Dietmar Krämer: Der Aufstieg der Kundalini
Dietmar Krämer
Der Aufstieg der
Kundalini
Ein Kundalini-Ratgeber für die Praxis
Originalausgabe
1. Auflage 2008
© Aquamarin Verlag GmbH
Voglherd 1 • D-85567 Grafing
www.aquamarin-verlag.de
Umschlaggestaltung: Annette Wagner
ISBN (Print) 978-3-89427-455-9
ISBN (eBook, epub) 978-3-89427-574-7
ISBN (eBook, pdf) 978-3-89427-575-4
eBook-Herstellung und Auslieferung
Brockhaus Commission, Kornwestheim
www.brocom.de
Inhalt
Vorwort Vorwort Den Anstoß für dieses Buch lieferte mein Kollege Hagen Heimann, als er mich dazu überredete, aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen mit Kundalini-Fällen in meiner Naturheilpraxis Vorträge zu diesem Thema zu halten. Bereits während meines Physik-Studiums hatte ich einen jungen Mann kennengelernt, der infolge vorzeitigen Erwachens der Kundalini einen gesundheitlichen Verfall erlitt und Frührentner wurde. Dies wunderte ich mich, da ich über die Kundalini nur Positives gehört hatte. Demnach sollte sie angeblich übernatürliche Fähigkeiten verleihen und Erleuchtung bringen. Etliche Jahre später wurde ich in meinem Freundeskreis erneut damit konfrontiert, als eine junge Frau nach einem langen Leidensweg an den Folgen der Kundalini-Erweckung verstarb. Fast zehn Jahre später erwachte bei mir selbst die Kundalini. Glücklicherweise war ich durch die jahrzehntelange intensive Schulung durch meinen spirituellen Meister darauf vorbereitet. Aufbauend auf meinen eigenen Erlebnissen und den Erfahrungen mit Betroffenen, möchte ich mit diesem Ratgeber Hilfestellungen für Personen anbieten, die sich ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen wollen. Obgleich inzwischen vieles von dem geheimen Wissen der Yogis über Kundalini bekannt ist, sind hier im Westen die Menschen, bei denen sie vorzeitig erwacht ist, und viele ihrer Therapeuten vollkommen hilflos. Dietmar Krämer
Kapitel 1 Grundlagen der Kundalini Kapitel 1 Grundlagen der Kundalini 1. Mythologie Der Begriff Kundalini ist abgeleitet aus dem Sanskritwort „kundal“, was „Windung“ bedeutet. In der indischen Mythologie gilt sie als eine spirituelle Kraft, die von Shiva ausgeht. Sie wird in Form einer zusammengerollten Schlange dargestellt, die am unteren Ende der Wirbelsäule ruht. Diese Symbolik soll ihre Verbindung mit Shiva versinnbildlichen, der stets mit Schlangen abgebildet wird. Erwacht die Kundalini aus ihrem Schlaf, so rumort sie häufig an der Basis der Wirbelsäule, ähnlich einer Schlange, die sich entrollt. Steigt sie die Wirbelsäule empor, soll sie dem Betroffen übernatürliche Fähigkeiten und Erleuchtung vermitteln.
1. Mythologie Kapitel 1 Grundlagen der Kundalini 1. Mythologie Der Begriff Kundalini ist abgeleitet aus dem Sanskritwort „kundal“, was „Windung“ bedeutet. In der indischen Mythologie gilt sie als eine spirituelle Kraft, die von Shiva ausgeht. Sie wird in Form einer zusammengerollten Schlange dargestellt, die am unteren Ende der Wirbelsäule ruht. Diese Symbolik soll ihre Verbindung mit Shiva versinnbildlichen, der stets mit Schlangen abgebildet wird. Erwacht die Kundalini aus ihrem Schlaf, so rumort sie häufig an der Basis der Wirbelsäule, ähnlich einer Schlange, die sich entrollt. Steigt sie die Wirbelsäule empor, soll sie dem Betroffen übernatürliche Fähigkeiten und Erleuchtung vermitteln.
2. Spirituelles Prana und seine Energiekanäle 2. Spirituelles Prana und seine Energiekanäle Nach den Vorstellungen des Yoga fließt Lebensenergie, Prana genannt, in verschiedenen Systemen von Kanälen durch unseren Körper. Eine Form davon ist auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt und wird dort als Chi bezeichnet. Sie strömt in den Meridianen der Akupunktur. Eine weitere Form des Prana wird in der hinduistischen Literatur „Prana Shakti“ genannt. Da dieses in Bezug zu unserem sprirituellen Körper steht, bezeichne ich es der Einfachheit halber als „spirituelles Prana“. Es fließt in bestimmten Kanälen, die in Indien Nadis genannt werden. „Nadi“ ist von dem Sanskritwort „nad“ abgeleitet, was Bewegung bedeutet. In diesen Energiekanälen, die manchmal fälschlicherweise als Nerven bezeichnet werden, bewegt sich das spirituelle Prana – eine feinstoffliche Substanz. Nadis lassen sich daher eher mit Röhren vergleichen, die innen hohl sind. Neben Tausenden winzigster Nadis (laut indischer Literatur 72 000) gibt es drei große Kanäle: Pingala, Ida und Sushumna. Abbildung 1 – Gesamtübersicht Nadis
a) Pingala a) Pingala Pingala, auch „Sonnennerv“ genannt, ist ein zwei Millimeter dicker Energiekanal, der auf der rechten Körperseite verläuft. Er beginnt eineinhalb Fingerbreit seitlich der Mittellinie und ein Fingerbreit unterhalb des Steißbeins. Von dort erstreckt er sich in stets demselben Abstand parallel zur Wirbelsäule nach oben und endet im Inneren des Schädels in Höhe der Nase. Von dort verzweigt er sich in Hunderte feinster Nadis, die das gesamte Gehirn bis zum Beginn des Rückenmarks 1 durchziehen. Die Funktion der Pingala hat mit der „Temperatursteuerung“ des spirituellen Körpers zu tun. In ihr fließt der „heiße“ Anteil des spirituellen Pranas, der für alles steht, was uns in unserem Streben nach Selbstverwirklichung antreibt und uns zum Licht streben lässt. Die Energie der Pingala feuert sozusagen unseren spirituellen Antrieb an. Abbildung 2 – Pingala
b) Ida b) Ida Ida, der „Mondnerv“, ist ebenfalls zwei Millimeter dick und verläuft auf der linken Körperseite. Er ist anatomisch bis zu seinem Ende in Höhe der Nase das exakte Spiegelbild des Pingala. Dort zweigen auf der rechten Seite einige wenige Nadis nach unten ab, die sich in Höhe der Thymusdrüse zu einem Nervengeflecht verästeln. Auf der linken Seite ziehen von dieser Stelle aus drei weitere Nadis bis zum Herzen. Die Funktion der Ida hat ebenfalls mit der „Temperatursteuerung“ des spirituellen Körpers zu tun. In ihr strömt der „kalte“ Anteil des spirituellen Pranas, der uns in unserem Streben ans Licht zurückhält und uns zaudern lässt. Die Energie der Ida bremst somit unseren spirituellen Antrieb. Abbildung 3 – Ida
c) Sushumna c) Sushumna Sushumna ist der energetische Kanal für die Kundalini, wenn diese erwacht ist. Sie beginnt in der Mittellinie des Körpers in derselben Höhe wie Ida und Pingala. Von dort zieht sie zum Rückenmark, in welchem sie bis zu dessen Ende verläuft. Von hier aus erstreckt sie sich weiter nach oben bis zum Sahasrara-Chakra 2 oberhalb des Kopfes, wo sie außerhalb des physischen Körpers endet. In ihrem Verlauf zweigen Tausende feinster Nadis von ihr ab, die den gesamten Körper durchziehen. Die Sushumna ist, bevor die Kundalini erwacht, eineinhalb Millimeter dick und vollkommen funktionslos. Dasselbe gilt für die von ihr ausgehenden Nadis. Erwacht die Kundalini, fließt das spirituelle Prana in seiner jetzt konzentrierten Form nur noch durch die Sushumna. Ida und Pingala sind ab diesem Moment funktionslos und sterben ab, während die aus der Sushumna austretenden Nadis mit dieser spirituellen Kraft durchflutet werden und den gesamten Körper damit versorgen. Abbildung 4 – Sushumna 1 Medulla oblongata, auch verlängertes Mark genannt 2 Chakras sind feinstoffliche Organe in Form von sich drehenden Lichträdern, die nur von wenigen Aura-Sichtigen wahrgenommen werden können. Sie dienen u.a. als Aufnahmeorgane für das Baumaterial für Gefühle, Gedanken und spirituelle Prozesse, aus dem unsere feinstofflichen Körper aufgebaut werden. In der Meditation und im Yoga werden sie auch für Konzentrations- und Visualisationsübungen benutzt. Das Sahasrara-Chakra ist das oberste der sieben Haupt-Chakras, die sich auf der Körpervorderseite befinden.
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