Sebastian Barry - Ein verborgenes Leben (Steidl Pocket)

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Irland 1922, mitten im Bürgerkrieg: IRA-Kämpfer bringen nachts einen toten Kameraden auf den Friedhof von Sligo. Der Friedhofswärter soll ihn beerdigen. Roseanne, dessen schöne Tochter, wird nach dem Priester geschickt – und ein verhängnisvolles Schicksal nimmt seinen Lauf. Wie die Ereignisse einer einzigen Nacht eine Familie zerstören, weil sie zwischen alle Fronten gerät, davon erzählt Roseanne McNulty viele Jahre später. Fast einhundert Jahre alt ist sie und seit langem Insassin einer Psychiatrischen Anstalt, als sie ihre Erinnerungen niederschreibt. Auch ihr Arzt Dr. Grene will mehr über Roseannes Leben wissen, als ihre zögerlich-tastenden Gespräche und die wenigen Akten hergeben. Was er herausfindet, wirft ein ganz anderes Licht auf Roseannes Vergangenheit. War ihr geliebter Vater in Wahrheit ein Verräter? Und sie eine Kindsmörderin?
Sebastian Barrys preisgekrönter Roman erzählt von ganz normalen Menschen, die ins Räderwerk der Geschichte geraten. Hautnah läßt er uns eine Zeit miterleben, in der aus Freunden Feinde und aus Nachbarn Mörder werden, in der Glück eine rare Münze ist und Liebe ein Risiko.

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Es waren Unbekannte, die damals gegen die Tür hämmerten und mit barschen Militärstimmen etwas brüllten. Wir drinnen stoben in alle Richtungen wie aufgeschreckte Kellerasseln, ich selbst wich zurück wie die Tragödin in einem der zweitklassigen Theaterstücke, die man in miefigen Gemeindesälen zu sehen bekommt, die drei Irregulären duckten sich hinter den Tisch, mein Vater zog Father Gaunt in meine Nähe, als könne er mich hinter dem Priester und seiner eigenen Liebe verstecken. Denn jedem war klar, dass gleich Schüsse fallen würden, und gerade, als ich diesen Gedanken dachte, wurde die eiserne Tür in ihren großen, knarrenden Scharnieren aufgestoßen.

Ja, es waren Jungs von der neuen Armee in ihren schlecht sitzenden Uniformen. Als sie hereinkamen, sah es ganz so aus, als hätten sie reichlich Patronen, jedenfalls richteten sie in einem Moment wilder Konzentration ihre Gewehre auf uns, und für meine jungen Augen, die zwischen den Beinen meines Vaters hindurchlugten, wirkten die Gesichter der sechs oder sieben Burschen, die den Tempel betreten hatten, im Licht des Kaminfeuers nur völlig verängstigt.

Der aufgeschossene, magere Bursche vom Berg, dem die Hosenbeine nicht einmal bis zu den Knöcheln reichten, sprang hinter dem Tisch hervor und stürzte sich, aus welchem verrückten Grund auch immer, den Neuankömmlingen entgegen, als kämpfe er auf einem regulären Schlachtfeld. Der Bruder des Toten folgte dicht hinter ihm, vielleicht nahm sein Leid ihm jede Vorsicht. Es ist schwierig, den Lärm zu beschreiben, den Gewehre in einem kleinen, abgeschlossenen Raum erzeugen, aber Ihnen würden davon die Knochen aus dem Fleisch fallen. Mein Vater, Father Gaunt und ich drückten uns gleichzeitig mit dem Rücken an die Wand, und die Kugeln, die in die beiden Burschen eindrangen, müssen eigenartige Spuren durch sie hindurchgezogen haben, denn im Putz der alten Mauer neben mir sah ich jäh explodierende Pocken. Erst die Kugeln, dann eine dünn rieselnde Kaskade von leichtestem Blut auf meiner Schuluniform, meinen Händen, meinem Vater, meinem Leben.

Die beiden Irregulären waren nicht tot, sondern krümmten sich ineinander verschlungen auf dem Boden.

»Um Gottes willen«, rief Father Gaunt, »lasst ab – es ist ein junges Mädchen hier, und gewöhnliche Leute.« Was immer er mit Letzterem meinte.

»Legt die Waffen nieder, legt die Waffen nieder«, rief einer der neuen Soldaten, fast war es ein Aufschrei. Gewiss warf nun auch der letzte Mann auf unserer Seite des Tisches sein Gewehr hin, zog seine Pistole aus dem Hosenbund, stand unverzüglich auf und hob die Hände. Eine Sekunde lang blickte er sich zu mir um, und ich glaubte schon, dass ihm die Augen tränten, irgendetwas taten seine Augen, jedenfalls durchbohrten sie mich, scharf, sehr scharf, als könnten Blicke töten, als wären sie wirksamer als die Patronen, die sie nicht besaßen.

»Hört zu«, sagte Father Gaunt. »Ich glaube – ich glaube, die Männer hier haben keine Kugeln. Bitte jeder mal einen Moment lang nichts tun!«

»Keine Kugeln?«, fragte der Kommandeur der Männer. »Weil sie die alle unseren Männern oben auf dem Berg in den Leib gejagt haben. Seid ihr die Schweine, die oben auf dem Berg waren?«

Oje, oje, wir wussten, dass sie es waren, doch aus irgend einem Grund sagte keiner von uns ein Wort.

»Ihr habt meinen Bruder umgebracht«, sagte der Mann namens John am Boden. Er hielt sich den Oberschenkel, und direkt unter ihm schwamm eine große, seltsam dunkle Lache aus Blut, Blut so schwarz wie Amseln. »Ihr habt ihn kaltblütig erschossen. Ihr hattet ihn gefangen, er war wehrlos, und ihr habt ihm in den Bauch geschossen, verfluchte drei Mal!«

»Damit ihr uns nicht nachgeschlichen kommt und uns an Ort und Stelle umlegt!«, sagte der Kommandeur. »Haltet die Männer am Boden, und du«, brüllte er demjenigen zu, der sich ergeben hatte, »betrachte dich als festgenommen. Bringt sie alle raus zum Lastwagen, Jungs, und wir klären das hier. Wir erwischen euch im Dunkel der Nacht in diesem dreckigen Bau, zusammengedrängt wie Ratten. Sie, Mann, wie heißen Sie?«

»Joe Clear«, sagte mein Vater. »ich bin der Friedhofswärter hier. Das ist Father Gaunt, einer der Kuratgeistlichen in der Gemeinde. Ich hab ihn gerufen, damit er sich um den toten Jungen kümmert.«

»In Sligo beerdigt ihr also solche wie den«, sagte der Kommandeur mit außerordentlichem Nachdruck in der Stimme. Und er stürzte um den Tisch herum und drückte Father Gaunt die Pistole an die Schläfe. »Was für ’ne Art Priester sind Sie überhaupt, dass Sie Ihren eigenen Bischöfen nicht gehorchen? Sind Sie einer von diesen dreckigen Renegaten?«

»Wollen Sie etwa einen Priester erschießen?«, fragte mein Vater erstaunt.

Father Gaunt hatte die Augen fest geschlossen und kniete jetzt genauso, wie er es in der Kirche tun würde. Er kniete, und ich weiß nicht, ob er lautlos betete, aber er sagte nichts.

»Jem«, sagte einer der anderen Soldaten des Freistaats, »bisher ist in Irland von uns noch kein Priester erschossen worden. Erschieß ihn nicht.«

Der Kommandeur trat zurück und löste seine Waffe von Father Gaunts Schläfe.

»Kommt, Jungs, ladet sie auf, wir verziehen uns.«

Und die Soldaten hoben die beiden Verwundeten einigermaßen sachte auf und geleiteten sie zur Tür hinaus. Als der dritte Mann abgeführt wurde, wandte er mir sein Gesicht zu.

»Möge Gott dir vergeben, was du getan hast, ich werde es nie.«

»Aber ich hab doch gar nichts getan!«, rief ich.

»Du hast ihnen verraten, dass wir hier sind.«

»Hab ich nicht, ich schwör’s bei Gott.«

»Gott ist nicht hier«, sagte er. »Schau dich nur an, schuldig wie die Sünde.«

»Nein!«, rief ich.

Da stieß der Mann ein schreckliches Lachen aus, wie Regen, der einem ins Gesicht peitscht, und die anderen Soldaten führten ihn ab. Wir konnten hören, wie sie den Gefangenen unterwegs gut zuredeten. Ich zitterte am ganzen Leib. Als sich der Raum geleert hatte, streckte der Kommandeur Father Gaunt seine große Pranke entgegen und half ihm auf die Füße.

»Tut mir leid, Hochwürden«, sagte er. »Das war eine schreckliche Nacht, Mord und Totschlag. Verzeihen Sie.«

Er sprach so aufrichtig, dass mein Vater, da bin ich mir sicher, von den Worten ebenso berührt war wie ich.

»Es war niederträchtig, wie Sie sich verhalten haben«, sagte Father Gaunt mit leiser Stimme, in der jedoch ein seltsam gewalttätiger Unterton mitschwang. »Niederträchtig. Ich unterstütze den neuen Staat voll und ganz. Das tun wir alle, bis auf diese verrückten fehlgeleiteten Burschen.«

»Dann sollten Sie auf Ihre Bischöfe hören. Und den Verdammten keinen Beistand leisten.«

»Überlassen Sie es ruhig mir, wie ich darüber denke«, sagte Father Gaunt mit einer Art schulmeisterlicher Arroganz. »Was haben Sie mit der Leiche vor? Wollen Sie die nicht auch mitnehmen?«

»Was wollen Sie mit ihr anstellen?«, fragte der Soldat mit jenem plötzlichem Überdruss, jenem Energieverlust, der sich nach einer großen Anstrengung einstellt. Sie hatten einen unbekannten Ort voller Gott weiß was für Gefahren gestürmt, und nun schien die Vorstellung, Johns Bruder Willie mitschleppen zu müssen, eine Federbreit zu weit zu führen. Oder einen Hammerbreit.

»Ich lasse den Arzt holen, ihn für tot erklären und herausfinden, zu wem er gehört, dann könnten wir ihn, falls Sie keine Einwände haben, vielleicht irgendwo auf dem Friedhof beerdigen.«

»Sie beerdigen einen Teufel, wenn Sie das tun. Schmeißen Sie ihn lieber in eine Grube vor den Mauern, wie einen Verbrecher oder einen Bastard.«

Father Gaunt sagte nichts dazu. Der Soldat ging hinaus. Mich hatte er kein einziges Mal angesehen. Als seine Stiefelschritte draußen auf dem Kiesweg verhallten, kroch das sonderbarste, kälteste Schweigen in den Tempel. Mein Vater stand stumm da, der Priester und ich saßen stumm auf dem kalten, feuchten Fußboden, und der Stummste von allen war Johns Bruder Willie.

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