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Impressum 3 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2022 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99107-894-4 ISBN e-book: 978-3-99107-895-1 Lektorat: Susanne Schilp Umschlagfoto: Jantarus Veerasethakul, Amoklv, Radzh Dzhabbarov, Galexi, Eugenesergeev | Dreamstime.com Umschlaggestaltung: nach einer Idee von Miriam Schüler Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh www.novumverlag.com
Die Verabredung 4
Die Vermisstenanzeige 11
Der Brief 15
Der Tod des Vaters 18
Calpe 21
Manouch 23
Das Versprechen 30
Die Mission 32
Der Anruf 39
Die erste Befragung 41
Thea und Behrens’ Mutter 48
Liesbeth 51
Die zweite Befragung 54
Begegnung mit Thea 60
Der Besuch der Kommissarin 67
Samstag, 16. November 2019 68
Erkenntnisse 72
Theas Anruf 78
Die dritte Befragung 82
Sein und Schein 88
Das Geständnis 93
Der Tod von Ferdinand 102
Die letzte gute Tat 108
Astrid 113
Die Geldabholung 123
Moral und Risiko 136
Ein neuer Anfang 142
Behrens’ Verhaftung 149
Das Verhör 154
Die Beweise 160
Die Zeugenaussagen 166
Enthüllungen 188
Der Besuch 197
Die Übergabe 207
Abspann 221
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2022 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99107-894-4
ISBN e-book: 978-3-99107-895-1
Lektorat: Susanne Schilp
Umschlagfoto: Jantarus Veerasethakul, Amoklv, Radzh Dzhabbarov, Galexi, Eugenesergeev | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung: nach einer Idee von Miriam Schüler
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Die Verabredung
Mittwoch, 13. November 2019
Es war das Ende der Saison.
Obwohl ein Großteil der Hotels seine Übernachtungspreise gesenkt hatte, verbrachten nur noch wenige Feriengäste ihren Urlaub in dem mondänen Ostseebad. Das nasskalte Wetter lud kaum noch jemanden zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein. Die Ausflugsschiffe hatten ihre Fahrten eingestellt und die meisten Boote waren aus dem Hafenbecken ins Winterlager gebracht worden.
Jetzt war die Zeit der hartgesottenen Meeresangler, die zu Beginn der Dämmerung ihr wetterfestes Lager am Strand aufbauten, um mit Hilfe ihrer langen Angelruten die Köder über 100 Meter weit hinaus ins dunkle Wellental zu werfen. Dort versank der mit einem Blei beschwerte Appetithappen für Plattfisch und Dorsch auf den Grund. Nun war Geduld und Ausdauer gefragt. Sobald sich die beleuchtete Angelspitze unrhythmisch bewegte, war ein sofortiges Handeln erforderlich. Durch das kräftige Anziehen der Rute bohrte sich der Haken in den Fischräuber und ließ ihn bis zur Landung an Land nicht mehr los.
In der Woche vor Weihnachten würden sich die Anreisen wieder häufen und spätestens zum Jahreswechsel wären selbst die kleinsten Pensionen und Ferienwohnungen belegt.
Florian Behrens war mit knapp 50 Jahren vom Rentenalter noch weit entfernt, genoss dennoch das Leben eines Ruheständlers und gab als Berufsbezeichnung „Privatier“ an. Er ließ sich von seinen Bekannten gerne Max nennen. Seinem unscheinbaren Aussehen hatte er eine ordentliche Erziehung mit vorzeigbaren Manieren und ein gutes Allgemeinwissen entgegenzusetzen. Was ihm fehlte, war Humor.
In der Beurteilung dieser Jahreszeit war Behrens gespalten. Einerseits genoss er die sommerlichen Temperaturen mit dem angenehmen frischen Seewind und die langen Abende mit jeder Menge eintrittsfreier Open-Air-Veranstaltungen sowie die dazugehörigen Gute-Laune-Touristen, die ihm in dieser Zeit sehr viel Abwechslung von seinem sonst so biederen Leben verschafften.
Andererseits gab es nun auch beim Bäcker kein morgendliches Anstehen mehr und die Warteschlange an der Kasse im Supermarkt war übersichtlich geworden. Die hellen Tage wurden kürzer und die frühe Dunkelheit zog ein.
Für Behrens ein triftiger Grund, bereits zur Nachmittagsvorstellung ins Kino zu gehen. Er liebte Kinofilme schon seit seiner Jugend. Insbesondere die großen Monumentalfilme wie „Ben Hur“ oder „Doktor Schiwago“ hatten es ihm angetan. Aber auch Meisterwerke wie „Uhrwerk Orange“ und „Der Clou“ mit einem seiner Lieblingsschauspieler, Paul Newman, faszinierten ihn selbst nach der dritten Wiederholung noch immer. Doch nicht nur die Klassiker, sondern auch jede Art von Science-Fiction-Filmen wie „E.T.“ und „Godzilla“ sowie die „Star-Wars“-Reihe standen auf seiner Hitliste ganz oben.
Er kannte sehr viele Filme, eigentlich alle, außer vielleicht ein paar französische Komödien, mit denen hatte er es nicht so.
Was Behrens allerdings in dieser Jahreszeit besonders gefiel, war, dass er in den Restaurants keine Reservierungen auf Tage im Voraus vornehmen musste. Er konnte nun sicher sein, immer einen Fensterplatz zu bekommen und ganz individuell mit der ihm gebührenden Aufmerksamkeit bedient zu werden.
Als er die Einkaufsstraße Richtung Seebrücke entlangging, leuchteten bereits die Laternen und das Verkaufspersonal begann, die fahrbaren Kleiderständer und sonstigen Aufsteller in die Läden zu räumen.
Sein Weg führte ihn zum Hotel „Strandmöwe“, wo er mit seiner Verlobten Thea zum Essen verabredet war.
Zwischen Hotel und Meer verliefen nur die verkehrsberuhigte Ostseeallee, ein schmaler Fahrradweg und ein Grünstreifen mit kargem Baumbestand.
Das Hotel war Ende des 19. Jahrhunderts entstanden und befand sich zu DDR-Zeiten in einem ruinösen Zustand. Nach der Wende wurde es zunächst entkernt und dann im Stil der Seebäder-Architektur wiederaufgebaut. Charakteristisch waren die vorwiegend in Weiß gehaltenen markanten Balkone, Veranden und Fenster, von denen jeder Gast einen freien Blick auf die Ostseehatte.
Behrens betrat die Hotellobby, grüßte die Dame an der Rezeption mit einem kurzen „Hallo“ und setzte sich in einen der bequemen Sessel, die für wartende Gäste dort platziert waren. Die Glastür zum Restaurant war noch geschlossen, würde sich jedoch pünktlich zusammen mit dem Eintreffen von Thea um 18 Uhröffnen.
Florian Behrens war ein Zeit-Freak. Er war ein Verfechter von Pünktlichkeit und akzeptierte weder die Rede von der „akademischen Viertelstunde“ noch irgendwelche anderen Ausreden, wenn es darum ging, Verabredungen planmäßig einzuhalten. Einer seiner Merksätze war: „Zuspätkommen ist eine Frage des Losgehens.“ Planvoll, vorausschauen und unnötige Wege vermeiden, das waren seine Standards für den richtigen Umgang mit der Zeit.
Als er vor fünf Jahren in das Ostseebad zog, schloss er sich einer Volleyballgruppe an, die sich einmal wöchentlich am Sportstrand traf. Für den 1,70 Meter großen Behrens war dieses Spiel nicht unbedingt vorteilhaft, doch er versprach sich davon den ein oder anderen sozialen Kontakt in dieser für ihn noch fremden Stadt.
Die Gruppe bestand aus Männern und Frauen zwischen 40 und 65 Jahren, die aus der Gegend stammten oder, wie Behrens, vor einiger Zeit zugezogen waren. Einer der Mitspieler war Volker. Er war schon lange dabei und gut trainiert sowie besonders bei den Damen recht beliebt. Diese verziehen ihm auch, dass er regelmäßig zu spät kam, was zur Folge hatte, dass die Mannschaftswahl erst nach seinem Eintreffen durchgeführt werden konnte und das Spiel mit Verspätung begann. Die Männer fanden Volkers Verhalten nicht in Ordnung, hatten sich allerdings im Laufe der Jahre damit abgefunden.
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