Marlene Klaus - Das Buch des Kurfürsten

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Heidelberg, November 1595.
Hedwig und Philipp Eichhorn leben mit ihrem Kind in der Residenzstadt. Sie arbeitet als Magd, er als Knecht in der kurfürstlichen Kanzlei. Ihr junges Glück wird brutal zerstört, als man Hedwig und das Kind entführt. Die Entführer erpressen Philipp, er soll ein Buch, das den Besitz der kurfürstlichen Gefolgsleute auflistet, aus der Kanzlei stehlen.
Hedwig, die in einer Hütte außerhalb Heidelbergs festgehalten wird, fürchtet um ihr Leben und das ihrer Tochter. Aber auch Philipp ist in Gefahr. Immer enger zieht sich das Netz der Verschwörer um die Eheleute. Doch ihr Mut und ihre Liebe lässt sie nicht im Stich.

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Philipp spürte, wie der Kloß im Hals sich löste. Er schluckte. Neigte den Kopf, bedeckte die Augen mit der Hand und weinte. Er konnte nichts dagegen tun. Es überwältigte ihn.

Nach einer Weile hob er den Arm und wischte sich den Rotz von der Nase. Nachdenken. Eine ungeheure Anstrengung – und doch rumpelte es in seinem Kopf, unablässig, sprangen die Gedanken von hier nach da, gaukelten Hoffnung, sprachen von Irrtum, rissen ihn in Verzweiflung, zeigten ihm wieder und wieder den Ablauf des gestrigen Abends, schimpften ihn einen Tor, einen Narren. Er dachte daran, wie er zu sich gekommen war, weil seine Zähne hart aufeinanderschlugen. Er hatte im Schnee gelegen, sein Schädel hatte gebrummt, ihm war übel gewesen. Er hatte nicht gewusst, wo er war. Um ihn her Dunkelheit und Kälte, auf seinem Mantel eine weiße Schneedecke. Die Erinnerung war gekommen, als er benommen auf eine tönerne Flasche starrte, die neben ihm im Schnee stand. Diesen Augenblick des jähen Begreifens, das ihn durchfahren hatte wie ein zischender Pfeil, würde er niemals in seinem Leben wieder vergessen können. Er hatte die Tücke begriffen, die hinter des Finsterlings Handeln steckte: Sollte man ihn finden, würde die Flasche hinlänglich Zeugnis davon ablegen, dass er am Martinsabend einen über den Durst getrunken und es nicht mehr nach Hause geschafft hatte.

Aufgerappelt hatte er sich. Hatte die Flasche im hohen Bogen von sich geworfen. War heimgeschlichen, im Mund einen bitteren Geschmack, im Schädel ein infernalisches Hämmern. Die Hölle konnte nicht schlimmer sein als das, was er durchlitt, auch wenn dies ein gotteslästerlicher Gedanke sein mochte.

Nachdenken. Konnte, sollte er sich jemandem anvertrauen? Er lachte trocken auf, als ihm einfiel, dass die Kanzleiordnung gebot, dass die Kanzleiverwandten untereinander „kein Gebolder oder ungeschicktes Wort gebrauchen“ und sich vor allem gegenseitig mit Rat und Tat helfen sollten. Wer konnte ihm helfen? Nickel gewiss nicht. Der umsichtige, ältere Kanzleiknecht Conradt Hofman? Der Vizekanzler? Doch was sollten sie tun? Wo Hedwig und Juli suchen? Vielleicht waren sie bereits … Nein! Das durfte er nicht denken! Er verscheuchte diese Angst. Nein, niemand konnte ihm helfen. Er musste warten. Morgen Mittag würde er das Buch erhalten und es zurückbringen in die Kanzlei. Danach würde er Hedwig und Juli zurückbekommen.

Das Morgengeläut der Franziskanerkirche ließ ihn hochschrecken, ein Röcheln kam aus seiner Kehle. Er war tatsächlich eingeschlafen!

Das Talglicht war ausgegangen. Durch das Hinterfenster schimmerte das Leuchten schneebedeckter Dächer im Novemberdunkel.

Die Knie knackten, als er sich reckte. Harndruck. Sein Nacken schmerzte, er langte hin, spürte die Beule am Hinterkopf. Sein Mund war trocken, er schluckte mehrmals, ein Kratzen im Hals. Er befühlte die geschwollene Wange und sog die Luft ein. Sie verfärbte sich wohl schon. Er stand vom Stuhl auf. Sämtliche Gliedmaßen taten weh. Außer die Zehen, die spürte er in den nassen Stiefeln schon gar nicht mehr. Er bewegte sie. Eine Qual. Er ächzte. Humpelte die zwei Schritte zum Geschirrschrank, nahm den Krug Wasser, trank in großen Schlucken. Eiskalt rann die Flüssigkeit seine Kehle hinab.

Die Glocken läuteten, im Erdgeschoss schlug die Tür, dass das kleine Haus zitterte. Schneegedämpftes Pferdegetrappel. Männerstimmen von fern. Heidelberg erwachte.

Er musste nun zum Haus Belier.

Dann in die Kanzlei. Tun, als ob nichts wäre.

Er sah sich in der Stube um. Ohne Hedwig war sie ohne Leben. Tisch, Stühle, eine hohe Truhe, ein Wandbord, der dreiarmige Kerzenständer, den sie eines Tages angeschleppt hatte und um dessentwillen er sie gescholten hatte, denn sie benutzten ja kaum Kerzen, schon gar nicht drei auf einmal. Jetzt tat es ihm leid. Dabei hatte er ihr selber Geschenke mitgebracht in den eineinhalb Jahren, die er sie in Reilingen besucht hatte, während er in Schwetzingen bei Onkel Dietmar und später bereits in Heidelberg lebte. Die kleine Lammfigur aus Horn, weil sie Tiere so gerne mochte. Eine Neckarmuschel an einem Lederband, die sie nicht hatte tragen können, solange ihr Vater ihre Verbindung nicht erlaubte, weshalb er sich heimlich mit ihr traf. Sie hatten so viel auf sich genommen! Nie mehr würde er sie ausschelten. Sie sollte nur wohlbehalten zu ihm zurückkommen.

Bevor die Verzweiflung ihn erneut übermannte, straffte er entschlossen die Schultern. Es half ja nichts. Er musste los. Also trat er zur Waschschüssel, die auf der Truhe stand, wusch sich mit dem kalten Wasser das Gesicht, spülte den Mund aus, um den bitteren Geschmack loszuwerden. Griff mit beiden Händen ins Haar, strich es mit gespreizten Fingern nach hinten. Dann öffnete er die Tür. Vermaledeit! Bestimmt zwei Zoll hoch lag der Schnee auf der Außentreppe.

Hell schimmerte der Hof unter ihm in der Dunkelheit. Wittib Ringelers Ältester war dabei, den Weg zum Abtritt frei zu fegen. Dick eingemummt war er und sah nicht auf, obwohl das Knarren der Tür zu hören war, als Philipp sie schloss. Eine Laterne mit einer brennenden, dicken Kerze hing an einem kahlen Ast des alten Apfelbaumes neben dem Abtritt.

Philipp überlegte, ob er die Stiegen frei fegen sollte, als seine Vermieterin durch die Küchentür am Fuß der Treppe in den schmalen Hof kam. Wittib Ringeler, den Schopf zur Gänze von einem zweifarbig gestreiften, im Nacken geknoteten Tuch eingehüllt, dessen langes Ende ihr im Rücken wie eine Schärpe auf dem wollenen Umhang lag, trug den Nachttopf in der einen, einen Eimer in der anderen Hand. Sie gab acht, dass sie nicht ausrutschte und stapfte mit festen, vorsichtigen Schritten gen Abtritt.

Als spüre sie ihn im Rücken, wandte sie den Kopf und sah zu ihm herauf. „Ach, aber da seid Ihr ja, Herr Eichhorn!“, rief sie. „Wo wart Ihr gestern Abend? Ihr wolltet doch das Mädchen zu mir bringen.“

Jäh kam Philipp dies zu Bewusstsein. Sie hatten Juli bei Wittib Ringeler lassen wollen, während sie mit den Freunden feierten. Was nun?

Ihr Sohn hielt mit Kehren inne, sah herauf und grüßte. Er hatte eine schmale Gasse frei gefegt, keine halbe Rute mehr bis zum Bretterverschlag, hinter dem der Abtritt lag.

Philipp erwiderte den Gruß. Zum Henker, er konnte nicht wie angewurzelt hier oben stehen bleiben. Außerdem musste er dringend pissen. Vorsichtig stapfte er die schneebedeckten Stufen hinab. Was sollte er sagen?

Er war kaum am Fuß der Treppe angelangt, da hob Wittib Ringeler beide Arme leicht an und klagte: „Nicht mal den Unrat kann man ungehindert in die Schissgrube werfen, Herr Eichhorn! All der Schnee! Gott sei Dank ist der Nachttopf nicht eingefroren. Einen Guten Morgen auch!“

Den wünschte er ihr nun ebenso. Philipp hatte nichts gegen seine Vermieterin. Sie war freundlich und hilfsbereit, hatte Hedwig sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt beigestanden, und jeden Montag und Mittwoch kochte sie für ihn und Hedwig mit, da sie keine Küche hatten in ihren beiden Räumen, die einst von der gesamten Familie Ringeler bewohnt worden waren. Aber seit der Mann vor acht Jahren gestorben war, musste die Witwe schauen, wie sie mit ihren sechs Kindern zurechtkam. Gleichwohl hielt sie den Mietzins moderat und schlug für das Essen lediglich zehn Kreuzer drauf.

Deshalb war es Philipp gerade jetzt eine Qual, sie zu treffen. Er war voller Sorgen und hatte Angst, dass man sie ihm anmerkte. Er suchte sich daher so knapp wie möglich zu halten, indem er raunte: „Hättet Ihr etwas dagegen, wenn ich rasch zuerst …?“ Er nickte gen Abtritt.

„Geht nur, geht!“, rief die Witwe. „Mach Platz, Lutz. Lass Herrn Eichhorn durch!“

Philipp hastete an dem aufgeschossenen Burschen vorbei.

Dann saß er auf dem Balken über der Schissgrube und stöhnte leise. Der Arsch wollte ihm anfrieren, so kalt war das. Er stützte die Ellbogen auf die Knie, barg den Kopf in den Händen. Vermaledeit, vermaledeit, vermaledeit. Musste sie ihm ausgerechnet heute Morgen über den Weg laufen. Wegen des Schnees war sie vermutlich später dran als sonst. Was sollte er ihr sagen, sie würde eine Antwort erwarten. Na, Dummkopf, das Gleiche wie Hedwigs Brotherrn. Ihm grauste davor. Er musste zu Beliers. Er musste einen ganzen vermaledeiten Tag warten, bis er Hedwig wiedersähe. Die Sorge zerfraß ihn. Draußen die Kehrgeräusche, Lutz’ Schnaufen. Er nahm einen der kleinen Lappen, die in einem Holzkästchen neben dem Balken lagen, und wischte sich sauber. Diese Eigenart der Wittib Ringeler schätzte er. So sie nicht selbst welche hatte, kaufte sie von Lumpensammlern alte Lappen, schnitt sie in kleine Stücke und sorgte dafür, dass der Vorrat neben dem Schissbalken nicht ausging. Auch wenn die Lappen nun starr und kalt waren, mochte Philipp das angenehme Gefühl von Sauberkeit. Als er fertig war, nahm er eine Kelle voll Kalk aus dem Eimer und warf ihn in die Grube hinunter. Auch darauf legte die Witwe Wert. Es mindere den Gestank, und wenn alle das täten, hingen die Fäulnis-Ausdünstungen nicht so sehr in den Gassen der Stadt, war die Witwe sich sicher.

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