Beate Sander - Warum ich das Lachen und Singen verlernte (Autobiografie)

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Dass Beate Sander einmal erfolgreiche Autorin populärer Wirtschaftsfachbücher sein wird, war bei derart schlechten Startbedingungen nicht vorauszusehen: Rückblickend skizziert die Zeitzeugin, deren Kindheit geprägt ist von der vergeblichen Suche nach Mutterliebe, 75 Jahre Leben, Zeitgeschichte und einschneidende Lebensstationen – beginnend als drittes Mädchen in der Geschwisterreihe, das unbedingt der Stammhalter sein und Joachim heißen sollte. Sie berichtet in Streifzügen hautnah miterlebbar über Krieg und Nachkriegszeit, das Überleben der Bombardierung im eigenen Haus, Vertreibung, Einmarsch der Russen und alleinige Flucht aus der DDR.
Und sie erzählt eindrucksvoll über ihre als schwierig empfundene Jugendzeit – den Ehrgeiz, es trotz fehlender Schulabschlüsse zu etwas zu bringen – erfolgreiche Begabtenprüfungen auf dem Weg zum Lehramt – Heirat und Mutterschaft – Arbeit in Lehrplankommissionen und eigene Publikationen im Schul-, Wirtschafts- und Börsensektor – ihre unglückliche Ehe als Anstoß für neue Sinngebung mit dem Ziel, Lernen als spannendes Abenteuer statt als «Muss» zu begreifen – ihren schweren Schlaganfall mit dem Wunder, nicht zu sterben oder schwerstbehindert zu überleben – das eigene erfolgreiche Trainingsprogramm, um entgegen der Prognosen wieder völlig zu gesunden.
Dieser biografische Roman mit ihren eingängigen Schilderungen soll dazu ermutigen, auch mit schlecht gemischten Karten gewinnen zu können, und soll Betroffene bestärken, auch bei schwerem Schlaganfall nicht aufzugeben, sich neue Ziele zu setzen, den eigenen «Unruhestand» finanziell frei und unabhängig zu gestalten. Und selbst wer in einer von Liebesentzug geprägten Kindheit das Singen und Lachen verlernt und die Leichtigkeit des Seins einbüßt, dem eröffnen sich später und selbst noch im Alter spannende Perspektiven, wenn er Herausforderungen mutig annimmt und als Chance für Lebensqualität begreift.

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Grußwort Grußwort Manchmal gibt es Begegnungen, die man nicht vergisst. Ich hatte solch eine Begegnung mit Beate Sander. Gerade war unsere Aktion „Handelsblatt-Leser stellen sich vor“ gestartet. Da meldete sich Beate Sander voller Elan beim Chefredakteur des Handelsblattes, Gabor Steingart. Sie wollte als eine der engagiertesten Leserinnen in den Handelsblatt-Club aufgenommen werden. „Interview, Fotoshooting und ab ins Blatt mit ihr“ lautete sein Kommentar. So rief ich bei Beate Sander an. Ich erwartete eine junge Frau, klang doch die E-Mail so nach Wissensdurst und Tatendrang. Doch dann erklärte mir Beate Sander, dass sie – die 1937 in Rostock Geborene – gerade über ihre Biografie nachdenkt und ihr neuestes Börsenbuch „Der Ball muss ins Tor – was Fußball, Börse und Aktien vereint und spannend macht“ jetzt in Druck geht. Wir telefonierten fortan häufiger. Beate Sander erzählte aus ihrem Leben und davon, wie sie das Singen und Lachen verlernte. Und ich hörte gespannt zu. Hatte ich doch kurz vor der Niederkunft mit meiner zweiten Tochter die Bücher von Sabine Bode „Kriegskinder – die vergessene Generation“ sowie „Kriegsenkel – die Erben der vergessenen Generation“ gelesen und war ganz angefüllt vom Schicksal meiner Eltern und von dem der Autorin Beate Sander.

Manchmal gibt es Begegnungen, die man nicht vergisst. Ich hatte solch eine Begegnung mit Beate Sander.

Ich erkannte einige mir vertraute Muster wieder: Ich erkannte einige mir vertraute Muster wieder: 1 Die Schwierigkeit, sich als Großeltern mit kleinen Kindern zu beschäftigen. Ihnen klang offenbar noch in den Ohren, dass kleine Kinder ja von all dem Krieg nichts mitbekommen hätten: „Ihr ward doch damals noch viel zu klein!“ mussten sie sich oft anhören. 2 Dass man nur mit ordentlicher Rendite, finanzieller Sicherheit und gestreutem Risiko richtig wirtschaften könne. Hatte diese Generation doch erlebt, wie durch eine einzige Bombe ein geliebtes Heim oder eine ganze Existenz zerstört werden kann. 3 Dass nur der etwas zählt, der arbeitet. Auch hier hatten die Kinder in der Nachkriegszeit erlebt, dass niemand etwas geschenkt bekommt ohne Leistung oder Gegenleistung, einfach, nur weil er da ist. Wie sehr der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg einen Lebensweg prägen können, zeigt das Buch von Beate Sander, steht sie doch für ihre Generation und gleichzeitig als stetige Kämpferin gegen die Verhältnisse. Beate Sander gehört zu den wenigen Menschen, die offen darüber schreiben. Uns Kriegsenkeln ist es Ansporn und Warnung zugleich, wenn wir wollen, dass unsere Kinder das Singen und Lachen nicht verlernen – wie die Kriegskinder. Essen, im März 2012 Anja Müller Redakteurin Unternehmen und Märkte Handelsblatt GmbH – Wirtschafts- und Finanzzeitung

Grußwort

Vorwort

Warum dieser biografische Roman? Kurzvorstellung im Zeitraffer

1. Vor 75 Jahren: Die erste Lebenszeit im Drei-Mädel-Haus

Die Tagebucheinträge meiner Mutter als Grundlage für diesen Rückblick

2. Die Wirren des Krieges

Fehleinschätzung und Verdrängung des unermesslichen Leids so vieler Menschen

3. Das Bild meiner Eltern

Das Gottesbild meiner Eltern

Die Vernichtung unserer Güter im Bombenhagel

Mehr zum Ferninstitut und den beruflichen Aktivitäten meines Vaters

Ein Aprilscherz mit beinahe fatalen Folgen

Die Biografie als unerfüllter väterlicher Wunsch

4. Abenteuer am Meer

Ein seltenes Naturschauspiel an der Ostsee

Gefährliche Bekanntschaft mit Strudeln

Eine Ostsee-Sandbank – kein sicherer Warteplatz für Nichtschwimmer

5. Die letzten Kriegsjahre und die Nachkriegszeit

Das schlimmste Erlebnis: Wir sitzen im eigenen Luftschutzkeller, und eine Sprengbombe zerfetzt unser Haus

Meine Evakuierung ins Erzgebirge

Die Rückkehr nach Rostock mit Umzug in den Fliederweg

Das mit abgeschlagenem Kopf wegfliegende Huhn erinnert mich an den enthaupteten Piraten Störtebeker

Der Fluch meiner Mutter

Erst 13 Jahre nach Kriegsende kam das Ende für die Lebensmittelmarke

Ein Erlebnis mit Hühnern und Maikäfern

Die Explosion einer Handgranate im Gartenhäuschen

Ein Hornissennest in unserer großen Weide

Briketts nur von Russen stibitzen

6. Die Einquartierung der Russen

Meiner Familie blieb zum Bewohnen nur der Keller unseres Hauses

Würmer, Wanzen, Läuse und Flöhe als Begleiter der Russen und Nutznießer mangelnder Hygiene

7. Meine Schulzeit in der damaligen DDR

8. Aggressive, hungernde Ratten als Mitbewohner

Vermischte Aldous Huxleys Roman „Schöne neue Welt“ bei mir Dichtung und Wahrheit?

9. Meine Leidenschaft für Hockey und Tischtennis

Als Rostocker Straßenmannschaft bis zur DDR-Jugend-Meisterschaft

Hockeypause wegen Großsachsenheim

„Das Wunder von Bern“ – Deutschland wird Fußballweltmeister

Meine Hockey-Stationen: Rostock – Westberlin – Würzburg

Vom Hockey zum Tischtennis

10. Ein Loch im Herzen und selbst ausgeheilte TBC

11. Die Flucht allein nach Westberlin

Von Rostock allein nach Berlin zu gelangen, war leicht – das Verlassenheitsgefühl zu überwinden, ungemein schwierig

12. Landfrauenschule und Gartenbaulehre

Nochmals im Blickpunkt: die Landfrauenschule Großsachsenheim

Meine eigenen Experimente decken sich mit neueren Hohenheimer Erkenntnissen

Die Gartenbaulehre – ein einziges Desaster

13. Der Quantensprung zur Wirtschaftswissenschaft

Gartenbau ade – Betriebswirtschaft o.-k.

Der innere Kampf und eine besondere Prüfung

Der Umzug des Ferninstituts in die Würzburger CASTELL-BANK

Sponsoring und Weichenstellung fürs Lehramt

14. Wie alles anfing: Start in die Pädagogik

Ein Vorfall, typisch für Kinder mit dem Rollenverhalten „Haustyrann“

Ein trauriges Geschehnis mit Vorahnung oder bloßer Zufall?

Erste Schritte ins berufliche Mittelfeld

Zu den Lebensverhältnissen eines Junglehrers vor über 50 Jahren

Mein pädagogisches Ziel: Fordern und fördern – Talente erkennen und auf Stärken setzen

Zur Veranschaulichung ein Beispiel aus meiner fiktiven Tierschule

15. Der Wunsch nach Familie, Mann und Kind

Zurück zu meinem Ehemann

Berufsschullehrer im zweiten Anlauf

16. Hochzeitszeitungen als Fundgrube

Aus der Hochzeitszeitung für Renate und Jochen

Aus der Hochzeitszeitung für Christa und Klaus

Ein weiterer Blick in diese Hochzeitszeitung: Blau als Familienfarbe

Zwei Beiträge von mir ohne literarische Qualität

Dazu noch der Entwurf einer Kleinanzeige:

Aus der Hochzeitszeitung für Beate und Günther im Juli 1961. Zehn Gebote für das Brautpaar, zuerst Beate

Nun die Gebote für Günther

Eine Abhandlung aus Vatis Feder mit dem Titel: Was kann sie nicht?

17. Die ersten Jahre in Ulm

Kein Bedarf an technischen Fächern, dafür an Buchführung

18. Ich bin Mutter – welch’ Freude über Töchterchen Elke

Rückblick auf meine einsame, schwere Geburt

Der mittägliche „Fernküchenfraß“ – Kehrseite meiner Berufstätigkeit

19. Uwe – hurra, der Stammhalter ist da!

Eine leichte, angenehme Geburt zweieinhalb Jahre später

Zurück zu Uwes Geburt und seinen ersten Lebensjahren

Das zerhackte und später wieder zusammengeflickte Ehebett

20. Erfahrungen mit Kindern im Klinikum

Meine dritte Schwangerschaft mit Fehlgeburt wirft Fragen auf

21. Partnerschaftlich erziehen statt autoritär oder antiautoritär

22. Die Bildung meiner Kinder

23. Sport und Spiel mit eigenen Regeln

Gute Nacht-Geschichten, Urlaubsplanung und Spaß am Sonntagmorgen

Meckern im Urlaub ist üblich. Was tun, um dies zu vermeiden?

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