Dietrich Schulze-Marmeling - Der König und sein Spiel

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Johan Cruyff, der europäische «Jahrhundertfußballer», hat die globale Entwicklung des Spiels wohl stärker geprägt als jeder andere Fußballer. Als «König Johan» war er die zentrale Figur einiger legendärer Mannschaften: Ajax Amsterdam und niederländische Nationalmannschaft in den frühen Siebzigern, FC Barcelona zunächst als Spieler, später als Trainer und Architekt des noch heute verehrten «Dreamteams». Bei Barça und der spanischen Nationalmannschaft reicht sein Einfluss bis in die heutige Zeit; auch bei der WM 2010 war er omnipräsent.
Cruyff galt stets als kompromissloser Verfechter des offensiven, kreativen Spiels. Die englische Zeitung Observer bezeichnet ihn auch als «Lenin des Fußballs». All dies macht ihn zu einer der interessantesten Persönlichkeiten der Fußballgeschichte. Es wird Zeit, dass ihm erstmals in Deutschland ein Buch gewidmet wird.

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Fußball im „jüdischen Milieu“

Für jüdische Kultur und Atmosphäre in der Ajax-Kabine stand in den goldenen Jahren vor allem der Physiotherapeut Salo Muller, heute eine Legende des Klubs. Muller war sechs Jahre alt, als er seine Eltern das letzte Mal sah – auf der Bühne des Hollandsche Schouwburg, einem Theater an der Plantage Middenlaan, wo einst viele Stücke des jüdischen Dramatikers Herman Heijermans Premiere gefeiert hatten und der berühmte Kabarettist Louis Davids oft aufgetreten war. Mullers Eltern waren mit Hunderten anderer Amsterdamer Juden zusammengetrieben worden. Am 14. Oktober 1942 hatten die deutschen Besatzer die Hollandsche Schouwburg zur Sammelstelle für Juden erklärt, die deportiert werden sollten.

Zweimal in der Woche wurden 300 bis 400 Juden in das Theater getrieben, schließlich auch die Eltern von Salo Muller. Von der Hollandsche Schouwburg aus wurden sie dann mit der Straßenbahn zum Bahnhof Muiderpoort gebracht und von dort in das Lager Westerbork transportiert. Westerbork war nur eine Zwischenstation auf dem Weg in die Vernichtungslager im Osten.

Die jüngsten Kinder der verschleppten Juden wurden in einem von den deutschen Besatzern eingerichteten Kinderheim auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Plantage Middenlaan untergebracht, wo einst die Talmud-Tora-Vereinigung gesessen hatte. Saul Muller war eines von etwa 600 Kindern, die vom Heimpersonal gerettet wurden. Bis zum Ende der Besatzung fand Muller bei acht verschiedenen Adressen Unterschlupf. Mal wurde er als Protestant aufgezogen, mal als Katholik. Er kannte weder seinen wirklichen Namen, noch sein Geburtsdatum. Erst nach der Befreiung erfuhr er von der Ermordung seiner Eltern.

Bei Ajax zelebrierte Salo Muller – anders als viele andere Ajax-Juden – seine jüdische Identität. So bewegten sich auch Nicht-Juden wie Johan Cruyff während der golden Ajax-Jahre in einem von jüdischer Kultur beeinflussten Milieu, wie es in den Niederlanden nach dem Holocaust ansonsten kaum noch existierte. Barry Hulshoff, von 1966 bis 1977 in der 1. Ajax-Mannschaft und Nationalspieler, erinnert sich vor allem an den „jüdischen Humor“, der die Atmosphäre in den Jahren der Europapokaltriumphe prägte: „Wenn wir lachten, dann häufig über eine jüdische Art von Humor. Wo hört man in Belgien und in Holland die Witze zuerst? In Amsterdam und Antwerpen – ich fühle mich in Belgien am wohlsten, wenn ich in Antwerpen bin, das ein wenig von der gleichen jüdischen Atmosphäre hat. (…) Bei Ajax befanden wir uns im Zentrum der jüdischen Community, so brachten sie alles zu uns.“

Laut Salo Muller mochten es die Spieler, „Juden zu sein – obwohl sie keine waren. Wir hatten in Amsterdam einen jüdischen Metzger, Hergo in der Beethovenstraat. Vor jedem Europapokalspiel gab er mir eine Amsterdamer Salami, eine jüdische Salami. Und die Jungs sagten: ‚Oh, es ist eine jüdische – wir mögen sie!‘ Dick van Dijk machte immer Witze darüber. Wenn es eine andere Art Salami gab, sagte er: ‚Kommt, werft sie weg – es ist eine katholische Salami. Wir mögen nur die koschere.‘ Jaap van Praag erzählte uns vor jedem Spiel jüdische Witze. Co Prins war ein typischer Amsterdamer Spieler, ein richtiger Amsterdamer Junge. Seine Familie arbeitete auf dem Markt mit vielen jüdischen Männern, die jüdische Wörter benutzen. So benutzte auch Co immer jüdische Wörter. Das war normal. Er selbst war kein Jude. Aber er benutzte die Wörter, weil diese ein Teil von Amsterdam waren, ein Teil der hiesigen Kultur.“

„Sadly not a Jew“

Auch Cruyff wurde ab und an eine „jüdische Identität“ nachgesagt – bis hin zu einem kruden Verweis auf seine Physiognomie. Im Internet erörtert die Seite „Jew or not Jew“ die Möglichkeit seiner jüdischen Identität. Auf jewornotjew.com heißt es: „Wäre Cruyff ein Jude, dann würde er die Liste der größten jüdischen Sportler anführen.“ Aber entgegen allen Gerüchten sei seine Mutter keine „Halbjüdin“ gewesen und seine Frau auch keine Jüdin.

Die Vermutung, die Familie von Ehefrau Danny sei jüdisch, basiert vermutlich auf ihrem Geburtsnamen Coster. Coster Diamonds ist ein berühmtes Amsterdamer Diamantunternehmen, und die Diamantindustrie in Amsterdam und Antwerpen war ein von Juden dominiertes Gewerbe. Coster Diamonds wurde 1840 vom Diamantschneider Moses Elias Coster gegründet, im Zweiten Weltkrieg musste das Unternehmen vorübergehend schließen. Bis zum 1970 erfolgten Umzug in die Paulus Potterstraat hinter dem Rijksmuseum residierte Coster Diamonds im alten jüdischen Viertel. Die niederländische Ausgabe von Wikipedia behauptet, Cruyffs 2008 verstorbener Schwiegervater Cor Coster sei Eigentümer des „Familienunternehmens“ Coster Diamonds gewesen. Diese Behauptung ist allerdings falsch, wie das Unternehmen bestätigt, und sie kollidiert auch im selben Wikipedia-Text mit der richtigen Angabe, Coster habe bereits als Zwölfjähriger auf einer Werft gearbeitet und sein späteres Vermögen durch den Handel mit Silber, Uhren und Schmuck erworben.

Andere Mutmaßungen über Cruyffs jüdische Herkunft entstanden wohl schlicht aus der Tatsache, dass er Juden zu seinen engeren Bekannten und entfernteren (angeheirateten) Verwandten zählt. So sah sich im März 2007 der renommierte Sportjournalist Johan Derksen in der Zeitschrift „Voetbal International“ bemüßigt, unter der etwas fragwürdigen Überschrift „In Johans Adern fließt friesisches Blut“ einiges klarzustellen: „Viele Menschen glauben, dass Cruyff Jude ist, was Unsinn ist. Er hat wohl Juden in seiner Familie. Eine Schwester seiner Mutter, Riek Draaijer, war mit Barend Tak verheiratet, dem Jugendleiter von Ajax. Eine andere Schwester seiner Mutter, Leen Draaijer, war mit Jonas de Mez, einem Amsterdamer Diamanthändler, verheiratet. Und Annie, die Halbschwester von Danny Cruyff, ist mit dem Juden Johnny Pop verheiratet gewesen. Der gemeinsame Sohn, Pascal Pop, leitet mit Cruyffs Tochter Chantal das Cruyff-Management. Anfang der 1990er ging Pascal Pop nach Jerusalem, um das jüdische Alte Testament zu studieren. Er ist auch ein guter Karatekämpfer und Kick-boxer und hat bei der Maccabiade, der jüdischen Olympiade, schon mal eine Medaille gewonnen. Pop ist ein orthodoxer Jude und ausgebildeter Rabbiner.“ Tatsächlich gewann Pascal Pop bei der Maccabiade 1991 in Marseille sogar zwei Medaillen – jeweils Silber. Als Pascal Pop in Jerusalem heiratete, wurde Cruyff mit einer rot-weißen Kippa mit der Nr. 14 gesehen.

Bei der erwähnten Maccabiade in Marseille gewann übrigens das Fußballteam von Maccabi Niederlande Bronze. Coach war der aus einer jüdischen Familie Amsterdams stammende Frits Barend, renommierter Journalist und einer der engsten Vertrauten von Johan Cruyff. 1972 bis 1986 war der mit Cruyff gleichaltrige Barend Redakteur beim Wochenblatt „Vrij Nederland“, 1987 bis 1996 bei der Zeitschrift „Nieuwe Revu“. Gemeinsam mit Henk van Dorp hat Barend in diesen Jahren Cruyffs Karriere journalistisch begleitet und zahlreiche Interviews geführt, die 1998 auch in Buchform veröffentlicht wurden. Mit van Dorp ist er bis heute im niederländischen Fernsehen mit eigenen Sendungen präsent. Barend und seine Familie erschienen 2004 auf einer Todesliste radikaler Moslems.

„Sadly not a Jew“ – mit diesem Fazit schließt die Internetseite „Jew or not Jew“ ihre Betrachtungen über Cruyff. Wohl bei keinem anderen Sportler von Weltrang wird in jüdischen Kreisen so sehr bedauert, dass er kein Jude ist, wie bei Johan Cruyff. Und so häufig diskutiert, ob er nicht wenigstens ein bisschen Jude sei. Wäre er einer, so würde er in der Beliebtheitsskala für jüdische Sportler wohl tatsächlich noch vor dem Schwimmer Mark Spitz rangieren, der bei den Olympischen Spielen 1968 und 1972 addiert neun Goldmedaillen gewann. Und von Johan Cruyff wird diese Zuneigung durchaus erwidert.

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