Die Dubharan
Fantasy Roman
Warum ich das Buch geschrieben habe
Als meine Kinder Nils, Malte und Maraike jung waren, habe ich ihnen abends Geschichten vorgelesen. Die allabendlichen Unterbrechungen, damit der Schlaf nicht zu kurz kam, erhöhten zwar die Spannung, waren aber nicht immer willkommen.
Meine Tochter Maraike versuchte mich stets zu überreden, doch noch eine Geschichte vorzulesen, oder besser, eine ausgedachte zu erzählen.
Wenn ich dann mit dem bekannten Dreizeiler begann:
»Ein Huhn und ein Hahn — die Geschichte fängt an…«, versuchte sie sofort zu unterbrechen: »Papa! Eine andere!«
Ich fuhr fort: »Eine Kuh und ein Kalb — …«
»PAAPAA!!! Nicht diese!«, ein neuer Versuch.
»… — die Geschichte ist halb.«
»Papa, du bist gemein!«
»Eine Katz’ und eine Maus — …«
»Papa, nur eine kleine Geschichte.«
»… — die Geschichte ist aus.«
Natürlich ließ ich mich manchmal gerne überreden, doch noch eine kleine Geschichte vorzulesen, die nur ein paar Minuten dauerte.
Seit vielen Jahren trage ich die Aufforderung Maraikes in mir, eine eigene Geschichte zu erzählen. Mit dieser Trilogie ist es soweit.
In Erinnerung an viele schöne Vorleseabende verpacke ich diese in den bekannten Dreizeiler:
Ein Huhn und ein Hahn — ….
Norbert Wibben
Die Dubharan
Eila – Die Leuchtende, Band 1
Dies Buch ist meiner Tochter Maraike gewidmet.
Du hast mich zu diesem Buch inspiriert.
Ich vermisse dich!
Den mørke kraften vil bare styrke én gang og grusomhetene stige, snart er det mørkt overalt.
Die dunkle Macht wird einst erstarken und die Schrecken steigen, bald herrscht Dunkelheit allenthalben.
Prolog
Sommerferien
Im Weidenweg
Ein dringender Auftrag
Plötzliche Bedrohung
Maireads Vermächtnis
Beratung mit Brian
Aufbruch
Ein neuer Auftrag
Im Turm
Fahrt mit der Eisenbahn
Sörens Erfolg
Wanderung zum Kloster
Bearachs Anweisung
Die Klosterruine
Ortung der Aktivierung
Ausbildungsbeginn
Erdmuthe
Die Jagd beginnt
Selbstverteidigung
Zurück in Coimhead
Beratung mit Professor Hlin
Angriff der Wolfskrieger
Die Befreiung
Bearach
Nach dem Kampf
Ein Fehlschlag
Ausbildung in Coimhead
Ein Plan der Fünf
Zurück bei Erdmuthe
Rettung in letzter Minute
Ungewissheit
Eine erneute Jagd
Beginn einer gefährlichen Reise
Erläuterungen
Namen
Begriffe
Zaubersprüche
Danksagung
Quellenangaben
Ein Huhn und ein Hahn – die Geschichte fängt an
Vor vielen Jahrhunderten im Westen des Landes.
Eine Burg aus graugelbem Sandstein, steht auf einem steilen, sehr schroffen Felsen. Viele Türme mit Zinnen und verbindende Wehrgänge, mit umlaufenden Brustwehren, sind zu sehen. Sie erhebt sich in großer Höhe direkt über einer Meeresbucht, die tief ins Land einschneidet.
Flackernde Fackeln beleuchten eine Szene in einem karg eingerichteten Raum dieses trutzigen Gebäudes. Die vier Wände aus Sandsteinquadern besitzen keinen Schmuck. In den Raum führt nur eine schmale, dunkle Tür. Fenster sind nicht vorhanden. Einen Kamin mit Feuerstelle gibt es nicht. Zu beiden Seiten der Tür und an allen vier Wänden verteilt, brennen blakend Fackeln in ihren Halterungen.
Fünf Personen in dunklen Umhängen sitzen in der Mitte des Raumes in einem Kreis beisammen. Sie beraten bereits seit Stunden.
»Wir haben uns lange genug von den »Oberen Drei« bevormunden lassen. Wir werden »Berater« genannt, doch hören sie auf unsere Ratschläge? Nein! In Abstimmungen sind die »Sieben Auserwählten« stets auf ihrer Seite, so dass unsere Meinung mit Leichtigkeit überstimmt wird. Für sie sind alle Menschen und Zauberer gleich wichtig, obwohl sie mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet sind. Nach ihrer Auffassung hat jeder, ob Mensch oder Zauberer, gleiche Rechte. Entsprechend der Position in der Gesellschaft sind lediglich die Pflichten unterschiedlich verteilt, ihre Handlungen sollen dabei immer dem Wohl aller dienen.
Wir sehen das aber differenzierter.
Die Talente von Menschen reichen keinesfalls an unsere Fähigkeiten heran. Was also offensichtlich bedeutet, dass sie uns dienen sollen. Gleiches gilt für weniger befähigte Zauberer, da diese nicht unsere Meisterschaft erreichen. Eine Verwirklichung ihrer Anschauungen und Wünsche sollte nicht gestattet werden, es sei denn, sie fördern damit unsere Ziele!« Der Redner blickt sich im Kreis um.
»Richtig gesprochen«, antwortet einer der anderen. »Wir müssen uns diese niederen Wesen unterwerfen! Sie haben keine Daseinsberechtigung, außer unserem Nutzen zu dienen!«
Ein dritter entgegnet: »Wir werden es den anderen beweisen, nur unsere Auffassung kann zu wirklicher Größe führen. Jeder der nicht für uns ist, ist ein Gegner und muss beseitigt werden!«
»Wie an dieser stattlichen Burg zu sehen ist, können Menschen und niedere Zauberer Großes schaffen, wenn sie entsprechend angeleitet werden. Es ist doch eine herausragende Leistung von ihnen, dass sie dieses Bauwerk innerhalb eines Jahres erschaffen konnten. Andere hätten bei der propagierten Selbstbestimmung mehrere Jahre benötigt, unsere Arbeiter waren Dank entsprechender »Anleitung« besser und schneller.« Hier grinst der vierte der Anwesenden, während er bei seiner Rede an die vielen Folterungen und Todesfälle denkt.
»Jedes Mittel ist erlaubt, der Zweck heiligt sie. Ärgerlich war nur, dass wir oft neue Arbeiter benötigten, die an unser System angepasst werden mussten. Aber es gab dafür genügend Nachschub in unserem Land. Armut und Hunger trieben uns die Bevölkerung zu. Reich wurden sie nicht, dafür gab es viel Arbeit und ausreichend Nahrung.« Der fünfte Sprecher ist sich sicher, dass er mit diesem Essen keineswegs zufrieden gewesen wäre. Es gab oft nur Haferbrei, der nicht appetitlich aussah. Aber die Arbeiter aßen ihn.
»Da wir die drei Oberen und die sieben Auserwählten nicht überzeugen können, müssen wir sie töten! Dann sind wir die mächtigsten der Zauberer, so dass sich uns kein anderer Magier zu widersetzen wagt. Die Oberen und die Auserwählten unterstützen sich gegenseitig, also wären sie uns in einer direkten Auseinandersetzung überlegen. Was ratet ihr, was wir unternehmen sollten?«, fragt der erste der Zauberer.
»Wir müssen sie einzeln vernichten. Wir töten nach und nach alle uns bekannten Zauberer, die nicht eindeutig auf unserer Seite sind. Wenn bei diesen Aktionen Menschen sterben, ist das nicht weiter schlimm«, kommt es sofort vom zweiten der Männer.
Der Dritte schlägt vor: »Einige der Zauberer könnten wir vorher foltern. Vielleicht erfahren wir dadurch, wo sich die Auserwählten oder die drei Oberen befinden. Dann würden wir imstande sein, sie dort zu töten.«
»Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Oberen oder die Auserwählten bedrängten Zauberern zu Hilfe eilen. Darum müssen wir stets gemeinsam agieren, um sie überwältigen zu können. Es könnte sogar sein, dass wir auf mehrere von ihnen treffen«, wendet der Vierte vorsichtig ein.
»Damit hast du Recht! Auch wenn diese Art des Vorgehens wesentlich mehr Zeit beansprucht, werden wir dadurch letztlich erfolgreich sein!«
Alle stimmen nickend zu.
»Wir treffen uns jeden Tag hier, um unsere Informationen auszutauschen. Wir bestimmen daraufhin den nächsten Ort, an dem wir dann gemeinsam zuschlagen. Jetzt auf zum ersten Ziel im Osten.«
Die Zauberer fassen sich an den Händen und sind verschwunden.
Das Internat Coimhead liegt etwa in der Mitte des Landes, nahe einer großen Stadt. Es ist ein ehemaliges Schloss und bildet ein Ensemble aus Gebäuden im klassizistischen Stil. Das Haupthaus hat drei Etagen mit vielen Fenstern. An den Seiten sind nach vorne ausgerichtete, ehemalige Kavaliershäuser mit zwei Etagen angeordnet.
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