Pavel Kohout - Der Fremde und die Schöne Frau

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Eine romantische Liebesgeschichte in einer nordböhmischen Kleinstadt Können ein Papagei und ein Kater einander lieben oder wenigstens miteinander auskommen? Und wie verhält es sich mit ihren Besitzern, der schönen, aber schon in die Jahre gekommenen Tschechin und dem etwas jüngeren kurdischen Immigranten? Nur ein Meistererzähler wie Pavel Kohout vermag es, dramatische Zeiten und Lebensschicksale in einem einzigen tragikomischen Roman zu bündeln und zu einem reinen Lesevergnügen zu machen.-

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Am Samstag stand sie also mit Valtr auf der Schulter und auf einen leichten Stock gestützt hinter der Gardine des Salons und blickte auf den kleinen Platz. Der Fremde hatte schon mehrmals unter Beweis gestellt, eine Uhr im Kopf zu haben, und so musste sie auch keine Minute länger warten. Als es auf dem Turm der Pfarrkirche zwei geschlagen hatte, tauchte ein Kombitaxi auf und hielt vor dem Haus.

Die Schlüssel holte sich der Mieter beim Anwalt ab, den er gebeten hatte, ihr auszurichten, sie solle ihm den Einzug überlassen und sich nicht erst hinunterbegeben. Sie war jetzt umso froher, als das Leben auf dem kleinen Platz erneut stillstand. Die Romakinder hörten auf, an der ausgeraubten Gottesmarter mit Lumpenbällen zu spielen, die jungen Türken im Hof des verfremdeten Gasthauses U Malešíka stellten das Messerwerfen ein, die Vietnamesen im ehemals tschechischen Lebensmittelgeschäft, der Bosnier in der verschwundenen Apotheke und weitere Neuzuzügler beobachteten den Fremden, der vom Beifahrersitz ausstieg.

»Da haben wir sie«, sagte die Schöne Frau ihrem Liebling und spürte nach Jahren, dass sie Lampenfieber bekam, »und du glaubst wirklich, dass das mit denen klappt? Und wenn nicht, dann ist es deine Schuld, du hast ihn mir doch empfohlen!«

Doch gleich schwieg sie wieder und stierte hinunter, denn das Erste, was der Mann mit Namen Kemal tat, war, dass er sich zu den Zuschauenden umdrehte und sich vor ihnen mit der Hand auf der Brust nach drei Seiten verbeugte, was die meisten erwiderten. Daraufhin drehte er sich zum Haus um, schaute zu ihrem Fenster hinauf und verneigte sich noch tiefer. Wenngleich er sie durch die Gardine nicht sehen konnte, dankte sie ihm mit Kopfnicken und hatte das Gefühl, dass Valtr dasselbe tat.

Sie musste an den chaotischen Umzug von Professor Hedvábný und die Verwüstung denken, die sie danach wegräumen musste, ehe sie es wagte, einen Nachfolger zu suchen. Der Fremde hatte sein Hab und Gut in zwei Koffer und auf ein halbes Dutzend Paletten gepackt, alles durchdacht gelagert und mit Riemen verschnürt. Zwei Kisten enthielten unterschiedlichstes Küchengerät, die dritte Teller und Gläser, sicherheitshalber durch Zeitungen voneinander getrennt, damit sie nicht durch Erschütterungen zu Bruch gingen, die anderen zwei waren mit Handtüchern, Bettwäsche und Kleidung bestückt, die letzte enthielt sogar lauter Bücher! Die Schöne Frau konnte sich nicht genug wundern. Auch Valtr fehlten die Worte.

Während der Taxifahrer aufs Autodach gestützt rauchte und keine Anstalten machte zu helfen, wobei er deutlich die Abneigung eines Einheimischen gegenüber den neuen Barbarenvölkern in diesem Viertel zum Ausdruck brachte, trug der Fremde die offensichtlich schweren Gegenstände nacheinander ins Haus, kehrte in regelmäßigen Intervallen zurück und beschleunigte nie seinen Schritt. Der Schönen Frau fiel plötzlich auf, dass er nicht nur viel Kraft hatte, sondern diese auch sehr gut einzuteilen vermochte; auch in dieser eintönigen und sicher ätzenden Bewegung lag eine Ruhe, die ihm Würde verlieh.

»Ein seltsamer Mensch ...«, sagte sie nach einer langen Weile zu Valtr.

»Allahu akbarrr!«, antwortete er ihr und fügte aus seinem alten Wortschatz hinzu, »Krrruzitürrrken!«

Die Koffer und die Kisten verschwanden, der Fremde beugte sich mit dem größten Teil seines Körpers in den Wagen und zog einen Weidenkorb mit einem Gitter hervor. Die Schöne Frau verstand.

»Das ist er! Das ist sicher der Räuber, Valtr. Aber keine Angst, mein Liebling, in dem Vertrag, den Julius aufgesetzt hat, steht klar, dass Geringfügiges ausreicht, dann müssen beide sofort wieder aus dem Haus!«

»Rrrrosa, Rrrrosa, Valtrrrr Grrraf!«, sagte ihr Liebling darauf und erfreute sie damit sehr.

Der Fremde trug den Korb im gewohnten Tempo ins Haus, kehrte zurück und zog die Brusttasche hervor. Der Taxifahrer nannte ihm mit einem unveränderlich verächtlichen Gesichtsausdruck anscheinend den Preis und schaute anschließend ungläubig auf den Geldschein, den er bekam, während der Kunde die Tasche bereits wieder verstaut hatte und kein Interesse am Wechselgeld zeigte. Das Trinkgeld musste so ungewöhnlich gewesen sein, dass sich endlich auch der Tscheche ehrerbietig verneigte. Dann sprach ihn der Fremde erneut an, und der Chauffeur half ihm nun bereitwillig beim Ausladen des letzten Gepäckstücks, das noch im Wagen geblieben war. Beide strengten sich an, als der eine aus dem Wagen und der andere aus dem Koffer eine überlange Spindel herausschoben, die durch festes Packpapier verhüllt wurde.

»Mein Gott«, stöhnte die Schöne Frau, »Valtr, das kann doch nichts anderes sein als eine Mumie ...«

Etwas Ähnliches dachte wohl auch der gesamte Platz. Auf alle machte dies gewaltigen Eindruck.

14

Nachdem das Gütertaxi abgefahren war und der Fremde die Haustür hinter sich zugezogen hatte, flog Valtr sofort wieder in seinen Käfig, und die Schöne Frau hatte den Eindruck, als sei unter dem Fenster das verschlafene Königreich Dornröschens aus dem gleichnamigen Märchen zu neuem Leben erwacht. Die kleinen Roma prügelten sich um den Lumpenball, die türkischen Jugendlichen setzten das Messerwerfen fort, und die Erwachsenen gingen ihrer Wege. Sie selbst schickte sich an, den neuen Untermieter zum vereinbarten Treffen zu empfangen, den ihr doch sicher Jaromír vom Himmel aus verschafft hatte, und sie verstand anfangs nicht, warum es ausgerechnet ein Kurde sein musste. Doch langsam gestand sie Jaromír zu, dass er wohl seine Gründe dafür gehabt hatte. Seit sie diesen Fremden kannte, war ihm nur ein einziger Fehler unterlaufen: er hatte vor ihr den Hut nicht abgenommen. Dafür hatte er sich dann ausreichend entschuldigt.

Das unangenehme Gefühl, dass unter ihrem Dach ein Mensch aus einer fremden Welt wohnen sollte – und mit ihm noch ein Kater! –, war immer noch nicht abgeklungen, doch musste sie seine Eigenschaften wertschätzen, die so gar nicht tschechisch waren, dafür aber positiv. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Tscheche, den sie nicht kannte, so zuverlässig und opferbereit gewesen wäre wie er. Natürlich!, brachte sie sich in Erinnerung, es ging ihm um seinen eigenen Vorteil, er hätte nie bei ihr zur Untermiete einziehen können – und darüber hinaus noch mit einem Kater! –, wenn er ihr nicht in allem entgegengekommen wäre.

Doch es war noch weitaus mehr in ihm als nur Entgegenkommen und Anstand! Es waren die Bilder nicht verschwunden, wie höflich hatte er sich vor den Nachbarn und vor ihr verbeugt, wie würdevoll war er mit der schweren Last den Weg entlanggeschritten, und wie reichlich hatte er den Mann entlohnt, der ihm vorher so hochmütig die kalte Schulter zeigte. Nachdem sie alle Pros und Contras abgewogen hatte, musste sie anerkennen, dass die Vorzüge überwogen. Nun musste man nur noch sehen, was es mit dem verdammten Kater auf sich hatte ...

Als der Fremde eine Stunde später klopfte, wartete er erneut, bis er hereingerufen wurde. Er hatte sich umgezogen und seine Cordhosen und seinen dünnen Rollkragenpullover gegen den dunklen Anzug eingetauscht, in dem er das erste Mal gekommen war. Doch es verschreckte sie, dass er den Korb mitbrachte.

»Ich denke, dass ich mir Ihren ... Ihr Tier lieber bei Ihnen unten angeschaut hätte ...«

»Sie brauchen keine Angst um Valtr zu haben«, sagte er wissend, »aber wenn Sie wollen, schließen Sie den Käfig.«

Sie hörte gern auf ihn und sah dabei, dass ihr Liebling reglos auf der Schaukel saß, den Kopf dem Korb zugewandt und in einer Spannung, die normalerweise mit seinem angestrengten Bemühen einherging, ein neues Wort zu lernen. Der Fremde benahm sich nun plötzlich wie ein Zauberer. Er stellte den Weidenkorb auf den Tisch neben Valtrs Käfig, öffnete die Gittertür, schnalzte und sagte:

»Alibaba ... hörst du mich? Komm raus! Na komm ...!«

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