Norbert Peter - Die letzte Rolle

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Amalie Kratochwill, eine 81-jährige Wienerin, verbringt den Lockdown in ihrer kleinen Kabinettwohnung und vertraut dort ihrem Tagebuch sehr persönliche Zeilen zum Lockdown, zu Balkonkonzerten, über Kämpfe ums Klopapier und ihren Kanarienvogel Hansi an. Sie führt uns durch ihre Welt und bringt mit entzückendem Humor Farbe in den tristen Pandemie-Alltag. «Ich werde ein Cluster melden. Ich bin zwar keine Denunziantin, aber da geht es schließlich um die Rettung der Menschheit. Ein Cluster habe ich schon aufgespürt, hier bei uns im Bau, in der Wohnung von der Erna. Die macht nämlich immer Cremeschnitten, einfach köstlich – so verführerisch! –, und dann lädt sie alle Nachbarn zur Jause ein. Jetzt hat die Erna ja einen Diabetes. Und inzwischen hat sie schon fast das ganze Haus angesteckt mit dem Diabetes. Ich hab' gelesen, dass eine halbe Milliarde Menschen den Diabetes hat. Wenn das keine Pandemie ist – mit Erna als Patient Null!»

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Die gute Nachricht: Es gibt zwar noch immer kein Klopapier, dafür aber die Kronen Zeitung . Ich habe schon ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich seit zwei Tagen Österreich verwende – das ist doch eine zu grausliche Aussicht für unsere Heimat.

Die nicht so gute Nachricht: Das Toastbrot ist aus. Kommt aber angeblich wieder. Toastbrot esse ich so gern – wenn ich nichts Besseres finde. Ich muss also woanders zu meinem Frühstück kommen. Das geht schon seit Tagen so.

Freitag war der letzte Tag, an dem die Kaffeehäuser noch offen gehabt haben, aber nur bis maximal drei Uhr. Also bin ich zu unserem Bäcker unten am Eck. Ich bin rein, kein Tisch frei. Ich geh’ zu meinem Stammtisch. Auf der einen Seite das Fenster – ich schätze den Ausblick auf das Treiben der Menschen auf der Straße –, auf der anderen Seite die Toilette. Ich schätze den Ausblick – auf einen kurzen Weg, wenn ich dringend muss. Vor allem weil das eines jener stillen Örtchen ist, wo noch der totale Luxus herrscht: Klopapier zum Abwinken, sanft und perforiert zu verwenden. Allerdings braucht man dort nicht daran zu denken, etwas davon „mitgehen“ zu lassen: Einer der Mitarbeiter ist als Security abkommandiert und hat alle nach der Häusltür „durchgesackelt“, also durchsucht, mit Taschen ausleeren und unter den Mantel schauen, auch bei älteren Menschen! Das weiß ich natürlich nur von einer guten Freundin, der das widerfahren ist …

An meinem Stammtisch ist ein junges Paar gesessen. Die waren keine sechzig. Neben sich den Einkauf vom Billa. Drei Sackerl voll mit Toastbrot. Sie haben offensichtlich gerade erst mit dem Frühstück begonnen: ein großes Glas mit hellbraunem Kaffee und eine Kanne Tee, dazu ein Körberl mit Semmeln und Kipferln, dann zwei Glaserln mit Marmelade, eine rot, eine orange, eine Pfanne mit Eierspeise, dazwischen bunte Fleckerln, vielleicht Schinken und Paprika.

Ich hab’ sie angeschaut, sie haben mich angeschaut. Ich hab’ mich in ihre Richtung geräuspert, halt schon ein bisserl kräftiger. Man hätte es auch als Husten auffassen können, was sie auch getan haben. Eine Minute später ist der Tisch frei gewesen, ich habe mich bei den Semmeln bedient und die Eierspeise verputzt. Der Kaffee hat ganz gut geschmeckt, wenn man noch drei Löffel Zucker dazugegeben hat. Gratis ist das Frühstück obendrein gewesen!

Danke, liebes Tagebuch, das hat gutgetan, ich werde dich weiterführen. Auch die Erinnerung an den groben Security in der Bäckerei verblasst langsam.

Tag 2 der Isolation, 17. März 2020

Liebes Tagebuch,

alle müssen zu Hause bleiben. Unbedingt! Es gibt nur drei Gründe rauszugehen, hat der Bundeskanzler in einem Interview gesagt: erstens um arbeiten zu gehen für den Notbetrieb, also in den Gesundheitseinrichtungen, Apotheken, Supermärkten, bei der Post, Polizei und Feuerwehr, der Bahn und den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Das gilt ferner für Beamte in den Ministerien, Lehrer und Kindergärtner, die den Notbetrieb für Kinder aufrechterhalten und deshalb nicht zu Hause bleiben können. Dann Journalisten, Politiker, Drogeriemitarbeiter und und und … Zweitens bei notwendigen Einkäufen und drittens, um anderen zu helfen, die selbst nicht rausdürfen.

Bei uns im Wohnbau fällt mir kaum jemand ein, der zu Hause bleiben muss. Ich habe mir gleich eine Liste mit Ausreden zusammengeschrieben, damit ich jederzeit raus kann. Irgendwo habe ich auch den Blutspende-Ausweis vom Roten Kreuz gefunden. Da habe ich gleich das Wort „Spender“ mit weißer Farbe übermalt und „Mitarbeiter“ hingeschrieben.

Notwendige Einkäufe: Ich mache, seit ich auf der Welt bin, nichts anderes. Ich kaufe ausschließlich Notwendiges. Ob das das Viertelkilo Butter oder das Rätselheft ist. Für alles andere habe ich gar kein Geld.

Und dann ist da noch meine Nachbarin, die Gundi. Für die muss ich sowieso alles erledigen, die ist 95 und hat Diabetes. Wenn mich also ein Polizist anhält, sage ich dem einfach, ich muss für die Gundi Schokolade einkaufen gehen. Und Nudeln. Die sind auch aus. Gibt’s nirgends mehr.

Das Bundeskanzleramt hat nun übrigens gerade verkündet, dass es auch noch einen vierten Grund gibt, das Haus zu verlassen – „um Bewegung im Freien zu machen“. Ja, eh. Was sonst? Ich will ja nirgends anwachsen. Wer jetzt noch zu Hause bleibt, dem ist nicht zu helfen.

Tag 3 der Isolation, 18. März 2020

Liebes Tagebuch,

zu Hause bleiben sollen wir. Und Hände waschen. Und auf keinen Fall anderen Menschen zu nahe kommen oder ihnen gar die Hände schütteln.

Das erinnert mich an meine Jugend: Meine Eltern haben mir verboten, vorehelichen Sex zu haben, damit ich keinen unehelichen Balg bekomme. Darüber hinaus haben sie mir verboten, mit Burschen zu schmusen oder mich unsittlich berühren zu lassen. Ich habe auch nicht mit einem von den jungen Männern ins Kino gehen dürfen, geschweige denn ihn treffen – meine Eltern haben alles mehrfach abgesichert.

Masken haben wir immerhin keine gebraucht, wenn wir rausgegangen sind.

Die Chinesen haben das Karona gehabt. Die Chinesen haben Masken gehabt. Aber wir brauchen keine Masken. Logisch: Ganz normale Masken schützen einen ja eh nicht. Sondern nur die anderen vor einem selber. Vielleicht. Wenn man die Maske ordentlich aufsetzt. Und möglichst flach atmet. Also nicht in hohem Bogen atmet, sonst fliegt das Virus rundherum um das Maulfetzerl. Das gibt’s außerdem nirgends zu kaufen.

Und was ist mit den Masken für das Gesundheitspersonal? Also, für die gibt es schon Masken, die einen auch selber schützen. Die brauchen sie ja auch. Langer Rede, kurzer Sinn: Wir brauchen keine Masken, weil wir auch gar keine haben.

In der Zwischenzeit diskutieren die Wissenschaftler, ob es der Virus oder das Virus heißt, oder die „Kwarantäne“ oder die „Karantäne“. Was täten wir ohne unsere Germanisten? Und apropos Wissenschaftler: Jetzt gibt’s im Fernsehen plötzlich Epidemiologen und Virologen in Dauerschleife, die uns die Welt erklären. Wo kommen die plötzlich alle her? Waren die vorher alle in einem Labor eingeschlossen? Oder sind das Ärzte, denen man den Stempel der Glaubwürdigkeit aufdrucken will? Wenn ja, dann wäre ich noch für Pandemiologen und Covidologen – empfiehlt die Tagebuchologin.

Tag 4 der Isolation, 19. März 2020

Liebes Tagebuch,

ich habe heute einen neuen Zug an mir entdeckt: Ich bin gschamig. Und das kam so: Die Leute kaufen immer noch wie verrückt ein, was sie erwischen, vor allem Klopapier. Und da bin ich schon ein bisserl verzagt. Ich krieg’ seit Tagen kein Klopapier. Jetzt war ich wieder einkaufen. Jetzt tät’s wieder eines geben, aber ich trau’ mich keines verlangen. Siehst du? – Gschamig! Ich will einfach vermeiden, dass die Verkäuferinnen komisch schauen, wenn ich „Klopapier“ sag’. Die rollen dann die Augen, und schauen einen an, als hätte man ihren Hochzeitstag vergessen.

Abgesehen davon war mir der Weg zum Klopapier auch versperrt von zwei Gladiatorinnen mit Rollator, die beide versucht haben, die letzten Familienpackungen auf jeweils ihr eigenes Gefährt zu packen. Dabei hat sich das Plastik einer Verpackung gelöst und ein paar Rollen haben sich auf den Weg gemacht. Eine der Rollen, die unmittelbar in den Infight der Seniorinnen verwickelt gewesen ist, ist dies im wahrsten Sinn des Wortes gewesen – nämlich verwickelt. Wie viel Papier doch auf einer Rolle Platz hat! Man kann damit locker zwei Rollatoren, zwei Einkäuferinnen und eine Verkäuferin einwickeln, und dann bleibt immer noch Papier, um ein Regal mit Katzenfutter umzureißen. Eine Zahnprothese ist am Papier hängen geblieben, zur Hälfte in eine blaue Maske eingewickelt, die wahrscheinlich einer Pflegerin gemopst worden ist – die Maske, nicht die Prothese. Wobei ich nicht ausmachen konnte, wer von den Dreien jetzt zahnloser als vorhin agiert hat – der Mensch ist dem Menschen eine Wölfin.

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