Herbert Lehnert - Thomas Mann. Die frühen Jahre

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Thomas Mann. Die frühen Jahre: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine Biographie Thomas Manns, die das Frühwerk in seiner Modernität in den Blick nimmt und dem starken Einfluss seines Bruders Heinrich nachgeht.
Diese Biographie konzentriert sich auf die Modernität der frühen Werke. Diese sind nicht stilistisch, aber inhaltlich modern, weil sie eine Welt mit Widersprüchen annehmen. Thomas Mann orientierte sich zunächst an seinem Bruder Heinrich, der sich stets um Modernität bemühte. Als Herausgeber der antisemitischen Zeitschrift «Das Zwanzigste Jahrhundert» wandte Heinrich sich jedoch einer konservativen Schreibart zu und missbilligte zudem Thomas` Homoerotik und Vorliebe für Schopenhauer. Thomas beteiligte Heinrich daraufhin nicht an der fiktionalisierten Familiengeschichte «Buddenbrooks» und löste damit einen heftigen Bruderzwist aus.
In «Fiorenza» stellen die Dialoge die Modernität in Frage, ohne sie aufzugeben. Um 1905 problematisiert Mann in zahlreichen Werken verstärkt die Bürgerlichkeit, unter anderem in «Wälsungenblut» und «Königliche Hoheit», einer Parodie der konstitutionellen Monarchie. «Der Tod in Venedig» stellt eine neue Epoche des Werkes Thomas Manns dar.
Herbert Lehnert

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Bald lenkt Thomas Mann ein und gesteht auch seine Liebe im Brief vom 5. März 1895. Er sehe es nicht als unangenehm an, was Grautoff über ihr Verhältnis geschrieben habe. Oft sehne er sich jetzt, entfernt in München, »nach unseren merkwürdigen Zusammenkünften« und »warum soll ich es nicht sagen – nach dir«. Er habe viele Freunde in München, »aber wirklich befreundet, wirklich intim bin ich doch nur mit einem gewesen, und das warst du«. Er will aber auch Diskretion: Er hätte Grautoff in letzter Zeit viel mitzuteilen gehabt, aber schriftlich ginge das nicht (21, 42). Ein folgender Brief ergänzt: »Wir waren schamlos voreinander, in einem intellektuellen Sinn, und wir verständigten uns über die heikelsten Intimitäten«, in einer Weise, die »kein anderer verstanden hätte« (21, 50).

Das ist so zu deuten: Während der Schulzeit in Lübeck trafen die Freunde sich in einem Restaurant und sprachen in intimen Andeutungen über ihre erotischen Gefühle, die sie vor der Familie verleugnen oder verbergen mussten. Das Gespräch mit dem intimen Freund konnte den Druck, der die Freunde zur Heimlichkeit gezwungen hatte, mindern, und diese Erleichterung fehlt dem Briefschreiber jetzt. Seine Beziehung zu Grautoff ist erotischer Natur, aber gestört durch einen immer wieder auftretenden Drang, Grautoff herabzusetzen,[88] vielleicht weil er einen Ausgleich brauchte für sein Gefühl der Unterlegenheit gegenüber seinem Bruder Heinrich. Grautoff scheint auf Thomas’ Bekenntnis skeptisch reagiert zu haben, was Thomas Mann ausgleichen will, indem er zugibt, in Lübeck seine Freundschaft mit Grautoff vernachlässigt zu haben.

Im Brief vom 5. März 1895 antwortet Thomas Mann auf Gedanken über die Liebe, die Grautoff in seinen Briefen geäußert hatte. Grautoff brauche den Unterleib nicht ganz und gar zu verachten, denn er enthalte viel »Poesie«, wenn man ihn mit »Gemüt und Stimmung« umwickele: »du darfst es aber gern; ich thu’s nämlich auch«. Denn auch Thomas Mann habe sich zum Asketen entwickelt und schwärme in seinen schönsten Stunden »für reine ästhetische Sinnlichkeit, für die Sinnlichkeit des Geistes, für den Geist, die Seele, das Gemüt überhaupt« (21, 42). Liebe könne in »Poesie« ausgedrückt werden, das körperliche Verlangen lasse sich kreativ verwandeln.

Im selben Brief tadelt Thomas Mann seinen Freund, weil der einen Artikel des Schriftstellers Friedrich Spielhagen in der Zeitschrift Die Zukunft missverstanden habe. Spielhagen hatte einen satirischen Aufsatz zu der Diskussion der ›Umsturzvorlage‹ beigetragen, dem misslungenen Versuch der preußischen Regierung, die Meinungsfreiheit einzuschränken. Spielhagen stellte mit Sarkasmus dar, wie dieses Gesetz eine reaktionäre Literatur erzeugen würde. Grautoff hatte den Sarkasmus ernst genommen und glaubte, Spielhagen treibe konservative Propaganda. Thomas Mann erklärt Grautoff, die ›Umsturzvorlage‹ sei ihm gleichgültig, er werde nicht in die Versuchung kommen, Umsturz zu erregen: »meine Muse ist keine reisige Maid, die zürnend dreinschlägt, sondern ein liebliches Mägdlein, das Kränze windet und leise singt. Aber, weil ich nicht nur meine Kunst, sondern die Kunst überhaupt liebe, muss ich die Vorlage allerdings ebenfalls verurteilen« (21, 44). Der Reichstag lehnte die ›Umsturzvorlage‹ ab.

Ein bemerkenswert positives Urteil über Bruder Heinrichs Erzählkunst findet sich in einem Brief vom 16.-17. Mai 1895, vor der ersten Romreise geschrieben. Grautoff hatte Erzählungen Heinrichs negativ bewertet. Ein solches Urteil sei »verdammt einfältig«, er verstehe Heinrichs »feine[ ] und reserviert vornehme[ ] Sprache« nicht, nicht seine »eminente[ ] Psychologie« (21, 56). In diesem Brief findet er immer neue Lobsprüche für Heinrichs Erzählungen. Das »Schönste, das Großartigste, das Wunderbarste«, was Heinrich bisher geschrieben habe, sei seine Novelle Das Wunderbare (21, 57), die in einem Novellenband erscheinen werde.

Die Freunde schicken sich literarische Versuche zu und beurteilen sie. Thomas Manns Urteile sind meist negativ, hart und direkt. Nach einer solchen negativen Beurteilung von Gedichten Grautoffs, findet sein Freund, dass Grautoff Prosa besser schreibe als Lyrik, fügt dem zweifelhaften Lob jedoch hinzu: »Aber kritisch scheinst du wenig begabt zu sein«. Grautoff hatte Hermann Sudermanns Drama Heimat gelobt und dessen Komödie Die Schmetterlingsschlacht getadelt. Es verhalte sich umgekehrt, weiß Thomas Mann: »in der Heimat war Sudermann ein vor dem Geschmack der misera plebs kriechender Kompromissler ohne jedes künstlerische Gewissen, – und hatte Erfolg; in der ›Schmetterlingsschlacht‹ versuchte er es, ein Dichter zu sein und – ward ausgejohlt« (21, 34). Diese Urteile über Sudermanns Dramen hatte Thomas Mann gerade in Maximilian Hardens Zeitschrift Die Zukunft gelesen.[89]

Ohne die Sorge, den Neid des einsamen Freundes zu erwecken, führt Thomas Mann Grautoff seinen Erfolg mit Gefallen vor. Den lobenden Brief, den er von Richard Dehmel darüber erhalten hatte, schreibt er Wort für Wort ab (21, 37 f.). Von seinem Studium erzählt er ohne viel Rücksicht auf Grautoff, der nur aus Geldmangel ein Gasthörer-Studium in Berlin nicht aufgenommen hat. Thomas Mann ist Mitglied einer Münchener Studentenvereinigung geworden, dem Akademisch-Dramatischen Verein. Jedes Semester führte der Verein ein Stück öffentlich auf. Für das Wintersemester ist, angeregt von Thomas Mann, Ibsens Die Wildente vorgesehen. Er selbst hat die Rolle des Großhändlers Werle übernommen (21, 43). In einem Brief vom 27. Februar 1896[90] meldet Thomas Mann, er habe die Novelle Im Frühling aufzuhören geschrieben; sie ist leider verloren. Auf Grautoffs abfällige Kritik eines »Manuskriptchens« von Thomas Mann reagiert dieser positiv im Brief vom 29. März 1896 und lässt seinen Freund diesmal gelten, gibt ihm das Recht, ihn zu kritisieren, freut sich sogar, dass Grautoff »auch verurteilen« kann.

In seinen Briefen stellt Thomas Mann mehrfach in Aussicht, dass er daran denke, sich für einige Zeit in Berlin niederzulassen. In Berlin könnten die Freunde sich zu Gesprächen treffen. Grautoff wünscht eine solche Zusammenkunft sehr (21, 59), in einem Brief vom 18. Juni 1895 begründet Thomas Mann, warum er nicht reisen kann: Es gebe in München ein Mädchen, das noch immer nicht genug Rosen von ihm bekommen habe. Diesem Mädchen galt wohl das Gedicht, das in der Januar-Ausgabe 1895 der Zeitschrift Die Gesellschaft erschien:

Siehst du, Kind, ich liebe dich,

Da ist nichts zu machen;

Wollen halt ein Weilchen noch

Beide drüber lachen.

Aber einmal, unverhofft,

Kommen ernste Sachen, –

Siehst du, Kind, ich liebe dich,

Da ist nichts zu machen! (3.I, 135)

Das angeredete »Kind« ist wahrscheinlich Ina Bruhn, die fünfzehnjährige Tochter des Direktors der Versicherung, in der Thomas Mann einige Monate Lehrling war.[91] Im Brief an Grautoff teilt er sich die Rolle des Brackenburg zu, des aussichtslosen Liebhabers in Goethes Egmont , und nennt sich selbst einen »entartete[n] Schwächling« (21,60), im Kontrast zu der Rolle des überlegenen Freundes, die er Grautoff gegenüber annahm.

Im nächsten Brief vom 30. Juni [1895][92] bekennt Thomas Mann, er sei »gründlich verliebt«. Sein Kopf sei voll von »merkwürdigen und aufregenden Gedanken«, er müsse sich über seine »Psychologie in eroticis wieder einmal ›klar‹ […] werden«. Das »wieder einmal«, an Grautoff gerichtet, bezieht sich auf die Lübecker Gespräche mit dem Freund über homoerotische Liebe. Die jetzt geltende heterosexuelle Liebe hat den gleichen Rang wie die vergangenen homoerotischen. »Liebe ist bei mir gänzlich verrotteten Wesen immer bloß ein ganz künstlicher Rausch, – aber ein Rausch immerhin, der so stark ist, das[s] er mich zu den sonderbarsten und frechsten Schritten zu treiben vermag, wie ich sie in diesen Tagen einer nach dem anderen tue.« Solch freche Schritte waren die Besuche bei Ina Bruhn und vielleicht auch das Gedicht in Die Gesellschaft . Der Brief soll Grautoff wissen lassen, dass sein Freund heterosexuelle Gefühle hat, dass er sich nicht seiner homoerotischen Gefühle schämt, nicht an ihnen leidet.

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