Hubert Klausmann - Dialekt und Standardsprache in der Deutschdidaktik

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Dialekte sind in den letzten Jahren wieder in das Blickfeld von Politik, Medien und Werbung gerückt. So steht auch die Schule vor der Aufgabe, die Rolle der Dialekte als Teil der Alltagskultur und nicht zuletzt vor dem Hintergrund des «mehrsprachigen Klassenzimmers» zur Kenntnis zu nehmen und Dialekte sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Die vorliegende Einführung bietet Unterrichtenden Hilfestellung, um das Thema «Dialekt» auf dem neuesten Forschungsstand didaktisch angemessen zu vermitteln. Dabei dürfen Dialekt und Standardsprache nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern sind vielmehr daraufhin zu befragen, welche unterschiedlichen Funktionen sie im Sprachalltag erfüllen. Die Darstellung setzt sich kritisch mit den aktuellen Schulbüchern und Bildungsplänen auseinander und schließt mit zahlreichen Zusatzmaterialien und Aufgaben mit ausführlichen Lösungshinweisen.

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2. Grundlagen: Linguistische Aspekte und Voraussetzungen

Die im folgenden Kapitel erläuterten linguistischen Grundlagen (Kap. 2) sind für ein vertieftes Verständnis der Phänomene Dialekt und Standardsprache von zentraler Bedeutung. Sie sollen daher soweit – und nur soweit – dargestellt werden, dass der wissenschaftliche Problemhorizont und die für unser Thema maßgeblichen linguistischen Theorieansätze und Fragestellungen sichtbar werden.

2.1 Die innere Mehrsprachigkeit des Deutschen

Wenn wir von „der“ deutschen Sprache sprechen, sprechen wir nicht von einer Sprache, sondern von vielen. Die deutsche Sprache ist also kein monolithischer Block, sondern gekennzeichnet durch verschiedene Varietäten.

Neben den dialektalen Varietäten unterscheidet die Sprachwissenschaft auch soziolektale Varietäten. Während die dialektalen Varietäten die geografischen Verbreitungsformen der deutschen Sprache bezeichnen, nennt man eine soziolektale Varietät die Sprache einer bestimmten sozialen Gruppe.1 Zu den dialektalen Varietäten des Deutschen zählen z.B. das SchwäbischeSchwäbisch, das BairischeBairisch und das FränkischeFränkisch – ein detaillierter Überblick über die verschiedenen Dialekte der deutschen Sprache erfolgt weiter unten (Kap. 3); zu den soziolektalen Varietäten werden alters- und schichtenspezifische Sprachvarietäten wie beispielsweise die Jugendsprache bzw. das Gastarbeiterdeutsch, aber auch Fach- und Spezialsprachen „von Fachleuten für Fachleute“ gezählt.2 Darüber hinaus gibt es eine situative Varianz – sie bezeichnet die Fähigkeit eines Individuums, eine bestimmte sprachliche Varietät in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation zu realisieren. In jedem Fall ist es aus linguistischer Sicht nur dann sinnvoll, von einer sprachlichen Varietät zu sprechen, wenn sie sich auf mindestens einer sprachlichen Ebene (z. B. Lexikon, Morphologie, Phonologie, Semantik, Syntax) von einer anderen sprachlichen Varietät unterscheiden lässt.

Die erste sprachwissenschaftlich fundierte Beschreibung des breiten Varietätenspektrums der deutschen Sprache legt Mario WandruszkaWandruszka, Mario in seiner wegweisenden Publikation „Die MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitinnere des Menschen“ (1979) vor. Wandruszka kommt darin nicht nur zu dem Schluss, dass sich der Lehrer „als Erzieher zur Mehrsprachigkeit begreifen“ müsse, da sowohl die Standard- bzw. HochspracheHochsprache als auch der Dialekt und der Regiolekt ihren eigenen Wert und ihre eigene Berechtigung haben;3 er unterscheidet außerdem zwischen tätiger und verstehender Mehrsprachigkeit und nimmt damit eine Unterscheidung vor, die für unsere eigenen Überlegungen ebenfalls von zentraler Bedeutung ist: Während tätige Mehrsprachigkeit die persönliche Verwendung bestimmter sprachlicher Varietäten in bestimmten kommunikativen Kontexten meint, ist mit verstehender MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitverstehende die menschliche Fähigkeit gemeint, weit mehr sprachliche Varietäten zu verstehen als zu verwenden. So sind z.B. auch Sprecher der deutschen Sprache, die nicht aus Österreich stammen, i.d.R. in der Lage, das in Österreich gesprochene Deutsch zu verstehen. Zurecht stellt Wandruszka pointiert fest: „Sprachliche Kommunikation ist weit über das Verwenden hinaus ein gegenseitiges Verstehen.“4

Laut Helmut HenneHenne, Helmut, auf den das bis in die Gegenwart wirksame (und damit wohl wichtigste) linguistische Konzept der inneren MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitinnere des Deutschen zurückgeht, gehört auch die deutsche Standardsprache zu den Varietäten der deutschen Sprache.5 Dabei sieht Henne die deutsche Standardsprache keinesfalls als unteilbare Einheit, sondern differenziert sie vielmehr weiter in die „Stilschichten bzw. Funktionalstile“ des alltäglichen, des arbeitspraktischen, des wissenschaftlichen und des literarisch-künstlerischen Verkehrs aus.6 Dennoch kommt der deutschen Standardsprache nach Henne eine Sonderstellung zu: Da sie „diejenige sprachliche Existenzform“ ist, „welche die kulturelle und politische Geschichte und Existenz der Deutschen trägt“,7 geht sein Konzept der inneren MehrsprachigkeitMehrsprachigkeitinnere des Deutschen nämlich vom Primat der Standardsprache aus.8 Dabei wird das Konzept keinesfalls von der Vorstellung getragen, die Standardsprache sei ein statisches Gebilde; er sieht die Standardsprache vielmehr in beständiger Wechselwirkung mit anderen Varietäten, auf die sie einwirkt, von denen sie aber ebenso beeinflusst wird. Insofern bezieht sich der Begriff Standardsprache, wie bereits in der einleitenden Problemstellung angedeutet, in wissenschaftlich-beschreibender Weise auf die deutsche Sprache, während der Begriff der HochspracheHochsprache der in der Alltagskommunikation gebräuchliche Begriff für die Standardsprache ist; dem Begriff der HochspracheHochsprache wohnt außerdem ein pädagogisch-didaktisches Moment inne, denn er weist, wie Jakob OssnerOssner, Jakob betont, „auf die Notwendigkeit der Pflege und Bildung“ der deutschen Sprache hin.9

HennesHenne, Helmut Konzept der inneren Mehrsprachigkeit des Deutschen ist somit einerseits wegweisend für eine differenzierte, linguistisch fundierte und zugleich didaktisch reflektierte Sicht auf die Vielgestaltigkeit der deutschen Sprache, andererseits macht es deutlich, dass auch der sprachwissenschaftliche Blick darauf nicht ideologisch neutral bzw. vollkommen wertfrei ist bzw. sein kann – entscheidend ist vielmehr, sich entsprechender sprachlicher IdeologienIdeologie, sprachliche (wie etwa der Aufwertung des sprachlichen Standards gegenüber anderen Varietäten) und der damit verbundenen Implikationen für die sprachliche Praxis, die wissenschaftliche Theoriebildung und die Sprachdidaktik möglichst bewusst zu sein. Dazu wird es deshalb einige weiterführende Überlegungen in Kapitel 4 geben.

2.2 Das Phänomen des Sprachwandels1

Als gesprochene Sprache befindet sich die deutsche Sprache – im Unterschied zu nicht (mehr) bzw. nur noch von wenigen Liebhabern gesprochenen Sprachen wie z.B. Latein oder Altgriechisch – in permanentem Wandel. Nach Gerhart WolffWolff, Gerhard ist dabei der Begriff SprachwandelSprachwandel den Begriffen Veränderung und Entwicklung vorzuziehen.2 Denn der Begriff Veränderung beziehe sich lediglich auf „beobachtbare Oberflächenphänomene“, sei also eine quantitative Kategorie, „die dem dynamischen Charakter von Sprache nicht gerecht werden“ könne; der Begriff Entwicklung werde dagegen mit der „Vorstellung von einem kontinuierlichen, zielgerichteten Ablauf“ verbunden und sei damit eine teleologische Kategorie, die „ganz bestimmte Regulative (Entwicklungsgesetze), Einteilungen (Entwicklungsstufen) und Deutungen (z.B. fortschreitende Vervollkommnung, Sprachdifferenzierung oder auch Sprachzerfall)“ impliziere. Lediglich der Begriff Sprachwandel werde dem „dynamisch-veränderbaren Charakter der Sprache“ gerecht, nicht zuletzt deshalb, weil es „die Interpretationsoffenheit einzelner Phänomene gebe“ und Veränderungen funktionell erklärt würden, also die Frage nach den dahinterstehenden kommunikativen Bedürfnissen das wissenschaftliche Interesse leite. Wolff nennt den Begriff Sprachwandel deshalb treffend eine pragmatische Kategorie.

Was damit gemeint ist, zeigt Uwe HinrichsHinrichs, Uwe eindrücklich am Beispiel des sogenannten Gastarbeiterdeutsch auf, sprich dem ungesteuert erworbenen Deutsch von Migranten, die zwischen den 1950er und den frühen 1970er Jahren nach Deutschland kamen.3 Da sie lediglich für einen „begrenzten Zeitraum“ und „ohne Perspektive auf Integration“ nach Deutschland eingereist seien, sei ihre Motivation, die deutsche Sprache zu erlernen, nur gering gewesen; auch hätten die meisten Gastarbeiter keinen Fremdsprachen- bzw. Deutschunterricht besucht. Hinrichs geht dabei von der Annahme aus, dass typische Züge des Gastarbeiterdeutsch „unabhängig von der Herkunftssprache auftreten“, wozu z. B. „fehlende Artikel, Präpositionen und Pronomen; falsche Präpositionen, falsches Genus, andere Wortfolge etc.“ zählen. Für die Frage nach dem SprachwandelSprachwandel entscheidend ist jedoch ein anderer Befund, nämlich die Tatsache, dass diese Merkmale und Besonderheiten des Gastarbeiterdeutsch „auch im Zusammenhang mit aktuellen Veränderungen in der deutschen Standard-UmgangsspracheUmgangssprache“ auftauchen. So werden in dieser beispielsweise zunehmend alte Kasus durch Präpositionen ersetzt, was laut Hinrichs auf den intensiven Sprachkontakt zwischen Muttersprachlern und Migranten zurückzuführen ist. Denn diese „geben Präpositionen den Vorzug“, weil sich ihre eigene Muttersprache – so z.B. das Türkische und das Arabische – weit „von dem alten Kasusmodell“ entfernt hat.4 Im Kern handelt es sich bei all diesen Veränderungen durch Sprachkontakt also um „kommunikativ bedingte Vereinfachungen der Grammatik“ und damit um ein pragmatisch bedingtes Sprachwandelphänomen in dem von Gerhart WolffWolff, Gerhard beschriebenen Sinn.

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