Anny von Panhuys - Die Walzerkönigin

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Als die beiden Freundinnen Hilde Tomiczek und Martha Stiller heimlich Arm in Arm zu später Stunde in der Stadt spazieren gehen, steht noch das ganze wunderbare Leben vor ihnen, ohne Sorgen und Nöte. Besonders die lebhafte Martha sperrt sich gegen die Zukunftspläne ihrer Eltern – sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Doch bald holt sie das Schicksal ein: Ihr Vater, ein angesehener Pastor, begeht Selbstmord, als sein Griff in die Kirchenkasse bekannt wird. Eines Tages erfährt Hilde per Brief, dass Martha einfach auf und davon ist und sich einer Theatertruppe angeschlossen hat. Als kurz darauf auch ihr Vater stirbt, muss sie wie ihre Freundin die Stadt verlassen. Mit nichts im Gepäck als ein bisschen Erspartes und Vaters geliebter Geige kommt sie in einer kleinen Berliner Pension unter. Doch auch in der Großstadt scheint es fast aussichtslos, Geigenschüler zu finden. Langsam schmilzt das winzige Vermögen dahin. Einmal nimmt sie, völlig überwältigt von den Sorgen, die Geige zur Hand: Ihr zutiefst emotionales Spiel erzählt von der Trauer um den Vater, von ihrer Verzweiflung – ihr ganzes Herzblut legt sie in die Walzer ihres Vaters, und ihr Spiel wird von jemandem nebenan gehört. So beginnt ganz plötzlich eine ungewöhnliche Karriere, die auch die Wege von Martha kreuzt. Doch das Schicksal wird sich zwischen sie stellen.Ausdrucksvoll und romantisch erzählt der Roman vom schicksalhaften Leben der «Walzerkönigin», die über die Musik ihres Vaters zu sich selbst findet.-

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Und die Zeit ging hin, ein Tag reihte sich an den andern zu gleichmässiger Kette. Die formte sich zu Monaten und hängte sich zusammen zu Jahren. Martas achtzehnter Geburtstag stand bevor.

Am Tage neckte sich Marta mit den Pensionären und tollte mit ihnen herum gleich einem ausgelassenen Buben. Des Abends aber, wenn die Lichter im Stillerschen Hause erloschen waren, sass sie über die Klassiker gebeugt und las mit glühenden Wangen Goethes und Schillers Dramen. Kleist und Grillparzer wurden ihr lebendig, und ihr kleines Zimmer füllte sich mit bunten Gestalten — grüssend zogen sie an ihr vorüber, die sie gerufen mit seliger, banger Sehnsucht.

So spann die dunkelhaarige, überschlanke Marta Stiller nächtens in ihrem Stübchen wonnige Ruhmesträume, und während Schwärzestadts brave Philister längst in tiefem Schlafe lagen, schimmerte blitzend, wie ein funkelndes kleines Sternchen, ein einsames Licht durch die Rolljalousien von Prediger Stillers Häuschen. Und Schwärzestadts Nachtwächter, der mit seinem Karo vorüberwanderte, schüttelte zuweilen sinnend sein weisses Haupt, wenn das Lichtsternchen gar so aufdringlich durch die Spalten der Jalousien leuchtete ...

Manchmal schwärmte Marta der Freundin vor, und dann legte sie die blassen Hände zusammen wie zum Gebet; ein glückliches Lächeln trat um ihren Mund, als höre sie schon das Beifallsrufen einer freudigen Menge, die ihr zujubelte, ihr, der berühmten Schauspielerin Marta Stiller.

Zuweilen erschien sie des abends bei Hilde und bat den alten Tomiczek etwas zu spielen. Bach und Haydn spielte er den Mädchen oder ein feuriges Stücklein von dem Geigerkönig Sarasate, aber das wunderlichste blieben doch des Spielers eigene Walzer.

Einmal fragte Marta, warum man denn in der Öffentlichkeit nichts von seinen Kompositionen wisse.

Scheu und erschreckt wich der Alte dieser Frage aus, denn sie rührte an eine alte Wunde, die längst nicht mehr blutete, längst vernarbt war, an die er aber dennoch nicht gern erinnert wurde, weil mit der Erinnerung so vieles mit herauf kam, das am besten hinter der Tür der Vergangenheit blieb. Aber den wiederholten Bitten der Mädchen konnte er auf die Dauer nicht widerstehen, und so erzählte er an einem stillen Abend doch, warum es für die grosse Welt da draussen niemals einen Tonkünstler Tomiczek gegeben.

„Ich muss weit ausholen,“ begann der alte Mann, — „bis zu meiner frühesten Jugend. Meine Vorfahren waren tschechischen Ursprungs und wohnten in Prag. Durch Verheiratung mit einer Deutsch-Böhmin siedelte sich einer von ihnen, mein Grossvater, in ihrer Heimat, dem Dorfe Tyssa, an, das in der Nähe der sächsischen Grenze liegt. Sein einziger Sohn, mein späterer Vater, ein blutjunger Architekt, desertierte, da er seiner Soldatenpflicht genügen sollte, nach Preussen, und machte sich hier in Schwärzestadt, wo ihn der Zufall landen liess, sesshaft. Er war tüchtig in seinem Berufe. Nachdem er einige Zeit bei einem Bauunternehmer gearbeitet hatte, fing er an, selbständig Bauten zu übernehmen. Das Glück war ihm günstig, — viel Konkurrenz gab’s in jener Zeit hier nicht, — und so schaffte er sich mit seinem Fleiss und seiner Energie bald ein kleines solides Vermögen. Indes hatte Österreich die Spur des Deserteurs gefunden. Mehrere Briefe flogen zwischen Österreichs Militärverwaltung und Schwärzestadts Bürgermeisterei hin und her, doch löste sich die Sache friedlich, mein Vater wurde nicht ausgeliefert. Er verheiratete sich hier und wurde auch naturalisiert. Ich besuchte hier das Gymnasium, machte mein Abiturientenexamen und sollte Jura studieren. Ich liebte damals schon die Musik mit jeder Fiber, aber alle Mühe, die ich mir gab, den starrköpfigen Vater zu bewegen, mich der Musik ganz widmen zu dürfen, war nutzlos. Bisher hatte er nichts dagegen gehabt, dass ich Geigenunterricht nahm, nun aber erklärte er mein Üben für Zeitverschwendung und mein Spiel für elende Fiedelei.

„Willst wohl ein Bierfiedler werden, so ein armseliger Stadtmusikant,“ höhnte er, und einmal, da wir wieder deshalb in Streit gerieten, schlug er meine Geige in Trümmer. Mein Vater war heftigen Temperaments, und wenn er auch äusserlich gut preussisch war, innerlich ging ihm das Tschechenblut heiss durch die Adern. — Endlich gab ich nach, der Mutter Bitten hatten mich bezwungen, und ich bezog die Universität. Alles wickelte sich glatt ab, ich machte meine Examen, ging den vorgeschriebenen Weg bis zum Amtsrichter. Ein hervorragender Richter ward ich nicht, nur einer in der Menge, die man zum Durchschnitt zählt. — In vielen kleinen märkischen Städtchen habe ich ein paar Lebensjahre liegen. Gleichgültige, arme Jahre.“

Der alte Mann blickte sinnend vor sich nieder, dann blitzten seine Augen auf im Glanze einer stolzen Erinnerung.

„Einmal aber war mir doch etwas Schönes beschieden,“ sagte er bewegt, „etwas Schönes und zugleich Trauriges. Das war, als ich Martin Wollenstedt, einen unsrer besten Komponisten, kennen lernte und ihm meine Walzer vorspielte. Ganz zufällig gab sich das so. Wir wohnten beide vorübergehend in Berlin in derselben Pension. Ja,“ ein leichter Flor legte sich über seine Augen, „das war meine schönste und schwerste Stunde damals. Denn der Mann, der als einer der Ersten im Reich der Musik galt, sagte mir, dass meine Walzer ihm eine Offenbarung gewesen, wie die echte melodienreiche und doch gehaltvolle Operettenmusik beschaffen sein müsse. Er versuchte mich zu überreben, dass ich meine Walzer herausgebe, alles Nötige wollte er veranlassen. Ruhm und Ehre prophezeite er mir, — doch ich konnte seinem Wunsche nicht nachgeben. Nun nicht mehr. Ich war zu alt dazu geworden, zu schwerfällig. Das, was das Glück meiner Jugend hätte werden können, würde mir altem Manne nur unnötige Sorgen geschaffen haben. Vielleicht wär’s eine Enttäuschung geworden — und ich fühlte mich nicht mehr stark genug, solche Enttäuschungen zu ertragen. Meinen Frieden, den ich in all den langen Jahren gewonnen, den wollte ich nicht auf’s Spiel setzen. So blieb denn der Walzerkomponist Vincenz Tomiczek der Welt ebenso unbekannt wie seine Weisen,“ schloss der alte Amtsrichter und fügte leise hinzu: „Vielleicht war es die Geschichte eines verlornen Lebens, mit der ich eben Eure Jugend beschwert habe, vielleicht aber war es gut, dass alles für mich so gekommen ist.“ — — — —

Die Vergangenheit wirkte in die Gegenwart hinein, des Amtsrichters Erzählung trug eine merkwürdige Frucht.

Am andern Tag nämlich war Marta Stiller spurlos aus Schwärzestadt verschwunden.

Drittes Kapitel.

„Meine Lebensgeschichte hat ihren Entschluss zur Reife gebracht,“ warf sich dann auch Amtsrichter Tomiczek vor, als er von der Marta Flucht erfuhr, „sie fürchtete, vielleicht auch einmal ein verlorenes Leben beklagen zu müssen.“

Ein paar Wochen später langten von Marta zwei Briefe in Schwärzestadt an. Einer war an Frau Stiller, der andre an Hilde gerichtet. Frau Stillers Figürchen fiel von diesem Tage an noch mehr in sich zusammen. Mit ihrer Jüngsten war sie fertig, die existierte nicht mehr für sie. Sie schickte Marta deren zurückgelassene Sachen, ohne eine Zeile hinzuzufügen, verkaufte ihr Häuschen und zog zu ihrem ältesten Sohne, der sich in einem benachbarten Orte eine Praxis als Landarzt gegründet hatte. Dort leitete sie seinen kleinen Hausstand, traurig und wortkarg; Martas Namen sprach sie nicht mehr aus. Desto mehr aber musste sie an dieses störrische, eigenwillige Kind denken. —

Der Brief an Hilde lautete:

„Meine liebste Hilde!

Du zartes Kräutchen „Rührmichnichtan“ wirst sicher sehr erschreckt gewesen sein, als Du von meinem heimlichen Fortgang aus der kleinen Heimat vernommen. Ich konnte nicht anders, Hilde, ich konnte nicht! Das Grauen vor dem Beruf, in den mich Mutter durchaus hineindrängen wollte, hat mir schon manche Stunde verkümmert, das Denken daran hat mir alles vergällt. Tief im inneren Herzen hab ich’s immer gefühlt, ich würde kreuzunglücklich werden, wenn ich in dieser Sache die folgsame Tochter spielte und, das weisst Du ja, ich habe keine Lust kreuzunglücklich zu werden. Im Gegenteil, nach tollem, jauchzendem, himmelstürmendem Glück strecke ich sehnend die Arme aus, und solch ein Glück, hoch über dem Alltag thronend, kann nur die Kunst geben.

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