Jamaica Kincaid - Nur eine kleine Insel

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Wenn Europäer nach Antigua reisen, sehen sie eine kleine Insel von atemberaubender Schönheit. Umgeben vom marineblauen Wasser zweier Ozeane und gesäumt von den feinsten Sandstränden der Welt, wachsen dort die seltensten Pflanzenarten, scheint die Sonne an jedem Tag im Jahr.
Jamaica Kincaid zeigt uns ein Antigua, das wir nicht sehen können oder wollen: einen Ort, wo Drogenbosse wie Fürsten leben und korrupte Politiker nur ihre eigenen Interessen im Blick haben, und wo Menschen leben, die nichts anderes kennen als anderen zu dienen. Voller Bitterkeit und Liebe erzählt Kincaid von ihrer Heimat als Schauplatz schwerer Verbrechen – an den Antiguanern und an der Natur, begangen im Zeichen von Tourismus und kolonialer Unterdrückung. Ein lyrischer Essay, der uns schonungslos und ehrlich mit der geschichtlichen Wirklichkeit konfrontiert.

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Was Sie hinsichtlich Ihres Touristendaseins schon immer befürchtet haben, stimmt genau: Ein Tourist ist ein hässlicher Mensch. Sie sind nicht die ganze Zeit ein hässlicher Mensch; Sie sind gewöhnlich kein hässlicher Mensch; Sie sind im Alltag kein hässlicher Mensch. Im täglichen Leben sind Sie ein netter Mensch. Im Alltagsleben werden Sie von allen, die Sie lieben sollten, im Großen und Ganzen geliebt. Wenn Sie im Alltagsleben eine geschäftige Straße entlanggehen in der großen, modernen und blühenden Stadt, in der Sie leben und arbeiten, sind Sie entsetzt und verwirrt (ein Klischee, aber nur ein Klischee kann Sie fassen), wie allein Sie sich in dieser Menschenmasse fühlen, wie furchtbar es ist, nicht bemerkt zu werden, wie schrecklich, nicht geliebt zu werden, sogar wenn mehr Menschen um Sie herum sind, als Sie in einem Jahrtausende währenden Leben je kennenlernen könnten. Dann sehen Sie aus dem Augenwinkel, wie jemand Sie anschaut mit allen Anzeichen größten Entzückens, und da merken Sie, dass Sie kein dermaßen widerliches Wesen sind, wie Sie glauben (denn dieser Blick hat es Ihnen soeben mitgeteilt). Deshalb sind Sie gewöhnlich ein netter Mensch, ein attraktiver Mensch, ein Mensch, der die Zuneigung anderer Leute auf sich zu ziehen versteht (von Ihresgleichen), ein Mensch, der sich in seiner eigenen Haut zu Hause fühlt (sozusagen, ich meine, in bestimmter Weise; ich meine, Ihre Gefühle von Entsetzen und Verwirrung sind für Sie natürlich, weil Menschen wie Sie einfach so zu sein scheinen, und daher ist wohl vieles, was Leute wie Sie bewundernswert an sich finden – die Dinge, über die Sie nachdenken, und die Dinge, die Sie Ihrer Meinung nach wirklich ausmachen – in diesen Gefühlen verwurzelt). Ein Mensch auch, der sich im eigenen Haus heimisch fühlt (und in all seinem schönen Hausrat), auch in dem netten Garten (mit all den netten Gartenutensilien), heimisch auf Ihrer Straße, in Ihrer Kirche, in Ihren Gemeindeaktivitäten, in Ihrem Beruf, zu Hause mit Ihrer Familie, Ihren Verwandten, Ihren Freunden – Sie sind ein ganzer Mensch. Doch eines Tages, wenn Sie irgendwo sitzen, allein in dieser Menschenmenge, und dieses furchtbare Gefühl der Heimatlosigkeit Sie befällt, wo Sie doch als gewöhnlicher Mensch nicht unbedingt die Gabe haben, tief in Ihr Inneres hineinzuschauen und sich selbst zurechtzurücken, zumal die gewöhnliche Existenz schon strapaziös genug ist und Sie bis aufs Letzte fordert, da kommen die Worte »Ich muss weg von hier!« zwar nicht tatsächlich über Ihre Lippen, aber Sie machen einen Sprung. Sie sind nicht mehr ein putziges Klümpchen, das dusselig im Fruchtwassersack moderner Welterfahrung sitzt. Nun sind Sie ein Mensch, der das Werk des Todes und der Zerstörung besichtigt und dem dieser Anblick belebend und anregend vorkommt. Und dann sind Sie ein Mensch, der an einem fernen Strand liegt; Ihr zum Schweigen gebrachter Körper liegt stinkend und glänzend im Sand und sieht aus wie etwas, das zuerst vergessen wurde, dann wieder in Erinnerung kam, jedoch nicht für so wichtig gehalten wurde, dass man deswegen umkehren müsste. Und dann sind Sie ein Mensch, der staunt über das harmonische Verhältnis (normalerweise würden Sie es als Rückständigkeit bezeichnen) dieser anderen Leute (und es sind in der Tat andere Leute) zur Natur. Und Sie schauen sich die Sachen an, die diese Leute aus einem Stofffetzen machen können, die sie aus billigem, (was Sie betrifft) vulgär bunten Garn herstellen. Sie sehen, wie sie über einem Loch hocken, das sie im Boden gemacht haben; schon das Loch gibt Grund zum Staunen, und da Sie gerade ein hässlicher Mensch sind, wird dieser hässliche, aber auch freudige Gedanke in Ihnen entstehen: Die Vorfahren von denen da waren nicht so raffiniert wie die Ihrigen und auch nicht so rücksichtslos, sonst befänden Sie sich nämlich in Harmonie mit der Natur und wären auf jene charmante Weise rückständig. Zu etwas Hässlichem werden Sie, wenn Sie Tourist werden, zu hässlichem, leerem, dummem Zeug, zu einem Stück Abfall, das mal hier und mal da innehält, um hier etwas anzuglotzen und dort etwas zu kosten. Es wird Ihnen nie in den Sinn kommen, dass die Bewohner des Ortes, an dem Sie sich gerade aufhalten, Sie nicht ausstehen können, dass sie hinter verschlossenen Türen über Ihre seltsame Art lachen (Sie sehen nicht so aus wie sie). Ihr Erscheinungsbild gefällt ihnen nicht; Sie haben schlechte Manieren (bei ihnen ist es Sitte, mit den Fingern zu essen; bei dem Versuch, es genauso zu machen, sehen Sie blöd aus, und wenn Sie versuchen, so zu essen wie immer, sehen Sie blöd aus). Ihre Art zu sprechen gefällt denen nicht (Sie haben einen Akzent); sie lachen sich schief, wenn sie nachäffen, was Sie vermutlich für ein Bild abgeben bei einem alltäglichen körperlichen Vorgang. Sie mögen Sie nicht. Sie mögen mich nicht! Dieser Gedanke ist Ihnen noch nie in den Sinn gekommen. Dennoch fühlen Sie sich ein bisschen unbehaglich. Dennoch kommen Sie sich ein bisschen dumm vor. Dennoch fühlen Sie sich etwas fehl am Platz. Aber die Banalität Ihres eigenen Lebens haben Sie klar vor Augen: Von ihr wurden Sie dazu getrieben, Ihre Tage und Nächte in der Gesellschaft von Leuten zu verbringen, die Sie verachten und die Sie selbst nicht unbedingt mögen, bei Leuten, die Sie nicht in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft haben möchten. Daher müssen Sie sich bemühen, erst einmal herauszufinden, was denn wirklich dran ist an dem, was man Ihnen erzählt (Ist mattgeschliffenes Flaschenglas in Erdnusssoße wirklich eine Delikatesse in dieser Gegend, oder wird es einfach das bewirken, was Sie von mattgeschliffenem Flaschenglas erwarten? Ist dieser seltene, bunte Fisch mit dem rüsselförmigen Maul wirklich ein Aphrodisiakum, oder wird er Sie in immerwährenden Schlaf versetzen?). Ach, was für eine harte Arbeit das alles ist! Wen wundert es also, dass Sie nach Ihrer Rückkehr erst einmal eine lange Verschnaufpause nötig haben, damit Sie sich erholen können von Ihrem Leben als Tourist?

Dass der Einheimische den Touristen nicht mag, ist leicht zu erklären. Jeder Einheimische eines beliebigen Landes ist nämlich ein potenzieller Tourist, und jeder Tourist ist irgendwo Einheimischer. Alle Einheimischen verbringen überall ein Leben von überwältigender und erdrückender Banalität, voller Langeweile, Verzweiflung und Niedergeschlagenheit, und jede Tat, ob gut oder schlecht, ist ein Versuch, dies zu vergessen. Jeder Einheimische würde gern einen Ausweg finden, jeder Einheimische würde gern eine Ruhepause haben, jeder Einheimische würde gern auf Reisen gehen. Aber manche Einheimischen – die meisten auf dieser Welt – können nirgendwo hingehen. Sie sind zu arm. Sie sind zu arm, um irgendwo hinzugehen. Sie sind zu arm, um der Realität ihres Daseins zu entfliehen, und sie sind zu arm, um dort anständig zu leben, wo sie leben. Das ist genau das Fleckchen, zu dem es Sie, den Touristen, hinzieht. Wenn die Einheimischen Sie, den Touristen, sehen, werden sie neidisch. Sie beneiden Sie, weil Sie die Möglichkeit haben, ihre eigene Banalität und Langeweile in eine Quelle der Freude zu verwandeln.

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