Frank Steinhofer - Das Terrain

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Viktor ist ein begabter Hamburger Architekt, der sich für eine naturnahe Bauweise einsetzt. Doch niemand scheint sich für seine Häuser aus Lehm zu interessieren. Kurz vor dem Bankrott ereilt ihn ein zunächst absurd anmutender Auftrag: Die mexikanische Kunstsammlerin Fernanda will ein neuartiges Museum mitten im Dschungel errichten, das die Möglichkeit eines harmonischen Verhältnisses zwischen Kunst, Wissenschaft und Natur auslotet.
Das gewaltige Bauvorhaben und das fremde Land führen Viktor auf professionell und persönlich unsicheres Terrain. Er lernt die Unbeherrschbarkeit der Natur kennen, erlebt eine ihm neue Dimension menschlichen Begehrens, er kommt in Berührung mit politischer Gewalt, und er wird, ohne es zu begreifen, zum Spielball perverser Machtfantasien. Bis zur großen Eröffnung des Museums durchläuft er selbst eine Entwicklung, die aus dem abstrakt denkenden, melancholischen Misanthropen einen der Welt zugewandten, empathischen Menschen macht, der so etwas wie persönliches Glück empfinden kann.

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»Was ist mit den Vermissten?«, fragte er kalt. Der Straßenverkäufer zuckte mit den Achseln. Damion wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Es heißt, einer von ihnen wurde am Straßenrand gefunden!«, hakte er nach. »Eingewickelt in eine blutige Decke!« Auf der Herdplatte qualmte Fett vor sich hin. Ein Köter beschnüffelte die Abfalltonne, der Verkäufer verjagte ihn mit einem grellen Pfiff. »Du stellst viele Fragen«, knurrte er dann. Das Väterchen im Rohrstuhl kommentierte das Geschehen mit einem Lächeln. Er hatte viele Zähne verloren. Die Lücken fuhr er mit der Zunge ab; es schien, als wolle er sich vergewissern, dass sie nicht mehr da waren: Diese Zähne, die genauso sicher verschwanden wie die Menschen hier. Damion sah, wie der Mechaniker seinen Ford von der Hebebühne fuhr. Er aß den letzten Bissen auf, warf den Teller in die Tonne und knüllte Geldscheine hervor.

»Funktioniert wieder, Señor «, erklärte der Mechaniker und wischte sich die Hände an einem ölverschmierten Tuch ab. Die ersten Kilometer auf der Straße vergingen wie im Flug. Die Panamericana rollte unter ihm hinweg und verlor sich in der Ferne. Bullige Trucks zogen an ihm vorbei. Gelegentlich sah er eine Karawane von Menschen, die ihr Heil an der Grenze suchten. Ich habe alle Grenzen in mir verloren, dachte Damion. In der Kindheit hatte er noch ein Gefühl für sie, so etwas wie eine innere Karte. In Chicago wusste er, in welche Ecken er gehen konnte und welche Gegenden er meiden sollte. Als Kind hatte er alle, die er um ihr Wissen beneidete, mit Fragen gelöchert. So hatte er große Teile der Stadt und ihre Geschichten aufgesogen. Chicago, das war Getreide, Kaugummi für Amerikas Kinnbacken, Schlachten am Fließband in den Fleischfabriken, gigantische Wolkenkratzer als Zeichen immerwährenden Wandels. Als Junge hatte er den Jazz in den Bars geliebt, das jüdische Leben in der Southside, vor allem aber hatte er eine gewisse Art Gangstertum verehrt, das keine Haltung oder Verantwortung brauchte, solange es mit Dreistigkeit durchkam. Er hatte sich bald mit den Klugscheißern auf der Straße arrangiert, straffe Autodidakten wie sein Großvater, der zunächst professioneller Saxophonspieler und dann Rechtsanwalt geworden war; er kannte die Geometrie von Downtown und die unvernünftige Leere des Nordens, wo reiche Typen ihre Häuser in weiten Abständen zueinander bauten, um sich nicht in die Quere zu kommen; die alten Industriebaracken, in denen sein Vater sich abgeschuftet hatte, bis er schließlich Geschäftsmann geworden war und Dosenmilch verkaufte, später Autoteile. Beides war ihm misslungen. In Damions Augen blieb sein »Erzeuger« ein schwächlicher Versager. Der Wandel – er hatte ihn einfach geschluckt, für seinen Dad war er zu umfassend und zu rasch gekommen. Als Junge war ihm bewusst geworden, dass man besser daran tat, sich Veränderungen nicht in den Weg zu stellen.

Eines Tages hatte er an der Winthrop Avenue gestanden und zu einem Gebäude hochgeschaut, auf dessen Dachkante eine junge Frau gesessen hatte, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie sah traurig aus. Es war schwer zu ertragen, sie im wehenden Kleid auf dem Vorsprung des Dachs zu sehen, in dieser windigen Stadt. Er hatte zu ihr hinaufgerufen: »Spring endlich! Spring!« Auf eine gewisse Art hatte es ihn erleichtert, als sie dann tatsächlich sprang. Es ist vernünftig, hatte er damals gedacht und seinen Eltern von dem Vorfall beim Abendbrot erzählt. Die Mutter hatte seine Hand ergriffen, war jedoch unfähig gewesen, ihrer Empfindung Worte zu verleihen. Sie hatte damals schon harte Gesichtszüge angenommen, musste aber wenigstens ein paar Jahre ihres Lebens schön gewesen sein. Er hatte dann von seinem Glas Milch getrunken und seinen Dad gefragt: »Warum springst du nicht auch?« An diesem Abend war zuerst er, dann seine Mutter verprügelt worden. Es wäre vieles einfacher gewesen, wäre sein Vater früher gesprungen, dachte er heute.

Jetzt erklang alte Jazz-Musik aus dem Autoradio. Er drehte den Song lauter, pfiff die Melodie mit. Die Luft im Wagen wurde stickiger. Er kurbelte die Scheibe herunter, fuhr an einem Pick-up vorbei, der am Straßenrand parkte, wenig später jedoch losfuhr und ihn bald schon überholte. Erst als der Wagen ihn schnitt, seine Geschwindigkeit drosselte und ihn zum Anhalten zwang, registrierte er die vermummten Männer mit gezogenen Handfeuerwaffen, die sich auf der Ladefläche erhoben und nun in einer flüssigen Bewegung und mit gerichtetem Lauf auf seinen Ford zumarschierten.

»Schaut mal Leute, wir haben einen Hippie gefunden«, schrie einer der Männer und machte sich über Damions langes Haar lustig. »Los, steig, aus, Jesús

Aus dem Radio tönte das Solo eines Saxophons zu Ende. Er stieg aus dem Wagen. Alles ging schnell: Die Männer überwältigten ihn, durchsuchten seine Taschen, den Kofferraum, warfen ihn schließlich auf die Ladefläche, fesselten ihn und verbanden ihm die Augen. Ein gutes Zeichen?, überlegte er. Er sollte sich bloß den Weg nicht merken, das war wahrscheinlich alles. Mehrmals stieß er sich den Kopf an der Ladefläche. Irgendwann endete die Fahrt. Die Männer brachten ihn in einen düsteren Raum. Die Sonne fiel durch ein Loch in der Wand. Sie zogen ihn nackt aus und fesselten ihn an einen Stuhl in der Mitte des Raumes. In der Ecke lag eine Matratze. Der Geruch von Urin und Sex ließ das Licht klebrig wirken. Er sah Schatten, die stumm ihre Zigaretten hielten; einige Männer, die ihre Maschinengewehre säuberten, und andere, die sich eine TV-Liveübertragung eines Fußballspiels ansahen. Ein Schädel näherte sich ihm von hinten. Er spürte das Gesicht plötzlich über sich, als es seinen Kopf fast berührte: »Wie geht es dir, Jesús ?«, flüsterte es hämisch über ihm. Damion blickte das Gesicht nicht an, zwang sich zur Ruhe und sprach sich Mut zu: Alles würde ein gutes Ende nehmen, solange er diesem Gesicht nicht in die Augen schaute.

»Wir haben in deinem Wagen nichts Wertvolles gefunden. Du hast nicht mal Geld dabei. Was bist du nur für eine arme Sau!« Der Typ beugte sich vor, und da erkannte Damion ihn. Die Zigaretten glühten auf, die Männer stießen konzentriert Rauchschwaden aus. »Aber vielleicht hat deine Familie ein bisschen Kohle? – Was meint ihr?« Die Gruppe johlte.

Damion hörte Schritte, sah schwerfällige Silhouetten, die näherkamen und einen Halbkreis um ihn bildeten. Langes Schweigen. Der Anführer trat dichter an ihn heran. »Weißt du, warum sie mich El Cuchillo nennen? Das Messerchen?«

Damion schluckte, mit fast unmenschlicher Anstrengung versuchte er, den Blick Richtung Boden zu halten. Schau ihn nicht an, befahl er sich, und wiegte seinen Oberkörper hin und her; er verkrampfte bei dem Versuch, die Fesseln zu lösen, die in sein Fleisch schnitten. El Cuchillo schlich um ihn herum und flüsterte ihm ins Ohr. »Ich schneide Leuten die Ohren und Nasen ab.« Noch bevor die Worte in ihn einsickern konnten, spürte er, wie ein winziges Stück Fleisch aus seinem Ohr herausgebissen wurde. Die Männer grölten, als El Cuchillo einen Blutklumpen zu Boden spuckte. Damion widerstand dem Impuls aufzuschreien. Er wünschte sich, ohnmächtig zu werden. Doch die Ohnmacht blieb aus. Der Fernseher zeigte einen Flankenlauf. Ein Spieler köpfelte den Ball ins Netz. Ein paar Typen im Hintergrund jubelten.

»Jesús. Ruf doch deine Maria an«, scherzte El Cuchillo und zückte ein Handy aus der Tasche. »Sie hat bestimmt was für dich zur Seite gelegt.« Er zündete sich eine Zigarette an, blies Rauchkaskaden in die Luft. Ein Glanz von Grausamkeit schwelte in seinen Augen. Das Handy glitt in die Tasche zurück. Er nahm die Zigarette und rieb sie zwischen den Fingern, ging auf Damion zu und drückte das glühende Ende der Zigarette auf seinem Gesicht aus, nahe dem rechten Auge. Es roch sofort nach versengtem Fleisch. Damion verschwamm das Augenlicht. Er wusste nicht, ob ihm Blut oder Tränen die Wangen herunterliefen. El Cuchillo klopfte sich vor Erregung auf die Brust. »Das Ende, amigo !«, hörte er ihn sagen. Dann, in einem äußerst irritierenden Moment, kicherte Damion auf. Zuerst leise, dann lauter. »Willst du aus mir auch einen Cowboy machen?«, röchelte er und spuckte auf den Boden. »Wie der Lieutenant damals? Oder mich auf die Straße schmeißen? Wie den Kerl vor ein paar Wochen? Der hat doch auch auf diesem Stuhl gesessen, nicht wahr?« Er schaute seinen Peiniger angriffslustig an. »Was ist, Ángel, keine Lust mehr?«

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