Norbert Peter - Die letzte Rolle

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Amalie Kratochwill, eine 81-jährige Wienerin, verbringt den Lockdown in ihrer kleinen Kabinettwohnung und vertraut dort ihrem Tagebuch sehr persönliche Zeilen zum Lockdown, zu Balkonkonzerten, über Kämpfe ums Klopapier und ihren Kanarienvogel Hansi an. Sie führt uns durch ihre Welt und bringt mit entzückendem Humor Farbe in den tristen Pandemie-Alltag. «Ich werde ein Cluster melden. Ich bin zwar keine Denunziantin, aber da geht es schließlich um die Rettung der Menschheit. Ein Cluster habe ich schon aufgespürt, hier bei uns im Bau, in der Wohnung von der Erna. Die macht nämlich immer Cremeschnitten, einfach köstlich – so verführerisch! –, und dann lädt sie alle Nachbarn zur Jause ein. Jetzt hat die Erna ja einen Diabetes. Und inzwischen hat sie schon fast das ganze Haus angesteckt mit dem Diabetes. Ich hab' gelesen, dass eine halbe Milliarde Menschen den Diabetes hat. Wenn das keine Pandemie ist – mit Erna als Patient Null!»

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Norbert Peter Die letzte ROLLE Das CoronaTagebuch der Amalie - фото 1

Norbert Peter

Die letzte

ROLLE

Das Corona-Tagebuch der Amalie Kratochwill

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche - фото 2

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

1. Auflage 2020

© 2020 by Braumüller GmbH

Servitengasse 5, A-1090 Wien

www.braumueller.at

Lektorat: Maria-Christine Leitgeb

Fotomontage Cover: © Werner Redl (Amalie Kratochwill);

© Shutterstock/ShutterOK

ISBN 978-3-99200-291-7

eISBN 978-3-99200-292-4

Inhalt

VORWORT VORWORT In einer Zeit, in der der Schatten einer Pandemie über dem Globus liegt, gibt uns das Tagebuch der 81-jährigen Wienerin, die den Lockdown in ihrer Kabinettwohnung verbracht hat, ein Gefühl dafür, was den einfachen Menschen wirklich beschäftigt. Mit Schirm, Charme und Humor führt uns Frau Amalie Kratochwill durch ihre Welt zwischen Corona-Ängsten, Ausgangsbeschränkungen, Balkonkonzerten und dem Kampf um die letzte Rolle Klopapier. Ihre sehr persönlichen Zeilen zeigen, dass in solchen Zeiten auch Platz für sensible Betrachtungen sein kann. In der Isolation erinnert sie sich an eine lange zurückliegende Reise nach Venedig, aber auch an Besuche in die Konditorei oder auf den Friedhof.

Tag 1 der Isolation, 16. März 2020

Tag 2 der Isolation, 17. März 2020

Tag 3 der Isolation, 18. März 2020

Tag 4 der Isolation, 19. März 2020

Tag 5 der Isolation, 20. März 2020

Tag 6 der Isolation, 21. März 2020

Tag 7 der Isolation, 22. März 2020

Tag 8 der Isolation, 23. März 2020

Tag 9 der Isolation, 24. März 2020

Tag 10 der Isolation, 25. März 2020

Tag 11 der Isolation, 26. März 2020

Tag 12 der Isolation, 27. März 2020

Tag 13 der Isolation, 28. März 2020

Tag 14 der Isolation, 29. März 2020

Tag 15 der Isolation, 30. März 2020

Tag 16 der Isolation, 31. März 2020

Tag 17 der Isolation, 1. April 2020

Tag 18 der Isolation, 2. April 2020

Tag 19 der Isolation, 3. April 2020

Tag 20 der Isolation, 4. April 2020

Tag 21 der Isolation, 5. April 2020

Tag 22 der Isolation, 6. April 2020

Tag 23 der Isolation, 7. April 2020

Tag 24 der Isolation, 8. April 2020

Tag 25 der Isolation, 9. April 2020

Tag 26 der Isolation, Karfreitag, 10. April 2020

Tag 27 der Isolation, Karsamstag, 11. April 2020

Tag 28 der Isolation, Ostersonntag, 12. April 2020

Tag 29 der Isolation, Ostermontag, 13. April 2020

Tag 30 der Isolation, 14. April 2020

Tag 31 der Isolation, 15. April 2020

Tag 32 der Isolation, 16. April 2020

Tag 33 der Isolation, 17. April 2020

Tag 34 der Isolation, 18. April 2020

Tag 35 der Isolation, 19. April 2020

Tag 36 der Isolation, 20. April 2020

Tag 37 der Isolation, 21. April 2020

Tag 38 der Isolation, 22. April 2020

Tag 39 der Isolation, 23. April 2020

Tag 40 der Isolation, 24. April 2020

Tag 41 der Isolation, 25. April 2020

Tag 42 der Isolation, 26. April 2020

Tag 43 der Isolation, 27. April 2020

Tag 44 der Isolation, 28. April 2020

Tag 45 der Isolation, 29. April 2020

Tag 46 der Isolation, 30. April 2020

Tag 1 nach der Isolation, 1. Mai 2020

NACHWORT UND DANKE

Über den Autor

„We have it totally under control .

It’s one person coming in from China, and we

have it under control. It’s gonna be just fine.“

„One day, it’s like a miracle, it will disappear.“

Donald Trump, US-Präsident

VORWORT

In einer Zeit, in der der Schatten einer Pandemie über dem Globus liegt, gibt uns das Tagebuch der 81-jährigen Wienerin, die den Lockdown in ihrer Kabinettwohnung verbracht hat, ein Gefühl dafür, was den einfachen Menschen wirklich beschäftigt. Mit Schirm, Charme und Humor führt uns Frau Amalie Kratochwill durch ihre Welt zwischen Corona-Ängsten, Ausgangsbeschränkungen, Balkonkonzerten und dem Kampf um die letzte Rolle Klopapier. Ihre sehr persönlichen Zeilen zeigen, dass in solchen Zeiten auch Platz für sensible Betrachtungen sein kann. In der Isolation erinnert sie sich an eine lange zurückliegende Reise nach Venedig, aber auch an Besuche in die Konditorei oder auf den Friedhof.

Sie entwirft Pläne für neue Kochbücher und Konzepte zur Selbstverteidigung, und sie spricht über die zwischenmenschlichen Beziehungen im Gemeindebau, die Aufmerksamkeit mancher Mitbewohnerinnen, die Traurigkeit Einzelner sowie die überbordende Bereitschaft, sich am Leben der anderen zu beteiligen – ob diese nun wollen oder nicht. Eigentlich wollte sie ja mit dem Schreiben nur ihre Gedanken ordnen, um sich in der neuen Situation mit dem Coronavirus zurechtzufinden (der bei ihr durch Lautverschiebung und schlampiges Zuhören zum Karonavirus mutiert), und jemanden zu haben, der ihr geduldig zuhört – in der Einsamkeit der Pandemie des Jahres 2020 …

Tag 1 der Isolation, 16. März 2020

Liebes Tagebuch,

du wirst es nicht glauben: Es ist so weit! Lockdown! Wegen dem Karona sollen wir uns zu Hause einsperren.

Wenn das Mode macht! Ich stelle mir schon vor, wie Wissenschaftler uns erklären werden, dass man mit strenger Isolation auch die Grippe besiegen kann. Und den Schnupfen. Und den Klimawandel. Hausarrest bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Ich denke, in zwei, vielleicht drei Wochen ist das ausgestanden. Dann kann ich meine Kabinettwohnung wieder verlassen.

Hausarrest habe ich das letzte Mal als Teenager gehabt. Zum Beispiel wenn ich von den Tanz-Nachmittagen erst nach 18 Uhr nach Hause gekommen bin und zu viel von meinen Knöcheln hergezeigt habe: Rock zu kurz, Rock’n Roll zu lang. Damals habe ich mit dem Tagebuchschreiben angefangen.

Eine Gemeinsamkeit, ein kleines verbindendes Etwas mit damals gibt es übrigens: Wir haben damals auch kein Klopapier gehabt und Tageszeitungen für den Abschluss des großen Geschäfts missbraucht. Auf der Toilette ist damals eine ganze Palette an Tageszeitungen gelegen – von der Volksstimme bis zur Arbeiter Zeitung : Zuerst lesen und dann gleich – recyceln!

Und so finde ich mich wieder auf der Jagd nach dem sanften Après-Schit im Wettstreit mit all den anderen, die sich so auf einen würdigen Abschluss des Klogangs fixieren, möglichst auf Monate garantiert und mehrlagig abgesichert. Gleich in der Früh schleiche ich mich zum Billa um einzukaufen, weil das die Vereinbarung ist: Die Supermärkte bleiben offen, und zwischen acht und neun Uhr sollen vor allem die Risikogruppen unbehelligt einkaufen können, also die Pensionisten und die Vorerkrankten. Wobei „vorerkrankt“ ist man schnell einmal: Haben Sie Diabetes? Haben Sie schon einmal einen Herzinfarkt gehabt? – Gratuliere! Vorerkrankt! Als täte so eine Vorerkrankung nicht reichen, muss man sich jetzt auch noch mit der panischen Angst vor dem Virus auseinandersetzen.

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