Lou Bihl - Ypsilons Rache

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Kristian hat seine transsexuelle Neigung bislang nur sporadisch und heimlich ausgelebt. Das will er ändern und beginnt mit Mitte Fünfzig ein lang ersehntes Sabbatical. Bei einer Roitineuntersuchung überrascht ihn die niederschmetternde Diagnose Prostatakrebs. Konfrontiert mit der eigenen Endlichkeit, begibt er sich auf einen Road-Trip, um herauszufinden ob er sein restliches Leben als Frau verbringen will. Auf dieser Reise macht er überraschende Erfahrungen, vor allem, als er der Trans*frau Chloé begegnet, in die er sich obsessiv verliebt.

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Ridin’ through this world vor mich hin summend, warf ich den Trainingsanzug in die Wäsche, suchte den blassblauen Kaschmirpullover heraus, den Irmgard mir zum Geburtstag geschenkt hatte, und bändigte die Haare mit einem Spritzer Styling-Gel. Die Spuren der schlafarmen Nacht, die sich in schwarzen Runzelringen um meine Augen eingegraben hatten, ließ ich unter einem Hauch Concealer verschwinden. Kurz war ich versucht, Alex’ Blumenstrauß für meine Exfrau zu zweckentfremden, entschied mich dann aber für den Umweg zum Floristen im Hauptbahnhof.

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Irmgards Hosenanzug spannte über Bauch und Hüften, sie roch nach Chanel No. 5 und Pastis. Ihre Umarmung war ungewohnt umschlingend und ihre Augen schimmerten verdächtig, als sie mir die Blumen abnahm. »Alles wird gut, ich bin für dich da.«

War das die Chance? Wann, wenn nicht jetzt, wo nichts mehr ist wie immer? Vielleicht der Moment der Wahrheit? Noch bevor ich zu Ende denken konnte, wirbelte Micky mir entgegen. Wie ein Gummiball sprang sie an mir hoch, schlang mir die braunen Arme um den Hals und die verschrammten Beinchen um die Taille.

»Lass das, du sollst Opa nicht so anstrengen«, schallte die Stimme ihrer Mutter aus dem Hintergrund.

»Opa sieht total gesund aus und gar nicht wie bald tot«, brüllte Micky zurück und strahlte mich aus ihren malzbonbonfarbenen Augen an. Behutsam setzte ich meine Enkelin ab.

Umkehren wäre noch möglich, dachte ich, als ich in die betretenen Gesichter meiner Exfrau und der beiden Töchter blickte. Für ein Klopsdinner als Familienzusammenkunft war ich nicht gewappnet, auch nicht, meinen ewig streitenden Töchtern Rede und Antwort zu stehen. Aber gegen Mickys Strahlen war ich machtlos.

Bevor Maren diplomatisch ausführen konnte, dass Micky da etwas falsch verstanden habe, fiel Carla ihr ins Wort. »Grandios einfühlsam, vor einer Sechsjährigen über Papas Krebs und den Tod zu sprechen!«

Sehnsüchtig sah ich zur Tür.

»Jetzt trinken wir erst mal alle einen schönen Pastis«, ordnete Irmgard an.

Ich ergab mich, nahm den Pastis entgegen, den ich seit Jahren so wenig mochte wie Klopse und umarmte meine Töchter.

Maren hatte neben den ebenmäßigen Gesichtszügen die Figur ihrer Mutter geerbt, allerdings glich sich auch bei ihr die Taille allmählich dem zunehmenden Hüftumfang an, was jedoch nichts an ihrer Vorliebe für hautenge Kleidung änderte, die nicht zum typischen Erscheinungsbild einer Lehrerin passte. Ihre Hose spannte über den Oberschenkeln.

In der anderen Sofaecke hatte Carla die Füße auf den Couchtisch gelegt, eine Angewohnheit, die ihre Mutter verabscheute. Der asymmetrische Kurzhaarschnitt ließ ihre grünen Augen noch größer erscheinen. Sie trug eine hautenge schwarze Lederleggins, die ihre Beine eher mager als schlank aussehen ließ, und darüber ein schlabbriges quietschbuntes Desigual-Shirt, das ihre Zierlichkeit verbarg. Bei ihr passte die äußere Erscheinung gut zum Nicht-Beruf einer dreizehnsemestrigen MediendesignStudentin.

Ich setzte mich zwischen meine Töchter, die mir und damit auch einander etwas näher rückten. Einmal mehr staunte ich über das Spektrum der Genetik bei gleichem Erbgut. Dazu passte das gerahmte Foto an der Wand, auf dem der Außenstehende kaum die Mutter dieser beiden jungen Frauen erkannt hätte. Auf dem Gruppenbild der Pankower Freiheit lächelte Irmi als Lead-Sängerin der Pop-Band in einem hautengen Paillettenkleid mit korallenrot gelackten Lippen in die Kamera, cool wie Madonna.

Wir schwiegen, bis die Klopse uns erlösten.

Irmgards Regel, kritische Themen am Esstisch strikt zu meiden, galt für alle außer Micky. Der große Bruder einer Klassenkameradin habe zu ihr gesagt, sie sehe aus wie Blutwurst und ihre Zähne wie die weißen Fettstücke. Auf die Frage, was sie geantwortet habe, grinste sie breit. »Und du siehst aus wie vergammelter Magerquark.«

»Da kennt sich Micky ja aus«, stichelte Carla in Richtung ihrer älteren Schwester, deren Kampf um die verlorene Schlankheit sie zu gelegentlichem Kauf größerer Mengen Magerquark verleitete, der dann regelmäßig im Kühlschrank verschimmelte.

Mit einem strengen Blick unterband Irmgard die Ausweitung des Schwesternzwists, schickte Micky zum Schaukeln in den Garten und forderte mich auf, alles über diese schreckliche Sach e zu erzählen.

Ergeben berichtete ich, was ich von Wolff erfahren hatte. Erwartungsgemäß riet mir auch Irmgard zur Operation. Ich wollte nicht erklären, warum die Prostatektomie nicht wirklich in Frage kam und schob die Angst vor Inkontinenz vor, die als potenzielle Folge einer Operation drohte. Ein Argument, das meine Hausärztin natürlich nicht gelten ließ.

Maren bot mir ihre Hilfe an, falls ich in meiner Lebenskrise einen Weg zurück zum Glauben suchen wolle. Die liebevolle Zaghaftigkeit ihres Antrages hielt mich von einer flapsigen Antwort ab. Sie kannte meinen Standpunkt und wusste, dass es mir nicht möglich war, eine übergeordnete Instanz anzuerkennen. Dabei wäre ein bisschen Feigheit vor dem Feind in der aktuellen Situation sicher hilfreich gewesen. Nun, da der Feind sich konkret in mein Leben drängte, hätte mir der Glaube eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit der Endgültigkeit des Todes ermöglicht und mich zumindest teilweise von der Verantwortung für das eigene Leben entbunden. Leider war der Apfel der Erkenntnis, einmal geschluckt, nicht mehr auszuspucken. Dennoch verstand ich es als liebevolles Angebot, dass Maren, mit der ich mich oft genug über Religion gestritten hatte, mir gerade jetzt dieses Thema nahebringen wollte. Sie meinte, eine Krise wie die Krebsdiagnose könne ich ganz ohne Glauben nicht bewältigen.

»Ist ja nicht so, dass ich an gar nichts glaube«, versuchte ich zu trösten. »Ich glaube an die Liebe – und damit kann man auch ganz viel aushalten.«

Maren blickte zu Boden, holte Luft, um dann doch nichts zu sagen. Carla massierte mit dem rechten Daumen ihre linke Handfläche. Irmgard schenkte uns nach und erkundigte sich nach meinen weiteren Plänen.

Als ich von meiner Reiseidee berichtete, verkündete Carla, sie gehe auf die Terrasse, um zu rauchen. Der Kampf gegen mich selbst war kurz.

»Ich komm mit, spendierst du mir eine?«

Irmgard, die seinerzeit die Torturen des Entzugs mit mir geteilt hatte, protestierte heftig. Ich murmelte etwas von ausnahmsweise und flüchtete.

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Die Luft war mild und die Zweisamkeit mit meiner Kleinen wie nach Hause kommen. Auch Carla war nicht geplant gewesen, entstanden in einer Phase, als das Fremdsein in der Ehe schon deutlich und Sex zur einzig störungsarmen Kommunikationsform geworden war. Wegen Maren hatte ich geheiratet, geblieben war ich wegen Carla. Ich sah sie noch vor mir, wie ich sie, zwei Monate zu früh in die Welt geworfen, zum ersten Mal in den plötzlich riesigen Händen hielt, sie mich mit geballten Fäustchen anbrüllte und mir dabei direkt in die Augen sah. Die Liebe auf den ersten Blick war unverwüstlich geblieben.

Carla drehte die Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger und wippte mit dem rechten Fuß.

»Mach dir nicht so viel Sorgen«, setzte ich an.

Ohne mich anzusehen, blickte sie angestrengt auf ihre wechselweise blau und grünmetallisch lackierten Fußnägel. Dann hob sie ruckartig den Kopf. »Bitte, Papa, ich muss dich das jetzt fragen – machst du diese Reise, um dich umzubringen?«

»Spinnst du?« Ich erschrak, als ich ihre Tränen bemerkte. Dann fiel mir die weihnachtliche Familiendebatte um Herrndorfs Selbstmord ein. Der Schriftsteller, dessen Glioblastom ich selbst mikroskopiert hatte, war mit achtundvierzig Jahren tot am Landwehrkanal aufgefunden worden. Nicht am Hirntumor gestorben, sondern an einer Kugel. Was bei uns zu heftigem Streit geführt hatte. Bei Eingriffen in die Zuständigkeiten des Herrn kannte Maren kein Pardon, schon gar nicht, wenn man denen per Schusswaffe zuvorkam.

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