Luise Schottroff - Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth

Здесь есть возможность читать онлайн «Luise Schottroff - Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In diesem Kommentar wird gezeigt, wie Paulus die Tora für Menschen aus den Völkern auslegt: konkret, lebensnah, sensibel und argumentierend. Er sucht nach Bildern für eine Hoffnung, die dem Tod standhält. Er schreibt die Gebete und Lieder auf, die in den messianischen Gemeinden seiner Zeit gesungen wurden. Und: Er widerspricht sich selbst, vor allem in seiner Vorstellung, wie Frauen zu sein hätten, und in seinem faktischen Umgang mit ihnen.
Dass in diesem Brief die berüchtigten, frauenfeindlichen Sätze, die im Namen des Paulus geschrieben wurden, zu finden sind, ist heute oft die erste Assoziation. Darüber hinaus ist der Brief durch die lange und ausgeprägte Auslegungstradition belastet, die Paulus zur Rechtfertigung christlicher Herrschaftspositionen benutzt hat: Die Gestalt des Paulus war die Projektionsfläche für christliche Amtsträger und ihre Herrschaft über das Kirchenvolk. Und – noch verhängnisvoller: Paulus war der Inbegriff einer christlichen Identitätsfindung durch negative Abgrenzung zum Judentum als einer «Gesetzesreligion». – Eine Neuentdeckung des Paulus ist fällig.
Die erste Auflage des Kommentars zum Ersten Brief an die Gemeinde in Korinth ist 2013 erschienen, für die Neuauflage wurde die Literaturliste durch aktuelle Veröffentlichungen ergänzt – im Sinne Luise Schottroffs, der es nie um Vollständigkeit ging, sondern um die Relevanz für eine sozialgeschichtliche, imperiumskritische und geschlechterbewusste Neulektüre des Paulus. Im Text wurden kleinere Fehler korrigiert und wenige Ergänzungen vorgenommen. Die Auslegung ist bleibend aktuell und repräsentiert den gegenwärtigen Stand der internationalen Paulusforschung. Luise Schottroffs Interpretation des Briefes ermöglicht es, verschiedene Perspektiven auf den Text zu entwickeln und für die eigene Weiterarbeit fruchtbar zu machen. Auch fünf Jahre nach ihrem Tod ist sie eine wichtige Lehrerin für diejenigen, die einen eigenen, kritischen und lebensdienlichen Zugang zu Theologie und Exegese suchen.

Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dieser Brief ist geschrieben, um Geschwistern Mut zu machen – durch Toraauslegung, die auf diesen Alltag bezogen ist, und durch den Lobpreis des Gottes Israels. Die ersten Kapitel des Briefes zeigen, wie mühselig es für die Gemeinde ist, sich aus den eigenen Mittäterschaften und Verwicklungen herauszuarbeiten, aus Konkurrenzverhalten, gewohnter Unterordnung unter vielfältige Herrschaften und der Normalität von Gewalt in den sexuellen Beziehungen. Selbst beim Abendmahl versuchen noch einige ihre gewohnten Privilegien auszuleben. Die Gratwanderung zwischen den öffentlichen Kulten der Stadt, die Kapitel 8 und 10 deutlich machen, ist beeindruckend. Ab Kapitel 12 redet Paulus dann weniger von den Schwierigkeiten im Alltag, sondern vor allem von den Reichtümern, mit denen Israels Gott die unterdrückten Völker in dieser Situation beschenkt hat. Sie sollen gewiss sein, dass Gott den Todesstrukturen ein Ende gesetzt hat, als er Jesus von den Toten erweckte. Sie können sich freuen an neuen Begabungen, an der Kompetenz, Tora auszulegen, der Fähigkeit Kranke zu heilen und öffentlich zu sprechen. Alles dieses sind Gaben, die Gottes Geist erweckt und wachsen lässt.

5. Paulus, der Mystiker

Gottes Geist, die heilige Geistkraft,wohnt in den Körpern der Menschen, die Gott angehören (6,19). Paulus spricht im Plural, wenn er von den Erfahrungen mit Gottes Geistkraft spricht: „Wir“ alle, die ganze Gemeinde, sind in der Lage Weisheit, die Gott offenbart, in Worte zu fassen, ja sogar öffentlich darüber zu reden (2,6–10). Aber „wir“, die Gemeinde, sprechen auch die Sprache der Engel (13,1; 2,6–16) und erforschen die verborgenen Tiefen Gottes. Die Sprache, mit der Paulus über den göttlichen Geist spricht, ist maßlos („alles“ z. B. 13,7) und begeistert. Paulus erzählt ähnlich von seinen eigenen Gotteserfahrungen (15,8–10; 2 Kor 12,2–5). Aber er beschränkt diese ekstatische Gotteserfahrung, die das ganze Leben verändert, nicht auf sich oder einen kleinen Personenkreis. Die paulinische Mystik ist eine demokratisierte Mystik (13,1–13).

Die messianische Gemeinschaft in Korinth besteht mehrheitlich aus wenig gebildeten, aus schwer arbeitenden und von Gewalterfahrungen verletzten Menschen. Welcher Kontrast zwischen diesem überbordenden Gottvertrauen und ihrer Lebenswirklichkeit! Die Gotteserfahrung, die Sicherheit, dass Gottes Geist in ihnen wohnt, war ihre Kraftquelle. Paulus hat ihnen nicht eine neue „Lehre“ gebracht. Er und andere Männer und Frauen haben Menschen gelehrt, in der Tora und in ihrem Leben nach Gott zu forschen und aus dieser Quelle Kraft zu schöpfen.

Der erste Brief nach Korinth liest sich mühselig, wenn er auf der Suche nach Gegnern, Streit und Lehrauseinandersetzungen gelesen wird. Der Brief verwandelt sein Gesicht, wenn man vom Beginn an die Sprache der Begeisterung und des Glücks über den großen Reichtum hört und ernst nimmt. 1,4–9 ist nicht eine in Briefen stereotype Danksagung, sondern ein in Anrede an die Geschwister verwandeltes Gebet des Lobpreises. Keine Begabung fehlt euch! (1,7) Ist das höfliche Übertreibung, taktisches Gerede? Es wäre schade um den Reichtum, der bei solcher Lektüre unentdeckt bliebe. Bereits dieser erste Abschnitt des Briefes ist geprägt von Wörtern, die Fülle, ja sogar Maßlosigkeit ausdrücken: Ihr seid reich – in jeder Hinsicht (1,5), an allem. Diese Sprache durchzieht den Brief; es lohnt, sich auf eine eigene Spurensuche nach dem Mystiker Paulus zu begeben, nach den Mystikerinnen und Mystikern in Korinth, einer messianischen Gruppe dieser Hafenstadt Griechenlands Mitte des 1. Jahrhunderts.

Kommentar

Basisinformation: Die Abfassungszeit des Briefes und der Ort Korinth

Die Abfassungszeit des Briefes

Die Chronologie der Reisen und Briefe des Paulus beruht auf Schätzungen. Sie haben eine relativ zuverlässige Grundlage durch Apg 18,11.12. Da wird erzählt, dass 18 Monate nach Beginn des Aufenthaltes des Paulus in Korinth ein Konflikt zwischen Paulus und jüdischen Menschen in Korinth vor dem Statthalter der römischen Provinz Achaia mit Namen Gallio verhandelt wird. Gallios Amtszeit in Korinth lässt sich einigermaßen zuverlässig auf die Zeit Mitte 51 bis Mitte 52 datieren. 1Zur Zeit der Abfassung des Briefes befindet Paulus sich in Ephesus (16,8). Dieser Aufenthalt ist vermutlich identisch mit der Ephesuszeit, die Apg 19,1–20,1 beschreibt. Die Abfassungszeit wird in der Forschungstradition unterschiedlich geschätzt. 2Diese Schätzungen beruhen auf der wegen 1 Kor 15,32 einleuchtenden Annahme, dass Paulus sich schon einige Zeit in Ephesus aufhält, als er den Brief schreibt. Sein Aufenthalt in Korinth liegt also schon einige Jahre (zwei bis vier?) zurück. Zwischen ihm und der Gemeinde bestanden jedoch Kontakte durch Briefe (s. 5,9) und Reisende (s. nur 16,10.12.17). Es findet ein „reges Hin und Her“ statt. 3

Der Ort der Gemeinde: Korinth

Strabon (ca. 64 v. Chr. – 19 n. Chr.), ein Geograph und Historiker, beschreibt die Lage Korinths: „Korinthos [wird „das reiche“ genannt] wegen seines Handels; denn an der Landenge gelegen und Herr zweier Häfen, von denen einer Asien, der andere Italien zugekehrt ist […] Erwünscht war es […] beiden, sowohl den Kauffahrern aus Italien wie aus Asien, mit Vermeidung der Fahrt über Maleä [Südspitze des Peloponnes], ihre Ladung dorthin zu bringen.“ 4Der Hafen nach Westen heißt Lechaion, der nach Osten Kenchreae (erwähnt in Apg 18,18; Röm 16,1).

Die Geschichte Korinths ist zur Zeit des Paulus schon lange von Rom bestimmt. Rom hatte die alte griechische Stadt 146 v. Chr. in einer Strafaktion zerstört. „Nachdem Korinthos lange Zeit verwüstet geblieben war, wurde es seiner günstigen Lage wegen vom göttlichen Cäsar wiederhergestellt [im Jahr 44 v. Chr.], in dem dieser viele Ansiedler aus der Klasse der Freigelassenen dahin sandte.“ 5Im Jahre 27 v. Chr. wurde Korinth Hauptstadt der römischen Provinz Achaia, in der Roms Statthalter residierte und auch Gericht hielt. Apg 18,12 erwähnt das bema / die Tribüne, auf der der Statthalter öffentlich verhandelte. 6Die Stadt war wie jede römische Großstadt ein Platz für Handel und Kult mit Geschäften, Märkten, Handwerksbetrieben, Tempeln, Theatern und Bädern. Der Reiseschriftsteller Pausanias berichtet 173 n. Chr. über das römische Korinth und seine prächtigen Bauten. 7Nach Plutarch war Korinth ein Banken- und Finanzzentrum. 8

Über die Bevölkerung Korinths in der römischen Kaiserzeit gibt es einige Informationen in antiken literarischen Quellen. Ein anschaulicher Text von Alkiphron (Mitte 3. Jahrhundert) spricht von zahlreichen arbeitslosen, hungrigen Männern und daneben von großem Reichtum. 9Diese Darstellung stimmt mit der generellen sozialgeschichtlichen Einschätzung für die Stadtbevölkerung des römischen Reiches überein. 1090 % der Bevölkerung lebten am Existenzminimum oder darunter. Der erste Brief des Paulus nach Korinth ist selbst ein weiteres sozialgeschichtlich auswertbares Dokument, das die sozialen und ökonomischen Unterschiede in der Bevölkerung und die Bedeutung der Sklaverei für die Ökonomie sichtbar macht. 11

In der Stadt gab es einen größeren jüdischen Bevölkerungsanteil. Philo (30 v. Chr. – 45 n. Chr.) 12erwähnt eine jüdische Kolonie in Korinth (etwa 41 n. Chr.). Weitere Zeugnisse für diese jüdische Kolonie in Korinth sind 1 Kor (z. B. 7,18) und Apg 18,1–18. Aus späterer Zeit (wohl 4. Jahrhundert) stammt eine Inschrift: „[syna]goge Hebr[aion].“ 13

Für das Verständnis des Briefes ist es wichtig, sich die soziale und kulturelle Entwurzelung vieler Menschen in dieser Stadt vor Augen zu halten. Sie war sowohl durch die römische Siedlungspolitik (s. o. das Zeugnis des Strabon) als auch durch die wirtschaftliche Situation bedingt: zwei Häfen, Durchgangsverkehr von Waren, Menschen und sogar Schiffen, die über den Isthmus gezogen wurden. Der römische Kaiserkult seit Augustus versuchte, die Menschen einzubinden und sie in die Loyalität Rom gegenüber zu zwingen. 14

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth»

Обсуждение, отзывы о книге «Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x