Martina Wied - Das Krähennest

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Eigentlich ist Kunstgeschichte das Spezialgebiet der französischen Dozentin Madeleine de la Tour, doch mitten im Zweiten Weltkrieg nimmt sie eine Stelle als Sprachlehrerin in einem englischen Internat an. Die Schule wurde vor den deutschen Bombardements aufs Land evakuiert und wird vom liberalen Direktor Leontes unkonventionell geleitet. Madeleine versucht sich einzugewöhnen, mit dem Herzen bleibt sie aber ihrem alten Leben verbunden: mit dem von den Nazis besetzten Paris und ihrem ehemaligen Geliebten Ernest, einem prominenten Schriftsteller, der mittlerweile mit den Nationalsozialisten kollaboriert. Madeleine hadert, ob sie nicht doch hätte bleiben müssen, um gegen das Regime zu kämpfen. Andere Freunde geben in der Schweiz eine Emigrantenzeitschrift heraus und sind nicht weniger irritiert über Ernests politische Kehrtwendung. Doch auch im «Krähennest» überschlagen sich die Ereignisse zusehends …

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»Vielen Dank übrigens dafür, daß Sie mich nicht daran erinnert haben, es gebe Krieg. Man kann jetzt selten irgendwo irgendwas verlangen – sei’s in einem Hotel, einem Restaurant, einem Kaufladen – ohne diese Zurechtweisung zu hören.«

»Das ist schon richtig. Die handlichste Entschuldigung für jede Art von Nachlässigkeit, Faulheit, Ungefälligkeit – und zuweilen der Vorwand für eine Art Erpressung; denn die meisten der offiziell verweigerten Dinge sind schon da und unter dem Ladentisch, oder, im Gasthaus, unter einem Chinasilbersturz, gegen ein gutes Trinkgeld zu haben, man muß sich nur auskennen. Ich werde also trachten, obwohl es Krieg gibt, Sie mit den unentbehrlichsten Ihrer Notwendigkeiten zu versehen, was brauchen Sie denn am dringendsten, Madame?«

»Waschgerät, denk’ ich, denn ich kann mich nicht gut an die Ausgußmuschel in der Küche nebenan halten, da die Türe weder Schloß noch Riegel besitzt …«

»… und die Burschen, die im Hause wohnen – Sie sind, nebstbei, die einzige Frau in den Stallungen –, sich dort zu waschen und zu rasieren pflegen, dann wär’s für Sie noch bequemer, Waschbecken und Krug auf den Hocker zu stellen.«

»In Wien würde man Stockerl sagen, wo ist denn eines?«

»Hinter dem Vorhang. Den Spiegel müßte man – falls ich einen auftreiben kann – dort drüben an die Wand hängen …«

»Und, womöglich, möcht’ ich auch einen Wasserkrug brauchen, denn man hat mir schon gesagt, ich sollte das Trinkwasser von der Quelle am Eingang zu dem Ehrenhof, der uns umschließt, holen, und nicht von der Wasserleitung …«

»Das war eine zeitgerechte Warnung. Wir haben hier nämlich Dysenterie endemisch, obschon ich bezweifle, daß sie von der Wasserleitung ihren Ausgang nimmt; zum Teewasser können Sie ruhig den Tscheinik von der Leitung anfüllen …«

»Tscheinik? Also Russin?«

»Das haben Sie wohl schon an meiner Aussprache gemerkt. Was den Krug angeht, wird es damit seine Schwierigkeiten haben. Sie möchten nicht glauben, was alles unsere Kinder hier an Geschirr zerbrechen, nichts können sie sorgsam hinstellen, alles wird geschmissen, dafür stört es sie nicht, Wasser – da alle Gläser kaputt sind – aus henkellosen Tassen zu trinken, sie scheinen alle am Unbehagen in der Kultur zu leiden …«

»Sie kennen Freud?«

»Eine Bekanntschaft, die ich aus praktischen Gründen zu machen hatte – ich habe mein und meines Mannes Geld an Analysen gewendet, die mir schließlich doch nichts geholfen haben …«

»Wenn Sie arbeiten können, wird’s doch mit Ihnen nicht so schlimm stehen?«

»Der Muß ist ein großer Herr. Und jetzt geht es mir ja entschieden besser. Es scheint hier die richtige Luft für mich zu wehen, kein Kirchgang, kein Zwang, keine Regel, nicht einmal feste Arbeitsstunden, ich kann sie mir nach Belieben einteilen, es kommt nur darauf an, daß die geforderte Leistung auch wirklich fertiggestellt wird, wann – bleibt mir überlassen, meistens arbeit’ ich nachts, denn vor zwei, drei Uhr morgens kann ich ja doch nicht schlafen. Richtig, das ist ein Stichwort: Sie haben hier, sehen Sie, zwei Bettgestelle – Betten kann man’s nicht gut nennen –, weil Cajus, einer unserer geschulten Arbeiter, über das Wochenende meist den Besuch seiner Frau zu erhalten pflegt. Jetzt können Sie beide Matratzen haben, auf das nackte Gestell kommt Ihr Gepäck, so …«

»Dann gehören die Dinge im grünen Schränkchen auch Herrn Cajus, darf man vermuten?«

»Ich glaub’ schon und werde ihn bitten, Platz für Sie zu machen, seine Übersiedlung erfolgte etwas plötzlich. Nun lauf’ ich schnell ins Haus hinüber, um Leintücher, Decken und Kissenbezüge zu holen, und alles übrige Zubehör. Vielleicht gibt mir Hero, die Chefköchin, einen Wasserkrug für Sie, weil sie nämlich Ihre halbe Landsmännin ist, in Nancy geboren, wenn auch hier aufgewachsen.«

»Vielen Dank für alles! Da fällt mir ein: Ich weiß ja Ihren Namen noch nicht, Sie nannten sich schriftlich und mündlich immer nur höchst unpersönlich ›die Sekretärin‹.«

»Tatjana heiß’ ich, hier nennt man mich Tatz. Wir haben jeder unseren Spitznamen, Sie werden auch einen bekommen.«

4

Als Madeleine nach den beiden ersten Lehrstunden, die ohne besonderen Unfall verlaufen sind, in ihr Zimmer hinunter will, wird sie durch einen Anruf aufgehalten. Ein schöner hochaufgeschossener Bursch, dem eine rotblonde Wotanslocke das rechte Auge verdeckt, sagt, indem er errötet: »Madame Madrus, Tristy – Herr Tristan mein’ ich«, verbessert er sich schnell, »läßt fragen, ob Sie nicht mit ihm eine Tasse Tee nehmen möchten?«

»Mit Vergnügen, wo denn?«

»Hier, gleich neben dem ›Französischen Zimmer‹.«

Über ein paar Stufen hinauf geleitet der Jüngling Madeleine in eine kleine Stube, deren Hauptwand von einem Kamin, einer Türe und einem Büchergestell beinahe ausgefüllt ist. Im Kamin flammt ein großes Feuer – sehr erwünscht, denn die Radiatoren im Französischen Zimmer geben, ungleich den Heizröhren in Madeleines Schlafzimmer, gar keine Wärme ab. Über dem Kamin hängt eine verkleinerte und etwas eingeschlagene Kopie des Wiener Giorgione, die anderen Wände tragen hausgemachten Bilderschmuck, von Tristans Schülern, läßt sich annehmen. Dem Giorgione gegenüber, der in solcher Umgebung beinahe akademisch wirkt, gibt es ein Nachtcafé mit hingelümmelten Gästen, die trübe Biesterfarbe drückt die Hoffnungslosigkeit der Situation überzeugend aus, die Formensprache ist von Daumier übernommen, aber eigenwüchsig verjüngt; daneben hängt etwas in schwärzlichem Absinthgrün, von roten und schwefelgelben Farbflecken aufgehellt, es ist – nicht gleich zu unterscheiden – ein Vorhang oder eine schimmlige Hauswand, an der zwei Nachtbummler niedergesunken sind, kaum körperlicher, als wären’s ihre leeren schwarzen Gewänder. Links davon ist etwas Solideres, etwas Altmodischeres, eine Schneelandschaft, die an den winterlichen Semmering erinnert, und dem Fenster gegenüber ein spanischer Hof, ein »patio«, mit grellem Granatbusch an der Mauer und grellblauem Himmel darüber, ein hübsches Bildchen, aber ganz ausgestochen und blind gemacht von seinem Nachbarn, einer Jahrmarktszene mit einem ockerfarbenen Zelt, einem Zirkuskomödianten auf hohen Stelzen und einem Ringelspiel im Hintergrund. Die Zeltwand auf der einen Seite – der Stelzengänger auf der anderen, neigen sich gegeneinander, so daß sie ein ausgespartes Rhomboid abgrenzen.

»Wie das«, sagt Madeleine zu Tristan, der eben mit einem Teebrett hereinkommt, »an Tiepolo erinnert! Nicht in den Farben –, Tiepolo gebrauchte weder Ocker noch gebrannte Terra di Siena, sein Blau ist heller, und sein eigentümliches Rosa fehlt hier –, aber der Form nach. Das hier gemahnt mich an eines der Passionsbilder in San Tommà in Venedig, wissen Sie, welches ich meine?«

»Ich bin leider niemals in Venedig gewesen und kenne Tiepolo nur in Auswahl; es kann aber sein, daß ich Benedict etwas von ihm gezeigt habe, das ihn nun beeinflußt hat.«

»Alles reine Erfindung, keine Naturstudien?«

»Nicht für diese Art Bilder. Ich halte einen Aktkurs, und einen Abendkurs, Kostüm mit lebendem Modell, leider kommen nicht alle zum Aktkurs, obzwar er doch so wichtig ist. Nehmen Sie Zucker, einen Löffel, zwei?«

»Zwei, wenn’s nicht zu unbescheiden ist.«

»Keineswegs, wir haben hier Zucker in Fülle, wir leben hauptsächlich von Milch und Tee, Brot, Butter und Jam, die übrige Kost heißt nicht viel, für Ihren französischen Gaumen wird sie vollends ungenießbar sein. Ich habe mir ja in Paris kein gutes Restaurant leisten können, aber in jeder Crêmerie speist man fürstlich, gegen unseren Schlangenfraß gehalten. Ich weiß nicht, warum wir so heruntergekommen sind, früher war’s recht gut, und die Köchin hat nicht gewechselt, bloß ihre Laune; noch sind wir in der Belieferung wesentlich schlechter dran, ich glaube, der wahre Grund ist Heros unglückliche Liebe.«

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