Die Träume der Aphrodite
– Erotik, Fantasien, Schicksale und Tabus –
Skizzen rund um das Thema Sexualität von
Manuela Sauvageot
Impressum
Manuela Sauvageot, »Die Träume der Aphrodite«
Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
© 2014 Manuela Sauvageot
Alle Rechte vorbehalten
Satz: Manuela Sauvageot
Titelbild: M. Sauvageot
ISBN 978-3-7375-0146-0
Sexualität ist neben Geld immer noch eines unserer größten Tabuthemen. Ich habe mich stets darum bemüht, Sexualität und alles was damit verbunden ist, genauso natürlich zu nehmen, wie den restlichen Körper und andere wichtige Bedürfnisse des Menschen. Sexualität ist ein Trieb, der wie kaum ein anderer dazu geeignet ist, zu Verdrehungen, Verzerrungen und Absurditäten zu führen. Meine skizzenhaften Geschichten greifen die unterschiedlichsten Facetten davon auf.
Ursprünglich habe ich diese Skizzen einfach nur für mich selbst geschrieben, als eine Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität, mit meinen Sehnsüchten, Fantasien, Ängsten und auch Verletzungen. Vieles wurde dann zusätzlich durch das beeinflusst, was mir andere von sich erzählt haben. Und irgendwann wurde das Schreiben für mich zu einer befreienden und bereichernden Leidenschaft. Als schließlich immer mehr Freunde und Bekannte Gefallen an meinen Geschichten fanden, habe ich mich entschlossen, sie im Internet für Interessierte bereitzustellen. Hier nun eine erste Sammlung in Buchform.
Eine ganz natürliche Begegnung
»Willst du mich ficken?«, fragte sie. Er glaubte nicht richtig zu hören. Sie stand schweißgebadet vor ihm, die Haut nass glänzend, mit oberschenkellangen Hot Pants und einem engen, armfreien Shirt. Um den Kopf trug sie ein Stirnband mit dem Logo der Firma Nike. Sie war über den Waldweg gelaufen gekommen, schnaufend, war an ihm vorbeigeeilt und hatte sich nach wenigen Metern wieder nach ihm umgedreht und war zurückgekommen. Ihre Brüste hoben und senkten sich im Rhythmus des tiefen Atems. Sie waren mittelgroß, wohlgeformt und machten einen knackigen Eindruck. Die Nippel hoben sich deutlich durch den Stoff hervor.
War sie eine Emanze, die sich über ihn lustig machen wollte?
Nun komm schon, dachte sie, ich bin fürchterlich geil und all die Lauferei hat nichts daran ändern können. Sie starrte ihm fragend ins Gesicht. Warum waren Männer so schwer von Begriff, wenn man sie direkt auf das ansprach, was sie doch alle wollten, besonders dann, wenn sie einer attraktiven Frau in knapper Bekleidung gegenüberstanden? Auf einmal schienen sie all die flotten Sprüche verschluckt zu haben, die sie unter einander auf den Lippen führten wenn sie sicher waren, dass niemand sie beim Wort nahm!
Verlegen erwiderte er ihren Blick. Es war nur ein Augenblick, aber es kam ihm vor, als stünde er hier eine Ewigkeit ohne sich rühren zu können. In seinen Träumen hatte er gelegentlich solche Fantasien gehabt, doch nun, da eine lebendige Schönheit vor ihm stand und ihn so unvorbereitet fragte … Es passte einfach nicht in sein gewohntes Bild und er wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nicht einmal, was er davon halten sollte.
Es war genau der Moment zu lange, den er zögerte. Es hatte sie mehr Überwindung gekostet, als er ahnen konnte, ihn mit ihrem Begehren zu konfrontieren.
Verdammt, dachte sie, hätte ich doch bloß die Klappe gehalten! Sie fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Sie trippelte wie aus alter Gewohnheit auf der Stelle und bemerkte plötzlich, dass sie diese Bewegung noch mehr erregte, nun, wo sie hier mit diesem Fremden stand. Es waren seine nackten Schultern, die sie angezogen hatten, muskulöse Schultern, die aus dem ärmellosen Hemd schauten. Sie schaute ihm verlangend auf die Hose, konnte aber nicht entdecken, ob sich dort etwas regte.
Dann eben nicht, dachte sie, nicht ohne eine gewisse Beschämung und wandte sich von ihm ab, um weiter zu laufen. Es war, als käme er durch diese Geste wieder zu sich, aber schon war sie einige Meter von ihm entfernt und er schaute auf ihren runden Po, der sich mit jedem Schritt erregend hin- und herbewegte und sich viel zu schnell von ihm entfernte.
»Warte!«, rief er, doch er war nicht sicher, ob sie ihn hörte. Er sprintete hinterher und holte sie bald ein.
»Hast du das ernst gemeint?«, fragte er, während er neben ihr herlief. Sie sah ihn von der Seite an, grinste und rannte weiter. Schließlich antwortete sie: »Nun, willst du?« Ihre Schritte holten weit aus und er wusste nicht, wie lange er ihr würde folgen können. Er hatte einen Kloß im Hals und konnte nicht sofort antworten, aber schließlich stieß er hervor: »Hier?«
»Klar!«, sagte sie. – Mein Gott, war sie geil. Warum war er so schwer von Begriff? Sie genoss die Bewegung ihrer Beine und die steigende Durchblutung ihrer Scham. Sie war gelaufen, um ihre Erregung abzukühlen, und normalerweise gelang ihr das sehr gut. Mochte der Teufel wissen, warum es dies Mal nicht funktionierte, sondern sie immer erregter gemacht hatte. Sie merkte, dass es ihm schwer fiel mit ihr Schritt zu halten und das reizte sie. Wie lange würde er ihr folgen? Hing er genug am Haken, dass er sich sogar bis aufs Äußerste verausgaben würde, um mit ihr zu bumsen? Er schien nicht unsportlich zu sein, aber auch nicht wirklich durchtrainiert.
Sein Atem begann tiefer zu gehen. Sie hatte wieder ihren Rhythmus gefunden, in dem sie noch kilometerweit würde laufen können.
»Machst du das öfter?«, fragte er, nachdem er eine ganze Weile an ihrer Seite geblieben war, ohne dass einer von ihnen etwas gesagt hätte. Er betrachtete ihre sehnigen braun gebrannten Beine und die fließenden Bewegungen ihres Körpers.
»Drei Mal in der Woche«, antwortete sie ihm.
»Immer mit jemand anderem?«, fragte er witzelnd.
»Ich meine das Laufen«, erwiderte sie und sah ihn mit verdrehten Augen von der Seite an. Ihre Brüste schaukelten im Takt.
»Und du meinst das ernst?«, fragte er, nachdem sie wieder eine Zeitlang gelaufen waren. Nun hatte auch er seinen Rhythmus gefunden und seine Füße bewegten sich gleichmäßig. Statt einer Antwort beschleunigte sie ihre Schritte und grinste ihn herausfordernd an. Mit Leichtigkeit ließ sie ihn hinter sich und es dauerte nicht lange, dass er mit Seitenstichen stehen blieb und nicht mehr weiter konnte. Sie hielt an und kehrte zu ihm zurück, zufrieden, dass sie ihn geschafft hatte. Er japste nach Luft und auch ihr Atem ging tief.
»Und? Willst du mich nun ficken?«, fragte sie noch einmal und trat so nahe an ihn heran, dass sie ihn berührte.
Wer wollte dich nicht ficken, fragte er sich, schaute auf ihren Schritt und kämpfte mit den Schmerzen im Bauch, die nur langsam nachließen. Er sah sie lüstern an, während er immer noch nach Atem rang und sich die Seite hielt. Ihr Schweiß roch angenehm, ihr Schweiß und ihre Haut.
Endlich war sein Blick eindeutig, bemerkte sie, und sie wusste, dass er nun wirklich scharf auf sie war. Sie strahlte, obwohl er ihre Frage noch nicht beantwortet hatte.
»Setz dich auf den Boden«, forderte sie ihn auf, als er sich weiter krümmte. Er sah sie fragend an, tat aber, wie sie verlangte. Sie stellte sich hinter ihn, drückte ihr Knie in seinen Rücken und fasste seine beiden Arme, um sie nach hinten zu ziehen. Seine Brust wurde gedehnt und der Bauch öffnete sich. »Atme!«, forderte sie ihn auf. Langsam bemerkte er, wie das Stechen nachließ.
Sie gab ihm seine Arme wieder, hockte sich hinter ihn und massierte von beiden Seiten seinen Bauch unter dem Rippenansatz. Er stöhnte wohlig. Ihre Busen berührten seinen Rücken und die Lanze zwischen seinen Beinen begann sich zu regen. Er spürte ihren Atem in den Haaren. Als sie keck zwischen seine Beine griff und auch dort massierte, zuckte er zusammen.
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