Emil Berlinerdemonstrierte das Grammophon den staunenden Experten der Berliner Elektrotechnischen Gesellschaft, die ihn sofort als Mitglied aufnahm.
Der ehemalige Mitarbeiter von Edison, Théodore Puskas, installiert in Budapest den ersten Telefonrundspruch. Er lässt zu bestimmten Zeiten Nachrichten (und Musik?) über das Telefonnetz verbreiten. Die Anlage, 1890 vom Staat übernommen, funktioniert bis 1936.
Konstruktion des Drehstrommotors durch Dolivo-Dombrowolsky.
Edwin Howard Armstrongwird in New York City geboren.
Der Pariser Dezső Korda(1864 – 1919) erhält das deutsche Patent für den Drehkondensator.
Über das Telefonnetz in Budapest ertönt zum ersten Mal die sprechende Zeitung Telefon-Hirmondo . In einem kleinen Studio in der Magyar-Utca 6 stellt der Schöpfer dieses weltweit einmaligen Dienstes ein vielseitiges Programm zusammen. Neben Zeitansagen, Verordnungen des Amtsblattes und Börsenkursen werden auch Nachrichten und Konzerte geboten. 1894 hat dieser Service bereits 700 Abonnenten.
Alexandr Stephanowitsch Popowarbeitet mit drahtlosen Empfangsanlagen.
Guglielmo Marconibaut die erste drahtlose Funkstrecke der Welt – ganze neun Meter lang. Es gelingt ihm, mit Hilfe eines Righi-Oszillators als Sender und eines Branly-Kohärers als Empfängers, eine Klingel ferngesteuert zum Läuten zu bringen.
Auch Lodgedemonstriert öffentlich drahtloses Senden und Empfangen.
Die Brüder Lumièrelassen in Paris ihren Cinématographe patentieren.
Ferdinand Schneiderdemonstriert die drahtlose Übertragung von Morsezeichen mittels Ionisation. In einem parallel geschalteten Kopfhörer wurden die Zeichen hörbar.
Marconisetzt seine Versuche unter freiem Himmel fort. Er erkennt, dass zunächst der Empfänger als schwächstes Glied in der Kette verbesserungsbedürftig ist und macht sich an die Arbeit. Die Branlyschen Metallspäne im Kohärer werden durch ein Pulver aus Nickel und Silber ersetzt, die Enden der Glasröhre mit Stöpseln aus Silberamalgan verschlossen, die in ihrer Entfernung zueinander verschoben werden können. Marconi engagiert seinen Bruder Alfonsoals Hilfskraft und dehnt die Experimente weiter aus. Bei Geländeversuchen beobachtet er, dass die Reichweite wächst, wenn er jeweils einen Pol vom Sender und Empfänger mit der Erde verbindet und die beiden anderen Pole mit senkrecht hochgeführten Luftdrähten zusammenschaltet. Er kann dadurch fast zweieinhalb Kilometer überbrücken und seine Signale auch ohne direkte Sicht von Sender zu Empfänger übertragen. Mit der Erfindung der geerdeten Sendeantenne scheint für Marconidie Sache so weit ausgereift zu sein, dass er an die praktische Auswertung gehen konnte. Er beschließt, seine drahtlose Telegrafie Italiens Minister für Post und Telegrafie anzubieten. Doch der Minister zeigt kein Interesse an der Erfindung des jungen Mannes. Marconisucht andere Interessenten im Ausland.
Alexander Stepanowitsch Popowdemonstriert vor der Russischen Gesellschaft für Physik und Chemie ein drahtlos arbeitendes Gewitterwarngerät.
Alexander Stepanowitsch Popowsendet in Petrograd Signale, die man acht Kilometer entfernt empfangen kann. In der Sowjetunion feierte man deshalb alljährlich am 7. Mai den “Tag des Radios”.
Marconischreibt einen Brief an William Preece, den Chefingenieur des General Post Office in London, und erklärt ihm seine Experimente. Im Februar 1896 macht sich Marconiauf die Reise nach England. William Preecestellt ihm ein Labor zur Verfügung und bald beginnen die ersten Versuche.
Wilhelm Conrad Röntgenentdeckt die nach ihm benannten Strahlen. Dafür erhält er am 10.12.1902 den ersten Nobelpreis für Physik.
Alexander Popowgelingt die drahtlose Übertragung der in Morseschrift kodierten Worte „Heinrich Hertz“ über eine Entfernung von 250 m.
Marconierhält für sein Telegrafiesystem das britische Patent Nummer 12039 1896.
Guglielmo Marconiverwendet Antenne, Klingel sowie das Relais von Popow, von Hertzden HF-Erzeuger und den Kohärer von Branlyund baut eine Sende-, Empfangsanlage mit Erdung und senkrechter Antenne. Er führt eine Verbindung über drei Kilometer auf der Reede von Spezida (Italien) Angehörigen der Armee und der Marine vor.
Die vier Brüder Pathégründen in Paris ein Unternehmen zum Verkauf phonographischer Geräte. Dieses entwickelt sich zu einem bedeutenden Film- und Plattenproduzenten.
Unter Leitung von Guglielmo Marconifindet die erste öffentliche Vorführung drahtloser Signalübertragung in der Toynbee Hall in London statt.
Adolf Slabykommt bei Versuchen mit Hertzschen Wellen in Berlin auf eine Reichweite von 100 Metern. Er nimmt an den Versuchen von Marconiteil und holt sich dort weitere Hinweise.
Maxwell Lodgebekommt das Patent für eine Induktionsspule zur Frequenzabstimmung im Sender durch eine Anordnung von einstellbaren Funkeninduktoren.
Marconibringt eine drahtlose telegrafische Verbindung zwischen Lavernock Point und der Insel Flatholm im Bristol-Kanal zustande. Auf einer 20 m hohen Klippe bei Lavernock Point wird als Empfangsstation ein 30 m hoher Mast errichtet. Von einer Spitze führt bis zum Fuß ein isolierter Kupferdraht an den einen Pol des Empfangsapparats, während der andere Pol durch ein langes Drahtseil, das zum Meer hinabführt, geerdet ist. Die Sendestation, ein von einem achtzelligen Akkumulator gespeister Strahlapparat in einem Bretterhäuschen, befindet sich auf der 5 km entfernten Insel Flatholm.
Marconiüberträgt den Buchstaben “S (V)” bei einer Demonstration seiner Anlagen vor dem britischen Postminister über eine 5 km lange Strecke mit Funkwellen.
Gründung der Wireless Telegraph & Signal Company, Ltd. durch MarconisFamilien. Er bringt seine Patente ein und erhält die Stellung eines Ingenieurs. Die Gesellschaft wird 1900 auf den werbewirksamen Namen Marconis Wireless Telegraph Co. umbenannt. Mit einem Funkverkehr über den Atlantik, so glaubte Marconi, könne man den alten und teuren Seekabeln gehörig Konkurrenz machen. Seine Mitarbeiter erklären ihn für verrückt. Mit 3.500 Kilometern war die Entfernung mehr als zwanzigmal so groß wie bei den bisherigen Versuchen. Zwischen den beiden Stationen lag durch die Erdkrümmung ein 200 Kilometer hoher Wasserberg. Von der Reflektion der elektromagnetischen Wellen aus der Ionosphäre wusste man damals noch nichts.
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