Anny von Panhuys - Die Walzerkönigin

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Als die beiden Freundinnen Hilde Tomiczek und Martha Stiller heimlich Arm in Arm zu später Stunde in der Stadt spazieren gehen, steht noch das ganze wunderbare Leben vor ihnen, ohne Sorgen und Nöte. Besonders die lebhafte Martha sperrt sich gegen die Zukunftspläne ihrer Eltern – sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Doch bald holt sie das Schicksal ein: Ihr Vater, ein angesehener Pastor, begeht Selbstmord, als sein Griff in die Kirchenkasse bekannt wird. Eines Tages erfährt Hilde per Brief, dass Martha einfach auf und davon ist und sich einer Theatertruppe angeschlossen hat. Als kurz darauf auch ihr Vater stirbt, muss sie wie ihre Freundin die Stadt verlassen. Mit nichts im Gepäck als ein bisschen Erspartes und Vaters geliebter Geige kommt sie in einer kleinen Berliner Pension unter. Doch auch in der Großstadt scheint es fast aussichtslos, Geigenschüler zu finden. Langsam schmilzt das winzige Vermögen dahin. Einmal nimmt sie, völlig überwältigt von den Sorgen, die Geige zur Hand: Ihr zutiefst emotionales Spiel erzählt von der Trauer um den Vater, von ihrer Verzweiflung – ihr ganzes Herzblut legt sie in die Walzer ihres Vaters, und ihr Spiel wird von jemandem nebenan gehört. So beginnt ganz plötzlich eine ungewöhnliche Karriere, die auch die Wege von Martha kreuzt. Doch das Schicksal wird sich zwischen sie stellen.Ausdrucksvoll und romantisch erzählt der Roman vom schicksalhaften Leben der «Walzerkönigin», die über die Musik ihres Vaters zu sich selbst findet.-

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Hilde hatte dazu gutmütig gelacht, denn sie wusste genau: vorläufig trug Pastor Stillers Jüngste noch wollene Strümpfe, die ihr die Mutter strickte, und die gestopft wurden, solange es irgend ging. Aber auf den abendlichen Spaziergängen schwadronierte Marta gern ein wenig. Sie liebte überhaupt alles Besondere. So machten ihr diese abendlichen Spaziergänge, die sie mit Hilde unternahm, vielleicht nur Vergnügen, weil sie sich dazu heimlich aus dem Hause stehlen und wieder hineinschleichen musste. Das Gerade-ans-der-Haustür-gehen machte ihr keinen Spass, und darum gefiel es ihr, dass Hilde durchs Fenster ihren Weg nahm, obgleich dazu nicht der geringste Grund vorlag, denn Hildes Vater wusste von den kleinen harmlosen Ausgängen der Freundinnen. Darin waren sich nun beide Mädchen einig: das Selbstverständliche ihres Zusammenseins wurde anziehender, wenn es so einen kleinen Stich ins Ungewöhnliche erhielt.

Hilde fuhr sich mit der Bürste leicht über das vom Frühlingswinde verwehte Haar und blickte dabei in den Spiegel, der über ihrer Waschkommode hing. Matt und unsicher gab er ihr Bild zurück; das klare, sanfte Licht des Lämpchens hatte nicht Kraft genug, voll bis hierher zu dringen, doch zwei leuchtende blaue Augen guckten aus dem Spiegelglas, und über dem rötlich schimmernden Haar lag es wie Goldstaub, der schillernd aufblitzte. Und Hilde Tomiczek lächelte ihr Spiegelbild an.

Dann ging sie zum Vater.

Amtsrichter Tomiczek sass in einem tiefen Lehnstuhl. In der Linken hielt er nachlässig den Geigenbogen, und auf seinen Knien lag die braune Amati, die er einmal vor langen Jahren, da er noch ein junger Referendar gewesen, zufällig in einem Trödlerladen Berlins gekauft hatte. Wie sie dahin gekommen? Wer konnte es wissen. Not, Sorge und viel Verständnislosigkeit mussten das kleine Instrument an diese Stätte gebracht haben, denn wertvoll war die Geige, das hatte der junge Tomiczek damals beim ersten Blick herausgefunden. Manchmal meinte er, es müsse eine echte Amati sein, und wollte sie von Sachverständigen prüfen lassen, aber in letzter Minute scheute er immer wieder davor zurück — wenn die Sachverständigen entschieden, die Geige sei nicht echt, dann war er um eine geliebte Illusion ärmer. Also wozu? So blieb ihm der Glaube an seine Amati erhalten bis jetzt, da aus dem jungen Referendar ein alter Amtsrichter a. D. geworden war.

Als Hilde ins Zimmer trat, blickte der Vater auf.

„Nun, Mädel, zurück vom Spaziergang?“

Hilde nickte.

„Schon lange ... Ich habe zugehört ... als Du spieltest, Vater.“

Tomiczek erhob sich. Er war gross und schmal, und seine Figur neigte ein wenig nach vorn, wie ein hoher Baum, den anhaltender Sturm in der Jugend etwas gebogen.

Hilde liess sich auf einer kleinen Fussbank nieder und neigte sinnend und erwartungsvoll den feinen Kopf. Sie wusste, nun würde der Vater wieder spielen.

Leicht drückte er die Geige unters Kinn, und seine Linke umfasste zärtlich den Hals des Instrumentes, als sei es ein geliebtes, lebendes Wesen. Und der Bogen setzte an. Kurz, in tändelnd abgehacktem Staccato, neckisch im Dreiachteltakt flatterten die Klänge auf und jubelten ineinander, toll und aufreizend.

Wieder war es eine Walzermelodie. Allmählich ward der Bogenstrich länger, bedeutsamer, und in wiegenden Rhythmen, durch die zage, halbverschwommene Sehnsuchtsrufe brachen, zogen die Weisen hin.

Heisses unverstandenes Sehnen nach einem Etwas, für das sie keinen Namen wusste, quoll jäh in Hilde auf, und als der Alte Geige und Bogen sinken liess, da huschte sie zu ihm hin, legte ihre schmalen Arme um seinen Hals:

„Wie Du einem das Innerste zu rühren weisst, Vater, und wieder froh zu machen mit Deinen Walzern, das ist so wundersam und eigen. Wer Dich nicht gehört hat, der glaubt’s wohl niemals, dass ein Walzer so wirken kann.“

Und leise setzte sie hinzu: „Das ist sicher das böhmische Blut in Dir,“ und dann mit leisem Schelmenkichern: „Als Dein Vater sich damals naturalisieren liess, da vergass er, sein böhmisches Blut mit naturalisieren zu lassen. Und das Blut blieb böhmisch, Väterchen, das klingt und singt nun in Deinen Walzern.“

Sanft nahm sie dem Vater Geige und Bogen ab und zog ihn wieder in seinen Lehnstuhl nieder, schob sich die Fussbank herbei, und sass nun zu des Vaters Füssen.

„Ja, die Böhmen haben ihre Musik, die sitzt ihnen im Körper, im Herzen, und vibriert ihnen bis in die Fingerspitzen. Aus dem Herzen kommt ihr Spiel, und darum ergreift es so mächtig.“

Versonnen sagte es Hilde Tomiczek.

Der alte Mann neigte den scharfen Charakterkopf.

„Ja, Böhmens Königstraum ist wohl ausgeträumt für immer, aber in dem Spiel der Böhmen, da glüht es stolz und heimverlangend auf. — Du magst wohl recht haben, Kind, das böhmische Blut ist uns geblieben,“ und ihm fiel ein, durch wieviel Irrwege im Leben ihn dieses Blut gedrängt.

„Schade, Vater, dass so wenig von Deinen, Musiksinn in mir ist,“ klügelte Hilde, „es muss schön und erhebend sein, sich so wie Du in Tönen die Seele zu befreien.“

Da lächelte er bedächtig.

„Die Seele zu befreien! Kleine Hilde, noch beschwert ja nichts Deine Seele. Und dann,“ zögernd, überlegend, schob er die Worte nach, „hast vielleicht zudem auch eine Portion gut bedächtigen, märkischen Blutes von Deiner toten Mutter in den Adern.“

Er sah ins Leere und dachte an eine rundliche, blonde Frau, die gleichmütig einige Lebensjahre neben ihm hergelaufen war, und an die er sich manchmal erinnern musste, wie an einen braven, anständigen Weggesellen. Mehr war ihm seine Frau nie geworden.

„Noch beschwert ja nichts Deine Seele,“ wiederholte er sinnend noch einmal, „noch ist ja keine Lebenswoge bis zu Dir herangebraust. Höchstens ein winziges Wellchen hat Deine Füsse bespritzt. Wenn Grosses, Machtvolles fordernd zu Dir kommt, dann, Kind,“ er hob mit der Hand Hildes Kinn, „dann wird auch Dein Spiel mehr sein als nur eine Kette von Tönen — dann schwingt die Seele mit.“

Mit dem Ausdruck unendlicher Liebe und Güte legte er seine andre freie Hand auf das flimmernde dichte Haar der vor ihm Sitzenden.

„Tief und wahr wird Dein Spiel sein, aber eines gehört dazu, und das, das vergiss nicht. Es ist das Beste, was uns gehört — darauf gib acht, da lass den grauen Alltagsstaub nicht heran, das trage sorgfältig durch Dein Leben,“ ernst und bedeutungsvoll endete er, und seine Stimme ward fast feierlich: „Halt’ Dir die Seele rein, Mädchen!“

Zweites Kapitel.

Ein paar Wochen später stand Hilde Tomiczek an Marta Stillers Seite vor dem Altar der Peterskirche, um das Taufgelübde zu erneuern. Als Unterlage zur Konfirmationspredigt hatte der magere kleine Prediger Stiller den Spruch gewählt: „Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!“ Hilde Tomiczek dachte an des Vaters Worte: „Halt’ Dir die Seele rein!“ Eigentlich bedeutete das beinahe dasselbe.

Der kleine schmächtige Pfarrer redete, und seine schmalen, langen, behaarten Hände griffen dabei ab und zu nervös in die Luft. An diese Bewegungen war seine Gemeinde gewöhnt. Hilde aber musste immerfort auf diese suchenden, zuckenden Hände sehen, es zerstreute sie, so dass sie von der Predigt wenig hörte. Nur der Spruch schwang ihr nach: „Selig sind, die reinen Herzens sind,“ und die sechs Worte tauchten, sich wiederholend, stets wieder in ihrem Geiste auf. Immer von neuem, sie konnte sich nicht mehr dagegen wehren.

Ein neugieriger, kosender Frühlingssonnenstrahl lugte scheu durch die hohen mit Heiligenbildern geschmückten Kirchenfenster, zwängte sich dann eifrig an all’ den blau und rot und golden gemalten Heiligen vorbei, wurde breiter und belichtete die Kanzel, auf der Prediger Stiller stand. Eine leuchtende Helle umgab den plötzlich. Hilde blickte mit jäh emporgerecktem Kopf auf den kleinen Mann mit den lebhaften Händen. In seinen Augen war eine fiebernde Unruhe. Und jetzt fanden seine Worte auch den Weg zu Hilde Tomiczeks Ohr.

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