SPQR
Der Fluch der Mumie
Roman
Norbert Wibben
SPQR
Der Fluch der Mumie
SPQR, Band 4
Für meine Kinder,
in ewiger Liebe!
In Erinnerung an viele schöne Vorleseabende mit meinen Kindern verpacke ich auch diese Geschichte in den bekannten Dreizeiler:
Ein Huhn und ein Hahn – …
Verwirrende Bilder Verwirrende Bilder Ein Huhn und ein Hahn – die Geschichte fängt an Wie in einem schlechten Horrorfilm eilt eine von Binden umwickelte Gestalt hinter einem Jungen her. »Du Dieb!«, erklingt ihre, durch die Stoffe gedämpfte, Stimme. Die unheimliche Figur kommt allmählich näher. »Du hast meinen Schatz gestohlen. Gib ihn zurück. Ich werde dir überallhin folgen, bis ich dich kriege. Dann sollst du den Raub büßen!« Der Verfolgte hat ein Alter von etwa fünf Jahren. So genau lässt sich das jedoch nicht schätzen. Sein dunkler Teint könnte ihn älter aussehen lassen als er ist. Gleichzeitig weist der darauf hin, dass er aus einer fernen Region stammt. Seine Heimat könnte ein nordafrikanisches Land, genauer gesagt, Ägypten sein. Der Junge wendet seinen Kopf zurück und stellt erschauernd fest, dass sein Verfolger allmählich aufholt. Wie kann er ihm entkommen? Der Wüstensand behindert ihn in seiner Flucht. Wenn er nur erst die große Düne erklommen hat, kann er auf der anderen Seite seinen beständig geringer werdenden Vorsprung hoffentlich wieder ausbauen. Doch der heiße Sand gibt in dem Moment unter seinen Füßen nach. Die Sandalen finden keinen Halt in dem pulverigen Untergrund. Er rutscht langsam und beständig zurück. Wird die Mumie ihn nun zu fassen bekommen? »Jetzt habe ich dich!«, frohlockt diese. Im gleichen Augenblick, als deren weit vorgestreckten Hände gierig nach dem Verfolgten greifen wollen, strauchelt die monströse Gestalt und rollt, sich mehrfach überschlagend, die Sanddüne hinab. Der Junge atmet erleichtert auf und versucht sein Heil nun auf allen vieren. Auf diese Weise gelangt er mühsam, aber schließlich erfolgreich, bis zur Kuppe hinauf. Erleichtert wirft er einen Blick zurück. Doch wohin er auch schaut, er kann nicht entdecken, wo die grässliche Mumie geblieben ist!
SPQR – Detektive
Schwieriger Start
Erste Aufgabe
Wiederkehrende Bilder
Eine weitere Aufgabe?
Einfacher Fall für die Kripo
Déjà-vu?
Neuer Fall
Ein Versuch
Zwei E-Mails
Hiram Paltow
Emmas Bericht
Die Erklärung
tut-amun.eg
Eine Aussage
Warten
Angsttraum
Vergeblich
Nachricht von Hiram Paltow
Erkenntnis
Befragung
Remus
Treffen mit Anwar
Verfolgung
Abschluss
Ein Ansatz
Einladung
Lukes Suche
Brittas Recherche
Traumänderung
Ankunft in Ägypten
Emmas Recherche
Handtaschenraub
Im Kommissariat
Wiedergefunden
Die Überraschung
Im Tal der Könige
Hiram Paltows Idee
Im Archiv
Erste Erfolge
Der Durchbruch
Ende der Angstträume
Wichtige Hinweise
Danksagung
Ein Huhn und ein Hahn – die Geschichte fängt an
Wie in einem schlechten Horrorfilm eilt eine von Binden umwickelte Gestalt hinter einem Jungen her.
»Du Dieb!«, erklingt ihre, durch die Stoffe gedämpfte, Stimme. Die unheimliche Figur kommt allmählich näher. »Du hast meinen Schatz gestohlen. Gib ihn zurück. Ich werde dir überallhin folgen, bis ich dich kriege. Dann sollst du den Raub büßen!«
Der Verfolgte hat ein Alter von etwa fünf Jahren. So genau lässt sich das jedoch nicht schätzen. Sein dunkler Teint könnte ihn älter aussehen lassen als er ist. Gleichzeitig weist der darauf hin, dass er aus einer fernen Region stammt. Seine Heimat könnte ein nordafrikanisches Land, genauer gesagt, Ägypten sein.
Der Junge wendet seinen Kopf zurück und stellt erschauernd fest, dass sein Verfolger allmählich aufholt. Wie kann er ihm entkommen?
Der Wüstensand behindert ihn in seiner Flucht. Wenn er nur erst die große Düne erklommen hat, kann er auf der anderen Seite seinen beständig geringer werdenden Vorsprung hoffentlich wieder ausbauen. Doch der heiße Sand gibt in dem Moment unter seinen Füßen nach. Die Sandalen finden keinen Halt in dem pulverigen Untergrund. Er rutscht langsam und beständig zurück. Wird die Mumie ihn nun zu fassen bekommen?
»Jetzt habe ich dich!«, frohlockt diese. Im gleichen Augenblick, als deren weit vorgestreckten Hände gierig nach dem Verfolgten greifen wollen, strauchelt die monströse Gestalt und rollt, sich mehrfach überschlagend, die Sanddüne hinab. Der Junge atmet erleichtert auf und versucht sein Heil nun auf allen vieren. Auf diese Weise gelangt er mühsam, aber schließlich erfolgreich, bis zur Kuppe hinauf.
Erleichtert wirft er einen Blick zurück. Doch wohin er auch schaut, er kann nicht entdecken, wo die grässliche Mumie geblieben ist!
Am letzten Tag der Herbstferien beschließen Britta, Emma und Luke, gezielt Reklame für ihren Spürsinn zu machen.
Die Entscheidung, sich Geschäftskarten anzufertigen, fällt nicht leicht. Sie diskutieren geraume Zeit, wobei es weniger um den aufzudruckenden Text, als vielmehr um die Karte selbst geht.
»Das ist doch ein Relikt aus längst vergangenen Tagen«, äußert Emma ablehnend. »Heute werden höchstens E-Mail-Adressen getauscht oder auch die Internetadresse einer Homepage. Alles andere wirkt völlig angestaubt und unmodern!«
Sie ist im Umgang mit Computern sehr bewandert und technikbegeistert. In ihrer grauen Iris befinden sich hellblaue Pünktchen. So wie jetzt scheinen sie vor Aufregung zu leuchten und wirken wie kleine Sterne. Das Mädchen mit einigen Sommersprossen auf und um die gerade, schmale Nase herum, streicht gewohnheitsmäßig die schulterlangen, blonden Haare rechts und links hinter die Ohren. Sie blickt Luke anschließend auffordernd an. Sie geht davon aus, dass er ihr zustimmt.
Seiner Art entsprechend richtet er seine dunklen Augen abwartend zuerst auf Emma und danach auf Britta. Eine Hand fährt abwesend über sein rot-blondes, kurz geschnittenes Stoppelhaar.
»Was hast du gesagt?« Er bittet um Entschuldigung, dass er nicht so richtig zugehört hat. Das Mädchen erläutert seine Ablehnung erneut. Doch der Junge stimmt dem, anders als von ihr erwartet, nur teilweise zu. Er weist stattdessen auf Ausnahmen hin.
»Im Geschäftsleben ist es auch heute üblich, Visitenkarten auszutauschen. Das hat mir mein Vater noch gestern gesagt, als er von einem Treffen mit einem Geschäftsmann in Rostock erzählte. Wenn wir unsere detektivischen Fähigkeiten anbieten wollen, sollten wir dem gängigen Geschäftsgebaren folgen. –
Ich stimme dir zu, dass es im Zeitalter von Internet und elektronischen Kommunikationsmitteln antiquiert wirkt, diese Kärtchen zu nutzen. Wir dürfen jedoch eines nicht außer Acht lassen. Nicht jeder potenzielle Kunde ist auf dem neuesten Stand der Kommunikationstechnik, Professor. Ich denke daran, dass ein möglicher Auftrag zur Wiederbeschaffung eines entwendeten Schmuckstücks eher von älteren Damen zu erwarten ist, als von Technik geübten jungen Leuten. Und zu diesem Personenkreis passt eine Geschäftskarte durchaus. Aber es kommt noch ein Argument hinzu. Die Visitenkarten können wir an geeigneten Stellen auslegen. Sie machen dadurch zusätzlich zu einer gezielten Weitergabe Werbung für uns.«
Bei Nennung ihres Spitznamens steht Emma kurz davor, zu schmollen. Das liegt nicht an dem Namen. In Anlehnung an ihn setzt sie ans Ende einer elektronischen Nachricht oft nur ein »P«. Nein, die Ursache ist vielmehr, dass Luke zuerst nicht ganz bei der Sache war und sein anschließendes Verhalten. Sie findet es typisch, dass er Brittas Idee aufgreift. Es wirkt auf sie fast so, als wolle er der jüngeren Freundin auf jeden Fall beispringen. Er liefert bereits Argumente für ihren Vorschlag, noch bevor diese von ihr angeführt werden. Emma atmet tief ein, um gleich darauf ihren Unmut zu äußern. Doch dann überlegt sie schnell, dass ihre Reaktion aufgrund ihres Empfindens lächerlich wäre. Das könnte so ausgelegt werden, als sei sie eifersüchtig. Nüchtern abwägend gibt sie dem Freund im Grunde recht, besonders nach seinen darauffolgenden Ergänzungen.
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