Peter Heather - Die letzte Blüte Roms

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Das Weströmische Reich ist untergegangen. Das Oströmische Reich unterliegt im Krieg gegen die Perser, der Nika-Aufstand 532 n. Chr. stürzt das Reich innenpolitisch in die Krise, Konstantinopel, die kaiserliche Hauptstadt, liegt in Schutt und Asche. Wie kommt es aus dieser verfahrenen Situation heraus zur letzten Blüte Roms, zur größten Ausdehnung des Reichs im 6. Jahrhundert?
Peter Heather erzählt meisterhaft die Geschichte einer Umbruchzeit. Zwischen Antike und Mittelalter, zwischen Rom und Byzanz manifestiert sie sich vor allem in der Herrschaft eines Kaisers, der als Bauernsohn ein sozialer Aufsteiger war und sich selbst als „Herrscher von Gottes Gnaden“ verstand. Justinian (reg. 527-568) eroberte Nordafrika und Italien, Bauwerke wie die Hagia Sophia in Istanbul oder San Vitale in Ravenna gehen ebenso auf ihn zurück wie der Codex Iustinianus. Am Ende aber bleibt die Frage, wie hoch der Preis für Roms letzte Blüte war.

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Der König von Lasika wurde mit allen denkbaren Ehrenbezeugungen getauft, gekleidet in ein aufwendiges Seidengewand, das mit dem Konterfei von Kaiser Justin bestickt war. Schließlich bekam er noch eine hochwohlgeborene Römerin zur Frau und kehrte dann nach Hause zurück, begleitet von einer römischen Militäreskorte. Als der persische Botschafter sich beschwerte, wurde er mit dem Hinweis entlassen, Lasika sei schon immer römisch gewesen. Das stimmte natürlich gar nicht – Lasika hatte immer wieder seine Allianzen gewechselt, je nachdem, unter wessen Schirmherrschaft es am eigenständigsten agieren konnte. Aber da die Tendenz des 5. Jahrhunderts hin zu einer Kooperation zwischen den Supermächten zumindest teilweise immer noch aktuell war, entschied Kavadh, Rom nicht den Krieg zu erklären. 31

Der eigentliche Grund dafür sickerte durch, als wahrscheinlich im Jahr 525 eine neue persische Gesandtschaft in Konstantinopel eintraf. Auch wenn es sich vielleicht nur um eine Anekdote handelte, führten beide Reiche zu Beginn des 6. Jahrhunderts die lange Phase ihrer kooperativen Beziehungen darauf zurück, dass es Anfang des 5. Jahrhunderts eine Vereinbarung zwischen Kaiser Arcadius und dem persischen Großkönig Yazdegerd gegeben hatte, laut der Letzterer den kleinen Sohn von Arcadius, Theodosius II., adoptieren würde, falls Arcadius vorzeitig ablebte. Dieser Schritt sollte Theodosius dann die Thronfolge erleichtern – und genauso kam es. Als Arcadius 408 starb, war Theodosius gerade einmal sechs Jahre alt. 32Nun bat Kavadh Justin unter Berufung auf diesen Präzedenzfall, seinen Sohn Chosrau zu adoptieren. Chosrau war der dritte Sohn des Großkönigs, doch zu seinem ältesten Sohn hatte er den Kontakt abgebrochen, und der zweite war von der Thronfolge ausgeschlossen, weil er ein Auge verloren hatte. Jetzt war Chosrau Kavadhs bevorzugte Wahl, und der König befürchtete, dass dieser es nicht allzu leicht haben würde, seinem Vater auf den Thron zu folgen, wenn er selbst erst tot war.

Will man Prokop glauben, so waren Justin und Justinian vom Vorschlag der Perser mehr als angetan und ließen sofort die entsprechenden Dokumente anfertigen. Doch dann schaltete sich der oberste Jurist des Regimes ein, der Quästor Proculus:

Diese Gesandtschaft deutete ganz unverhohlen und direkt und mit den ersten Worten an, dass dieser Chosrau, wer auch immer er sei, zum Adoptiverben des römischen Kaisers gemacht werden soll. Und ich hätte gerne, dass Ihr in dieser Sache Folgendes bedenkt: Dem Gesetz der Natur zufolge geht der Besitz der Väter auf ihre Söhne über. Und obwohl alle Völker immer wieder wegen ihrer Gesetze miteinander in Streit geraten, da sich diese Gesetze voneinander unterscheiden, sind sich in dieser Angelegenheit doch die Römer und alle Barbaren einig: nämlich dass sie die Söhne zu den Empfängern des Erbteils ihrer Väter erklären. Nehmt diese erste Resolution an, falls Ihr wollt. Doch wenn Ihr das tut, seid Euch der Konsequenzen bewusst! 33

Es ist eine ganz wunderbar dramatische Geschichte, aber für bare Münze kann man sie nicht nehmen. Proculus’ Argument ist blanker Unsinn: Um Kaiser zu werden, musste ein Kandidat über ausreichende Unterstützung verfügen, musste also die wichtigsten Männer im Reich – senatorische Großgrundbesitzer, leitende Verwaltungsbeamte, Hofbedienstete und hochrangige Offiziere – hinter sich scharen. Der adoptierte Chosrau hätte bei keiner dieser Gruppen einen Stein im Brett gehabt und hätte sich insofern genauso wenig Hoffnung auf den Thron von Konstantinopel machen können, wie Theodosius II. nach der Adoption durch Yazdegerd (falls sie wirklich stattgefunden hat) einen Anspruch auf den persischen Thron gehabt hätte.

Doch auf der Grundlage dieses fadenscheinigen juristischen Vorwands bot Justin, statt dem Wunsch der Perser in vollem Umfang nachzukommen, den Persern an, Chosrau als Schwiegersohn anzunehmen – diese Praxis wurde inzwischen oft von den Herrschern der westlichen Nachfolgestaaten Roms und anderen sogenannten Barbaren angewendet. Dieses Gegenangebot wurde den Persern im Rahmen eines formellen Gipfeltreffens am Tigris direkt an der Grenze übermittelt. Anastasios’ Neffe Hypatius, damals noch magister militum für den Osten, führte die römische Delegation an, und sogar der persische Königssohn Chosrau war persönlich anwesend. Prokop beschreibt die Reaktion auf den neuen Vorschlag:

Chosrau ging und begab sich zu seinem Vater. Er hatte nichts erreicht, und was geschehen war, hatte ihn tief verletzt. Und er betete, dass er für diese Beleidigung Rache nehmen könnte. 34

Meines Erachtens kann man aus dieser Episode nur eine sinnvolle Schlussfolgerung ziehen: Justins Regime wollte die Perser bewusst provozieren. Kavadhs Annäherung auf der Grundlage einer solchen juristischen Absurdität abzulehnen und dann bei einem offiziellen Gipfeltreffen, an dem der Sohn des Königs persönlich teilnahm, eine dermaßen erniedrigende Alternative zu verkünden, war ein regelrechter Affront. Die Perser reichten Rom die Hand, doch statt sie zu ergreifen, entschied sich Justin dafür, das Perserreich zu destabilisieren, indem er Chosrau seinen formellen Segen verweigerte. Damit setzte Justins Regime die neue, aggressivere Haltung gegenüber Persien fort, die es bereits im Fall von Lasika an den Tag gelegt hatte, nur eben in einem viel größeren Ausmaß. 35

Dass die Ereignisse auf diesen Weise korrekt interpretiert sind, bestätigt ein dritter Vorfall. Ungefähr zur selben Zeit, als Kavadh seine Bitte um Adoption seines Sohnes übermittelte, traf eine Nachricht von Gurgenes, dem König von Iberien in Transkaukasien, in Konstantinopel ein. Während Lasika immer mal dem einen, mal dem anderen Reich die Treue schwor, gehörte Iberiens Loyalität seit dem ausgehenden 4. Jahrhundert ununterbrochen Persien. In den 520er-Jahren drängte Kavadh die christlichen Iberer jedoch, zum Zoroastrismus überzutreten. Doch seine kulturimperialistischen Bestrebungen schlugen fehl. Ermutigt durch die enthusiastische Reaktion, die der Nachbarstaat Lasika aus Konstantinopel erfahren hatte, bat Gurgenes Justin nun seinerseits um Unterstützung. In der Praxis war Iberien zu weit vom Schwarzen Meer entfernt, als dass der Kaiser dort direkten militärischen Beistand leisten konnte, doch er ermutigte die Iberer dennoch, sich gegen die Perser zu erheben, und gewährte ihnen immerhin indirekte Unterstützung, in Form einer Intervention durch Nomaden aus der Region nördlich des Kaukasus. Leider zeigte deren Angriff gegen die Perser nur wenig Wirkung, und Gurgenes wurde aus seinem Königreich vertrieben. Letztlich war Justins Weigerung, Chosrau zu adoptieren, nur eines von vielen Details, die von einer kompletten Kehrtwende in der römischen Außenpolitik zeugen. Die Maxime Konstantinopels im Umgang mit seinem mächtigen Nachbarn lautete nun nicht mehr Kooperation, sondern Konfrontation. 36

Diese zweite Hundertachtziggradwende unter Justin hatte möglicherweise auch eine innenpolitische Dimension. Prokop neigt dazu, die einzelnen Themen getrennt abzuhandeln, doch eigentlich hatte das Gipfeltreffen am Tigris dazu dienen sollen, mit Persien ein umfassendes Friedensabkommen zu schließen, das den Transkaukasus – Lasika und Iberien – umfasste und eine mögliche Adoption beinhaltete. Insgesamt deuten die verfügbaren Quellen (wie Prokops Erzählung von Proculus’ dramatischer Intervention) darauf hin, dass das Kaiserhaus Kavadhs Bitte anfänglich durchaus positiv begegnete, bevor es sich für einen härtere Gangart entschied. Die Frage ist: Wann genau vollzog das Regime diese Kehrtwende?

Die Tatsache, dass Chosrau persönlich am Gipfeltreffen am Tigris teilnahm, ist ein starker Indikator dafür, dass er von einer positiven Reaktion der Römer ausging. Dies deuten auch diverse Kommentare in unseren Quellen an: Man habe Hypatius, dem ranghöchsten römischen Vertreter beim Gipfeltreffen, später vorgeworfen, sich mit Chosrau gegen Justin verschworen zu haben. Die Beweislage lässt keine absolut sichere Schlussfolgerung zu, aber es sieht ganz so aus, als habe Hypatius, Justins Oberbefehlshaber im Osten, einen umfassenden Friedensvertrag ausgehandelt, der unter anderem Chosraus Adoption beinhaltete, sei dann aber in letzter Minute von den Hardlinern in der Hauptstadt ausgebremst worden. Falls das stimmt, haben wir hier ein weiteres Beispiel dafür, wie Justins Regime politische Initiativen als Mittel zum Zweck einsetzte, um seine politischen Rivalen in Konstantinopel zu isolieren und auszutricksen. 37

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