Adam Wutkowski
Rache: Blendwerk II
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Inhaltsverzeichnis
Titel Adam Wutkowski Rache: Blendwerk II Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1: Im Spinnennetz
Kapitel 2: Invasion
Kapitel 3: Der Widerstand
Kapitel 4: Der Anfang vom Ende
Kapitel 5: Rache
Kapitel 6: Epilog
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Impressum neobooks
Kapitel 1: Im Spinnennetz
Rache: Blendwerk II
Für meine Frau und meine Kinder
Danke
Impressum
Rache: Blendwerk II
Untertitel: Was sind die beiden häufigsten Gefühle, die der Mensch ausdrückt?
von Adam Wutkowski
Text Copyright: © Adam Wutkowski
Cover Copyright: © Adam Wutkowski
Alle Rechte,
einschließlich des Nachdrucks in jedweder Form,
sind vorbehalten.
Schönberg 2021
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Im Spinnennetz
Kapitel 2: Invasion
Kapitel 3: Der Widerstand
Kapitel 4: Der Anfang vom Ende
Kapitel 5: Rache
Kapitel 6: Epilog
Zitat aus dem Talmud: »Wer ein Menschenleben rettet, dem wird es angerechnet, als würde er die ganze Welt retten. Und wer ein Menschenleben zu Unrecht auslöscht, dem wird es angerechnet, als hätte er die ganze Welt zerstört.
Mein Dank an dieser Stelle geht an Holger und meine Frau,
die in einem unermüdlichen Kampf
meine Rechtschreibfehler korrigiert haben.
«Wir müssen etwas unternehmen. Sonst wird sich die Geschichte wiederholen.», sprach der eine Verschwörer aus, was den beiden anderen Anwesenden ebenfalls auf der Zunge lag.
Die Nacht war lang gewesen. Und noch schlimmer wog die Tatsache, dass diese eine unerwartete Wendung mit sich brachte. Sie waren in einer Kutsche, im Park am Rande des Schlosses, hinter ein paar Bäumen, von unerwünschten Blicken verborgen. Ihre Gesichter in Schatten gehüllt.
«Das ist einfacher gesagt als getan. Seine Macht scheint grenzenlos zu sein. Nun hat er sein Spinnennetz um die junge Königin gewoben und keiner ist in der Lage es zu durchdringen.», stellte der zweite Verschwörer fest.
«Es war taktisch sehr klug von ihm, die Sache so auszulegen. Nun wird nicht nur die Königin, sondern auch das ganze Volk nach seiner Nase tanzen, im Glauben das zu tun, was richtig ist.», stellte der dritte Verschwörer fest.
«Doch noch ist es nicht zu spät. Wir können es noch verhindern.», riss der erste Verschwörer das Wort an sich und blickte seine beiden Gegenüber an.
Obwohl keines der Gesichter in der Dunkelheit zu erkennen war, ahnten die beiden letzten Verschwörer in der Kutsche, dass ihnen der Vorschlag ihres Mitstreiters nicht gefallen würde. Und doch konnte der zweite nicht anders, als dem Impuls nachzugehen und schließlich zu fragen: «Was schlägst du vor?»
«Wir müssen ihn beseitigen und zwar schnell!»
«Das ist Wahnsinn. Wir wären nicht besser als er.», entgegnete der zweite Verschwörer.
«Und außerdem hat dieser Plan einen Haken.», mischte sich der dritte Verschwörer in den Disput, wobei er sich für einen Moment in Schweigen hüllte, bevor er weitersprach. «Selbst wenn wir ihn töten, wie schaffen wir es, dass nicht ein anderer seinen Platz einnimmt. Zum Beispiel sein Sohn!»
Schweigen legte sich für einen Moment um die schattenhaften Figuren.
Die ausgelassene Stimmung aus dem Schloss begann in jenem Moment der Stille die Geräuschkulisse zu prägen und die Verschwörer an ihre Machtlosigkeit zu erinnern.
Schließlich nahm der zweite Verschwörer den Gesprächsfaden wieder auf. «Wir müssen uns eingestehen, dass unsere Bemühungen, die Königin vor dem Blendwerk eines Größenwahnsinnigen zu schützen, gescheitert sind. Wir haben verloren.»
«Nein, wir können jetzt nicht zurück. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, werden wieder Tausende für die Ambitionen eines einzelnen sterben. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben.», flehte der erste seine beiden Mitverschwörer förmlich an. «Denkt an seine Worte während seiner Rede: „Für Ruhm und Ehre. Für euch und eure Familien“.», wiederholte er die Worte, die er vor wenigen Augenblicken aus dem Mund des einen vernommen hatte. «Aber sagt mir, meine Freunde, welcher Ruhm liegt darin, wenn die Lebenden die Toten betrauern müssen. Mit welch einer Bürde müssen jene, die zurückbleiben, leben. Vor allem die Mütter und Väter, die über Jahre ihr Kind gehegt und gepflegt haben und am Ende mit dem Tod ihres Kindes leben müssen. Nein, meine Freunde, wir dürfen jetzt nicht aufgeben. Bitte ich flehe euch an!»
«Es ist zu spät. Wir müssen uns neuformieren und die Gunst der Stunde abwarten. Momentan stehen wir mit dem Rücken an der Wand. Kein Mensch ist bereit uns zu zuhören. Die Stimme der Vernunft ist in dem Tosen des Blenders untergegangen.»
«Deswegen müssen wir ihn auch töten!», beharrte der erste Verschwörer.
«Nein und noch einmal nein. Das Volk und die Königin würden sich einfach eine neue Figur suchen, die ihnen das Blaue vom Himmel lügt. Außerdem möchte ich mit dem Mord nichts zu tun haben.», stellte der zweite fest.
«Ich auch nicht.», ergänzte der dritte. «Wenn wir zu solchen Mitteln greifen, sind wir nicht besser als er und sein Untergebener.»
«Ihr seid naiv. Viel zu naiv.», raunte die Stimme des ersten Verschwörers voller Enttäuschung durch den kleinen Raum der Kutsche.
«Vielleicht.», sagte der zweite, legte seine Hand auf die Türklinke der Kutschentür und läutete das Ende der Unterredung damit ein. «Aber mein Entschluss steht damit fest.»
Im nächsten Augenblick trat der zweite Verschwörer aus der Kutsche.
«Es tut mir leid.», sagte der dritte und folgte einen Augenblick später seinem Kompagnon.
Allein in der Kutsche blickte der erste Verschwörer seinen ehemals Verbündeten nach. Schließlich, als die Niedergeschlagenheit ihn zu übermannen drohte, wandte dieser ein letztes Mal seinen Blick auf das Schloss, auf die prächtige Parkanlage und all den Glanz, der diesen Ort hier widerspiegelte. Und dann wusste er, dass dieser Glanz mit Blut bezahlt wurde. Schließlich fühlte er Übelkeit in sich aufsteigen. Und dann wünschte er sich nur noch fort von hier. Ohne einen weiteren Moment verstreichen zu lassen, lehnte er sich zurück und gab dem Kutscher den Befehl loszufahren.
Jamie stand auf einem Hügel und blickte in die Ferne. Er sah von weitem die Rauchschwaden gen Himmel aufsteigen. Zwischen all den weißen Wolken wirkten die beiden schwarzen Säulen vor ihm wie ein schwarzer Fleck auf weißem Leinentuch. Trauer übermannte seine Gefühlswelt. Doch er musste sich eingestehen, dass sie trotz alledem Glück gehabt hatten. Schließlich sind sie rechtzeitig gewarnt worden.
Jamies Blick wanderte hinüber zu seiner Mutter, Lena, Melcom, Brutus, Ilianer, Martok und dessen zweijährigem Sohn Ian, sowie den Chiks an der Seite von Gul-Marak.
Wären sie nicht da, dann… dachte sich Jamie und vertrieb sogleich wieder den schrecklichen Gedanken. Er wollte nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn.
Seine Familie und Freunde waren schließlich am Leben. Und nur das zählte. Den Blick nach vorn gerichtet, mussten sie mit ansehen, wie in der Ferne die Arkanischen Soldaten wie Ameisen um das, was einst ihr Hof war, herumschwirrten und alles niederbrannten.
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