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Über den Autor
Über den Autor
Dr. Lars Hoffmann, Studium der Evang. Theologie in Erlangen und Münster sowie der Byzantinistik, der Geschichte und der Gräzistik in Münster und Wien. Ab 1988 Mitarbeiter am Projekt Lexikon der Byzantinischen Gräzität der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie zusätzlich ab 1990 Mitarbeiter bei der Neuausgabe der Predigten des Gregor von Nazianz für das Corpus Christianorum. Seit 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz. Seit 2001 Sekretär der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Byzantinische Studien.
Geschichte ist ein mehrschichtiger Begriff: Sie kann eine zeitlose, literarische Erzählung sein, dann wiederum ist sie ein Unterrichtsfach in Schule und Universität und zuletzt bezeichnet sie das Gewordensein oder auch das Vergehen von Menschen, Gesellschaften und Institutionen. Geschichtsschreiber kennt Europa schon seit mehr als 2.500 Jahren, aber im Gegensatz zur Jurisprudenz, zur Philosophie oder zur Theologie gehört die Geschichtswissenschaft zu den sehr jungen Unterrichtsfächern im allgemeinen Bildungskanon. Geschichte steht damit in der Spannung zwischen einem menschlichen Grundbedürfnis, Einblick in die eigene Vergangenheit zu erhalten und ihrer allgemeinen Vermittlung, an der offenbar für lange Zeit ein nur eingeschränktes Interesse bestand. 46 bedeutende Vertreter der abendländischen Welt aus beiden genannten Bereichen werden in diesem Band vorgestellt.
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Über den Autor Über den Autor Über den Autor Dr. Lars Hoffmann, Studium der Evang. Theologie in Erlangen und Münster sowie der Byzantinistik, der Geschichte und der Gräzistik in Münster und Wien. Ab 1988 Mitarbeiter am Projekt Lexikon der Byzantinischen Gräzität der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie zusätzlich ab 1990 Mitarbeiter bei der Neuausgabe der Predigten des Gregor von Nazianz für das Corpus Christianorum. Seit 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz. Seit 2001 Sekretär der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Byzantinische Studien.
Zum Buch Zum Buch Zum Buch Geschichte ist ein mehrschichtiger Begriff: Sie kann eine zeitlose, literarische Erzählung sein, dann wiederum ist sie ein Unterrichtsfach in Schule und Universität und zuletzt bezeichnet sie das Gewordensein oder auch das Vergehen von Menschen, Gesellschaften und Institutionen. Geschichtsschreiber kennt Europa schon seit mehr als 2.500 Jahren, aber im Gegensatz zur Jurisprudenz, zur Philosophie oder zur Theologie gehört die Geschichtswissenschaft zu den sehr jungen Unterrichtsfächern im allgemeinen Bildungskanon. Geschichte steht damit in der Spannung zwischen einem menschlichen Grundbedürfnis, Einblick in die eigene Vergangenheit zu erhalten und ihrer allgemeinen Vermittlung, an der offenbar für lange Zeit ein nur eingeschränktes Interesse bestand. 46 bedeutende Vertreter der abendländischen Welt aus beiden genannten Bereichen werden in diesem Band vorgestellt.
Vorwort
Herodot aus Halikarnassos
Thukydides
Xenophon
Polybios
Caius Iulius Caesar
Caius Sallustius Crispus
Titus Livius
Flavius Iosephus
Plutarchos aus Chaironeia
Cornelius Tacitus
Caius Suetonius Tranquillus
Cassius Dio
Eusebios von Kaisareia
Ammianus Marcellinus
Cassiodor und Iordanes
Prokopios von Kaisareia
Gregor von Tours
Beda Venerabilis
Lampert von Hersfeld
Anna Komnene
Niketas Choniates
Jean Mabillon
Johann Christoph Gatterer
Edward Gibbon
Friedrich Christoph Dahlmann
Leopold von Ranke
Jules Michelet
Jacques-Paul Migne
Johann Gustav Droysen
Heinrich von Sybel
Theodor Mommsen
Karl Marx
Jacob Burckhardt
Heinrich von Treitschke
Herbert Baxter Adams
Adolf von Harnack
Henri Pirenne
Ramón Menéndez Pidal
Nicolae Iorga
Winston Spencer Churchill
Lucien Febvre
Américo Castro
Marc Bloch
Heinrich Mitteis
Arnold Joseph Toynbee
Arnaldo Dante Momigliano
Kontakt zum Verlag
Eine Auswahl an bedeutenden Historikern zusammen stellen zu wollen, ist kein leichtes Unterfangen. Denn seit den ersten historiographischen Versuchen unter den Vorgängern des Herodot von Halikarnass gibt es eine Unzahl von Schriftstellern und Gelehrten, die sich mit der Geschichtsschreibung beschäftigt haben. Wem von diesen Leuten soll man nun eine größere Bedeutung beimessen und wem nicht? Als ein Gradmesser dafür könnte die Verbreitung des literarischen Werkes einzelner Historiker dienen, als ein anderer die Frage, ob der eine oder andere von ihnen Nachfolger fand und sich auf diese Weise so etwas wie eine Schule entwickelte. Doch beides ist recht bedenklich. Denn mit Blick auf etwaige Zeiterscheinungen verbietet es sich einerseits, hohe Auflagenzahlen als Erweis für die Qualität oder die Bedeutung eines bestimmten Autors heranzuziehen, andererseits lässt eine mehr oder weniger große Anhängerschaft bestimmter Historiker nicht unbedingt darauf schließen, dass der jeweilige geistige Urheber tatsächlich etwas Wesentliches geleistet hätte. Dies wird nämlich nicht die journalistische, sondern erst die viel größere historische Perspektive zeigen, die allein die Tragfähigkeit einer bestimmten Sichtweise im Blick auf zurückliegende Vorgänge unter Beweis stellen kann.
Daneben darf man nicht außer Acht lassen, dass es in der Geschichtsschreibung von Anfang an unterschiedliche Auffassungen darüber gab, was ein Historiker leisten kann oder leisten sollte. Der bereits erwähnte Herodot gehörte zu den rein beschreibenden Autoren, die möglichst viele Nachrichten über Gewesenes zusammentrugen, um die eigene Neugierde oder auch die der möglichen Leser zu befriedigen, während bereits sein Nachfolger Thukydides Erklärungen für bestimmte Abläufe suchte und das, was er schilderte, mit einem eigenen inhaltlichen und auch formalen Konzept versah. Die Geschichtstheorie und die Entwicklung historiographischer Methoden, beides Bereiche, in denen auch die zeitgenössischen Historiker so gerne schwelgen, sind also keineswegs eine Erfindung der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, sondern gehörten von Anfang an dazu. Um dies zu erkennen, muss man allerdings dazu bereit sein, sich mit Geschichte nicht nur für den Zeitraum zu befassen, für den man sich zufälligerweise interessiert. Denn so wird jeder seine scheinbar revolutionären Entdeckungen machen oder Methoden entwickeln, obwohl sie doch keinesfalls neu sind. Noch bedenklicher wird es natürlich, wenn sich Geschichte etwa per ministerialem Dekret auf den Meinungsterror von geist- und phantasielosen Lehrplänen beschränken soll: Denn auf diese Weise wird nur noch das historische Wissen einer Vermittlung für wert geachtet, von dem eine gleichsam willkürlich zusammengewürfelte Gruppe etwa von ministerialen Fachleuten meint, es diene bestimmten politischen und pädagogischen Zwecken.
Schon bei Thukydides oder Livius findet sich die Auffassung, dass Personen Geschichte machen – ein Prinzip, das auch in die Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhunderts Einzug hielt. Seither hat sich vieles geändert. Die theoretischen Modelle unserer Tage gehen eher von Systemen und Ereignisverkettungen aus. Alles wird als miteinander verschränkt gedacht, man sucht Kohärenzen, Stringenzen und Perseveranzen, man integriert und desintegriert, man konstruiert Geschichts- und Kulturräume, man ergründet die Interkulturalität, Nationen bilden sich oder werden von Historikern gebildet – kein soziologischer Entwurf wäre absurd genug, um daraus nicht wieder eine scheinbar neue Geschichtstheorie herleiten zu können. Das Einzelereignis bleibt dabei natürlich auf der Strecke oder stört allenfalls.
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