Das Schmusekätzchen
Manfred Wiedemann
Das Schmusekätzchen und andere Geschichten
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2013
Bibliografische Information durch die Deutsche
Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek
verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.
Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Titelfoto © tankist276 - Fotolia.com
ISBN 9783954889198
www.engelsdorfer-verlag.de
Cover
Titelseite Das Schmusekätzchen Manfred Wiedemann Das Schmusekätzchen und andere Geschichten Engelsdorfer Verlag Leipzig 2013
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Titelfoto © tankist276 - Fotolia.com ISBN 9783954889198 www.engelsdorfer-verlag.de
Vorwort
Das Schmusekätzchen
Teure Schönheit
Der Pechvogel Der Pechvogel Ein Mann, der niemals hatte Glück, beklagte laut sein Missgeschick. Es sei sein Schicksal, dass er immer noch hoffe, doch dann kommt es schlimmer. Fortuna denkt er, kennt ihn nicht, ob auf dem Amt, ob bei Gericht, Verlierer ist er, das ist klar, weil’s bei ihm immer schon so war. Die andern alle haben Glück - er pachtete das Missgeschick. Doch hat er niemals nachgedacht Ob er vielleicht was falsch gemacht!? Er sieht nur schwarz in seinem Leben. Hat nie sich einen Ruck gegeben. Dass auch für ihn die Sonne scheint, das hat er immer nur verneint. So lebt er still und vor sich hin, es hat ja alles keinen Sinn. Wird alt dabei und grau und hart. Mit neunzig hat man ihn verscharrt.
Der Alte Der Alte Ein Mann, schon alt, doch noch recht wach, wird noch bei jungen Mädchen schwach. Doch mag er auch die älteren Damen, soweit es geht, in seinem Rahmen. Er ist halt eine Frohnatur, und von Gejammer keine Spur. Er hat dabei nicht Sex im Sinn, doch schaut er da noch gerne hin. Wo schöne Busen, lange Beine. Ja wirklich, er verachtet keine. Er ist auch witzig, ohne Frage, das Leben freut ihn alle Tage. Und plagt ihn mal das Zipperlein, das muss halt so im Alter sein. Er nimmt es hin, ganz Gott ergeben, denn das gehört zu seinem Leben. Auch lässt er sich den Wein noch munden in einer fröhlich-lustigen Runden. Spielt gerne Karten, Nächte lang, die Frau zu Hause wartet bang. Und wenn er heim kommt, sagt sie ihm: Ich dreh’ im Bett mich her und hin. Mach die ganze Nacht kein Auge zu Und du spielst Karten immerzu. Er meint recht fröhlich, lacht ganz heiter, geh Alte, wann wirst du gescheiter? Auch ich hab noch kein Auge zugemacht, heut in der Wirtschaft, die ganze Nacht.
Der Heiratskandidat Der Heiratskandidat Ein Mann, der sucht nach einer Frau, die zu ihm passt, so denkt er schlau. Schön muss sie sein und lieb und gut, so meint er es, denn er ist klug. Und nicht zu groß und nicht zu klein, so mittendrin, so soll sie sein. Nicht gar zu dünn, doch auch nicht dick, ganz kurz gesagt: ein Meisterstück. Am Geld, da soll’s bei ihr nicht fehlen, dann könnte er sie auserwählen. Und hat sie noch ein schönes Haus, dann wär‘ er aus dem Gröbsten raus. Treu muss sie sein, das ist ja klar, wie es schon die Oma war. Gut kochen, das ist schließlich wichtig. Und sparsam sein, so ist es richtig. Auch denkt er dran, dass sie nicht alt, so Mitte zwanzig wünscht er sie halt. Doch fleißig arbeiten muss sie schon, sie hat ja ihn zu ihrem Lohn. Dem Mann auch seine Freiheit gönnen, das muss sie einfach dulden können. Wenn er auch mal im Wirtshaus sitzt, beim Trinken und beim Karteln schwitzt. Die Frau, die er sich vorgestellt, ist leider noch nicht auf der Welt. Das Ganze geht nicht auf die Schnelle, drum ist und bleibt er Junggeselle.
Originale, die ich kannte
Steck Christel
„Abfahr’n“ (Karl R.)
Heini-Mare
Dr. Nusser
Pfarrer Alois Tenschert
Eine einmalige Erziehungsmethode
Entwicklungshilfe
Gedanken über die Zeit
Meine letzte Skifahrt
Das lebende Geschenk
Weisheit der Senioren
Warten bei der Fahrzeugzulassung
Trinkspruch
Im Krankenhaus
Die Gesundheitsreform
Das letzte Hemd
Kleiner Zyklus über die Spottnamen von Stadt und Land
Warum die Mertinger Kirchenschieber heißen
Donauwörther Maikäfer
Die Donauwörther Mondspritzer
Die Monheimer Herrgotts-Bader
Die Höchstädter Gugelhupfer
Die Sulzdorfer Hummel-Henker
Die schwäbische Himmelsrichtunga
Urlaubserinnerungen
Seemanns Lohn
Eine Münchner Geschichte
In einem fremden Bett
Das Geheimnis
Das Hundeleben
Der Wallfahrer
Die zweite Wallfahrt
Engel und Elfen
Die lieben Verwandten (sehr frei nach Ludwig Ganghofer)
Die Villa in Blankenese oder das verhinderte Abitur
Der Dreier
Aus meiner Schulzeit
Ein Seemann friert nicht, der zittert nur vor Wut
Seemannsliebe
Wie man das Dorfleben sterben lassen kann
Ja, ist der Mensch noch bei Verstand?
Geburtstagswunsch
Das Märchen vom Wald
Der Hundert-Kilo-Keiler
Liebestolle Rehgeiß
Die Autosuche
Warum der alte Jäger Sepp nicht in den Himmel will
Der gebratene Auerhahn (frei nach Ludwig Ganghofer)
Der moderne Jäger
Schüsseltreiben oder vom Segen des Freibiers
Jäger in Not
O du Fröhliche oder die Neue Deutsche Armut
Der Liebesbeweis - eine Weihnachtsgeschichte
Alle Jahre wieder
Der Weihnachtshase
Leise rieselt der Schnee
Die vernagelte Weihnachtskrippe
Der Osterhase oder es gibt ihn doch
Ich war eigentlich ein recht fauler Schüler und die Hausaufgaben hatte ich häufig „vergessen“. Aber ich machte mir auch nichts daraus, denn es hatte kaum Folgen. Mit einer Ausnahme.
Professor Kaas war unser Deutschlehrer und ein recht strenger Mann. Ich hatte vor ihm einen unglaublichen Respekt und gleichzeitig war er mein Lieblingslehrer. Bei ihm mussten wir als Hausaufgabe meist einen Aufsatz schreiben und da meine Aufsätze auch gut waren, musste ich diese häufig vorlesen. Ich hatte sie immer brav geschrieben, aber einmal war es dann doch passiert: Ich hatte diese Hausaufgabe wirklich vergessen zu schreiben. Prompt war ich mit Vorlesen dran. Ich dachte nun, dass dies jetzt zu einem Weltuntergang führen würde. In meiner Not nahm ich mein Heft zur Hand und las einen Aufsatz, den ich gar nicht geschrieben hatte. Das ging auch gut, denn er machte wie meist ein zufriedenes Gesicht und eine Bemerkung in sein Notizbuch. Ich dachte mir, dass ich in Zukunft keinen Aufsatz mehr schreiben würde, weil die Sache so einfach war. Fünf oder sechsmal ging das auch gut, bis ich einmal stecken blieb. Er fragte mich, ob ich mein eigenes Geschmier nicht mehr lesen könne und ich solle mein Heft vorzeigen. Ich sagte, dass ein Wassertropfen die Tinte verwischt habe. Leider half das nichts, ich musste vortreten und so nahm das Unheil seinen Lauf. Ich befürchtete wieder einen Weltuntergang, aber die Sache verlief dann doch ganz harmlos.
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