Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Die Nach­richt von der selt­sa­men Krank­heit des Kai­sers ver­brei­te­te sich bald und gab in der Fa­mi­lie zu sorg­li­chen Be­trach­tun­gen An­lass. Schon längst hat­te man dort ge­wünscht, dass der kin­der­lo­se Mon­arch einen Nach­fol­ger er­nen­ne und wo­mög­lich nach dem Brauch bei Leb­zei­ten zum rö­mi­schen Kö­nig wäh­len las­se, da­mit bei sei­nem all­fäl­li­gen Tode nicht die Evan­ge­li­schen, die, wie man wuss­te, dem habs­bur­gi­schen Hau­se ab­hold wa­ren, die Zwi­schen­zeit für ihre Ab­sich­ten aus­nüt­zen könn­ten. Sie hat­ten in­des­sen doch nicht dar­auf zu drin­gen ge­wagt, weil be­kannt war, dass der Kai­ser Ein­mi­schun­gen sei­ner Brü­der nicht lieb­te, be­son­ders aber durch An­spie­lun­gen auf die Mög­lich­keit sei­nes Ster­bens ge­reizt wur­de. Jetzt je­doch wur­den alle der Mei­nung, dass län­ge­res Zu­war­ten hoch­ge­fähr­lich sei, und na­ment­lich der zu­nächst Be­trof­fe­ne, Matt­hi­as, er­klär­te nach­drück­lich, et­was un­ter­neh­men zu wol­len. In sei­ner Ju­gend war Matt­hi­as ein fröh­li­cher Herr ge­we­sen und hat­te sei­nes äl­te­ren vor­sich­ti­gen Bru­ders Miss­fal­len er­regt, weil er ein we­nig fahr­läs­sig in den Tag hin­ein­leb­te, nur be­dacht, zu Gel­de zu kom­men, um sein plan­lo­ses Da­sein zu be­strei­ten. Die An­läu­fe, die er hie und da nahm, um sei­ne Wür­de gel­tend zu ma­chen, ver­lie­fen stets im San­de und nah­men sich her­nach wie Gril­len aus, die der Be­ach­tung nicht wert wa­ren; im gan­zen war er es zu­frie­den, dem kai­ser­li­chen Bru­der aus dem Wege zu ge­hen. Seit er aber Statt­hal­ter von Ös­ter­reich ge­wor­den war und Khlesl, der Bi­schof von Wien, sich sei­ner be­mäch­tigt hat­te, fing er an die Rol­le des künf­ti­gen Kai­sers zu spie­len, wie sie Khlesl, der aus ei­nem lu­the­ri­schen Wie­ner Bäckers­sohn bei­na­he die ein­fluss­reichs­te Per­son in Ös­ter­reich ge­wor­den war, ihm ein­blies. »Ge­hen Sie nach Prag«, sag­te ihm Khlesl, »und ver­lan­gen Sie vom Kai­ser Au­di­enz. Sie dür­fen sich nicht ab­schre­cken las­sen, wenn er Sie ab­weist, am Ende muss er den Bru­der doch vor­las­sen. Tre­ten Sie dann ehr­er­bie­tig auf, aber fest, im Be­wusst­sein des Rech­tes. Der Kai­ser ist ein Schwäch­ling und hat ein bö­ses Ge­wis­sen, ein red­li­cher Fürst muss leicht mit ihm um­sprin­gen kön­nen.« Auch mit Ver­hal­tungs­maß­re­geln für den Ver­kehr mit dem evan­ge­li­schen böh­mi­schen Adel ver­sah ihn Khlesl. »Die Ket­zer wer­den Ih­nen alle zu­fal­len, denn sie sind nun ein­mal der Mei­nung, Sie gli­chen Ihrem Herrn Va­ter, dem hoch­se­li­gen Kai­ser Ma­xi­mi­li­an, und wä­ren heim­lich den Pro­tes­tan­ten hold. Benüt­zen Sie das ge­trost; denn warum soll­ten Sie aus dem Irr­tum oder der Dumm­heit re­bel­li­scher Un­ter­ta­nen nicht Vor­teil zie­hen? Nur einen schrift­li­chen Ver­trag dür­fen Sie nicht un­ter­zeich­nen und über­haupt in kei­ner Wei­se sich förm­lich bin­den, sonst aber sol­len Sie ge­gen je­der­mann leut­se­lig, kai­ser­lich, will­fäh­rig sein. Kommt es nach­her an­ders, so ist der Khlesl da, der al­les auf sich nimmt. Ich ma­che mir nichts aus ih­rem To­ben; aber ich will nicht ster­ben, be­vor ich nicht die habs­bur­gi­schen Lan­de al­le­samt un­ter das­sel­be ka­tho­li­sche Hüt­lein ge­bracht habe.«

Am liebs­ten wäre Khlesl selbst nach Prag ge­gan­gen, um al­les ein­zu­lei­ten; aber er wuss­te, dass er in dem hus­si­ti­schen Lan­de un­be­liebt war und dass er sei­ner Sa­che scha­den könn­te, wenn er zu früh in den Vor­der­grund trat. So mach­te sich denn Matt­hi­as al­lein auf und setz­te sich mit der spa­ni­schen Par­tei und dem Beicht­va­ter des Kai­sers in Ver­bin­dung. Die­ser, ein be­trieb­sa­mer Mann, der die See­len sei­ner Zög­lin­ge so gut kann­te, wie etwa ein Koch die Ei­gen­heit, Tüch­tig­keit und Ver­wend­bar­keit sei­ner Schüs­seln und Pfan­nen un­ter­schei­det, ging auf die Ab­sich­ten des Matt­hi­as umso ver­ständ­nis­vol­ler ein, als er ein Spa­nier war und Spa­ni­en eben nicht in gu­tem Ver­neh­men mit Ru­dolf stand. Bei nächs­ter Ge­le­gen­heit stell­te er dem Kai­ser sei­ne Pf­licht vor, sei­nen Bru­der Matt­hi­as wie einen Sohn zu lie­ben, was er doch als sein Nach­fol­ger auch dem Her­kom­men ge­mäß sei. Als er das in­ne­re Wi­der­stre­ben des Kai­sers spür­te, mach­te er eine ge­schick­te Wen­dung, sprach miss­bil­li­gend von dem Neid und der Herrsch­be­gier­de des Matt­hi­as und ent­lock­te ihm da­durch am Ende das Zu­ge­ständ­nis, dass er sei­nem Bru­der den Tod wün­sche. Kaum hat­te der Kai­ser die Wor­te aus­ge­spro­chen, als sein Äu­ße­res sich zu ver­än­dern be­gann; sei­ne Au­gen wank­ten ei­ni­ge Au­gen­bli­cke un­s­tet hin und her und hef­te­ten sich dann starr auf den Geist­li­chen, bis sie sich plötz­lich nach oben ver­dreh­ten, sei­ne Arme und Bei­ne durch­fuhr ein Zu­cken. Zu­erst dach­te der Beicht­va­ter, dies sei ein An­fall von Wut oder eine Ma­chi­na­ti­on, um das eben Ge­sag­te als in der Be­sin­nungs­lo­sig­keit von sich ge­ge­ben er­schei­nen zu las­sen oder um wei­te­ren Fra­gen zu ent­ge­hen; aber die ab­scheu­lich ver­zerr­ten Züge und hin und her zu­cken­den Glied­ma­ßen schie­nen doch nicht will­kür­lich her­vor­ge­ru­fen wer­den zu kön­nen, und so rief er denn Arzt und Die­ner­schaft und ver­such­te in­zwi­schen mit Be­ten ge­gen das Teu­fels­werk an­zu­kämp­fen, was da im Spie­le zu sein schi­en.

Nach Ver­lauf ei­ni­ger Wo­chen er­reich­te zwar Matt­hi­as eine Au­di­enz; aber nicht ohne dass er sich zu­vor ver­pflich­tet hat­te, ein von den Rä­ten auf­ge­setz­tes und von sei­nem kai­ser­li­chen Bru­der ge­bil­lig­tes Ge­spräch ein­zu­hal­ten, wel­ches nur die all­ge­mei­nen Fra­gen des bei­der­sei­ti­gen Wohl­er­ge­hens und der ge­gen­sei­ti­gen Ge­neigt­heit be­zie­hungs­wei­se De­vo­ti­on be­rühr­te. Da­ge­gen ver­si­cher­ten die Räte, wel­che be­trächt­li­che Sum­men von Matt­hi­as emp­fan­gen hat­ten, um die Zu­sam­men­kunft zu­we­ge zu brin­gen, sie wür­den die An­ge­le­gen­heit, de­ren hohe Wich­tig­keit of­fen­kun­dig sei, in dienst­wil­li­ge Über­le­gung zie­hen, und zwei­fel­ten nicht, dass der Kai­ser sich wil­lig fin­den las­sen wür­de, das Not­wen­di­ge zu ver­fü­gen; der Erz­her­zog wer­de mit sei­nem fürst­li­chen Ver­stan­de be­grei­fen, dass eine so wei­taus­se­hen­de Sa­che nicht von heu­te auf mor­gen kön­ne ent­schie­den wer­den, son­dern für­sorg­lich und acht­sam von al­len Sei­ten müs­se er­wo­gen wer­den.

3.

Zwei Män­ner ge­wan­nen auf Ru­dolf Ein­fluss, die sei­ne Stim­mung voll­stän­dig ver­än­der­ten, was frei­lich auch im Zu­sam­men­hang mit dem auf und ab ge­hen­den Lau­fe sei­ner Krank­heit ste­hen moch­te. Der eine war der aus Ti­rol ge­bür­ti­ge Phil­ipp Lang, der sich ihm zu­erst in ge­schäft­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten nütz­lich er­wie­sen hat­te. Ein Ju­we­lier näm­lich bot dem Kai­ser meh­re­re Sä­cke voll Edel­stei­ne, Ru­bi­ne, Sma­rag­de und Opa­le, zum Kauf an und for­der­te eine ver­hält­nis­mä­ßig ge­rin­ge Sum­me da­für, die aber bar aus­ge­zahlt wer­den soll­te, da der Kai­ser ihm be­reits viel Geld schul­de­te und er Ur­sa­che hat­te zu zwei­feln, ob er je­mals be­frie­digt wer­den wür­de. Aus der Finanz­kam­mer kam der Be­scheid, dass kein Geld vor­han­den sei, nicht ein­mal das Not­wen­di­ge kön­ne be­strit­ten wer­den, es hät­te sich so­gar der Apo­the­ker end­lich ge­wei­gert, die Dat­teln, Mor­sel­len und den Ro­sen­zu­cker auf die kai­ser­li­che Ta­fel zu lie­fern, wenn er nicht zu­vor we­nigs­tens teil­wei­se aus­ge­zahlt wür­de. Wenn der Kai­ser die Edel­stei­ne ha­ben wol­le, ließ man ihm sa­gen, sol­le er sie aus sei­ner ei­ge­nen Scha­tul­le zah­len, und deu­te­te an, er müs­se doch durch die Gold­ma­che­rei, für die er so viel auf­wen­de, ge­nug er­üb­rigt ha­ben. Hier­über ge­riet der Kai­ser in Zorn und tob­te und jam­mer­te ab­wech­selnd, dass er Blut­sau­gern aus­ge­lie­fert und von Räu­bern um­ringt sei. In die­ser Not er­bot sich Phil­ipp Lang, einen Aus­weg zu fin­den, und be­haup­te­te so­gar, dass dies leicht und dass nur das Un­ge­schick oder der böse Wil­le der Finanz­rä­te an ei­ner sol­chen Ver­le­gen­heit schuld sei. Ers­tens gebe es meh­re­re rei­che Leu­te in Prag, die da­hin be­ar­bei­tet wer­den könn­ten, dass sie eine pas­sen­de Sum­me her­lie­hen; fer­ner sei es be­kannt, dass ei­ni­ge von den wohl­ha­bends­ten Zünf­ten der Städ­te sich zu­sam­men­ge­tan hät­ten, um auf die Aus­schaf­fung der Ju­den aus Prag an­zu­tra­gen, und dass sie da­hin be­schie­den sei­en, sie möch­ten es un­ter­las­sen, da es bei Hofe un­lieb­sam auf­ge­nom­men wer­den wür­de. Dies sei ein großer Feh­ler ge­we­sen; denn den Zünf­ten sei an der Sa­che viel ge­le­gen, und sie wür­den ge­wiss den höchs­ten Preis da­für ge­zahlt ha­ben. Die Ju­den trü­gen ihm aber doch noch mehr, wen­de­te der Kai­ser ein. Es sei ja auch nicht sei­ne Mei­nung, sag­te Lang, die Ju­den aus­zu­wei­sen; einst­wei­len kön­ne man aber doch den Zünf­ten eine ge­wis­se Aus­sicht er­öff­nen und sie zah­len las­sen, das üb­ri­ge kön­ne man ge­trost der Zu­kunft über­las­sen. Man wür­de eine Un­ter­su­chung ein­lei­ten und auch die Ju­den­schaft ver­neh­men, die sich ge­wiss dem Kai­ser auch ih­rer­seits nicht ver­ächt­lich emp­feh­len wür­de. Über­haupt, sag­te Phil­ipp Lang, wür­de der Kai­ser viel mehr Mit­tel ha­ben, wenn sei­ne Um­ge­bung red­lich sei; er sei arm und habe rei­che Die­ner, das kön­ne nicht mit rech­ten Din­gen zu­ge­hen; er, Phil­ipp Lang, könn­te ihm über man­ches die Au­gen öff­nen, wenn der Kai­ser ihn be­schüt­zen und sei­ner Huld ver­si­chern woll­te.

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