Sebastian Barry - Ein verborgenes Leben (Steidl Pocket)

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Irland 1922, mitten im Bürgerkrieg: IRA-Kämpfer bringen nachts einen toten Kameraden auf den Friedhof von Sligo. Der Friedhofswärter soll ihn beerdigen. Roseanne, dessen schöne Tochter, wird nach dem Priester geschickt – und ein verhängnisvolles Schicksal nimmt seinen Lauf. Wie die Ereignisse einer einzigen Nacht eine Familie zerstören, weil sie zwischen alle Fronten gerät, davon erzählt Roseanne McNulty viele Jahre später. Fast einhundert Jahre alt ist sie und seit langem Insassin einer Psychiatrischen Anstalt, als sie ihre Erinnerungen niederschreibt. Auch ihr Arzt Dr. Grene will mehr über Roseannes Leben wissen, als ihre zögerlich-tastenden Gespräche und die wenigen Akten hergeben. Was er herausfindet, wirft ein ganz anderes Licht auf Roseannes Vergangenheit. War ihr geliebter Vater in Wahrheit ein Verräter? Und sie eine Kindsmörderin?
Sebastian Barrys preisgekrönter Roman erzählt von ganz normalen Menschen, die ins Räderwerk der Geschichte geraten. Hautnah läßt er uns eine Zeit miterleben, in der aus Freunden Feinde und aus Nachbarn Mörder werden, in der Glück eine rare Münze ist und Liebe ein Risiko.

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»O ja.«

SECHSTES KAPITEL

Ja, wie genau ich mich an den Tag erinnern kann, an dem mein Vater aus dem Friedhofsdienst entlassen wurde, ein lebendiger Mann, aus dem Reich der Toten verbannt.

Auch das war ein kleiner Mord.

Mein Vater liebte die Welt und seine Mitmenschen ohne größere Vorbehalte, ging als guter Presbyterianer davon aus, dass alle Seelen gleichermaßen angefochten sind, und hörte aus dem rauen Gelächter eines Straßenjungen eine Art Wesenserklärung des Lebens und der ihm innewohnenden Erlösung heraus. In der Tat glaubte er, dass, da Gott alles erschaffen hat, seine gesamte Schöpfung gutgeheißen werden muss, und ebenso, dass die Tragödie des Teufels darin besteht, dass er der Urheber von gar nichts und der Architekt leerer Räume ist. Aus alledem ergab sich, dass mein Vater seine gute Meinung von sich auf seine Arbeit gründete, darauf, dass er als An gehöriger eines ungewöhnlichen Religionsbekenntnisses dennoch mit der Aufgabe betraut worden war, die Katholiken Sligos zu beerdigen, wenn die Zeit einen nach dem anderen von ihnen abberief.

»Welcher Stolz, welcher Stolz!«, pflegte er zu sagen, wenn wir abends in Vorbereitung auf den Heimweg gemeinsam die Eisentore abschlossen und sein Blick durch die Gitterstäbe hindurch auf die sich verdunkelnden Grab reihen fiel, auf die undeutlicher werdenden Grabsteine in seiner Obhut. Ich nehme an, er sprach mit sich selbst oder mit den Gräbern, vermutlich nicht mit mir, und nicht einen Augenblick lang wird er geglaubt haben, dass ich ihn verstand. Mag sein, dass ich ihn damals tatsächlich nicht verstanden habe, jetzt aber wohl schon.

Die Wahrheit war, mein Vater liebte sein Land, er liebte seine Vorstellung von Irland. Wäre er als Jamaikaner auf die Welt gekommen, hätte er Jamaika vielleicht ebenso sehr geliebt. Aber er war es nicht. Seine Vorfahren hatten die kleinen Pfründen innegehabt, die ihresgleichen in irischen Ortschaften offenstanden, sie waren Bauinspektoren und dergleichen gewesen, und sein Vater hatte es sogar zu Predigerwürden gebracht. Er war in einem kleinen Pfarrhaus in Collooney zur Welt gekommen, sein kindliches Herz liebte Collooney, und sein erwachsen gewordenes Herz weitete jene Liebe auf die gesamte Insel aus. Da sein Vater einer jener radikalen Denker war, die Pamphlete über die Geschichte des Protestantismus in Irland geschrieben oder zumindest Predigten darüber gehalten hatten – denn Pamphlete haben sich keine erhalten, allerdings glaube ich mich zu erinnern, dass mein Vater ein oder zwei davon erwähnt hatte –, vertrat mein Vater Ansichten, die ihm nicht immer zum Vorteil gereichten. Will sagen, er sah im protestantischen Bekenntnis ein federweiches Instrument, das durch das alte Glaubenssystem in einen Hammer verwandelt und dazu benutzt worden war, die Köpfe jener zu zerschmettern, die sich abgeschunden hatten, um in Irland zu überleben, die meisten von ihnen von Haus aus Katholiken. Der Vater meines Vaters liebte den Presbyterianismus, er selbst auch, aber er war zu Tode betrübt, nein, er war zu Tode erzürnt über den Gebrauch, der in Irland vom Presbyterianismus ebenso wie von den Konfessionen der Anglikaner, der Baptisten und so weiter gemacht worden war.

Woher ich das weiß? Weil er an jedem Abend, an wirklich jedem Abend meiner Kindheit als Letztes immer in mein schmales Bett gekrochen kam, mich mit seinen breiten Hüften beiseite schubste, sodass ich, den Kopf dicht an seinem schnurrbärtigen Gesicht, halb auf ihm lag, und redete, redete, redete, während meine Mutter sich im anderen Zimmer schlafen legte. Wenn er ihre leisen Schnarchgeräusche hörte, verließ er mich und gesellte sich zu ihr, doch in jener halben Stunde im Dunkeln, wenn er ihr erlaubte, allein in den Schlaf zu finden, wenn der Mond zunächst auf der hinteren Mauer hockte, um dann, wie es sich für einen Mond gehört, dunkel und hell zugleich in den Himmel der (wie ich wohl weiß) unerreichbaren Sterne aufzuschweben, da trug er mir all die Ahnungen, Befürchtungen und Geschichten seines Herzens vor, sorgte sich vielleicht nicht einmal darum, dass ich womöglich nichts davon verstand, sondern bot sie mir dar wie eine Musik, die ihn und darum auch mich ebenso betörte wie die Werke von Balfe und Sullivan, seiner Meinung nach zwei der bedeutendsten Iren, die je gelebt hatten.

Und auf dem Friedhof zu arbeiten, sozusagen unter der Schirmherrschaft von Father Gaunt, war für ihn ein gewissermaßen erfülltes, ein gelungenes Leben. Eine Art Gebet, das er an den eigenen Vater richtete. Es war die Art, wie er gelernt hatte, in Irland zu leben, jenem zufälligen Geburtsland, das er so liebte.

Und mit dem Arbeitsplatz verlor er auf außergewöhnliche Weise sich selbst.

Nun wurde es heikler, mit ihm zusammenzusein. Es war schwierig für ihn, mich auf Rattenfang mitzunehmen, weil es eine so schmutzige, knifflige und gefahrvolle Tätigkeit war.

Da er ein gründlicher Mann war, machte er bald das kleine Buch ausfindig, das ihm helfen würde: Eine vollständige Darstellung der Rattenfängerei, verfasst von einem Autor mit dem Pseudonym Rattus Rattus. Dieses Bändchen berichtete von den Abenteuern eines Rattenfängers in den Fabriken von Manchester, einer Stadt, in der sich die Fabriken, die den Ratten unendlich viele Verstecke zum Leben boten, nur so häuften. Mein Vater lernte daraus, wie er bei seiner Arbeit vorzugehen hatte, alles wurde thematisiert, sogar die Aufmerksamkeit, die man den Pfoten von Frettchen widmen musste; in ihren feuchten Käfigen waren sie offenbar sehr anfällig für Fußfäule. Doch die Würde, Frettchen zu halten, blieb meinem Vater verwehrt. Die Stadtverwaltung von Sligo war weniger ehrgeizig. Man gab ihm einen Jack Russell namens Bob.

So begann die seltsamste Periode meiner Kindheit. Ich nehme an, dass ich allmählich weniger Kind als Mädchen war, weniger Mädchen als Frau. Während der Rattenfängerjahre meines Vaters senkte sich eine ernste Stimmung ganz eigener Art auf mich herab. Dinge, die mich als Kind entzückt und erfreut hatten, entzückten und erfreuten mich nicht länger. Es war, als sei mir von den Bildern und Klängen der Welt etwas genommen worden, als sei der größte Besitz eines Kindes unbefangene Freude. Sodass ich mich wie in einem Wartezustand fühlte, dem Warten auf etwas Unbekanntes, das die Anmut des Jungseins ersetzen würde. Natürlich war ich jung, sehr jung sogar, aber meiner Erinnerung nach ist niemand so alt wie ein fünfzehnjähriges Mädchen.

Die Menschen fahren mit dem, was wir normales Leben nennen, unbeirrt fort, da es keine andere Art von Leben gibt. Bei der Morgenrasur sang mein Vater weiterhin Roses of Picardy, wobei Worte und Zeilen unvollständig blieben, weil er, während er die Klinge über sein markantes Gesicht führte, hier und da gern mal eine Stelle übersprang. Wenn ich unten die Augen schloss und lauschte, sah ich ihn im Kopf in einer Art mysteriösem Kino vor mir. Heldenhaft hielt er durch, ging mit seinem Hund und seinen Fallen aus dem Haus und lernte, dies zu seiner »ganz alltäglichen Aufgabe« zu machen. Wenn er von der Arbeit zurückkam, dann nicht immer zu den alten, geregelten Zeiten, jedoch bemühte er sich nach wie vor, mit dem Sligo Champion unter dem Arm hereinzukommen und sein neues Leben ins Reich der Normalität zu zwingen.

Aber zu jener Zeit konnte es durchaus vorkommen, dass er Artikel in der Zeitung las, die auf merkwürdige Weise mit ihm zu tun hatten, zumindest weiß ich von einem Fall, denn einmal hörte ich einen leisen Schreckenslaut und sah zu ihm, der ganz in die Zeitung vertieft war, auf. Mr Roddy war der Besitzer des Champion und ein Mann der sogenannten neuen Regierung. Daher wurde über alles, was den Bürgerkrieg betraf, mit nackten, schlichten Worten berichtet, mit Worten, die darum bemüht waren, Normalität und Stabilität zu suggerieren.

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