichts zu antworten. Ein mühsames Bild quält sich in ihm auf, ein heller Strom voller Schiffe, ein Haus auf der Uferhöhe, ein helles Mädchen, das da oben steht. Die ungeheure Einsamkeit ringsum stimmt ihn auf einmal traurig. Er blickt zurück. Das Gebein, diesseits eines Grasbuckels gelegen, ist noch zu erkennen. Das Mädchen fängt seinen Blick auf. Sie neigt kurz ihr von Entbehrung und Erlebnis vor der Zeit geschärftes Profil. Ihr grosser schöner Mund hebt sich danach gegen ihn, als schwebte er. Nun trällert sie ein wenig mit etwas gläserner Stimme:

„Seht das Haus, dort seht in der Lubjanka,

Der Tod verspritzt mein Blut, mein rotes Blut.

Es ist ein Lied, das man in Moskau singt, es ist das letzte Ziel, wie das dort hinter uns,“ sagt sie leise. „Vielleicht hat man ihn umgebracht wegen eines geringen Zwiespalts der Gedanken. Vielleicht war seine Zeit dahin, vielleicht hat man ihn essen müssen in der bitteren Not. Ach, er war ohne Schuld und seine Mörder auch; denn ist das Opfer nicht süss um des Todes willen? Ursachen sind verzwickte Knäuel, wie soll ein Mensch sie rasch entwirren! In uns, o Lieber, wohnt die grosse Bestie, und der arme Christus steht immer vor der Tür. Und wenn es wahr ist, dass geschrieben steht, es werde das Lamm das Tier verschlingen, so muss es doch selber zur Bestie werden, wie solches sie denn auch in Jesu Namen mehr als im Namen des Teufels bewiesen haben. Schwimmt die Erde nicht heute wie ein dunkler Dotter im Himmel? Vielleicht war dieser Mensch der Same aus Gott. Nun brütet die Ewigkeit daraus eine neue Welt. Ach ja. Lass ihn gesegnet sein! Das Mütterchen hat ihn in ihre morgenrote Schürze gefaltet, wann nimmt sie auch uns ans letzte Gängelband?“

Stoi, der ab und zu finster herübergeblickt hat, nestelt die Flasche vom Gurt und trinkt. Er knurrt etwas Dumpfes und schlägt die Hacken in seinen Gaul.

Die beiden traben gleichfalls an.

So geht die Zeit dahin. Die lange Dämmerung wird zur Nacht. Der Mond steigt strichdünn in den grünen Himmel. Die Nachtzikaden beginnen zu lärmen. Der Geruch der abgeblühten Gräser ist dick wie süsses Brot. Tinser nimmt eine Bodenschwellung wahr und sieht nach den ersten Sternen, um die Richtung zu prüfen. Sein Sinn ist voller Verwirrung.

Als er wieder hinterherkommt, wendet sich das Mädchen mit bedeutungsvoller Betonung nach ihm um.

„Die Sterne sind oben, aber hier unten sind Lichter!“

Wirklich tauchen in grosser Ferne Lichter vor ihnen auf. Tinser sinkt etwas in sich hinein. Bei dem niedrigen Gaul reichen die Bügel schlecht für seine Beine. Er ist hundemüde und dennoch seltsam erregt. Aber jetzt wird Stoi aufgeräumt.

„Hast du keine Angst?“ hört er ihn zu dem Fräulein sagen.

„Die Tscheka ist tot!“ antwortet sie.

„Mir ist so eine kleine Taschenkanone, wie du sie hast, sicherer.“

„Man schiesst besser mit der Zunge, aber man muss sich auf das Sichern verstehen!“

Ihre Stimme hört sich schnippisch an. Tinser lenkt sein Pferd so, dass er Stoi einen heimlichen Blick zuwerfen kann. Stoi scheint es nicht sehen zu wollen. Aber das Mädchen merkt es.

„Glaubst du, dass ich eine Agentin bin?“ fragt sie unverblümt.

„Ja!“ antwortet Tinser, so sorglos es heraus will. Sie lächelt, er fühlt es mehr, als dass er es sieht. Sie heisst Stasja Antonowna, denkt er.

„Dsershinski, der rote Henker, er macht jetzt Eisenbahnen, und ich bin nicht als Kavalierpüppchen entsandt, sondern um das Gelände zu prüfen.“

„Er macht auch Kinderheime für die ganz Vorsichtigen!“ fügt der Bayer hinzu.

Was mag in ihn gefahren sein! Tinser steigt es beklommen auf.

„Ja, wir,“ sagt Stoi, „die wir abgesandt sind —“

Die Reiterin unterbricht ihn, ein kurzes Gurren in der Kehle, sie verdreht das Wort, ihre Stimme klingt spielerisch und lauernd:

„Weggesandt! Auch mich will man los sein!“

Tinser fühlt, wie sie ihn schräg von unten ansieht.

Was soll das, denkt er. Die Gurgel ist ihm eng. Er drückt den Kopf ins Genick. Er fühlt die Narbe und die Erinnerung an jene unheimliche Schwester, die Jahre zurückliegt. Da reitet ein Weib zwischen ihnen, zwischen ihm und einem guten Kameraden. Oh, diesmal sind sie misstrauisch und ahnen beklommen, dass es unnötig ist, misstrauisch zu sein, in dieser Beziehung wenigstens. Und es ist nach langer Zeit wieder ein gebildeter Mensch. Vielleicht sogar ein ausserordentlicher Mensch. Verdammt, dass es dazu ein Weib ist!

Stoi hat von Mittag an gänzlich verschleierte Augen gehabt, man muss befürchten, dass er vor Fieber plapperhaft wird.

Nun erzählt er sogar die Geschichte von dem Mongolen, den sie in den Bagger geworfen haben mit eigner Hand.

Tinser prescht vor, um es nicht mit anhören zu müssen.

5

Die Fratze im Nacken

Nach einer Weile bezwingt Tinser seinen Unwillen, er pfeift vor sich hin, lächelt sich gleichsam zu.

Was soll ihm ankommen? Es gibt zwischen Himmel und Hölle nichts, was sie nicht erlebt hätten. Und hier zumal, im Frieden der Steppe, ist die rechte Zeit gekommen, endlich ein wenig sorglos zu sein. Stoi hat recht! Die Jahre haben sie gegerbt wie ein unverwüstliches Hosenleder. Und nun ist es soweit, und sie reiten in die Sonne und in die Heimat.

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