Usama Al Shahmani - In der Fremde sprechen die Bäume arabisch

Здесь есть возможность читать онлайн «Usama Al Shahmani - In der Fremde sprechen die Bäume arabisch» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

In der Fremde sprechen die Bäume arabisch: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Usama Al Shahmani steckt mitten im Asylverfahren, ohne Geld, ohne Arbeit, als in Bagdad sein Bruder Ali spurlos verschwindet. In den sicheren Süden wollte er nicht gehen, wenn er Bagdad verlassen soll, dann möge ihn Usama bitte herausholen aus dem Irak. Aber wie soll dieser die zweitausend Dollar für die Flucht nach Beirut aufbringen? Da kommt auch schon die Nachricht von dessen Verschwinden.
Während Usama mit Ankommen mehr als beschäftigt ist, treffen laufend Nachrichten aus dem Irak ein. Bilder aus dem Leichenschauhaus, von denen doch keines Ali zeigt. Windige Typen aus der Hochsicherheitszone in Bagdad, die bestochen werden wollen für angebliches Wissen. Vorwürfe der Mutter, es wäre nicht passiert, wenn er nicht geflüchtet wäre.
Diese persönliche Geschichte und ein im Exil entdecktes, neues Verhältnis zur Natur formt Usama Al Shahmani zu einem vielschichtigen Roman über den Spagat eines Lebens zwischen alter und neuer Heimat.

In der Fremde sprechen die Bäume arabisch — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Über dieses Buch

Usama Al Shahmani steckt mitten im Asylverfahren, ohne Geld, ohne Arbeit, als in Bagdad sein Bruder Ali spurlos ­verschwindet. In den sicheren Süden wollte er nicht gehen, wenn er Bagdad verlassen soll, dann möge ihn Usama ­bitte herausholen aus dem Irak. Aber wie soll dieser die zweitausend Dollar für die Flucht nach Beirut aufbringen? Da kommt auch schon die Nachricht von dessen Verschwinden.

Während Usama mit Ankommen mehr als beschäftigt ist, treffen laufend Nachrichten aus dem Irak ein. Bilder aus dem Leichenschauhaus, von denen doch keines Ali zeigt. Windige Typen aus der Hochsicherheitszone in Bagdad, die bestochen werden wollen für angeb­liches Wissen. Vorwürfe der Mutter, es wäre nicht passiert, wenn er nicht ge­flüchtet wäre.

Diese persönliche Geschichte und ein im Exil entdecktes, neues Verhältnis zur Natur formt Usama Al Shahmani zu einem vielschichtigen Roman über den Spagat eines Lebens zwischen alter und neuer Heimat.

Foto Ayșe Yavaș Usama Al Shahmani geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in - фото 1

Foto Ayșe Yavaș

Usama Al Shahmani, geboren 1971 in ­Bagdad und auf­gewachsen in Qalat Sukar (Al Nassirija), hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert, er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines regimekritischen Theaterstücks fliehen musste. Er arbeitet heute als Dolmetscher und Kulturvermittler und übersetzt ins Arabische, u. a. Werke von ­Thomas ­Hürlimann oder Friedrich Schleiermacher. Usama Al Shahmani lebt mit seiner ­Familie in Frauenfeld. Im Limmat Verlag ist von ihm (zusammen mit ­Bernadette Conrad) «Die Fremde – ein seltsamer Lehrmeister. Eine Begegnung zwischen Bagdad, Frauenfeld und ­Berlin» lieferbar.

Usama Al Shahmani

In der Fremde sprechen die Bäume arabisch

Roman

Limmat Verlag

Zürich

Der Baum der Liebe

Zum ersten Mal hörte ich das Wort «Wandern» im Jahr 2002. Es war im Mai, kurz nach meinem ersten Geburtstag in der Schweiz, als ich Frau Wunderlin kennenlernte, die Tante meines Mitbewohners Bilal im Asylantenheim. Sie kam vorbei, um ihren Neffen zu besuchen, einen jungen Iraker, der Ende 2001 – sechs Monate vor mir – in die Schweiz gekommen war. Die Frau, Mitte fünfzig, glich den Schweizerinnen, sie war schlank, zurückhaltend geschminkt, schlicht gekleidet, fähig, die Sachen, die sie liebte, als bedeutsam und reizvoll darzustellen. Sie war aber durch und durch Irakerin mit ihrer verborgenen Traurigkeit in den schwarzen Augen, wenn sie über ihre verschwommenen Erinnerungen und ihre verlorene Kindheit zwischen Bagdad und Qurna, der kleinen Stadt im Südirak, sprach. «Ich bin dort geboren, wo sich Euphrat und Tigris treffen, um sich ewig zu verbinden», sagte sie stolz. Auch ihre irakische Sprache hatte sich in den vier Jahrzehnten, die sie weit weg von ihrer Heimat verbrachte, hörbar verändert. Sie hatte ihre alte Heimat nie mehr besucht.

Es war für mich unbegreiflich zu hören, dass die Leute in der Schweiz einfach so zu Fuß gehen – in den Wäldern, Bergen, Tälern, auf schwierigen Wegen, um einfach nur zu wandern. Ich dachte, sie erzähle uns einen Witz, als sie uns berichtete, dass sie mit ihrem Mann fast jedes Wochenende wandern gehe.

«Machst du das, weil dein Mann Schweizer ist?», fragte ihr Neffe.

Sie hob ihre Sporttasche auf ihren Schoß und lachte: «Nein, im Gegenteil, ich mache es, weil ich es liebe und brauche.»

Ich war misstrauisch und fand keine nachvollziehbaren Gründe, wozu dieses Wandern gut sein sollte.

«Wollt ihr uns nicht einmal begleiten? Ich könnte irakisches Essen mitnehmen, denn das Beste am Wandern ist das Picknick.»

Ich lehnte ab, ohne zu überlegen. Bilal sagte ebenfalls, dass das Spazieren in den Wäldern nichts für ihn sei. «Du, Tante, glaubst du, dass ich verrückt geworden bin? Verlangst du von mir, dass ich mein Bett an einem Sonntagmorgen um sieben Uhr verlasse, um in irgendeinem Wald herumzulaufen? Ich liebe irakisches Essen, aber das essen wir lieber gemütlich hier vor dem Fernseher.»

Ich verstand gar nicht richtig, was Frau Wunderlin mit dem Wort «wandern» gemeint hatte. Ich fragte sie, ob das ein Sport oder ein Hobby sei und suchte nach einem vergleichbaren Wort in Arabisch. Aber ich fand nichts.

«Bist du sicher?», fragte sie mich mit einem skeptischen Blick.

«Ja. Wir wandern nicht. Wir gehen, laufen, spazieren und bummeln. Das sind die alltäglichen Dinge, die wir Iraker außerdem alle nicht gerne tun. Aber wandern, das können wir nicht. Vielleicht im Sinne der Religion. Es gibt Muslime, die nach Mekka pilgern. Sie marschieren einfach, entweder, weil sie dieses Ritual wie zur Zeit des Propheten gestalten wollen oder weil sie kein Geld haben. Lange Strecken zu Fuß geht sonst keiner.»

«Schade», sagte sie. «Da hat diese Kultur wirklich etwas verpasst.»

Ihre Antwort erstaunte mich, konnte es sein, dass sie das nicht wusste? Wie konnte sie ihre alte Heimat derart vergessen?, fragte ich mich.

Am Abend kam Bilal immer wieder auf das Thema zu­rück. «Stell dir vor, Usama, was würde meine Mutter im Irak sagen, wenn ich ihr erzählte, dass ihre einzige Schwester das Wandern gelernt und dafür die irakische Sprache fast verloren hat?»

«Du warst doch eine Woche bei ihr, wie war das denn?», fragte ich Bilal.

«Das war gut. Sie hat für mich gekocht, und wir waren im Kino. Sie war emotional nicht ganz so eingefroren wie letzten Monat. Ich habe mich aber trotzdem gelangweilt, vor allem, wenn sie über die Situation im Irak redete.»

«Wieso?», fragte ich.

«Sie spricht, als ob sie alles besser verstehen würde, und gibt irgendwelche Behauptungen oder Lügen als ihre Meinung aus. In ihren Augen sind die Iraker ver­ant­wortlich für das, was geschehen ist. ‹Wir sind Opfer eines selbst verschuldeten Zustandes›», meinte sie.

«Wann ist sie denn geflüchtet?»

«Ich weiß es nicht genau. Ich glaube 1975, als die meisten Kommunisten das Land verlassen haben. Ich war ein Jahr alt, sagte mir meine Mutter einmal.»

«Sie hat also das Regime unter Saddam nicht erlebt, sondern durch die Medien erfahren», stellte ich fest. Wir selbst sind wegen der Diktatur und des religiösen Terrors geflüchtet.

«Weißt du, was mich an ihr auch irritiert? Sie redet über Sachen, die gar nicht wichtig sind. Beispielsweise fragte sie mich nach Kakerlaken im Irak und ob sie immer noch groß und in allen Toiletten zu finden sind. Sie habe die Kakerlaken im Irak immer gefürchtet. ‹Glaub mir, Bilal, die Kakerlaken in der Schweiz sind klein und greifen mich nie an!› Ich erwiderte nur: ‹Ja klar. Die hier sind anders.› Ihr Mann, der mich nicht mag und ich ihn auch nicht, schwieg die ganze Zeit, doch bei den Kakerlaken hat er laut herausgelacht. Trotz seines Lachens war für mich noch deutlich zu spüren, was für eine Ruine seine Seele war.»

«Bilal, sei nicht gemein. Er hilft dir, die Sprache zu lernen», unterbrach ich ihn mit verstecktem Neid und offener Ironie.

«Ja, er hat auch die ganze Zeit von der Kraft der Sprache gepredigt. Weißt du, Usama, du darfst mich nicht falsch verstehen, ich habe meine Tante lieb, manchmal sehe ich sie wie meine Mutter. Sie hat auch äußerlich viel von meiner Mutter, aber um ehrlich zu sein, das nervt mich auch. Vor allem wenn sie zu Hause halb nackt herumläuft oder wenn sie ihren versteinerten Ehemann am Tisch küsst.»

«Bilal, das ist normal hier, wir sind doch nicht mehr im Irak. Du musst viele Gewohnheiten wegräumen und für neue Platz schaffen.»

«Trotzdem. Für mich als Iraker gibt es gewisse Sa­chen, die nicht zu ändern sind.»

«Ja, natürlich. Das gehört zur Liebe zu unserem Land. Für mich lebt meine Heimat in mir. Ich bin vor ihr geflohen, sie aber nicht vor mir.»

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch»

Обсуждение, отзывы о книге «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x