Joachim Ringelnatz - Schöne Gedichte

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Joachim Ringelnatz ist ein Klassiker der komischen Muse, ein Leichter mit Tiefgang. Spielerisch, frech, unkonventionell und feinsinnig widmet Ringelnatz seine Verse den alltäglichen Dingen des Lebens und schlägt dabei einen Haken ins Philosophische. Mit scheinbarer Leichtigkeit begegnet er den «großen Fragen» menschlicher Existenz. Dieses Buch bietet einen Querschnitt durch das Werk von Ringelnatz. So skurril wie das, WAS er erzählt, ist die Sprache WIE er es erzählt; poetisch und derb, kindlich naiv und gewitzt, geradeweg und manchmal wunderschön geringelt wie die Seepferdchen, denen er seinen Namen entlehnte

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»Ich bin ein armer Hund.

Ich habe keine Brieftasche. Im Gegenteil:

Man macht aus mir welche; sehr wohlfeil.

Und Wohlfeil ist Schund.

Taten wir jemals Menschen beißen?!

Im Gegenteil: Jedes menschliche Kind

Wird uns, wenn wir auf dem Lande sind,

Mit Steinen totschmeißen.

Wie ihr Indianer und Neger

Nicht glücklich für sich leben ließt,

Stellt ihr uns nach und schießt

Uns nieder. Für Bettvorleger!

Wo ihr Menschen Freischönes erschaut,

Öffnet ihr, staunend, euren Rachen.

Warum erstrebt ihr es nicht, euch vertraut

Mit den Tieren zu machen?

Wilde Tiere sahen allem, was neu

Und friedlich war, anfangs unsicher zu.

Wer nahm den wilden Tieren die Ruh?

Wer gab ihnen zur Angst die Wut?

Der Mensch verkaufte Instinkt und Scheu.

Das Tier ist ehrlich und deshalb gut.«

картинка 77

Übergewicht

Es stand nach einem Schiffsuntergange

Eine Briefwaage auf dem Meeresgrund.

Ein Walfisch betrachtete sie bange,

Beroch sie dann lange,

Hielt sie für ungesund,

Ließ alle Achtung und Luft aus dem Leibe,

Senkte sich auf die Wiegescheibe

Und sah – nach unten schielend – verwundert:

Die Waage zeigte über hundert.

картинка 78

Im Aquarium in Berlin

Aus tiefster Nacht alles Grauen

Im Funkeln kindlicher Fernseligkeit.

Deine eigenen Augen schauen

Dich an durch tausendjährige Zeit.

Zwischen atmendem Stein und Mimose

Wandert und wundert, ohne Schrei,

Ohne Klage, das nicht seelenlose,

Nur seelenbindende Vorbei.

Auch dein Herz ist stehengeblieben

Und lauscht – du merkst es nicht –

Auf etwas, was nie geschrieben

ist und was keiner spricht.

картинка 79

Thar

Als ich abends den Zoo verließ,

Entdeckte ich noch ein Tier. Das hieß

Thar,

Himalaja. Es war

Wunderbar.

Seines Felles langseidenes Haar

Legte ein Wind bald sohin, bald sohin.

Es hatte wonnige Farben in Braun.

Das Tier schien mir durch die Seele zu schaun

Und weiter und fernhin, doch wohin?

– Himalaja – Himalaja – –

Der, die oder das Thar? –

Wie ernst ich vor dem Käfig war.

картинка 80

Pinguine

Auch die Pinguine ratschen, tratschen,

Klatschen, patschen, watscheln, latschen,

Tuscheln, kuscheln, tauchen, fauchen

Herdenweise, grüppchenweise

Mit Gevattern,

Pladdern, schnattern

Laut und leise.

Schnabel-Babelbabel-Schnack,

Seriöses, Skandalöses, Hiebe, Stiche.

Oben: Chemisette mit Frack.

Unten: lange, enge, hinderliche

Röcke. – Edelleute, Bürger, Pack,

Alte Weiber, Professoren.

Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren.

Sie begrüßen herdenweise

Ersten Menschen, der sich leise

Ihnen naht. Weil sie sehr neugierig sind.

Und der erstgesehene Mensch ist neu.

Und Erfahrungslosigkeit starrt wie ein kleinstes Kind

Gierig staunend aus, jedoch nicht scheu.

Riesenvolk, in Schnee und Eis geboren,

Lebend in verschwiegener Bucht

In noch menschenfernem Lande.

Arktis-Expedition. – Revolverschuß –:

Und das Riesenvolk, die ganze Bande

Ergreift die Flucht.

картинка 81

Ein ganzes Leben

»Weißt du noch«, so frug die Eintagsfliege

Abends, »wie ich auf der Stiege

Damals dir den Käsekrümel stahl?«

Mit der Abgeklärtheit eines Greises

Sprach der Fliegenmann: »Gewiß, ich weiß es!«

Und er lächelte: »Es war einmal –«

»Weißt du noch«, so fragte weiter sie,

»Wie ich damals unterm sechsten Knie

jene schwere Blutvergiftung hatte?« –

»Leider«, sagte halb verträumt der Gatte.

»Weißt du noch, wie ich, weil ich dir grollte,

Fliegenleim-Selbstmord verüben wollte?? –

Und wie ich das erste Ei gebar?? –

Weißt du noch, wie es halb sechs Uhr war?? –

Und wie ich in Milch gefallen bin??« –

Fliegenmann gab keine Antwort mehr,

Summte leise, müde vor sich hin:

»Lang, lang ist’s her – – lang – –«

картинка 82

Meine Musca Domestica

Hoch soll sie leben!

Auch tief darf sie leben,

Meine Stubenfliege in der Winterzeit.

Alle Sauberkeit

Darf sie schwarz verkleben.

Was mag sie denken?

Was mag sie lenken,

Wenn sie scheinbar sinnlos auf dem Frühstückstisch

Zwischen Braten, Käse, Milch und Fisch

Immer unbehelligt flugwirr flieht,

Aber plötzlich einen Tischtuchfleck beehrt,

Wo kein Mensch etwas Besonderes sieht?

Ist ein Krümelchen wohl eines Totschlags wert!

Mag sie meinetwegen

Ihre Eier legen

Wann, wohin und wieviel ihr beliebt!

Immer noch studiere

Ich am kleinsten Tiere:

Weiche himmelhohen Rätsel es gibt.

картинка 83

Die Krähe

Die Krähe lacht. Die Krähe weiß,

Was hinter Vogelscheuchen steckt

Und daß sie nicht wie Huhn mit Reis

Und Curry schmeckt.

Die Krähe schnupft. Die Krähe bleibt

Nicht gern in einer Nähe.

Dank ihrer Magensäure schreibt

Sie Runen. Jede Krähe.

Sie torkelt scheue Ironie,

Flieht souverän beschaulich.

Und wenn sie mich sieht, zwinkert sie

Mir zu, doch nie vertraulich.

картинка 84

Die Rakete und der Kater

Hui! Die Rakete stieg. Sie fauchte

Am Dach vorbei und höher. Glühend jung.

Bis sie in wundervollem Linienschwung

In ferne, dunkle Abendwolken tauchte.

Auf jenem Dache saß ein schwarzer Kater.

Der sah die schöne Linie, und was tat er?

Zunächst: er fauchte ebenfalls.

Dann dehnte er sich, reckte seinen Hals.

Dann krümmte er den Buckel, hob ein Ohr

Und streckte seinen Schweif graziös empor,

Um jene schöne Linie nachzumachen.

Doch die Rakete oben barst vor Lachen.

Da warf sich unser schwarzer Kater

Wild auf den Rücken. Und was tat er?

Was tat er, außer sich vor Wut?

Nun, was man sonst gewöhnlich nicht

Gerade auf dem Rücken liegend tut.

Er tat es kräftig, tat es reichlich, gut;

Er hatte kurz zuvor zu Haus

Zwei Babyflaschen ausgesogen.

Doch jenen herrlichen Raketenbogen – –

Nein, nein, den kriegte er nicht raus.

картинка 85

Heimatlose

Ich bin fast

Gestorben vor Schreck:

In dem Haus, wo ich zu Gast

War, im Versteck,

Bewegte sich,

Regte sich

Plötzlich hinter einem Brett

In einem Kasten neben dem Klosett,

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