Richard Rost - Das Ketzerdorf - Der Aufstieg des Inquisitors

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Das Ketzerdorf - Der Aufstieg des Inquisitors: краткое содержание, описание и аннотация

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Anno Domini 1560. Der junge Otto von Gemmingen ist die Hoffnung seiner verarmten Familie. Ein Studium in Bologna soll der Beginn einer großen Karriere in der katholischen Kirche werden. Doch Otto erfährt durch seine neuen Freunde schon bald Dinge, die seinen Glauben auf eine harte Probe stellen. Gleichzeitig sucht die junge Anna im schwäbischen Leeder ihr Glück, wo die protestantischen Rehlinger mit dem schlesischen Prediger Caspar von Schwenckfeld sympathisieren. Noch ahnen Otto und Anna nicht, auf welch dramatische Weise das Schicksal sie verbinden wird.

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Ein freundlicher, etwas älterer Student kam auf ihn zu und schüttelte ihm kräftig die Hand. »Ich bin Giacomo, eigentlich Jakob Fugger, aber die Italiener können mich nicht aussprechen. Sei herzlich willkommen in Bologna.«

»Otto von Gemmingen; jetzt bin ich aber froh, dass ich mich noch auf Deutsch unterhalten kann«, entfuhr es Otto freudestrahlend. »Ein Augsburger Fugger?«, wollte er wissen.

»Ich bin in Babenhausen geboren. Mein Vater ist Anton Fugger, meine Mutter eine geborene Rehlingerin, wie du sicher weißt, sind wir neun Geschwister und die Familie überallhin verzweigt; da bleibt für den letzten männlichen Spross nicht mehr viel übrig.« Giacomo grinste und Otto erstarrte in Ehrfurcht. Er wusste nur zu gut, wie vermögend und einflussreich Anton Fugger im ganzen Reich und darüber hinaus war.

»Dann sind wir gar nicht so weit entfernt. Ich bin Kanoniker am Dom in Augsburg, meine Familie wohnt in Weinfelden am Bodensee. Es würde mir sehr helfen, wenn ich dich in der einen oder anderen Sache um Rat fragen dürfte. Bist du denn schon länger am Collegio?« Etwas verlegen richtete er den Blick auf den Steinboden.

»Es ist selbstverständlich, dass wir uns gegenseitig helfen. Als ich hier vor zwei Jahren begonnen habe, hat sich auch ein älterer Mitschüler meiner angenommen. Ich bin jetzt im letzten Jahr, vorausgesetzt, dass ich meiner Faulheit Herr werde.« Giacomo lachte und drehte sich zum Padre, der nichts verstanden hatte.

»Se voi permettete, Padre, gli mostrero la casa 20«, versuchte Giacomo dem wartenden Padre Ferrara die unangenehme Aufgabe abzunehmen, den Neuankömmling durch das Haus zu führen, was dieser dankend annahm. Otto war erleichtert und fand Giacomo sofort sympathisch und vertrauenswürdig. Giacomo nahm Ottos Gepäck und lief, immer zwei Stufen nehmend, durch das Treppenhaus in das oberste Stockwerk, wo sich das Dormitorium befand. Otto hastete hinterher.

»Von den Betten, die nicht bezogen sind, kannst du dir eins aussuchen. Ich empfehle dir dringend, eins am Fenster zu nehmen, denn Erstinken ist schlimmer als Erfrieren. Mein Bett steht dort hinten an der Wand.«

In dem Saal standen mehrere Dutzend Betten, jeweils durch ungefähr brusthohe Wände in Vierergruppen abgeteilt. Neben jedem Bett befand sich eine abschließbare Holzkiste für persönliche Dinge. Otto warf seine Sachen auf ein freies Lager in der Nähe eines Fensters, wie ihm Giacomo empfohlen hatte, und setzte sich, um die Unterlage zu testen.

»Nicht gerade komfortabel, aber es scheint wenigstens kein Strohsack zu sein«, bemerkte Otto.

»Die Klosterbrüder haben vor ein paar Jahren alle Strohsäcke durch neue Rosshaarunterlagen ersetzt. Das hat zwar den großen Vorteil, dass man viel bequemer liegen kann, aber die Wanzen, Flöhe und Läuse fühlen sich im Rosshaar weitaus wohler als im Stroh. Du wirst dich daran gewöhnen. Wenigstens haben wir eine schöne Aussicht auf die Stadt und die Berge. Wenn du so weit bist, gehen wir nach unten«, drängelte Giacomo, »du willst doch nicht das Abendessen verpassen?«

Sie gingen ein Stockwerk tiefer, wo das Studierzimmer war, an dessen Eingangstür ein großes Schild mit dem Hinweis »Silentium« prangte.

»Such dir ein Pult aus, auf dem noch kein Buch liegt, und leg eines von deinen mit deinem Namen drauf.«

An den Wänden reihten sich hohe Regale mit Hunderten von Büchern, Folianten und Schriftrollen. Im Saal standen in fünf Reihen jeweils zehn Pulte, fast alle waren besetzt, sodass die Auswahl nicht sehr groß war.

»Wie war denn deine Reise? Warum bist du nicht mit den anderen Augsburger Scholaren gereist?«, fragte ihn Giacomo.

»Von Weinfelden aus ist es kürzer über den Septimer und über Mailand. Ich habe mich einer Gruppe aus Scholaren und Schweizergardisten angeschlossen. Sie haben dort die Tradition des Bettelsingens, was uns zwar immer ein Nachtlager und eine warme Mahlzeit eingebracht hat, aber nur selten konnten wir auf einem Wagen mitfahren.«

»Wir reisen, wenn es passt, mit einem Fugger’schen Handelstross, das ist wesentlich entspannter, weil wir nicht zu Fuß laufen müssen und in eigenen Fuggerhospizen übernachten können. In diesem Sommer war ich nicht zu Hause, sondern bei den Honolds in Venedig. Oktavian wirst du gleich kennenlernen; sein Vater ist ein einflussreicher Geschäftsmann; er hat dort eine wunderschöne Faktorei.« Giacomo schien sich gut auszukennen.

»Ich hätte ein Pferd bekommen können, aber ich wollte zu Fuß gehen. Mir wäre vieles entgangen, besonders die Quälerei mit den Schuhen. Schau dir meine Füße an!« Otto zeigte ihm seine geschundenen Fersen und Zehen.

»Deinem Schuhmacher solltest du die Leviten lesen! Ich bringe dich nach dem Abendessen in die Krankenstation; dort werden sie deine Blessuren versorgen.« Giacomo sah Otto etwas mitleidig an. Von irgendwoher erklang das Läuten einer Glocke.

»Das Klingeln bedeutet Abendbrot; du wirst richtig Hunger haben nach der langen Reise! Aber mach dir keine allzu großen Hoffnungen. Die Küche ist ein disastro, wie die Italiener sagen.« Giacomo griff sich mit der Hand an den Hals und tat so, als müsste er etwas herauswürgen, um dann in schallendes Gelächter auszubrechen. »Gottlob gibt es in der Stadt wunderbare Tavernen.«

Ottos Miene hatte sich nur kurz aufgehellt. »Du kannst einem ja schon vor dem Essen den Appetit verderben«, gab er zurück.

Kurz darauf betraten sie im Erdgeschoss mit den anderen Studenten, die aus allen Richtungen zusammenströmten, den Speisesaal.

»Hier ist zwar freie Platzwahl, wir von der Natio Germanica sitzen meist zusammen. Die Natio, musst du wissen, das sind alle deutsch sprechenden Studenten. Außerdem wird noch unterschieden zwischen Ultras und Citras, das heißt diesseits und jenseits der Alpen, also Italiener gegen den Rest der Welt.« Giacomo platzierte Otto an einem Sechsertisch.

Padre Ferrara stand vor einem mächtigen Kreuz an der Wand und faltete mit großer Geste seine Hände, sodass augenblicklich Stille eintrat. »Oremus: Benedic, Domine, nos et haec tua dona, quae de tua largitate sumus sumpturi. Per Christum Dominum nostrum. Amen«, sprach er das Tischgebet.

Nach dem ersten Wort des Padre hatten alle Anwesenden in einen eigenartigen Singsang eingestimmt. Nun setzten sie sich, und während im ganzen Saal ein geschäftiges Gemurmel anhob, stellte Giacomo ihm die Tischgenossen vor. »Das ist Heinrich Lauber aus Hildesheim, genannt Rico, Johannes Langer, alias Longus, unser Spaßvogel, und Oktavian Honold, ein Lechrainer und zukünftiger Medicus.«

»Die Sodomisti werden an dir sicherlich ihre Freude haben.« Rico, sommersprossig, ein Bär von einem Kerl mit riesigen Pranken, war der Erste, der Otto mit einem betont laschen Händedruck begrüßte und dabei die Augen verdrehte. »Schwarze Wuschelhaare und blaue Augen, dazu noch einen Körper wie Adonis, da wird sich bei den warmen Brüdern die Kutte wölben«, fügte er breit grinsend hinzu.

»Die erste Warnung vor den Verführungen des Teufels, allerdings in Form schöner Frauen, habe ich bereits erhalten, ihr werdet es nicht glauben«, erzählte Otto freimütig von seiner Begegnung mit dem Padre. »Fra Erminio hat mir bereits eine Lektion darin erteilt.«

»Er nennt sich vom Berg, stammt aber aus ganz einfachen Verhältnissen. Es wird erzählt, dass ihn seine Mutter an die Kirche verkauft hat. Vor dem musst du dich in Acht nehmen. Wir nennen ihn nur Sterminio. Er füttert zwar Tauben, im Glauben, dass man ihn mit dem Heiligen Geist in Verbindung bringt – aber das sind die Schlimmsten, die selber den Nagelgürtel tragen«, schaltete sich Giacomo in das Gespräch ein.

»Schnall deine Schamkapsel fest, kneif die Arschbacken zusammen und erwarte die Verführungskünste des Teufels mit Gelassenheit«, polterte Rico. »Die warmen Brüder, die auf Frischfleisch aus dem Norden warten, werden dir hin und wieder nachstellen, aber so wie ich dich einschätze, bist du für diese Art von Perversion eher unempfänglich, geh ihnen am besten aus dem Weg!«

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