Will Berthold - Heißes Geld

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Werner Nareikes, eigentlich Horst Linsenbusch, hat sich die Hände schmutzig gemacht. Mit Menschenhandel und Erpressung hat er Millionen verdient, und das Geld liegt sicher auf einem Schweizer Nummernkonto. Nach siebzehn Jahren im Untergrund will er sein Doppelleben nun endlich beenden. Die Einzige, die seine wahre Identität und seine schmutzige Vergangenheit kennt, ist seine Frau Hannelore, die er tatsächlich dazu gebracht hat, ihn bei den Behörden als verstorben zu melden. Dies soll Hannelores letzte Aktion werden, denn Linsebusch will sie beseitigen und sich an der Seite seiner knapp dreißig Jahre jüngeren Geliebten ein schönes Leben machen. Doch der Millionär hat die Rechnung ohne seine Frau gemacht, und ehe er sich versieht, geraten seine Pläne durcheinander …-

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Sie nahm auf der anderen Seite seines Schreibtisches Platz, und Nareike begann mit dem Diktat. Sabine trug ein buntes Sommerfähnchen mit halblangen Ärmeln und tiefem Ausschnitt. Die Haut, die sie zeigte, war gebräunt, appetitlich und machte süchtig, sehnsüchtig. Nareike verlor den Faden, und es war kein Wunder, denn der Frühling narrte ihn. Er interessierte sich mehr für die schöne Blonde als für das Subjekt seines Satzes.

»Unter Hinweis auf diese bedauerlichen Umstände sehe ich mich leider gezwungen, Ihnen mitzuteilen, daß wir mit Wirkung vom 1. Juli unseren Nettopreis für die Standheizung, Typ SL 4, um 4,2 Prozent anheben müssen« repetierte Sabine unaufgefordert und sah ihn an.

»Mein Gott, sind Sie tüchtig, Sabine«, quittierte er die sanfte Mahnung. »Schlußabsatz«, kürzte er das Diktat ab. »Gesteigerte Lohn-und Materialkosten, Hoffnung auf Verständnis und weitere gute Zusammenarbeit – Sie sind ja ein kluges Kind, Sabine, Sie bringen das auch alleine hin.«

»Besten Dank, Herr Direktor.«

»Warum so förmlich?«

»Weil es sich so schickt«, entgegnete Sabine mit einem geronnenen Lächeln.

»Und Sie halten sich immer an das Schickliche?« spöttelte er.

»Meistens«, antwortete sie. »Aber im Büro immer, Herr Direktor.«

»Machen Sie mir bitte eine Tasse Kaffee«, sagte er, »Und lassen Sie künftig diesen dummen Titel weg.«

»Wie Sie meinen, Herr …«

»Nareike«, erwiderte er mit Nachdruck. »Schlichtweg Nareike. Für Sie wenigstens.« Er machte es sich bequem in seinem Stuhl, zeigte Behagen über die Unterbrechung der Büroarbeit. »Ich hoffe, daß Sie mit mir ebenso zufrieden sind wie ich mit Ihnen, Sabine.«

Sie hantierte an der Kaffeemaschine, kehrte Nareike den Rücken zu. Er verschlang sie mit den Augen. Er atmete schwer. Sie zeigte Haut, viel bloße Haut, und obwohl sie weit weg war, meinte er ihren Duft zu riechen. Sabine hatte eine Ähnlichkeit mit der Tochter des Vichy-Ministers, mit der er sich heimlich getroffen hatte. Zuerst mit der Mutter, dann mit – der Tochter, und zuletzt mit beiden zusammen zur ménage à trois. Aber daran dachte er besser nicht. Paris war weit weg und aus seinem Leben gerückt, aber Sabine, diese lässige Blondine mit den aufreizenden Bewegungen, war nahe.

»Das Personalbüro moniert die Urlaubsliste«, sagte sie.

»Ach ja.« Er öffnete die Schublade, schob ihr das Rundschreiben zu. »Tragen Sie sich bitte noch ein«, sagte er. »Haben Sie schon ein Urlaubsziel?«

»Ja«, entgegnete Sabine. »Den Süden. Die Sonne.«

»Spanien?« fragte der Direktor.

»Italien«, antwortete Sabine. »Ischia.«

»Allein?«

»Das weiß ich noch nicht«, versetzte sie mit einem gewissen Lächeln.

»Der Eisberg und der heiße Süden«, alberte Nareike, was er sonst nie tat. »Hoffentlich lassen die Südländer noch etwas übrig von Ihnen.«

»Männer in Haufen fürchte ich wenig«, antwortete sie.

»Sondern?«

»Einzelgänger«, entgegnete sie mit verengten Pupillen.

»Sie spielen doch nicht etwa auf mich an, Sabine?«

»Ich würde mich hüten, Herr …«

»Nareike«, versetzte er und spürte ein Verlangen, das jede Vernunft auslöschte, das ihm ins Gesicht geschrieben sein mußte und ihn noch so weit zu übertölpeln drohte, daß er dieses Mädchen in seine Arme reißen würde. Er stand auf und ging ans Fenster. Er ärgerte sich. Er könnte es nicht mehr lange durchstehen, aber die Zeit der Freiheit war in Sicht. Das Ende der Durststrecke. Er war kein Tölpel sondern ein Eroberer, wenn auch ein angejahrter, und so hieß sein Rezept: Annäherung durch Zurückhaltung. Warten auf die Gelegenheit.

»Haben Sie noch Erinnerungen an unsere gemeinsame Heimat?« fragte er unvermittelt.

»Manchmal«, erwiderte Sabine. »Doch keine angenehmen.«

Nareike nickte voller Verständnis. »Vorbei ist vorbei«, stellte er fest, »und Sie haben ja hier sehr schön Fuß gefaßt.«

»Vorbei ist nicht ganz vorbei«, versetzte Sabine und sah einen Moment lang verbissen aus. »Es ist nicht wegen mir«, erklärte sie dann. »Wissen Sie, Herr Nareike, meine Mutter, sie erfaßt das nicht. Sie begreift einfach nicht, daß sie nicht mehr zurück kann. An meinem Geburtstag – alle Jahre wieder – zieht sie die Vorhänge zu, zündet Kerzen an und vermacht mir feierlich unser Haus in Breslau, das heute Wroclaw heißt, und das die Polen niemals räumen …«

Er entließ Sabine mit einem Kopfnicken und rief sie wieder zurück: »Noch ein Brief.« Er lächelte, als applaudiere er seinem Einfall. »An Fräulein Sabine Littmann«, diktierte er. »Adresse bekannt.«

Sie stutzte, sah ihn einen Moment überrascht an und begann zu stenographieren:

»Sehr geehrtes Fräulein Littmann,

in Anbetracht Ihrer ausgezeichneten Leistungen, die ich Ihnen hiermit schriftlich bestätigen möchte, können wir Ihre Probezeit als vorzeitig beendet ansehen. Sie werden ab 1. Juni im Rahmen Ihrer bisherigen Tätigkeit für mich als Direktionsassistentin arbeiten, wodurch sich Ihre Bezüge um 300 Mark monatlich erhöhen.«

Er genoß ihre Überraschung. »Einverstanden?« fragte er.

»Einverstanden, Herr Nareike«, antwortete sie und haderte mit sich, weil sie ihm nicht herzlicher danken konnte.

Sabine ging in ihr Vorzimmer, um den Brief zu schreiben. Sie wunderte sich noch immer, daß er ihr Beförderungsschreiben nicht einer anderen Sekretärin diktiert hatte.

Sie kam nicht weit mit der Reinschrift.

Zwei Besucher erschienen; sie wurden nicht erwartet, und sie waren hier auch ungewöhnlich.

Sie wollten Werner Nareike sprechen, und zwar dringend.

Der Geschäftsführer sah Sabine lächelnd entgegen.

»Zwei Herren«, meldete sie. »Ein Staatsanwalt und ein Kriminalkommissar. Vom politischen Dezernat.«

Sie sah, daß sein Gesicht grau wurde.

»Was wollen sie?« fragte er mit gewürgter Stimme.

»Die Herren möchten Sie sprechen«, antwortete Sabine. »Persönlich und unter sechs Augen.«

Es sah aus, als würde er zusammenbrechen. Er ging einen Moment auf und ab wie ein im Käfig gefangenes Tier, er blieb stehen, öffnete seine Bar, griff mit deutlich zitternder Hand nach einem Schnaps.

»Darf ich die Herren hereinbitten?« fragte Sabine.

»Ja«, entgegnete er. »In – in einer Minute bitte«, bat er und begriff daß ihn die Zeit eingeholt hatte, daß er zu spät in seine Zukunft eingetreten war und daß auch seine Gewaltanstrengung mit Hannelore keinen Gewinn mehr erbringen könnte.

Sekunden übersprangen Jahre.

Er trug wieder die Rotjacke der Todeskandidaten, sie scheuerte auf seinem Körper. Er wartete auf den Henker, der zweimal in der Woche kam, jeweils am Dienstag und am Donnerstag, und der in einem lächerlichen Cut unter dem Galgen von Landsberg seines Amtes waltete, dem gleichen Anzug, den er bei den Exekutionen im Dritten Reich getragen hatte, nur daß er heute die hängte, auf deren Geheiß er gestern geköpft hatte, denn auf seine Dienste verzichten wollten die Nachfolger so wenig wie die Vorgänger.

Und wieder trat der bullige US-Sergeant in die Zelle und sagte: »Bibel, Bilder, Decke«, und das hieß im Klartext: Du wirst gehängt. Hinunter in den Keller, wo die Häftlingskapelle spielt, eine Nacht lang, für dich und die anderen, die morgen im Gänsemarsch zum Galgen ziehen. Zuvor gibt es noch zu essen, was immer du willst, kalorienreich, zuckerlos, fettfrei, jeder Wunsch wird berücksichtigt. Der amerikanische Steuerzahler kommt für alles auf, und so erfüllt sich in gewisser Hinsicht der großmütterliche Leitspruch: »Umsonst ist der Tod, und der kostet das Leben.«

Alles kannst du haben, nur keinen Alkohol, nicht einen Tropfen. Keinen Cognac und keinen Wein, keinen Longdrink, noch nicht einmal ein Glas Bier. Aber Zigaretten, jede Menge, soviel du willst, da lassen sich die Amis nicht lumpen. Du kannst fünf auf einmal rauchen, aber niemals so viele, daß du noch genug bekämst in diesem Leben, denn wenn die Kapelle ihre Instrumente zusammenpackt, dann kommt der Pfarrer, und der ist ernst, still und heißt Morgenschweiß, tatsächlich Morgenschweiß. Und ihm folgte der Henker. Und dann die Stufen hoch. Die schwarze Kapuze. Genickbruch durch Fallsturz. Der Tod am Nackenwirbel. Und das alles nur wegen dieses verdammten Greenstone, der doch nur ein ganz gewöhnlicher Grünstein war.

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