Marlene Klaus - Das Buch des Kurfürsten

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Heidelberg, November 1595.
Hedwig und Philipp Eichhorn leben mit ihrem Kind in der Residenzstadt. Sie arbeitet als Magd, er als Knecht in der kurfürstlichen Kanzlei. Ihr junges Glück wird brutal zerstört, als man Hedwig und das Kind entführt. Die Entführer erpressen Philipp, er soll ein Buch, das den Besitz der kurfürstlichen Gefolgsleute auflistet, aus der Kanzlei stehlen.
Hedwig, die in einer Hütte außerhalb Heidelbergs festgehalten wird, fürchtet um ihr Leben und das ihrer Tochter. Aber auch Philipp ist in Gefahr. Immer enger zieht sich das Netz der Verschwörer um die Eheleute. Doch ihr Mut und ihre Liebe lässt sie nicht im Stich.

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„Meine Tochter?“ Mehr Krächzen als Worte.

„Noch wohlbehalten bei der Mutter.“

Philipp atmete schwer. Sein Verstand weigerte sich zu verstehen, was er da hörte. Das konnte nicht sein. Er sah zu dem durch die Kapuze verhüllten Gesicht. Seine Augen fragten: Warum? Aber er würde keine Antwort erhalten. Natürlich nicht.

„Das Lehenbuch Friedrichs. Oder du bekommst den Finger zum Ring.“

Philipp hörte die Drohung. Er musste seine Beine zwingen, standhaft zu bleiben und nicht unter ihm nachzugeben. In seinem Kopf nur Durcheinander. Konnte er den Kerl niederschlagen, ihn überwältigen, ihn prügeln, bis er ihm sagte, wo Hedwig und Juli waren? Ohnmächtige Wut, sie schmeckte bitter in seinem Mund.

„Überredet?“

Philipp schwankte. Jemand hatte ihm den Boden unter den Füßen weggezogen.

Fünf

Hedwig. Juli.

Mehr Wörter passten nicht in seinen Kopf. Mit zitternden Händen schlug Philipp den Feuerstein, um eine Laterne zu entzünden. Er saß auf dem Boden in der Schreibstube, die kurz zuvor noch so etwas wie sein Zuhause gewesen war.

Hedwig. Juli.

Wo waren sie? Ging es ihnen gut? Was, wenn nicht? Der Gedanke brachte ihn schier um den Verstand. Er sah Hedwigs Gesicht vor sich, ihre Augen, blau wie Kornblumen, das braune Haar, das im Talglicht einen Glanz wie von polierten Kastanien hatte. Ihre Oberlippe mit dem kleinen Knubbel in der Mitte. Wenn sie zornig war, machte sie immer eine Schnute, und der Knubbel wölbte sich über die untere Lippe. Manchmal konnte er nicht anders, er küsste sie einfach auf dieses Schnutenmäulchen. Dann musste sie lachen. Dann lachten sie beide. Er hätte aufheulen mögen wie ein verletzter Wolf. Sie hatten so sehr darauf gepocht, dass man auch aus Liebe heiraten und ein Bündnis gründen konnte, das Bestand hatte, ja, dass ihre Liebe Bestand haben würde ! Und nun wollte man ihm dieses Glück fortnehmen? Irgendwo dort draußen lauerte ein Hundsfott, der ihm sein Weib und seine Tochter genommen hatte und darauf wartete, dass er etwas täte, was er nicht tun durfte und nicht tun wollte. Von einem Augenblick zum nächsten war seine Welt aus den Fugen geraten.

Hart schlug er den Feuerstein, Funken stoben in den Zunder. Er entzündete den Kerzendocht, schloss das Glastürchen der Laterne. Er neigte den Kopf, hielt ihn gesenkt, krallte die Finger hart ins Haar. Am Hinterkopf bildete sich eine Beule, sie tat weh. Auch sein Kinn schmerzte von dem Faustschlag, und im Mund hatte er den Geschmack von Eisen.

Grundgütiger Vater im Himmel! Was soll ich tun? Hilf mir!

Sämtlichen Schreibern und Sekretären war es verboten, aus Kanzlei, Rechenstube und den anderen Behörden ohne Erlaubnis Schriftstücke herauszugeben. Niemand durfte etwas für sich selbst kopieren, behalten oder gar mit nach Hause nehmen. Er selbst am allerwenigsten. Als Kanzleiknecht durfte er zwar die Schreibstube betreten, etwas, das außer ihm nur Großhofmeister, Kanzler, Marschall und die Schreiber durften, aber in das Archivum durfte er nicht. Die Geheimhaltung der kurpfälzischen Akten wurde ernst genommen. Er durfte ja nicht einmal die Boten hineinlassen, sie mussten in dem ihnen zugewiesenen Raum warten. All dies hatte er mit Eid vor Großhofmeister, Kanzler und Oberrat bei seiner Bestallung geschworen.

Und nun sollte er genau dies tun? Er sollte einen Diebstahl begehen. Er würde alles verlieren, was er sich erarbeitet hatte. Gab es eine Möglichkeit, dem auszuweichen? Fieberhaft überlegte er. Er könnte sagen, dass er den Schlüssel für das Archivum nicht gefunden habe. Aber er hatte oft genug gesehen, wie Registrator Heberer ihn abends in der Lade verwahrte. Und er war sich mit einem Mal sicher, dass der Hundsfott dort draußen dies wusste. Dessen gesamtes Gebaren wies darauf hin. Er hatte gewartet, bis er, Philipp, aus der Kanzlei kam. Er hatte gewusst, dass er herauskommen würde, er nächtigte ja nicht in der Kanzlei. Auch seinen Namen kannte er. Er hatte Hedwig und Juli entführt, um ihn zu Einbruch und Diebstahl zu zwingen. Das bedeutete, er wusste, wo sie wohnten, hatte ihr Leben ausgespäht. Also war diese Sache von langer Hand geplant.

Er schlug die Faust auf den Steinboden, auf dem er hockte. So ein Hurensohn! So ein elender, scheißdreckiger Hurensohn! Sich vorzustellen, wie er hinter ihm oder Hedwig herschlich … Plötzlich hielt er inne. Wo hatte er Hedwig verborgen? Hatte er sie bei sich, hatte er sie irgendwo in der Nähe der Kanzlei versteckt? Womöglich hatte sie wenige Schritte von ihm entfernt gekauert und hatte mit anhören müssen, was man von ihm erzwang, hilflos, gefesselt, den Mund verstopft mit einem schmierigen Lappen, damit sie nicht schrie. Er geriet außer sich, wenn er sich das vorstellte. Er würde dem Strauchdieb nachher folgen. Er würde – jäh überfiel ihn ein anderer Gedanke: Was, wenn der Fremde einen Helfer hatte, der Hedwig bewachte? Denn nie und nimmer würde sie stillhalten. Es sei denn … Er rang nach Atem. Juli. Das Herz wollte ihm die Rippen sprengen.

Gegen zwei würde er nicht ankommen. Was sollte er tun? Hilfe? Die Kollegen? Wieder schlug die Faust auf den kalten Steinboden. Käme er mit Gefolge, der Spitzbube hatte es ihm eindringlich zugezischt, bevor er in die Kanzlei zurückgegangen war, käme er mit Gefolge, verriete er auch nur ein Wort des Vorhabens … Philipp schluckte. Er hatte nicht zu Ende sprechen müssen.

Es gab keine Hilfe. Er musste tun, was man von ihm verlangte, wollte er Hedwig und Juli lebend wiedersehen.

Er stand auf. Lauschte. Still.

Vorsichtig öffnete er die Tür zum Vorraum, spähte hinaus. Schlich durch den Vorraum bis zur Registratur an dessen Ende. Er trat ein, ging zum Schreibtisch, auf dem noch Heberers Kiste mit den Oberpfälzer Briefen stand. Ein Griff in die Lade, der Schlüssel, die Tür zum nebenan liegenden Gewölbe aufschließen. Mit klopfendem Herzen drehte er sich um, äugte in die Stube zurück, lauschte erneut.

Dann betrat er das Archiv. Die gesamte hintere Längsseite wurde von Holzregalen eingenommen, in denen Holzkisten lagerten. Kalt war es, es roch modrig, nach Verputz und dem alten Holz der Truhen, Leder. Philipp leuchtete Wände und Boden ab. Rundum dasselbe Bild: Regale an den Wänden. Kisten und eiserne Truhen auf dem Boden, die durch mehrere Schlösser gesichert waren. Der Boden war mit Holzbohlen ausgelegt, damit keine Feuchtigkeit die wichtigen Akten verdarb. Er hob wahllos den Deckel einer Holztruhe, die ihm am nächsten zur Linken am Boden stand. In Leder gebundene Bücher, zu Packen gebundene Papierseiten. Obenauf ein Papier. Er hielt es an die Laterne. Es war eine Auflistung dessen, was sich in der Truhe befand. Soweit er sehen konnte, enthielt die Kiste Akten aus jüngerer Zeit, 1594, 1593. Philipp wusste, dass im Archiv auch jene Sachen lagerten, die man im laufenden Tagesgeschäft nicht mehr benötigte. Er ging zum linken Ende des Raumes. Hier sah er Truhen aus Holz, die an den Seiten dick mit abgewetztem Leder bespannt waren. Er ging in die Knie, leuchtete mit der Laterne hinein, erkannte Schriftrollen, sah rote Siegel an braunen Bändern. Eine Rolle auf der anderen. Geruch nach altem Pergament und altem Siegelwachs stieg ihm in die Nase. Das Verzeichnis, das auch hier nicht fehlte, gab eine fein säuberlich geschriebene Übersicht über den Inhalt des Kastens. So wurde vermieden, dass man immer alle Briefe herausnehmen musste. Es sagte ihm, dass in der Truhe alte kaiserliche Privilegien lagerten. Erbverträge und dergleichen, noch aus uralten Zeiten. Schätze der Kurpfalz.

Das brauchte er nicht. Er erhob sich, drehte sich um sich selbst. Wo lagerten die Kopialbücher? Sie waren ja nicht gerade klein. Und es mussten unzählige sein, denn für jeden Kurfürsten wurde ein neues Kopialbuch von jeder Art angelegt. Soweit er wusste, gab es vier verschiedene Arten. Das „perpetua“ enthielt die Abschriften jener Urkunden, die er soeben in der lederverkleideten Kiste gesehen hatte. Es gab eines, das „ad vitam“ hieß, es gab die Dienerbücher, in denen die Bestallungen festgehalten wurden. Und es gab die Lehenbücher. Die enthielten die Lehensbriefe der kurpfälzischen Vasallen. Reichsritterschaft.

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