Julia Noah Munier - Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer in Baden und Württemberg im 20. Jahrhundert

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Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer in Baden und Württemberg im 20. Jahrhundert: краткое содержание, описание и аннотация

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Julia Noah Munier untersucht in ihrer Studie erstmalig die Lebenswelten und Verfolgungsschicksale homosexueller Männer in Baden und Württemberg in der Weimarer Republik, im NS-Staat und in der Bundesrepublik aus einer diachronen Perspektive. Dabei werden auf der einen Seite die subkulturellen Lebenswelten homosexueller Männer und auf der anderen Seite die strafrechtliche Verfolgungspraxis durch den Staat sowie die Einzelschicksale der Verfolgten dokumentiert. Die Studie stellt aufgrund ihrer systematischen und umfassenden Darstellung einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zur Anerkennung unrechtmäßiger staatlicher Verfolgung homosexueller Menschen dar.

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11Mit Fritz Bauer ließe sich konstatierten, dass »[a]lle Formen der Homosexualität […] Ausdrucksweise[n] der hohen Variabilität sexuellen Verhaltens [sind]. Homosexualität und Heterosexualität sind kein Entweder-Oder. Die Welt läßt sich, um mit dem Kinsey-Report zu sprechen, nicht in schwarze und weiße Schafe aufteilen. Die lebende Welt ist in allen Teilen ein Kontinuum.« Bauer 1967, S. 9. Karl Jaspers räumte sogar die Unmöglichkeit einer Definition der Homosexuellen ein, als er in seiner Allgemeinen Psychopathologie, die erstmals 1913 erschien, schrieb: »Die Homosexuellen sind offenbar gar nicht auf einen Nenner zu bringen.« Jaspers 1946, S. 529. Lebenswelten homosexueller Männer sind zumindest in den städtischen Zentren Badens und Württembergs bzw. des späteren Baden-Württembergs oft nicht zu trennen von denen lesbischer Frauen und den damals noch nicht so genannten Queers, Transsexuellen, Transgendern u. a. Es steht zu vermuten, dass auch lesbische Frauen immer wieder im Kontext von, von homosexuellen Männern frequentierten Treffpunkten Orte fanden, an denen sie selbstbestimmt ihr Begehren und ihre Sexualität leben konnten und vielleicht diese Orte gerade selbst auch schufen und aufrechterhielten. Weiter ist die These aufzustellen, dass Tanz- und Bühnenshows, in denen traditionell auch Cross-Dressing-Auftritte ihren Platz hatten, zu den Höhepunkten kultureller Festivitäten gehörten und sie damit untrennbarer Teil der Lebenswelten homosexueller Männer waren. Zum Begriff der »Tante«, wie sich Male-to-female-cross-dresser, Dragqueens oder Transvestiten, aber auch effeminierte homosexuelle Männer in den 1920er Jahren zu nennen pflegten, vgl. Keilson-Lauritz 2005. Dennoch gab es Orte und Treffpunkte, an denen vornehmlich bis ausschließlich homosexuelle Männer zusammenkamen, man denke an die trotz Strafandrohung und -verfolgung gewissermaßen zu »sexuellen Freiräumen« umfunktionalisierten öffentlichen Bedürfnisanstalten.

12Pretzel 2014, S. 53.

13In der Perspektive einer praxeologischen Geschichtswissenschaft gilt es »körperlich tätige Akteure in dem Vollzug ihrer Handlungen zu untersuchen.« Reichardt 2007, S. 44. Im Unterschied zu strukturalistischen kulturtheoretischen Ansätzen »wird das Subjekt nicht nur als Exekutor kultureller Strukturen, sondern auch als deren Schöpfer verstanden.« Reichardt 2007, S. 50. Zur praxeologischen Perspektive in der Geschichtswissenschaft siehe den wegweisenden Artikel von Reichardt, Sven (2007): »Praxeologische Geschichtswissenschaft. Eine Diskussionsanregung«. In: Sozial. Geschichte 22, S. 43–65. Siehe zur Erforschung von Lebenswelten in einer praxeologischen Perspektive auch Reichardt, Sven (2014): Authentizität und Gemeinschaft. Linksalternatives Leben in den siebziger und frühen achtziger Jahren. 2. Aufl. Berlin.

14Butler versteht Subjektivierung (Subjektivation) mit Bezug auf den französischen Philosophen Louis Althusser als den Prozess des Unterworfenwerdens durch Macht, der gleichzeitig einer der Subjektwerdung ist. Vgl. Butler 2001 (1997), S. 8.

15Pretzel 2014, S. 48.

16Vgl. Grau 2011, S. 211 ff. u. Pretzel 2005, S. 223 ff.

17Vgl. hierzu Bogen; Schicklang; Weinschenk 2016, S. 1.

18Z. B. von Ralf Bogen und William Schaefer. Siehe Literaturverzeichnis.

19Die aus dem Umfeld neuer sozialer Bewegungen in den 1980er Jahren erwachsene in sich heterogene Position der »Alltagsgeschichte« beanspruchte eine Perspektivierung auf Alltags- und Mikrogeschichte von Individuen jenseits sozialhistorischer überindividueller Leitkategorien wie »Staat« und »gesellschaftlichen Strukturen« oder hegemonialen Narrativen wie »Industrialisierung« oder »Modernisierung«. Vgl. Metzler 2018, S. 200. Aus der Perspektive der in den 1970er Jahren prominenten westdeutschen Sozialgeschichte galten alltagshistorische Fragestellungen oftmals als irrelevant, da diese »nicht die Geschichte als Ganzes in den Blick nahmen.« Ebd., S. 201. Der Vertreter der Bielefelder Schule und Begründer der historischen Sozialwissenschaft Hans-Ulrich Wehler sah sich auch deshalb seinerzeit veranlasst von den sogenannten »Alltagshistorikern« polemisch als den »alternativkulturellen Barfußhistorikern« zu sprechen. Gegen diese meinte Wehler das »Projekt der westlichen Moderne und die Rationalität des sozialen Rechtsstaates« verteidigen zu müssen. Vgl. ebd., S. 202 und Wehler, Hans-Ulrich (1985): »Geschichte von unten gesehen. Wie bei der Suche nach dem Authentischen Engagement mit Methodik verwechselt wird«. In: Die Zeit, 03.05.1985. Eine Geringschätzung der Forschungen zur Verfolgung homosexueller Männer zeigte sich in einer weitgehenden Nichtbeachtung dieser durch eine etablierte institutionalisierte historische Forschung in der Geschlechter- und Sexualgeschichte wenn nicht diskreditiert oder als erforschungsunwürdig abgetan, so doch traditionell marginalisiert wurde.

20Vgl. für Berlin in der NS-Zeit etwa Pretzel; Roßbach 2000. Vgl. für Hamburg Micheler; Terfloth 2002. Für Hamburg von 1919 bis 1969 vgl. Rosenkranz; Bollmann; Lorenz 2009. Vgl. für die NS-Zeit und die Stadt Köln: Centrum Schwule Geschichte 1998 u. Müller 2003. »Die Homosexuellenpolitik des NS-Regimes ist gekennzeichnet durch eine vormals unvorstellbare, programmatisch aber durchaus gewollte Radikalisierung der Verfolgung (Grau 1993). Untersuchungen zur Verfolgungspraxis haben die dominierende Rolle des Polizeiapparates, die Impulse der Radikalisierung und auch die lange vernachlässigte Rolle der NS-Justiz aufgezeigt […].« Pretzel 2005, S. 217.

21Vgl. Pretzel 2005, S. 217.

22Buddrus 2014, S. 115.

23Vgl. Schwules Museum, Bestand Tübingen u. Rosa Hilfe Tübingen; Initiativgruppe Homosexualität Tübingen 1987, S. 10 ff.

24Vgl. Wuttke 1987. Die Ausstellung lief beispielsweise auch in der Neuen Aula der Eberhard-Karls-Universität Tübingen v. 01.12.–16.12.1987 (vgl. Schwules Museum, Bestand Tübingen, Tuete, Tübingen, 12/1987), sowie zuvor (23.04.–20.05.1987) im Haspelturm (Schloss Tübingen). Allerdings wurde für die Ausstellung im Haspelturm eine schwache Publikumsresonanz vermerkt.

25Vgl. Buddrus 2014. Siehe zu einer Diversifizierung auch Eschebach 2012a.

26Schwartz, Michael (2019): Homosexuelle, Seilschaften, Verrat. Ein transnationales Stereotyp im 20. Jahrhundert (Schriftenreihe er Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte). Berlin/Boston. Schwartz entfaltet in seiner Forschung das Stereotyp von »Homosexualität, Seilschaften und Verrat« im 20. Jahrhundert. Ausgehend vom »Eulenburg-Skandal« im Wilhelminischen Deutschen Kaiserreich, über die Röhm-Skandale und das Stereotyp von »Verrat und Homosexualität« im Kalten Krieg bis zum »Wörner-Kießling-Skandal« im Jahr 1984, weist der Historiker diese Figurierung für unterschiedliche politisch-historische Kontexte nach. Ihm gelingt es, sie in ihrer jeweiligen Spezifik wie ihren Gemeinsamkeiten kritisch zu beleuchten und dabei auf die Transformation dieser Denkfigur und ihrer Bedeutung abzuheben.

27Vgl. Grau; Plötz 2017.

28Vgl. Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg 2015, S. 29–33.

29Das Akronym LSBTTIQ bezieht sich auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle, Intersexuelle und Queers.

30Vgl. für die Stuttgarter Region Bogen 2013, Bogen 2015a u. b sowie Bogen; Stein 2009 u. für den Kontext Südbaden vgl. Schaefer 2009 u. 2010.

31Vgl. www.der-liebe-wegen.org. Auf der zum 27.01.2017 symbolhaft gelaunchten Website machen u. a. Werner Biggel, Ralf Bogen, Rainer Hoffschildt und William Schaefer anhand einer digitalen Landkarte »das § 175-Unrecht« sichtbar. Das Projekt wurde 2018 mit dem Landespreis für Heimatforschung Baden-Württemberg ausgezeichnet.

32Vgl. Steinle 1998.

33Verantwortlich für den Aufbau der Website im Rahmen des Public-History-Projekts war die Historikerin Nina Reusch. Weitergeführt wurde sie von Karl-Heinz Steinle und Kirsten Plötz.

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