Rune Pär Olofsson - Der Dynamitkönig Alfred Nobel
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Am anderen Ufer des Flusses sah er die Stadt erwachen, auch wenn manch einer auf der Wyborg-Seite noch meinte, es sei Nacht! Über das Wasser hörte er Kinderfüße im Takt marschieren – sicher einige Hundert. Das waren die glücklichen Seelen des Kinderheims, unterwegs zu einer stärkenden Arbeit in irgendeiner Fabrik. An ihren Uniformen konnte man erkennen, wo sie herkamen. Eins – zwei, eins – zwei! Es war ein vergnügliches Phänomen zu sehen, wie ihre Füße den Boden berührten, ehe das Geräusch über das Wasser herüberklang. Wenn er Lust hatte, konnte er ausrechnen, wie weit sie von ihm entfernt waren.
Nein, heute half der Spaziergang nicht – er konnte die Erlebnisse der Nacht nicht aus seinen Gedanken vertreiben! Er, der verschütteter Milch nicht hinterherweinte – jetzt nicht mehr –, er grämte sich wie ein zweiter Saulus über das, was gewesen und an dem nun nichts mehr zu ändern war.
Ein Gedanke noch drängte sich auf und gab ihm keine Ruhe. Als die Nachricht kam, daß die Seeminen nicht rechtzeitig am Schwarzen Meer eingetroffen waren – und mit ihnen auch die Landminen nicht, die mit dem gleichen Transport abgegangen waren –, hatte er eine wilde, verrückte Freude empfunden. Offensichtlich wachte dennoch eine Art höherer Gerechtigkeit! Wer solch bestialische Kriegswerkzeuge benutzte, hatte selbst schuld! Bekam es selbst zu spüren: Der Tyrann verlor den Krieg – wenn auch zugunsten eines anderen Tyrannen.
Aber war dann nicht der Erfinder und spätere Hersteller dieser verdammten Minen ebenso ›schuldig‹? Doch so war es. Und um die Wahrheit zu sagen, hatte er Ähnliches gedacht, als ›Nobel & Söhne‹ liquidieren mußte – obwohl der Gedanke keinerlei, weder wilde noch verrückte, Freude hervorrief. Mit selbstverständlicher Konsequenz hatte sich das eine aus dem anderen ergeben, bis er das Resultat ablesen konnte, das gleichsam dem Moralgesetz entsprach: Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen. Einer Art ethischem Gesetz der Schwerkraft.
Nichts wurde besser davon, daß er sich selbst für beteiligt an dem Verbrechen hielt. Ja schlimmer noch: Er hatte die Süße des Erfolgs und der Rubel genossen, solange in der Firma alles vorzüglich lief. Deshalb hatte er das moralische Recht verwirkt, den ersten Stein zu werfen. Nicht einmal der letzte stand ihm zu! Jetzt der gütigen Vorsehung, an die er noch nicht einmal glaubte, zu danken, daß Nobels Landminen auf Abwege geraten waren, zeugte von einer Doppelmoral, die er ansonsten verachtete. Irgendeine der Tretminen war ja wohl doch zur Anwendung gekommen und hatte einem Türken die Beine abgerissen. Eine einzige reichte aus, um den Verursacher für schuldig zu erklären! Der Mensch ist ohnedies immer geneigt, den einzelnen Fall außer acht zu lassen und erst bei Wiederholungen zu reagieren, wenn es zur Massenwirkung, Massenvernichtung, Massenhinrichtung kommt. Alfred hatte Leo Tolstois schonungslose und blutig realistische Schilderungen des Krimkriegs gelesen und dabei seine tiefe Mitschuld an dem Elend der grauen Soldatenmassen in vollem Umfang begriffen. Er war Tolstoi später in einem – geheimen – literarischen Salon in Petersburg begegnet. Doch nicht Tolstois Augenzeugenberichte vom Hunger und Massensterben um Sewastopol hatten an dem Abend den stärksten Eindruck auf ihn gemacht, sondern Tolstois Ausspruch: ›Alle Seligkeit des Himmels kann nicht das Weinen eines einzigen Kindes aufwiegen!‹
Die Äußerung schien nicht das geringste mit dem Thema des Abends zu tun zu haben. Doch für Alfred öffneten diese Worte Tür und Tor – nicht in die Zukunft, sondern zurück zu der wichtigsten Begegnung seiner Jugendzeit – der Begegnung mit dem Werk Percy Shelleys.
Alfred und seine Brüder hatten die denkbar beste Ausbildung genossen – wofür Vater Immanuel Dank sein sollte. In Petersburg gab es keine Schule, in die sie hätten gehen können. Statt dessen wurden sie, wie die meisten Kinder der anderen herrschaftlichen Familien aus dem Ausland, von einer ganzen Schar Hauslehrer in den verschiedensten Fächern unterrichtet. Mager und arm waren sie, doch oft von glühendem Eifer. Männer aus dem intellektuellen Proletariat, an dem Rußland so reich war. Literaten, denen die Zensur Einhalt geboten hatte und die allein dadurch dem Hungertod entgingen, daß sie den gewöhnlich faulen Jünglingsschädeln Kenntnisse einzutrichtern suchten. Doch die Brüder Nobel waren keine faulen Kinder reicher Leute. Im Gegenteil, sie hungerten nach Wissen und dem Lebensbrot, das Erkenntnis heißt. Alfred war vielleicht der Hungrigste unter ihnen; er war zu Hause in Schweden ja auch die kürzeste Zeit zur Schule gegangen. Als er sechzehn war, endeten die arrangierten Privatstudien – doch, wenn er das selbst so sagen durfte, dann hatte er zu diesem Zeitpunkt seine beiden älteren Brüder in allem eingeholt. Und wenn er ganz ehrlich sein sollte, sie in manchem vielleicht sogar überholt.
Einige seiner Hauslehrer waren sogenannte Nihilisten – wenn Immanuel und Andriette das gewußt hätten! Durch sie saugte er vieles auf, was sozusagen nicht zum Studieninhalt gehörte. Sprachen, Technik und Naturwissenschaft in allen Ehren – auf den Gebieten hatte er eine Grundlage erhalten, die nicht besser hätte sein können. Doch für seine ›Erziehung zum Menschen‹ war die Literatur dennoch das wichtigste. Die klassische schöne Literatur, aber auch die zeitgenössische. Der Charakter Petersburgs, ein internationales Zentrum zu sein, brachte es mit sich, daß ein neues Buch ebenso rasch in die Buchhandlung kam wie in Paris und London. Daß es sich hierbei nicht um petersburgische Prahlerei handelte, konnte er selbst feststellen, als er als Siebzehnjähriger das erste Mal in Paris war.
Durch einen dieser nihilistischen Hauslehrer lernte Alfred den englischen Dichter Shelley kennen. Schon das äußere Geschick des Poeten, bis zu dessem Tod durch Ertrinken in der Verbannung im Alter von dreißig Jahren, sprach seinen jungen und rebellischen Sinn an. Alfred war vielleicht dreizehn, vierzehn Jahre alt, als er Shelleys Band Der entfesselte Prometheus in die Hand bekam. Ohne die Unterweisung seines Lehrers hätte er wohl nicht allzuviel verstanden! Ja, er war nicht einmal heute sicher, daß er den Dichter ganz erfaßte. Doch predigte Shelley einen faszinierenden Atheismus, herrlich für einen pickligen Halbwüchsigen mit dem starken Bedürfnis, Götter zu stürzen und sich von all dem freizumachen, was kirchlicher Aberglaube hieß! Merkwürdigerweise war Shelley dennoch nicht ganz ohne Religion. Und diese seine Platonsche Mystik sprach Alfred vielleicht ebenso an: Es gab also eine Alternative zu dem konventionellen und erstarrten Christentum, und diese achtete die Ideale nicht weniger hoch. Die tiefe Menschenliebe, die wie ein Golfstrom den Prometheus durchzog, war beinahe stärker als die, für die das Christentum das Monopol beanspruchte.
Daher war der Boden bereitet, als Alfred auf Die Empörung des Islam stieß. Oh, welch ein Erlebnis! Eine Offenbarung – wie die von Moses vor dem brennenden Dornbusch, wie die der Jünger auf dem Berg der Verklärung oder die von Newton vor dem Apfel. Shelley schleuderte seinen Bannfluch gegen den Wahnwitz des Krieges mit solcher Kraft, solcher Pherenesie, daß einem kalte Schauer den Rücken hinunterjagten. Als Alfred das Buch gelesen hatte, war er zum glühenden, radikalen Pazifisten geworden.
Dennoch wartete Alfred seine Zeit ab, ehe er Shelleys Philosophie auch nach außen zu der seinen machte. Er ging zu Werke, wie er es immer tat, wenn er eine Sprache von innen heraus erlernen wollte: Er übersetzte Shelley ins Schwedische – und dann wieder zurück ins Englische. Das ließ sich freilich bei Romanen einfacher machen; durch ein solches Hin- und Herübersetzen von Balzac hatte er allen Ernstes französisch gelernt.
Alfred häufte seinen pazifistischen Zorn mehrere Jahre lang über dem Haupt seines Vaters an, ohne ihn über ihn zu ergießen. Ja, er wartete schlechterdings bis nach seinem Parisaufenthalt. Da hatte er auch die übrige pazifistische Literatur so fest im Griff, daß er zu wissen glaubte, wovon er redete.
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