Simon Kasper - Der Mensch und seine Grammatik

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Welchen Stellenwert hat die Kenntnis einer Grammatik für das Verhältnis des Menschen zur Welt und zu sich selbst? Und wofür braucht es Grammatik überhaupt, wenn grammatische Mehrdeutigkeit ohnehin meist unbemerkt bleibt und selten ein Verständnisproblem darstellt? Auf diese Fragen gibt Simon Kasper empirisch und theoretisch fundiert eine umfassende Antwort. Anhand einer historischen Korpusstudie an Paralleltexten dokumentiert er den erfolgreichen menschlichen Umgang mit Mehrdeutigkeit und liefert in der Folge einen anthropologischen Entwurf zum Verstehen, der sowohl der leiblichen Existenz des Menschen (Embodiment) als auch der Grammatizität seiner Sprache Rechnung trägt. Dabei bezieht er nicht nur Grundannahmen der Kognitiven Linguistik und der Philosophischen Anthropologie ein, sondern führt auch quantitative (Frequenz) und qualitative (Bedeutsamkeit) Ansätze der Sprachtheorie zusammen.

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Wenn wir annehmen, een … sei das Subjekt und der Partnerausdruck der Nullstelle, kann oder muss dann die Nullstelle auch als imaginäres Subjekt identifiziert werden? Oder kann die Nullstelle auch als imaginäres Objekt identifiziert werden: ‚Da streckte einer die Hand aus und (ihn) zog sein Schwert‘? Im NeuhochdeutschenNeuhochdeutsch, in dem Einer nicht offen für beide syntaktische Funktionen ist, erscheint die Objektlesart für die Nullstelle unmöglich. Sie erschiene auch dann noch unmöglich, wenn es Einen hieße und dieser Ausdruck das Objekt wäre. Wenn es überhaupt gehen soll, so scheint es, wäre eine Mindestanforderung, dass der Partnerausdruck der Nullstelle morphologisch mehrdeutig zwischen Subjekt- und Objektkasus ist. Es gibt historische Belege, in denen Schreiber den Interpretinnen einen solchen Wechsel der syntaktischen Funktion tatsächlich abfordern.

It es muss hier als Subjekt des ersten Teilsatzes und als imaginäres Objekt - фото 30

It ‚es‘ muss hier als Subjekt des ersten Teilsatzes und als imaginäres Objekt des zweiten Teilsatzes identifiziert werden. Die Bedingung dafür scheint zu sein, dass die Form it morphologisch mehrdeutig und damit offen für eine Subjekt- und eine Objektauffassung ist.

Sollen wir daraus schließen, dass die sprachliche Eigenstruktur in den deutschen und englischen Sprach(stuf)eSprach(stuf)en unter diesen Bedingungen nicht regelt, was als Subjekt oder Objekt zu identifizieren ist, und dass die entsprechenden Äußerungen syntaktisch mehrdeutig sind? Meines Erachtens spricht der verschiedenartige Umgang der Sprach(stuf)en mit imaginären Nullobjekten dagegen, hier alle Sprach(stuf)en gleich zu behandeln. Die Möglichkeit imaginärer Nullobjekte ist aber neben der relativ freien Reihenfolge zwischen Subjekten und Objekten (und Verben) eine Voraussetzung dafür, dass auch Äußerungen wie die in (17) möglich sind. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Interpretinnen in der neuhochdeutschen Standardsprache und den modernenHochalemannisch DialektenNordniederdeutsch die Nullstelle in (16) als imaginäres Subjekt interpretieren müssen, und zwar unabhängig davon, wie sie die syntaktischen Funktionen im ersten Konjunkt identifizieren. Um die Nullstelle als imaginäres Objekt identifizieren zu können, steht der Partnerausdruck een … , der ebenfalls Objekt sein muss, nicht weit genug am linken Satzrand. Hieße es Een … (OBJ) reck de Hand (S) und trock sin Swert (S), wäre es ihnen vielleicht möglich. Anders in den älteren Sprach(stuf)en. Dort könnte eine Nullstelle wie in der Äußerung in (16) wahrscheinlicher als imaginäres Objekt fungieren, wieder unabhängig davon, wie die syntaktischen Funktionen im morphologisch mehrdeutigen ersten Konjunkt identifiziert werden.7

Nun ist entscheidbar, wie ich im Rahmen der DeutungsarbeitArbeit an den neutestamentlichen Texten mit diesen beweglichen Grenzen der Eigenstruktur umgehen werde. Die Vorstellungsinhalte, die für die Interpretation von Pronomen gesucht werden müssen, sind nur bezüglich der textlichen Domäne eigenstrukturell geregelt, in der die Interpretinnen sie suchen können. Innerhalb dieser Domänen ist nicht mehr hinreichend eigenstrukturell geregelt, welchen Vorstellungsinhalt sie heranziehen müssen, um zu der richtigen Interpretation zu gelangen. Wenn die pronomenhaltigen (Teil-)Sätze morphologisch oder syntaktisch eindeutigeindeutiggrammatisch sind, spielt der konkrete herangeholte Vorstellunginhalt ohnehin keine Rolle für die Identifikation der syntaktischen Funktionen und semantischen Rollen.

Bei den Nullstellen in koordinierten Äußerungen gehe ich davon aus, dass die Interpretation der Nullstelle als imaginäres Subjekt des Teilsatzes in allen Sprach(stuf)eSprach(stuf)en verpflichtend ist, wenn in diesem Teilsatz ein Subjekt nicht bereits ausgedrückt ist, aber vom Verb eines erfordert wird und kein anderes Satzglied als Subjekt in Frage kommt. Diese Bedingungen sind in den Beispielen (10) – im Teilsatz mit gebletsode – und in (11), (12), (14) und (15) erfüllt. Ebenfalls für alle Sprach(stuf)en gilt, dass die Nullstelle als imaginäres Objekt interpretiert werden muss, wenn eines erfordert wird und wenn bereits ein Subjekt vorhanden ist, wie in den Beispielen in (13) und (17), wo ȝe beziehungsweise regintheoƀos schon die Subjekte sein müssen. In den jüngeren Sprach(stuf)en kann eine Nullstelle in einem koordinierten Teilsatz aber nur dann als imaginäres Objekt interpretiert werden, wenn sein ausgedrücktes Pendant im anderen Konjunkt hervorgehoben am linken Satzrand steht oder wenn das Subjekt auch fehlt. Die Konjunkte müssen also hinsichtlich der relativen Positionen der Elemente und hinsichtlich der KasusKasus und der syntaktischen Funktionen parallel strukturiert sein. Damit können Äußerungen, die wie (16) organisiert sind, nur in älteren Sprach(stuf)en mit einem imaginären Nullobjekt interpretiert werden!8 Die Bedingungen, unter denen ein Objekt unausgedrückt bleiben kann, können für die älteren Sprach(stuf)eSprach(stuf)en also nicht ausschließlich mittels eigenstruktureller Kategorien formuliert werden. Zudem fehlt ihnen die eigenstrukturelle Regelung, dass die Konjunkte positionell und morphologisch parallel strukturiert sein müssen. Das bedeutet nun aber, dass im Grunde die morphologischeMorphologie und syntaktischeReihenfolge Organisation des Partnerteilsatzes gar keine Rolle mehr dafür spielt, mit welchen imaginären eigenstrukturellen Spezifikationen die Nullstelle besetzt wird. Der Partnerteilsatz kann morphologisch oder syntaktisch ausgeprägt sein, wie er will; wenn der Teilsatz mit der Nullstelle morphologisch mehrdeutigmehrdeutigmorphologisch ist, genügt das, damit die Objektlesart für die Nullstelle nicht mehr auszuschließen ist. Das folgende Beispiel illustriert dies.

Das erste Konjunkt ist morphologisch und syntaktisch eindeutig das zweite ist - фото 31

Das erste Konjunkt ist morphologisch und syntaktisch eindeutig, das zweite ist morphologisch mehrdeutig. Allein der letztere Befund reicht dafür aus, dass eine Interpretin die Nullstelle – inti Ø garauuitun ostrun – als Subjekt oder Objekt interpretieren kann.

Das wiederum bedeutet nun aber auch, dass es nicht einmal eine Rolle spielt, ob der (Teil-)Satz mit Nullstelle ein koordinierter ist. Die Konsequenz ist: Immer, wenn eine Äußerung in einer älteren Sprachstufe morphologisch mehrdeutig ist und eine Nullstelle erschlossen werden muss, spricht nichts Eigenstrukturelles gegen eine imaginäre Objektlesart der Nullstelle. Das Subjekt kann insbesondere im AlthochdeutschenAlthochdeutsch unausgedrückt bleiben.10

233 Der Einfluss der Schrift auf die sprachliche Eigenstruktur Ich gehe also - фото 32

2.3.3 Der Einfluss der Schrift auf die sprachliche Eigenstruktur

Ich gehe also von einer beweglichen Grenze der sprachlichen Eigenstruktur aus. Sie ist beweglich im Sinne historischer Umstrukturierungen, wir können auch sagen Durchstrukturierungen, innerhalb einer Sprache. Die Interpretation bestimmter Phänomene ist in den modernen Sprach(stuf)eSprach(stuf)en des Deutschen und Englischen in höherem Maße durch die sprachliche Eigenstruktur geregelt als in den älteren Sprachstufen. Dazu gehört manches im sprachlichen Umgang mit Pronomen und Nullstellen, mit denen, wie wir gesehen haben, Kohärenz hergestellt wird, die aber als Satzglieder auch syntaktische Funktionen einnehmen und semantische Rollen tragen können. Im Rahmen der Durchstrukturierungen wurden diese Phänomene zunehmend von der sprachlichen Eigenstruktur erfasst. Welche Bezüge eine Interpretin zwischen welchen Elementen vornahm, war in der Folge nicht mehr bloß davon abhängig, was für sie jeweils nahelag, am leichtesten erschließbar war oder ihrer pertinenzgesteuertenPertinenz Interpretation entsprach. Die Phänomene wurden zunehmend syntaktifiziertSyntaktifizierung und integriertSyntaktifizierungsyntaktifiziertReihenfolge.1 Damit ist Folgendes gemeint: Ich habe oben auf die Überstrukturiertheit sprachlicher KonventionenKonvention hingewiesen und argumentiert, dass ein Merkmal der sprachlichen Eigenstruktur kaum unabhängig von anderen Elementen der sprachlichen Eigenstruktur charakterisiert werden kann. Im Zuge der Syntaktifizierung und Integration sprachlicher Phänomene wird das Netz zwischen den Elementen der sprachlichen Eigenstruktur noch engmaschiger. Die sprachlichen Einheiten, unter denen eine Interpretin für Pronomen und Nullstellen nach Partnerausdrücken suchen konnte, und die Möglichkeiten, sie in einer bestimmten Funktion, zum Beispiel Subjekt oder Objekt, zu interpretieren, wurden jetzt in die positionalen und kombinatorischen Regelungen eingebunden. Das steckt hinter der Syntaktifizierung. Mit ihr geht die zunehmende Kompaktheit von sprachlichen Konstruktionen einher, also die Vernetztheit zwischen Wortteilen in Wörtern, Wörtern in Wortgruppen, Wortgruppen in Sätzen und zwischen Sätzen in Texten. Einzelne Äußerungen oder Sätze bilden so gleichsam Netze, in die kleinere Netze eingewoben sind und die mit größeren Netzen verwoben sind. Das ist mit Integration gemeint. Das Schema in Abbildung 6 vermittelt einen Eindruck von dieser Vernetztheit. Die Fäden des Netzes bilden gleichsam einen Kokon um die linear gedachte Struktur der Äußerung beziehungsweise des Textes herum.

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