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Grußwort Grußwort Manchmal gibt es Begegnungen, die man nicht vergisst. Ich hatte solch eine Begegnung mit Beate Sander. Gerade war unsere Aktion „Handelsblatt-Leser stellen sich vor“ gestartet. Da meldete sich Beate Sander voller Elan beim Chefredakteur des Handelsblattes, Gabor Steingart. Sie wollte als eine der engagiertesten Leserinnen in den Handelsblatt-Club aufgenommen werden. „Interview, Fotoshooting und ab ins Blatt mit ihr“ lautete sein Kommentar. So rief ich bei Beate Sander an. Ich erwartete eine junge Frau, klang doch die E-Mail so nach Wissensdurst und Tatendrang. Doch dann erklärte mir Beate Sander, dass sie – die 1937 in Rostock Geborene – gerade über ihre Biografie nachdenkt und ihr neuestes Börsenbuch „Der Ball muss ins Tor – was Fußball, Börse und Aktien vereint und spannend macht“ jetzt in Druck geht. Wir telefonierten fortan häufiger. Beate Sander erzählte aus ihrem Leben und davon, wie sie das Singen und Lachen verlernte. Und ich hörte gespannt zu. Hatte ich doch kurz vor der Niederkunft mit meiner zweiten Tochter die Bücher von Sabine Bode „Kriegskinder – die vergessene Generation“ sowie „Kriegsenkel – die Erben der vergessenen Generation“ gelesen und war ganz angefüllt vom Schicksal meiner Eltern und von dem der Autorin Beate Sander.
Manchmal gibt es Begegnungen, die man nicht vergisst. Ich hatte solch eine Begegnung mit Beate Sander.
Ich erkannte einige mir vertraute Muster wieder: Ich erkannte einige mir vertraute Muster wieder: 1 Die Schwierigkeit, sich als Großeltern mit kleinen Kindern zu beschäftigen. Ihnen klang offenbar noch in den Ohren, dass kleine Kinder ja von all dem Krieg nichts mitbekommen hätten: „Ihr ward doch damals noch viel zu klein!“ mussten sie sich oft anhören. 2 Dass man nur mit ordentlicher Rendite, finanzieller Sicherheit und gestreutem Risiko richtig wirtschaften könne. Hatte diese Generation doch erlebt, wie durch eine einzige Bombe ein geliebtes Heim oder eine ganze Existenz zerstört werden kann. 3 Dass nur der etwas zählt, der arbeitet. Auch hier hatten die Kinder in der Nachkriegszeit erlebt, dass niemand etwas geschenkt bekommt ohne Leistung oder Gegenleistung, einfach, nur weil er da ist. Wie sehr der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg einen Lebensweg prägen können, zeigt das Buch von Beate Sander, steht sie doch für ihre Generation und gleichzeitig als stetige Kämpferin gegen die Verhältnisse. Beate Sander gehört zu den wenigen Menschen, die offen darüber schreiben. Uns Kriegsenkeln ist es Ansporn und Warnung zugleich, wenn wir wollen, dass unsere Kinder das Singen und Lachen nicht verlernen – wie die Kriegskinder. Essen, im März 2012 Anja Müller Redakteurin Unternehmen und Märkte Handelsblatt GmbH – Wirtschafts- und Finanzzeitung
Grußwort
Vorwort
Warum dieser biografische Roman? Kurzvorstellung im Zeitraffer
1. Vor 75 Jahren: Die erste Lebenszeit im Drei-Mädel-Haus
Die Tagebucheinträge meiner Mutter als Grundlage für diesen Rückblick
2. Die Wirren des Krieges
Fehleinschätzung und Verdrängung des unermesslichen Leids so vieler Menschen
3. Das Bild meiner Eltern
Das Gottesbild meiner Eltern
Die Vernichtung unserer Güter im Bombenhagel
Mehr zum Ferninstitut und den beruflichen Aktivitäten meines Vaters
Ein Aprilscherz mit beinahe fatalen Folgen
Die Biografie als unerfüllter väterlicher Wunsch
4. Abenteuer am Meer
Ein seltenes Naturschauspiel an der Ostsee
Gefährliche Bekanntschaft mit Strudeln
Eine Ostsee-Sandbank – kein sicherer Warteplatz für Nichtschwimmer
5. Die letzten Kriegsjahre und die Nachkriegszeit
Das schlimmste Erlebnis: Wir sitzen im eigenen Luftschutzkeller, und eine Sprengbombe zerfetzt unser Haus
Meine Evakuierung ins Erzgebirge
Die Rückkehr nach Rostock mit Umzug in den Fliederweg
Das mit abgeschlagenem Kopf wegfliegende Huhn erinnert mich an den enthaupteten Piraten Störtebeker
Der Fluch meiner Mutter
Erst 13 Jahre nach Kriegsende kam das Ende für die Lebensmittelmarke
Ein Erlebnis mit Hühnern und Maikäfern
Die Explosion einer Handgranate im Gartenhäuschen
Ein Hornissennest in unserer großen Weide
Briketts nur von Russen stibitzen
6. Die Einquartierung der Russen
Meiner Familie blieb zum Bewohnen nur der Keller unseres Hauses
Würmer, Wanzen, Läuse und Flöhe als Begleiter der Russen und Nutznießer mangelnder Hygiene
7. Meine Schulzeit in der damaligen DDR
8. Aggressive, hungernde Ratten als Mitbewohner
Vermischte Aldous Huxleys Roman „Schöne neue Welt“ bei mir Dichtung und Wahrheit?
9. Meine Leidenschaft für Hockey und Tischtennis
Als Rostocker Straßenmannschaft bis zur DDR-Jugend-Meisterschaft
Hockeypause wegen Großsachsenheim
„Das Wunder von Bern“ – Deutschland wird Fußballweltmeister
Meine Hockey-Stationen: Rostock – Westberlin – Würzburg
Vom Hockey zum Tischtennis
10. Ein Loch im Herzen und selbst ausgeheilte TBC
11. Die Flucht allein nach Westberlin
Von Rostock allein nach Berlin zu gelangen, war leicht – das Verlassenheitsgefühl zu überwinden, ungemein schwierig
12. Landfrauenschule und Gartenbaulehre
Nochmals im Blickpunkt: die Landfrauenschule Großsachsenheim
Meine eigenen Experimente decken sich mit neueren Hohenheimer Erkenntnissen
Die Gartenbaulehre – ein einziges Desaster
13. Der Quantensprung zur Wirtschaftswissenschaft
Gartenbau ade – Betriebswirtschaft o.-k.
Der innere Kampf und eine besondere Prüfung
Der Umzug des Ferninstituts in die Würzburger CASTELL-BANK
Sponsoring und Weichenstellung fürs Lehramt
14. Wie alles anfing: Start in die Pädagogik
Ein Vorfall, typisch für Kinder mit dem Rollenverhalten „Haustyrann“
Ein trauriges Geschehnis mit Vorahnung oder bloßer Zufall?
Erste Schritte ins berufliche Mittelfeld
Zu den Lebensverhältnissen eines Junglehrers vor über 50 Jahren
Mein pädagogisches Ziel: Fordern und fördern – Talente erkennen und auf Stärken setzen
Zur Veranschaulichung ein Beispiel aus meiner fiktiven Tierschule
15. Der Wunsch nach Familie, Mann und Kind
Zurück zu meinem Ehemann
Berufsschullehrer im zweiten Anlauf
16. Hochzeitszeitungen als Fundgrube
Aus der Hochzeitszeitung für Renate und Jochen
Aus der Hochzeitszeitung für Christa und Klaus
Ein weiterer Blick in diese Hochzeitszeitung: Blau als Familienfarbe
Zwei Beiträge von mir ohne literarische Qualität
Dazu noch der Entwurf einer Kleinanzeige:
Aus der Hochzeitszeitung für Beate und Günther im Juli 1961. Zehn Gebote für das Brautpaar, zuerst Beate
Nun die Gebote für Günther
Eine Abhandlung aus Vatis Feder mit dem Titel: Was kann sie nicht?
17. Die ersten Jahre in Ulm
Kein Bedarf an technischen Fächern, dafür an Buchführung
18. Ich bin Mutter – welch’ Freude über Töchterchen Elke
Rückblick auf meine einsame, schwere Geburt
Der mittägliche „Fernküchenfraß“ – Kehrseite meiner Berufstätigkeit
19. Uwe – hurra, der Stammhalter ist da!
Eine leichte, angenehme Geburt zweieinhalb Jahre später
Zurück zu Uwes Geburt und seinen ersten Lebensjahren
Das zerhackte und später wieder zusammengeflickte Ehebett
20. Erfahrungen mit Kindern im Klinikum
Meine dritte Schwangerschaft mit Fehlgeburt wirft Fragen auf
21. Partnerschaftlich erziehen statt autoritär oder antiautoritär
22. Die Bildung meiner Kinder
23. Sport und Spiel mit eigenen Regeln
Gute Nacht-Geschichten, Urlaubsplanung und Spaß am Sonntagmorgen
Meckern im Urlaub ist üblich. Was tun, um dies zu vermeiden?
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