Marlene Klaus - Das Buch des Kurfürsten

Здесь есть возможность читать онлайн «Marlene Klaus - Das Buch des Kurfürsten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Buch des Kurfürsten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Buch des Kurfürsten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Heidelberg, November 1595.
Hedwig und Philipp Eichhorn leben mit ihrem Kind in der Residenzstadt. Sie arbeitet als Magd, er als Knecht in der kurfürstlichen Kanzlei. Ihr junges Glück wird brutal zerstört, als man Hedwig und das Kind entführt. Die Entführer erpressen Philipp, er soll ein Buch, das den Besitz der kurfürstlichen Gefolgsleute auflistet, aus der Kanzlei stehlen.
Hedwig, die in einer Hütte außerhalb Heidelbergs festgehalten wird, fürchtet um ihr Leben und das ihrer Tochter. Aber auch Philipp ist in Gefahr. Immer enger zieht sich das Netz der Verschwörer um die Eheleute. Doch ihr Mut und ihre Liebe lässt sie nicht im Stich.

Das Buch des Kurfürsten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Buch des Kurfürsten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Binde ihn los!“, befahl der Stehende.

Rotnase warf ihm einen warnenden Blick zu. „Keine Dummheiten, verstanden!“

Ryss schnitt eine Grimasse, von der er hoffte, dass sie leutselig und zustimmend aussah, drehte den Oberkörper, sodass der Kerl ihm die Fesseln abnehmen konnte. Er ächzte, als er die Hände nach vorne nahm und sich die Gelenke rieb. Man bedeutete ihm aufzustehen.

Als er es tat, warf er einen raschen Blick in die Ecke, wo zusammengesunken das Mädchen kauerte. Sie sah nicht her.

„Nur so, um Aufschluss zu erlangen“, sagte er beiläufig. „Die Gegenleistung für meinen Gefallen ?“

Rotnases Faust schnellte nach vorne, traf ihn hart am Kinn, sein Kopf flog zur Seite, er taumelte rückwärts. Ein erstickter Aufschrei des Mädchens. Ryss spuckte auf den Boden, hielt sich den Kiefer, nickte. „Verstanden“, murmelte er. „Ihr seid gerade nicht so gut bei Kasse, um zu bezahlen mich. Ich habe Verständnis.“

Rotnase packte ihn am Brusteinschnitt seines schwarzen Überhemds.

„Du – quatschst – mich – nicht – dumm, Windhund!“

Beschwichtigend hob Ryss beide Arme.

Rotnase ließ ihn los.

„Genug jetzt!“, befahl der andere. Er hatte nahe der Feuerstelle herumgekramt, jetzt legte er ein großes Buch auf einen Baumstumpf und winkte ihn heran. Er schlug das Buch auf, blätterte zu einer Seite weiter und zeigte darauf. Ryss konnte die Schrift im schwachen Feuerschein kaum erkennen. Auch um welche Art Buch es sich handelte, vermochte er nicht zu sagen. Von der Größe her allerdings schien es nichts Alltägliches zu beinhalten.

„Ein Radiermesser stellen wir. Du musst mit äußerster Umsicht vorgehen. Hernach wird eine Behandlung erforderlich sein, die das Papier glättet, es in eine Art, sagen wir, jungfräulichen Zustand versetzt.“ Der Schmallippige grinste tatsächlich anrüchig. „Wir haben dafür vorgesorgt.“ Er wies auf Ryss’ am Boden verstreute Habseligkeiten. „Aber sicher findet sich zudem in deinem Zauberkasten Geeignetes.“

„Ich bin Krämer, kein Alchemist!“, widersprach Ryss und bereute es sofort, da Rotnase drohend an seine Seite trat.

„Schon gut!“, wehrte er ab. „Gestattet eine Frage mir?“

Die beiden verständigten sich einmal mehr mit Blicken, und Ryss, bemüht, dass es nicht wieder wie eben mit ihm durchging, sagte: „Ich nehme an, ich kann ziehen meiner Wege, wenn meine Aufgabe ist erfüllt?“

„Du wirst so lange bei uns bleiben, wie wir dich brauchen. Danach kannst du gehen“, bestimmte der Braunhaarige.

Ryss verneigte sich. Sie werden den Teufel tun und mich ziehen lassen, dachte er.

Da begann der Säugling zu keckern und Rotnase fuhr zornig herum. „Wenn das wieder losgeht, werf ich es ins Feuer!“

Sie sahen alle drei zu dem Mädchen hin, das aufschluchzte und eilig das Kind zu beruhigen suchte. Hastig schnürte sie ihre Kleidung auf und begann, es zu stillen. Ryss kaute seine Unterlippe. Damo !, wo war er da nur hineingeraten?

Elf

Der erste Glockenton von Heiliggeist hallte über den Marktplatz, weitere folgten, es schlug Mittag. Philipp lehnte an der Rathausmauer. Er hatte das rechte Bein angewinkelt und stützte den Fuß am Mauerwerk ab. Über seinem Kopf stoben laut flatternd die Tauben vom Balkon auf, der über die gesamte Stirnseite des Rathauses verlief. Benommen starrte er auf das Gewirr aus Schragentischen, Menschen, Hunden und Hühnern vor sich. Er gewahrte den langen braunen Mantel einer Bürgersfrau am Stand eines Goldschmieds, die Puffärmel, den hohen Kragen, der in die Halskrause mündete, die Kinn und Haaransatz im Nacken bedeckte. Er sah die rote Feder auf ihrem kleinen Barett bei jeder Bewegung ihres Kopfes wedeln. Wie konnte sie nur so sorglos um eine Kette feilschen, wo seine Welt doch aus den Angeln gehoben war? Wie konnte nur alles den gewohnten Gang gehen, wie konnte der Metzger so gleichgültig wie eh und je Schweinehälften in Stücke hacken, wie der Kammmacher so selbstverständlich am Horn herumfeilen? Er hatte ein solches Mühlrad im Kopf! Zu seiner Angst und Sorge um Hedwig und Juli kam die Wut darüber, was vorhin in der Kanzlei vorgefallen war. Er legte den Arm vor den schmerzenden Magen, fühlte sich noch ohnmächtiger. Er hatte sich gezwungen, seine Aufgaben mit dem gewohnten Fleiß zu verrichten, doch als wäre die ständige Besorgnis nicht genug, dass man das Fehlen des Kopialbuches entdecken könnte oder man ihn bei der morgigen Rückgabe des Buches ertappen würde, hatte ihn auch noch Nickel übel zugerichtet. Wieder sah er vor sich, wie dieser Teufelsbraten mit dem Besen auf ihn zukam, ihm den Stiel so hart in die Magengrube stieß, dass er einknickte.

„Scheißhaufen!“, zischte Nickel. „Du widersetzt dich nicht noch einmal meiner Anordnung!“ Rasch und zackig schlug Nickel ihm die Faust ins Gesicht. Philipp wankte, er war darauf nicht gefasst gewesen. Und noch ehe er sich wehren konnte, kam der zweite Schlag, der dritte. Philipp ging in die Knie, rang nach Luft. Nickel zog ihn hoch, stieß ihm den Besen vor die Brust. Streitsucht quoll aus jeder Geste des oberen Kanzleiknechts. Er brachte sein Gesicht nah an Philipps. „Ich sag ja, ich hau dir in die Fresse! Raus jetzt! Fegen!“

Das Herz schlug ihm vor Wut bis zum Hals, und er ballte die Hand zur Faust, als er daran dachte, wie er hinausgetorkelt war. Er hatte die Zähne zusammengebissen, durch den Schmerz geatmet und gefegt. Scheißnickel. Eine Stunde später hatte er den ihm zugeordneten Amtleuten ein kleines Mahl von der Garküche am neuen Markt gebracht. Jetzt hatte er selber Mittag, stand hier am Rathaus, ohne zu wissen weshalb, und sog die kalte Luft ein. Nachdenken. Die Schmerzen nicht beachten. Gab es etwas, das er tun konnte? Wieder und wieder überlegte er. Sich jemandem anvertrauen, vielleicht doch dem Vizekanzler? Es kam nicht infrage. Er würde es nicht über sich bringen, die unverzeihliche Tat zu offenbaren, die er begangen hatte. Um seine Familie zu retten, musste er schweigen – und bis morgen ausharren. Das brachte ihn schier um den Verstand. Dazu kamen die Schmerzen. Brust und Kehle taten weh, desgleichen sein Magen. Sein Gesicht war angeschwollen. Er sollte sich ausruhen. Aber daran war nicht zu denken, er würde ohnehin keine Ruhe finden.

Dann, ohne dass er wusste, woher der Anstoß dazu kam, setzten sich seine Füße in Bewegung, er wandte sich nach rechts, ließ die Verkaufstische des Marktplatzes links liegen und hielt auf die Untere Straße zu, die nördlich an Heiliggeist vorbei Richtung Fischmarkt führte. Spatzen stritten sich bei den Bäckerbuden an der Kirche im Schneematsch um heruntergefallene Krümel. Vorsichtig ging er auf dem unebenen Pflaster weiter. Karren, Vieh und Menschen hatten einen schmutzigen Pfad in das Weiß gefurcht. Als er den Fischmarkt am westlichen Ende der Kirche überquerte, vermied er den Blick nach links, wo die Haspelgasse nach wenigen Hundert Schritten in die Hauptstraße mündete und geradewegs auf das Beliersche Haus wies. Als ob er nicht ohnehin unablässig an Hedwig denken würde. Und daran, dass der Finsterling ihren Namen kannte und ihren Ring besaß. Wut raste durch seine Eingeweide wie ein Feuerball, vermischte sich mit den Körperqualen, und Philipp musste achtgeben, dass er nicht strauchelte und in den Matsch fiel. Ablenkung!, sagte er sich, während er auf den Brunnen am Heumarkt zuhielt. Der Anblick von Pferden würde ihn ablenken. Philipp passierte den Brunnen und folgte dem ansteigenden Schlenker der Gasse nach links, wo sie vor dem Mitteltor mit der Hauptstraße zusammenlief. An dem quadratischen Torturm drängten sich noch mehr Leute, Studenten vornehmlich, denn links vom Tor in der Grabengasse lag die Universität, das erst vor vier Jahren vollendete Collegium Casimirianum, und gleich daneben das Sapienzkolleg. Hier hatte man Sand ausgestreut, weil sich die Hauptstraße nach Westen hin leicht absenkte. Pferdeäpfel und Schweinekot mischten sich mit dem Matsch zu einer braunen Sudelei. Der Torwächter indes sorgte für ein fließendes Durchkommen in beide Richtungen. Philipp überquerte die Brücke und erreichte die westliche Vorstadt auf der anderen Seite des Grabens. Der Stadtgraben entlang der alten westlichen Stadtmauer war seit Langem zugeschüttet, der Teil des Grabens rechts vom Mitteltor jedoch, rundum von Mauern begrenzt, diente als Turnier- und Schießplatz. Man konnte ihn von der Straße aus nicht einsehen, ein mehrstöckiges Gebäude verhinderte die Sicht hinunter. Wehmütig dachte er daran, dass er zusammen mit Hedwig etliche Male auf dessen Aussichtsplattform gesessen und Wettspielen zugesehen hatte, die der junge Kurfürst auf dem Platz zu veranstalten liebte. Er passierte das Gebäude und die sich daran anschließende Backsteinmauer und bog schließlich rechts in die Untere Sandgasse ab. Kalter Wind fauchte ihm vom Neckar her ins Gesicht. An den Seiten der Eingänge der spitzgiebeligen Fachwerkhäuser türmten sich kleine Schneehaufen. Wieder wich er Leuten aus, die die Gasse heraufkamen und wie er in der Mitte gehen mussten. Dann stand er am Eingang zum Marstall. Der vorige Kurfürst Johann Casimir hatte das alte Zeughaus um den Marstall ergänzen lassen. Er war erst vor zwei Jahren fertiggestellt worden. Der Wächter ließ ihn passieren. Als er in den Innenhof trat, stieß er mit einem überraschten Pfiff die Luft aus. Welch ein Gewimmel, Gewieher, Gebell! Edle in gestreiften Kniehosen und pelzverbrämten langen Mänteln, Knechte in Wollkitteln, die dampfende Holzeimer schleppten. Helle Zelte in ordentlichen Reihen nahmen gut ein Drittel des geräumigen Hofgevierts ein. Man hatte schmalste Gassen zwischen ihnen gelassen, Stroh ausgestreut. Fässer und Holzkisten standen zwischen Schneehaufen, hier und da Holzgestelle, an denen Schwerter in Halterungen staken. Auf einem dicken Pfosten thronte ein Falke, vor einem Zelt färbte verschütteter Wein Stroh und Matsch rot. Bunte Wimpel wehten im Winterwind, Rauch kräuselte sich aus kleinen Feuern in Eisenpfannen gen Himmel, der Geruch mischte sich mit dem nach Pferden und Pferdemist, nach Leder und gebratenem Fleisch. Philipp wich zwei schwarzen Doggen aus, die sich im Spiel umkreisten, dass der Matsch aufspritzte, und hielt auf die Mitte des Innenhofes zu. An dessen östlichem Ende erkannte er zwischen Menschen und Zelten hinten bei der dicken Befestigungsmauer, die auf der anderen Seite den Turnierplatz am Graben begrenzte, Gäule in eigens dafür gezimmerten Stellplätzen. Er wusste, dass im kurfürstlichen Marstall gut einhundert Pferde Platz fanden. Dreihundert seien schon da, hatte Kilian gesagt. Und es sollten noch mehr kommen. Schon jetzt war das eine beachtliche Ansammlung. Philipp blieb inmitten des Hofes stehen. Um ihn her ein Gerufe und Gesumm aus unzähligen Kehlen. Er sah hinüber zu dem aus Buckelquadern erbauten Zeughaus. Es lag links von ihm, zum Neckar hin, und von dessen beiden Wehrtürmen am Fluss konnte er von seinem Standort aus lediglich die obersten Spitzen der Turmhelme sehen. Strebepfeiler stützten das Gebäude, in dem Versorgungsgüter und Ausrüstungen lagerten, mittig ragte ein Treppenhaus in den Hof, zwei Zeugwärter kamen herunter und riefen einem Knecht, der Schnee von den Stufen fegte, eine Anweisung zu. Rechts von ihm erhob sich der zweigeschossige neue Bau des Marstalls. Wahrlich, ein bewundernswertes Gebäude. Dreistöckige Spitzengiebel, zwei schlanke Treppentürme mit zwiebelartigen Hauben, kunstvoll gearbeitete Säulen an der – sicherlich fünfzig Ruten breiten – Vorderseite, eine doppelläufige, steinerne Freitreppe in deren Mitte, unter der sich der Eingang zu den Stallungen befand. Eine Weile stand Philipp nur da und staunte, roch Stein, Rauch und Leder, hörte Gelächter und von irgendwoher gar das Quäken einer Sackpfeife. Er vergaß, was ihm Sorgen bereitete. Doch von einem Augenblick zum nächsten fühlte er sich inmitten all diesen Gewühls allein und elend. Ihm wurde mit einem Mal beklemmend zumut, und er spürte sein Herz heftig gegen die Rippen schlagen. Eine so jähe Angst griff nach ihm, dass alles vor seinen Augen zu verschwimmen drohte. Das Blut pulste ihm in den Ohren, seine Hände waren eiskalt, er wollte gleichzeitig weglaufen und zu Boden sinken. Niemals zuvor hatte er ein solches Gefühl erlebt, etwas kehrte ihn von unten nach oben, er schnaufte tief durch, hatte plötzlich die Stimme des Scheißkerls im Ohr, die „Atme!“ zischte. Er wankte und musste sich irgendwo anlehnen! Er sah ein Fass, hielt darauf zu, doch dünkten ihn seine Beine schwer wie Blei. Das Fass war ein aufgerissenes Maul, schwarz wie die dunkelste Nacht. Gleich würde er stürzen, Herr im Himmel, was war ihm nur? Zwei Schritte noch, dann erreichte er das Fass und lehnte sich dagegen, neigte den Kopf, um niemanden ansehen zu müssen, legte den Arm um die Leibesmitte, suchte ruhig zu atmen, um das Herzrasen zu beruhigen. Dennoch fühlte er sich, als müsse er schreiend durch die Reihen rennen, alsdann erschöpft im Matsch zusammenbrechen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Buch des Kurfürsten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Buch des Kurfürsten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Buch des Kurfürsten»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Buch des Kurfürsten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x