Anny von Panhuys - Die Walzerkönigin

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Als die beiden Freundinnen Hilde Tomiczek und Martha Stiller heimlich Arm in Arm zu später Stunde in der Stadt spazieren gehen, steht noch das ganze wunderbare Leben vor ihnen, ohne Sorgen und Nöte. Besonders die lebhafte Martha sperrt sich gegen die Zukunftspläne ihrer Eltern – sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Doch bald holt sie das Schicksal ein: Ihr Vater, ein angesehener Pastor, begeht Selbstmord, als sein Griff in die Kirchenkasse bekannt wird. Eines Tages erfährt Hilde per Brief, dass Martha einfach auf und davon ist und sich einer Theatertruppe angeschlossen hat. Als kurz darauf auch ihr Vater stirbt, muss sie wie ihre Freundin die Stadt verlassen. Mit nichts im Gepäck als ein bisschen Erspartes und Vaters geliebter Geige kommt sie in einer kleinen Berliner Pension unter. Doch auch in der Großstadt scheint es fast aussichtslos, Geigenschüler zu finden. Langsam schmilzt das winzige Vermögen dahin. Einmal nimmt sie, völlig überwältigt von den Sorgen, die Geige zur Hand: Ihr zutiefst emotionales Spiel erzählt von der Trauer um den Vater, von ihrer Verzweiflung – ihr ganzes Herzblut legt sie in die Walzer ihres Vaters, und ihr Spiel wird von jemandem nebenan gehört. So beginnt ganz plötzlich eine ungewöhnliche Karriere, die auch die Wege von Martha kreuzt. Doch das Schicksal wird sich zwischen sie stellen.Ausdrucksvoll und romantisch erzählt der Roman vom schicksalhaften Leben der «Walzerkönigin», die über die Musik ihres Vaters zu sich selbst findet.-

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Stark und befehlend klang die sonst nicht allzu kräftige Stimme Johannes Stillers, da er schloss:

„Darum, meine lieben Konfirmanden, wie auch die Schicksalspfade sein mögen, durch die Euch Gott im Leben führt — Kummer und Sorge bleiben ja keinem Irdischen erspart — Euer Herz, das haltet rein und klar, dass Gottes Auge sich darin spiegeln kann. Segnend mag er Euch immerdar führen, der Spruch, den uns der Sohn des Höchsten in seiner herrlichen, überwältigenden Bergpredigt gab: „Selig sind, die reinen Herzens sind,“ er schrie es beinahe, und wie zögernd und abgehackt glitt es hinterher: „denn sie werden Gott schauen.“

Wie unter einem Bann hatten alle gesessen, die Alten und die Jungen. Ein hörbares Aufatmen ging durch die dichtbesetzten Bänke.

Marta raunte der Freundin zu: „So habe ich den Vater niemals reden hören, hab’ nicht einmal geahnt, dass er das kann.“

Und gerade wie ihre Worte verklangen, schwand der Sonnenstrahl auf der Kanzel; sich stützend über die Brüstung geneigt, lehnte ein mageres grauhaariges Männchen mit müdem Gesicht und stumpfen Augen ...

Am andern Tag hat sich Johannes Stiller ertränkt im kleinen Teich, tief drinnen im Eichenwald. Im schlammigen Wasser, das immer wie mit grüner Patina überzogen aussah, hat er Ruhe gesucht. Ruhe gesucht, weil er nicht reinen Herzens gewesen.

Er hatte die Kirchenkasse angegriffen.

Die grosse Familie war schuld daran. Drei Söhne studierten, das kostete viel Geld, und wenn man im Predigerhaus auch Pensionäre hielt, die das Gymnasium in Schwärzestadt besuchten, es reichte nie so recht So mag es gekommen sein, dass Johannes Stiller sein reines Herz verlor und es sich in dem ecklen schlammigen Teich wieder rein spülen wollte ...

Niemals schwand aus Hilde Tomiczeks Gedächtnis das Bild des kleinen Mannes, wie er auf der Kanzel stand und mit seinen nervösen Händen ins Leere griff. — — —

Marta Stiller ging in schwarzen Trauerkleidern und kam oft in das kleine Haus, das Amtsrichter Tomiczek mit seiner Tochter bewohnte. Hilde versuchte mit aller Kraft, die Freundin auf andre Gedanken zu bringen. Doch die vermochte über das tragische Ende des Vaters nicht hinwegzukommen, ihr junges Gesicht war starr und undurchdringlich, und ihre Augen fanden keine Tränen.

„Wenn ich nur wüsste, wie ich Dich einmal zum Weinen brächte,“ sagte Hilde, „das würde Dir gut tun und Dich befreien,“ — aber wie sie es auch anfing, Martas schwarze Augen blieben trocken, und um ihre Mundwinkel lag ein verbitterter Zug.

„Mich bringt so leicht nichts zum Weinen,“ hatte sie erwidert, „überhaupt kannst Du es Dir merken, dass ich das Wort „Gefühl“ aus meinem Zukunstswörterbuch ausgeschaltet habe.“ Und in auflodernder Leidenschaft zuckte es ihr vom Munde: „Warum soll ich einem nachweinen, der so an Frau und Kindern gehandelt hat. Und wenn’s tausendmal mein Vater gewesen ist — das durfte er nicht tun, das nicht. Nun hat er uns allein gelassen, feige geflüchtet ist er aus dem Leben, und uns ist die Verachtung der Menschen geblieben.“

Dicht trat sie vor Hilde hin, und ihre Fäuste ballten sich, als müsse sie einem ins Gesicht schlagen.

„Verachtung! Weisst Du, wie das weh tut? Hast Du eine Ahnung, wie das erbittern kann, wie das an einem wurmt und frisst, wenn man über die Strasse geht und in aller Vorübergehenden Blicke Verachtung liest? Verachtung — für die Tochter des Diebes Johannes Stiller.“

Wutverzerrt war das schmale blasse Gesicht, und Hilde wusste nicht, wie sie diesem Ausbruch begegnen sollte.

„Niemand verachtet Dich, Liebste, niemand. Herzliches Mitleid haben alle mit Dir und den Deinen,“ versuchte sie zu trösten.

Da lachte Marta kurz und hässlich. Voll Hohn war dieses Lachen.

Im Nebenzimmer zitterte ein langer Bogenstrich auf und zog in wiegendem Gleichmass schwere dämmersüsse Doppelklänge nach. Auf und nieder wegten die Töne, beschwörend hoben sie ihre Stimmen gleich düsteren Anklagen. Ein schriller unvermittelter Aufschrei der Quinte — dann rauschten liebliche Dreiklänge selig beruhigend auf. Dazwischen gellte, ein paarmal noch, doch immer leiser, wie ersterbend, der heisse Aufschrei, bis er endlich erlosch, sich verlor in einem freundlich sanften Pizzicato.

Marta stand noch immer vor der blonden Hilde, doch die geballten Fäuste hatten sich geöffnet, das erst so blasse Antlitz war gerötet, und aus den Augen lösten sich langsam zwei grosse, leuchtende Tränen. Dann weinte Marta Stiller; ein tiefes, heilig tiefes Weinen um den Vater war es.

Was der Mutter verhärmte Züge, aus denen eine stumme Bitte sprach, nicht vermochte, was den gütigen Reden der Freundin nicht gelungen war, das erreichte der alte Amtsrichter Tomiczek mit einem seiner seltsamen, selbstkomponierten Walzer. Marta hatte die Tränen wiedergefunden, und Johannes Stiller konnte ruhig schlafen unter seinem Hügel — seine Jüngste, sein Liebling hatte ihm vergeben.

Hilde Tomiczeks Herz schlug höher vor Stolz über des Vaters Macht. Traurig nur stimmte es sie, dass ihr diese Macht nicht gegeben war. Wie oft sie es auch versuchte; des Vaters Kompositionen wurden unter ihren Fingern nette liebe Walzer, die sich wohl ein wenig schmeichlerisch ins Ohr stahlen; das, was der alte Tomiczek daraus zu machen wusste, das lag für Hilde weltenfern.

„Unerreichbar!“ meinte sie. —

Hilde hatte recht gehabt, man zeigte in Schwärzestadt das innigste Mitgefühl mit dem Schicksal der Familie Stiller. Die angesehensten Bürger des Städtchens führten Frau Stiller Pensionäre zu; Söhne von ausserhalb wohnenden Freunden und Bekannten. Marta musste nun tüchtig im Haushalt zur Hand gehen, und die beiden Frauen brachten sich ganz gut durch, ohne besondere Freuden allerdings, aber auch ohne besondere Sorgen.

Frau Stiller gab sich, als der erste Schmerz um den Gatten abgeklungen war, damit zufrieden, doch in Martas Feuerkopf brodelten immer neue Gedanken auf, wie sie dem tödlichen Einerlei entrinnen könne. Bis zum achtzehnten Jahre sollte sie zu Hause bleiben und sich dann in Berlin zur Dentistin ausbilden. Von dieser Idee war Frau Stiller, trotz aller Bemühungen ihrer Tochter, nicht abzubringen.

„Das ist ein Beruf, der wirklich lohnend ist,“ meinte sie, „denn eine tüchtige Dentistin kommt überall durch. Hier in Schwärzestadt würdest Du sicher bald viele bekannte Damen zu Klienten haben, und bedenke, Marta, mit den Kindern käme man sicher zu Dir. Die Frau versteht es doch viel besser, Kinder zutraulich zu machen, nicht wahr? Und wie schön wäre das, wenn Du Dich hier niederliessest; Du hast Deine gute Praxis, ich sorge für den Haushalt, und wir leben ruhig und friedlich zusammen.“ Ein stilles Leuchten verklärte ihr Gesicht bei solchen Zukunftsträumen.

„Dann möchte ich schon lieber Lehrerin werden,“ warf Marta ein.

„Du lieber Gott, da hast Du nicht viel Aussicht, Lehrerinnen gibt’s so viele, und Dich studieren zu lassen, dazu hab’ ich nicht die Mittel. Und nun gar Deine verrückte Grille Schauspielerin zu werden — da gebe ich nicht nach, Marta, das kannst Du von mir nicht verlangen! Dein Vater war Prediger,“ setzte sie vorwurfsvoll hinzu, und während sie das letzte sagte, trat die Erinnerung vor sie hin und schielte mit falschen bösen Augen die bleiche Witwe an.

Und siedendheiss stieg die Scham in ihr auf. Sie schlug die arbeitsharte Hand vors Gesicht, und ein lautloses Schluchzen durchrüttelte die gebrechliche Gestalt wie Fieberfrost. Der Prediger Johannes Stiller, der ihr Mann gewesen, war ja zum Dieb geworden — er hat das Kleid, das er getragen, entweiht. —

Warmes Mitgefühl ergriff Marta; sie vermochte nicht, die hilflose Mutter ungetröstet leiden zu sehen. Da versprach sie alles, was sie von ihr forderte.

Gut, sie würde Dentistin werden. — Noch waren es ja ein paar Jahre bis dahin! Die Beweglichkeit und Schwungkraft ihrer sechzehn Jahre erfüllte sie mit allerlei vagen Hoffnungen, sie malte sich aus, wie vieles sich noch ereignen könne, bis es soweit war.

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