Birgit Saalfrank - Ich, Birgit, Autistin und Psychotherapeutin

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Ich, Birgit, Autistin und Psychotherapeutin: краткое содержание, описание и аннотация

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Birgit Saalfrank ist Psychotherapeutin. Jahrelang lebt sie in verschiedenen Rollen: Leistungssportlerin, liebevolle Partnerin, erfolgreiche Leiterin eines Psychosozialen Zentrums – bis alles zu viel wird. Sie bekommt eine schwere Depression. Zufällig liest sie ein Buch über eine Frau mit Asperger-Syndrom und erleidet einen Schock: «Das bin ja ich!» Aber eine autistische Psychotherapeutin – das kann nicht sein! Birgits Welt bricht in Stücke. Gleichzeitig beginnt sie, sich selbst besser zu verstehen: ihre Beziehungsprobleme, die ständige Überforderung im Beruf, ihre Depressionen – all das macht jetzt plötzlich Sinn. In ihrem sehr persönlichen Buch beschreibt Birgit, wie sie durch verschiedene Psychotherapien, vor allem eine psychoanalytische Behandlung, immer mehr zu sich selbst findet. Sie lernt, sich so zu akzeptieren, wie sie ist, und kann schließlich ein glückliches Leben führen, auch wenn sie ihren Beruf als Psychotherapeutin aufgeben muss.
>> der Lebensweg einer autistischen Psychotherapeutin
>> ungewöhnliche Innenansichten von Psychotherapie und Psychoanalyse

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Von meinen Ängsten und psychischen Problemen ahnte meine Mutter nichts. Das lag sicher zum Teil daran, dass ich sie ihr gegenüber nicht offen zeigte. Aber wie sollte ich das auch? Schließlich traute ich mich nicht, sie noch zusätzlich mit meinen Problemen zu belasten. Auf meinen Vater reagierte ich damals vor allem mit heftiger Wut und Abwertung seiner Person, übernahm dabei die Perspektive meiner Mutter, die seit Jahren sehr schlecht auf ihn zu sprechen war. Denn wegen ihm und seiner Berufsperspektive waren wir vor einigen Jahren nach Norddeutschland gezogen, wohin meine Mutter ihren Angaben zufolge nie hatte ziehen wollen. Leider hatten sich die beruflichen Möglichkeiten meines Vaters schnell zerschlagen, während meine Mutter inzwischen mit einer sehr ungeliebten Sekretariatstätigkeit für die Familie das Geld verdiente.

Anders als in den Fachartikeln zu LMS beschrieben, war es bei mir nicht so, dass ich gar nicht mehr springen konnte. Mit großem Kraftaufwand und vielen Autosuggestionen schaffte ich es mit der Zeit, meine Ängste vor dem Springen einigermaßen unter Kontrolle zu halten, zumindest so weit, dass ich weiter springen konnte. Denn trotz meiner Ängste bedeutete mir das weiterhin sehr viel.

Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im März 1989 in Köln stand ich vor dem ersten Sprung auf dem Sieben-Meter-Turm. Eine Stimme ertönte durchs Mikrofon: Einer der Kampfrichter gratulierte mir zum achtzehnten Geburtstag. Ich verbrachte ihn bei einem Wettkampf, das war eigentlich sehr passend für mein damaliges Leben. Vor den Deutschen Jugendmeisterschaften im folgenden Sommer in Lüdenscheid war ich springtechnisch sogar in einer sehr guten Form. Beim letzten Sprung meines ersten Wettkampfes kugelte ich mir jedoch wieder das linke Schultergelenk aus. Bei den Wettkämpfen der anderen Springer schaute ich in den folgenden Tagen zu, springen konnte ich selbst leider nicht mehr. Ich war demoralisiert: Jetzt war mir das schon zum zweiten Mal passiert! Je häufiger eine Luxation vorkommt, desto leichter passiert dasselbe wieder, auch ohne größere Gewalteinwirkung. Heiko redete mir gut zu und sagte: »Das wird schon wieder!« Ich erfuhr, dass man sich auch operieren lassen und danach wieder springen könne.

Kurz danach traten zwei unserer Trainer mit sechs von uns Springern eine lang geplante Reise in die USA an, es war der Rückbesuch der Springer, die uns ein Jahr zuvor in Deutschland besucht hatten. Innerhalb von vier Wochen wohnten wir jeweils bei drei verschiedenen Gastfamilien in Pennsylvania und Virginia. Wir trainierten dort regelmäßig, lernten aber auch verschiedene touristische Attraktionen kennen und verbrachten gemeinsame Zeit mit unseren Gasteltern beim Barbecue. Natürlich konnte ich mit meiner Schulterverletzung nicht richtig mitmachen. Ich übte einfache Sprünge, bei denen man nicht kopfwärts tauchen musste, oder machte Krafttraining. Diese Reise in die USA war rundum gelungen und ein tolles Erlebnis! Ess­störungen hatte ich aber auch in dieser Zeit.

Pläne

Zurück in Deutschland begann mein letztes, dreizehntes Schuljahr. Ich überlegte, was ich nach dem Abitur tun wollte. Viele meiner Mitschüler hatten schon einen Plan für die Zeit danach, anders als ich. Also fing ich an, mich zu informieren, was für mich infrage kommen könnte. Es war völlig klar, dass ich studieren würde (meine Mutter und mein Vater und viele andere Verwandte hatten auch alle studiert) – die Frage war nur: Welches Studienfach? Mit meinen Eltern sprach ich inhaltlich (leider) nicht über diese Fragen, sie aber auch nicht mit mir. Sie schienen die Einstellung zu haben, dass die Studienwahl allein meine Angelegenheit sei – was ich damals ähnlich sah. Ich nahm jedoch das Angebot meines Vaters an, zwei Bücher zum Thema Studienwahl zu bestellen. Außerdem informierte ich mich beim Berufsinformationszentrum in Hannover und ging auch zu einem Berufsberatungsgespräch beim Arbeitsamt. Ich stellte fest, dass ich gerne etwas Naturwissenschaftliches studieren wollte. Infrage kamen Medizin, alternativ der damals recht neue Studiengang Haushalts- und Ernährungswissenschaften (Ökotrophologie) sowie Lebensmittel­chemie. Ich hatte Chemie als Leistungsfach in der Oberstufe, also waren insbesondere die letzten beiden Studiengänge recht naheliegend. Lebensmittelchemie schied aber aus, als ich erfuhr, dass dafür ein Numerus Clausus von 1,3 galt. Das würde ich nicht schaffen. Eine Zeitlang war ich überzeugt, dass Medizin für mich die richtige Wahl wäre, bis ich eine Liste mit Stichpunkten dazu schrieb, die meines Erachtens gegen ein Medizinstudium sprachen:

Ich habe Angst, dass ich als Ärztin von morgens bis abends nichts anderes mehr tun werde, als zu arbeiten. Ich möchte neben meiner Arbeit auch noch genug Zeit für mich selbst haben.

Meine Motivation zum Medizinstudium ist nicht in erster Linie, dass ich als Ärztin arbeiten möchte, sondern vor allem mein Interesse an den verschiedenen naturwissenschaftlichen Fächern, die theoretisch den Menschen betreffen. Ich möchte nicht so gerne praktisch am Menschen arbeiten.

Ich möchte nicht ständig in der Nacht arbeiten müssen und nicht ständig auf Abruf alles stehen und liegen lassen, um zu arbeiten.

Ich möchte auf alle Fälle die Möglichkeit haben, mein Berufsleben von meinem Privatleben zu trennen, und das ist als Ärztin wahrscheinlich schwierig. Die Ärzte im Krankenhaus leben fast nur noch dort und haben kaum mehr Zeit für ihre Familie.

Ich möchte an der Möglichkeit arbeiten, wie jeder Mensch sich am besten gesund erhalten kann, und nicht daran, wie die Krankheiten des Menschen am besten kuriert werden können.

Große Verantwortung für Menschenleben.

Es würde mir schwerfallen, mich zu Hause oder abends nicht mehr mit bestimmten Patienten und deren Problemen zu befassen. Ich könnte wohl nicht abschalten und hätte Stress.

Aufgrund der diversen Punkte, die gegen ein Medizinstudium sprachen, nahm ich dann doch den Rat meines Chemielehrers an und entschied mich für Ökotrophologie. Warum hatte er mir eigentlich nicht zu einem reinen Chemiestudium geraten? Ich war doch gut in Chemie! Traute er Frauen das nicht zu?

Gegen ein Chemiestudium sprach für mich persönlich damals allerdings auch die Überlegung, dass man als Chemikerin im Labor viel Zeit stehend verbringen müsste. Ich konnte noch nie lange stehen, das strengte mich sehr an, auch schon als Kind. Interessant in Bezug auf die Liste, die gegen ein Medizinstudium sprach, ist, dass ich dann später zwar nicht Medizin studiert habe, aber Psychologie – allerdings ohne das vorher so gründlich zu reflektieren wie meine Entscheidung gegen das Medizinstudium. Und interessant ist auch, dass ich später tatsächlich an der gefühlt (oder tatsächlich?) großen Verantwortung gescheitert bin, die man als Psychotherapeutin für seine Patienten hat. In all meinen Berufsjahren habe ich nicht lernen können, wie man abends nach der Arbeit abschaltet.

Parallel zu diesen Zukunftsüberlegungen beschäftigte ich mich in der Zeit vor dem Abitur damit, wie es für mich mit dem Springen weitergehen sollte. Seit mehr als einem Jahr litt ich nun diesbezüglich unter Ängsten und Schlafstörungen. Nicht zu vergessen die Essstörungen und das Selbstentfremdungserleben. Ich fragte mich zusehends häufiger, warum ich eigentlich noch zum Training ging, da ich mir sicher war, nach dem Abitur ohnehin damit aufhören zu wollen. Ich ging davon aus, dass ich ein Studium in einer anderen Stadt aufnehmen und damit verbunden von zu Hause ausziehen würde. Wenn ich ohnehin bald aufhörte zu trainieren, könnte ich das auch sofort tun! Neben meinen psychischen Symptomen gab es außerdem noch die Schulterverletzung – rückblickend ein deutliches körperliches Signal dafür, dass ich mit dem Wasserspringen endlich aufhören sollte. Ich tat mir dennoch sehr schwer mit dem Abschied von meinem früher so geliebten Sport. Meine Trauer um das Springen erlebte ich wie eine Art Liebeskummer. Mir lag auch viel an den Leuten, sowohl an meinen Trainern als auch meinen Springkameraden. Schweren Herzens, aber auch erleichtert, dass ich nun keine Angst mehr haben musste vor schwierigen Sprüngen, vor meinen Selbstentfremdungserlebnissen und vor der Waage, gelang es mir dann doch noch vor dem Abitur, mit dem Kunst- und Turmspringen aufzuhören.

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