Richard Rost - Das Ketzerdorf - Der Aufstieg des Inquisitors

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Das Ketzerdorf - Der Aufstieg des Inquisitors: краткое содержание, описание и аннотация

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Anno Domini 1560. Der junge Otto von Gemmingen ist die Hoffnung seiner verarmten Familie. Ein Studium in Bologna soll der Beginn einer großen Karriere in der katholischen Kirche werden. Doch Otto erfährt durch seine neuen Freunde schon bald Dinge, die seinen Glauben auf eine harte Probe stellen. Gleichzeitig sucht die junge Anna im schwäbischen Leeder ihr Glück, wo die protestantischen Rehlinger mit dem schlesischen Prediger Caspar von Schwenckfeld sympathisieren. Noch ahnen Otto und Anna nicht, auf welch dramatische Weise das Schicksal sie verbinden wird.

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»Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie! Was habt Ihr denn dieser Frau vorzuwerfen?«, mischte er sich auf Deutsch in die Auseinandersetzung ein. Giacomos Versuch, ihn davon abzuhalten, kam zu spät.

»Mutig, mutig! Ich bewundere Euch, von Gemmingen, kaum zwei Wochen in der Stadt und schon das Maul aufreißen! Ich will es Euch sagen: Diese Frau hat einen Priester verführt und lebt mit diesem in Sünde, darum soll sie im Staub liegen und Buße tun, anstatt die Wohnung des Herrn mit ihrer Anwesenheit zu besudeln. Und Euch empfehle ich mehr Respekt angesichts der geistlichen Autorität.« Erminio warf einen zornigen Blick auf Otto und Giacomo.

»Leg dich lieber nicht mit ihm an«, flüsterte sein Freund Otto zu.

Otto aber ließ sich nicht beirren. »So ihr den Menschen ihre Sünden vergebt, so wird der himmlische Vater sie auch euch vergeben. Matthäus, Kapitel sechzehn, Vers vier«, rief er dem Dominikaner über die Schaulustigen hinweg zu und erntete dessen höhnisches Lachen. Nachdem es verklungen war, war es auf dem Platz so still, dass man nur noch das Gurren der Tauben vom Kirchturm hörte.

Otto spürte Giacomos Hand an seinem Arm, der ihn durch die Menge zurück an den Seiteneingang zog. Otto ließ sich nur widerwillig wegzerren.

»Wie kommt dieser Mensch dazu, sich über die Worte des Herrn zu erheben, frage ich dich.«

»Da hast du dir den falschen Gegner ausgesucht, Otto! Erminio ist mächtig und durchaus in der Lage, dir das Leben zur Hölle zu machen. Ich verstehe dich ja, dass du Ungerechtigkeit, noch dazu gegen Schwächere, nicht ertragen kannst. Es gibt aber andere Möglichkeiten, ihn zu ärgern, wart es ab.«

Während des Gottesdienstes gingen Otto alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Ein Geistlicher darf sich in einem Bordell den körperlichen Freuden hingeben und steht anschließend wieder am Altar des Herrn. Einem Weib, das mit einem Priester verkehrt, wird dagegen der Zugang zu den Sakramenten verwehrt.

Sein Glaubensgefüge hatte einen Riss bekommen.

Am Abend saßen die Ultras in ihrer Lieblingstaverne und erzählten sich von ihren Erlebnissen aus den Ferien.

»Da haben wir einen guten Fang gemacht!« Giacomo stieß Otto wie einem alten Freund mit seinem Ellenbogen in die Seite.

»Das hättet ihr heute hören sollen, wie Otto vor allen Leuten die Konkubine eines Pfaffen verteidigt hat. Das hatte Sterminio nicht erwartet, dass er vor der Kirche auf Widerstand stoßen würde.«

Otto überhörte das Kompliment. »Ihr erzählt mir, dass sich Geistliche im Bordell vergnügen dürfen. Hingegen verlieren Sünderinnen mit demselben Vergehen den Zugang zu den Sakramenten. Liegt denn darin nicht ein grober Widerspruch?«

»Sicherlich wird hier mit zwei verschiedenen Maßstäben gemessen. Das ist, wie so oft, eine Sache der Auslegung, Otto. Selbst der oft zitierte Aquinate ist der Meinung, dass Blicke, Berührungen und Küsse nur in Verbindung mit Wollust den Akt der Sünde darstellen, und Weiber sind ja bei den Katholiken von jeher sündhaft«, konterte Oktavian.

»Ach ja, du hast ja einen protestantischen Vater. Ist Sünde nicht immer Sünde, egal, ob Mann oder Weib, katholisch oder protestantisch?«, entgegnete Otto etwas verwirrt.

»Dann soll mir jemand Wollust nachweisen! Und außerdem wird dir doch in der Beichte Unschamhaftigkeit in Reden und Handeln mit ein paar Vaterunsern verziehen«, mischte sich Rico ein.

»Wenn ich das meinem Vater erzähle, konvertiert der zu den Lutherischen«, reagierte Otto entsetzt. »Woher wisst ihr eigentlich von diesem Bordell? Oder habt ihr euch das alles nur ausgedacht?«

»Wenn dir mal danach ist, nehmen wir dich gerne mit, dann kannst du dir für ein paar Tage die Handarbeit sparen«, bot ihm Rico an und klopfte Otto lachend auf die Schulter.

»He, Rico, langsam, langsam, und vor allem nicht so laut! Natürlich ist das alles geheim und geschieht absolut im Verborgenen«, mahnte Giacomo und legte seinen Zeigefinger auf die Lippen.

»Rico ist vor zwei Jahren mit einem älteren Kommilitonen aus der Natio der Sache auf die Spur gekommen, als sie einen Bruder erwischt haben, wie er es hinten im Ökonomiegebäude mit einem Schaf getrieben hat. Wenn sie ihn verpfiffen hätten, hätte er wohl mit dem Schlimmsten rechnen müssen.« Giacomo zog mit der Handkante den Hals entlang. »Entgangen ist er seiner Strafe nur, weil alle die Geschichte für sich behalten haben. Der Bruder hat zum Dank den beiden den Zugang zum Castello verschafft und versorgt sie bis heute mit der jeweils gültigen Losung, die dort die Türen öffnet.«

»Ihr habt ihn erpresst?«, staunte Otto.

»Wenn du so willst, profitieren beide davon. Dem Bruder rettete es das Leben und ersparte ihm den vorzeitigen Abgang ohne Sakramente in die Hölle, uns hingegen öffnet es die Pforten ins irdische Paradies«, legte Giacomo schwärmerisch dar.

»Warst du denn bereits in diesem Castello?«, wollte Otto wissen, nun doch neugierig geworden.

»Einige von uns sind dort regelmäßig, ich nur gelegentlich.« Giacomo grinste in sich hinein.

»Um dort nicht irgendwelchen bekannten Gesichtern zu begegnen, kannst du eigentlich nur während der Gebetszeiten oder an Tagen, an denen die Herren ihren seelsorgerischen Pflichten nachgehen, dort aufkreuzen, was wiederum den Nachteil hat, dass du Schwierigkeiten bekommst, wenn sie dich nicht in der Kirche antreffen.«

»Wollt ihr unseren neuen Freund wirklich schon in die Geheimnisse einweihen? Du musst verstehen, Otto, wir kennen dich kaum, und die Sache darf niemals herauskommen«, meinte Oktavian.

»Sein Auftritt heute Morgen war Beweis genug, dass man sich auf ihn verlassen kann«, wandte Giacomo ein.

»Es weiß nur ein halbes Dutzend verschworener Leute von der Natio darüber Bescheid, und das muss so bleiben, sonst kriegst du es mit mir zu tun«, flüsterte Rico ihm bedrohlich ins Ohr.

»Ihr könnt euch auf mich verlassen«, versicherte Otto etwas verdattert.

»Jetzt ist genug geredet«, beendete Giacomo das Gespräch abrupt, als sich immer mehr Bekannte von der facultas an den Tisch setzten.

»Inter pedes virginum gaudium est juvenum 26«, sangen sie mit vereinten Kräften und Otto kam nicht umhin, ebenfalls mit einzustimmen. Während der Trebbiano das Übrige tat, um die Zungen zu lockern, beschloss Otto nach dem dritten Becher im Stillen, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und für alles offen zu sein, was da auf ihn zukommen mochte.

»Giacomo, du sollst sofort zu Ferrara kommen, es ist etwas mit deinem Vater!«, schrie auf einmal Longus in die Runde. Er musste gerannt sein, so schwer, wie er atmete.

Giacomo stand mit versteinerter Miene auf und die Gesänge am Tisch verstummten augenblicklich. Für Otto war klar, dass der Himmel ein Zeichen zur Warnung geschickt hatte.

Sicher ist es nicht gottgefällig, was hier geschieht. Der arme Giacomo!

2529. September

26Das Vergnügen der jungen Burschen liegt zwischen den Beinen der Jungfrauen.

11

Leeder, November 1560

»Wo der Meister sich wohl jetzt befinden mag?« Jacobus Rehlinger sprach Anna aus der Seele. Es war der Gedanke, der alle im Schloss versammelten Anhänger und Freunde Schwenckfelds seit Langem beschäftigte. Anna hatte sich viel Mühe gegeben, um das Konventikel in der Form abzuhalten, wie Jacobus es ihr aus der eigenen Erfahrung mit Caspar weitergegeben hatte, und doch hätte sie es wenigstens einmal mit ihm selbst erleben wollen.

»Ich vermute, dass er sich in Öpfingen oder in Memmingen aufhält. Er folgt einer göttlichen Eingebung, die ihn behütet und vor Verfolgung bewahrt«, wandte Georg Mayer ein.

»Und ich habe ihm immer noch nicht begegnen dürfen. Was wohl seine überstürzte Abreise am Tag vor unserer Hochzeit ausgelöst hat? Ob er vor den Schergen des bayerischen Herzogs fliehen musste?«, sagte Anna und seufzte vernehmlich.

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