Stephan Reinhardt - Verrat der Intellektuellen

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Intellektuelle – mittlerweile überflüssig wie ein Kropf? Die Unterscheidung Rechts und Links – Schnee von gestern? Ausgehend von Zeitungslektüre, unternimmt Stephan Reinhardt in seit der Wende unübersichtlicher gewordenen Verhältnissen den Versuch einer Orientierung. Seine These: Urteilsfähige Bürger sind Auskundschafter, Seismographen der Demokratie. Wer die Ideen von Aufklärung und Französischer Revolution – Prinzipien wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sowie die «Achtung vor der Person und vor der Wahrheit» (Julien Benda) – ignoriert, ist in Gefahr, geistige Souveränität auf dem Altar der Real- und Machtpolitik zu opfern – und damit auch «Phantasie für den Entwurf von Alternativen» (Habermas). Etliche ehedem linksliberale Geistesarbeiter haben vor und vor allem nach der Wende die Seiten gewechselt. Stammtischideen der «Konservativen Revolution» wie ethnische Homogenität wurden aufgewärmt in der Forderung nach «deutscher Leitkultur»; im bewußten Mißverständnis des Begriffes Gleichheit werden gesellschaftliche Chancenungleichheit und wachsende Verarmung als unvermeidlich akzeptiert. In einem Klima geistiger Aufrüstung richten sich deutsche Tuis den Terror des Krieges zur selbstverständlichen Option her. Wahre Patrioten aber sind Verfechter der Grundwerte der Verfassung – Kinder der Aufklärung und der Französischen Revolution. Auch in Demokratien brauchen sie Mut, um moralische Sensibilität und Mitleidsfähigkeit für Schwächere und für Minderheiten unter Beweis stellen zu können. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

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2. »Der Krieg ist der Vater aller Dinge« oder »Pfiff und Schliff« als »permanente Tatsache« – Ernst Jünger I

Krieg als Selbstverständlichkeit, als Lebenselixier – wir betreten eine Vorstellungswelt, die uns nach dem Zweiten Weltkrieg fremd zu werden begann und die bis dahin in Deutschland ebenso fester Bestandteil der Realität gewesen war wie sie es in der militarisierten Gedankenwelt der George W. Bush von heute noch immer ist. Im November 1913 entfloh zum Beispiel der siebzehnjährige Apothekerssohn Ernst Jünger dem quälenden Hannoveraner Schulalltag. Er träumte von gefahrvollen Abenteuern in Afrika und ließ sich von der Fremdenlegion in Verdun anwerben. Als er mit dem Schiff in Afrika eingetroffen war, veranlaßte der entsetzte Vater mit Geld und guten Worten seine schnelle Rückkehr. Jünger durfte in Hannover das Notabitur machen. Danach drängte es ihn sofort wieder zum wahren Leben – zum Militär: Freiwillig meldete er sich beim Hannoveraner Füsilier-Regiment Nr. 73 »Prinz Albrecht von Preußen«. Dessen Angehörige trugen zur Erinnerung an die Verteidigung der Festung Gibraltar gegen die Franzosen in den Jahren 1779 bis 1783 eine Armbinde mit der in Gold gehaltenen Aufschrift »Gibraltar«. In diesem Traditionsregiment, dem er den ganzen Ersten Weltkrieg über angehörte, machte Jünger Karriere: vom einfachen Rekruten bis zum bewunderten Stoßtruppführer. Verwundungen und Beförderungen, Lazarettaufenthalte und Auszeichnungen wechselten einander ab. In Marquion bei Cambrai erhielt Kompanieführer Jünger am 25. August 1918 seine letzte Verwundung: einen Lungendurchschuß. Im Lazarett, so berichtet der Träger des Eisernen Kreuzes Erster Klasse im Kriegstagebuch »In Stahlgewittern«, zählte er schließlich alle seine Verletzungen der vier Frontjahre zusammen: »Von Kleinigkeiten wie von Prellschüssen und Rissen abgesehen«, hatte ich »im ganzen mindestens vierzehn Treffer aufgefangen, nämlich fünf Gewehrgeschosse, zwei Granatsplitter, eine Schrapnellkugel, vier Handgranaten- und zwei Gewehrgeschoßsplitter, die mit Ein- und Ausschüssen gerade zwanzig Narben zurückließen. In diesem Kriege, in dem bereits mehr Räume als einzelne Menschen unter Feuer genommen wurden, hatte ich es immerhin erreicht, daß elf von diesen Geschossen auf mich persönlich gezielt waren. Ich heftete daher das goldene Verwundetenabzeichen, das mir in diesen Tagen verliehen wurde, mit Recht an meine Brust … An einem dieser Tage, es war der 22. September 1918, erhielt ich vom General von Busse folgendes Telegramm: ›Seine Majestät der Kaiser hat Ihnen den Orden Pour le mérite verliehen. Ich beglückwünsche Sie im Namen der ganzen Division.‹« 1

Dem »rücksichtslos tapferen Führer« – so die Begründung des Divisionskommandeurs – war der höchste Kriegsorden verliehen worden. Mit der Nachricht der Verleihung und dem Abdruck des Telegramms beendete Jünger seine erste, 1920 erschienene Buchpublikation »In Stahlgewittern«. Beginnen ließ er sie im Januar 1915 mit der Ankunft des Militärzuges in Bazancourt, einem Städtchen in der Champagne in der Nähe der Front, und dem Bekenntnis: »Wir hatten Hörsäle, Schulbänke und Werktische verlassen und waren in den kurzen Ausbildungswochen zu einem großen, begeisterten Körper zusammengeschmolzen. Aufgewachsen in einem Zeitalter der Sicherheit, fühlten wir alle die Sehnsucht nach dem Ungewöhnlichen, nach der großen Gefahr. Da hatte uns der Krieg gepackt wie ein Rausch. In einem Regen von Blumen waren wir hinausgezogen, in einer trunkenen Stimmung von Rosen und Blut. Der Krieg mußte es uns ja bringen, das Große, Starke, Feierliche. Er schien uns männliche Tat, ein fröhliches Schützengefecht auf blumigen, blutbetauten Wiesen. ›Kein schönrer Tod ist auf der Welt …‹« 2Eben diesen aus Abenteuerlust betriebenen Opfertod fürs ›Vaterland‹ rühmte Jünger in den »Stahlgewittern«, seinem bekanntesten Kriegsbuch, das bis zum November 1932 eine Auflage von 51. Tausend Exemplaren erreichte. Danach wurde es in der NS-Zeit zum Kultbuch. Episoden aus den »Stahlgewittern« verwertete und steigerte Jünger in den frühen Zwanziger Jahren noch einmal lustvoll patriotisch in »Der Kampf als inneres Erlebnis«, »Das Wäldchen 125« und »Feuer und Blut«. Dabei tat er alles, um dem aus einer Sicht impertinenten Antimilitarismus der Weimarer Nachkriegsjahre die Stirn zu bieten; denn durch den Pazifismus sah er sich um seinen Lebensinhalt betrogen: »Eine Weltanschauung, die im Sterben der Millionen eine Sinnlosigkeit sieht, muß als eine gottlose, geistlose und herzlose Anschauung von Grund aus unfruchtbar sein. Und dies ist letzten Endes die Weltanschauung des Liberalismus aller Schattierungen, von der blutleeren demokratischen Intelligenz bis zu ihrem späten geistigen Erben, dem Kommunismus herab.« 3Da Leben im sozialdarwinistischen Verständnis ständiger Kampf ums Überleben bedeutet, ist Pazifismus für seine Verächter allemal und in jeder Form – so Umberto Eco in seinem bedenkenswerten Essay »Urfaschismus«, einem »kleinen antifaschistischen Führer« für postmodern »Verwirrte« – »Kollaboration mit dem Feind«. 4

Den Ersten Weltkrieg hatte Jünger an der Westfront überlebt in den Schützengräben der Getreidefelder der Champagne, in der Materialschlacht an der Somme, als mit Handgranaten vollgepackter Stoßtruppführer, und in Flandern in der letzten deutschen Westoffensive vom März 1918. Dabei demonstrierte er entschlossen den Mut eines Haudegens und die Todesverachtung eines Landsknechtes. In den »Stahlgewittern« beschreibt er, wie er nach seiner letzten Verwundung aus einer Ohnmacht erwachte: »Ein älterer Mann aus einer anderen Kompanie beugte sich mit gutmütigem Gesicht über mich, löste das Koppel und öffnete meinen Rock. Er nahm zwei blutige Kreisflecke wahr – einen in der Mitte der rechten Brust und am Rücken den anderen. Ein Gefühl der Lähmung fesselte mich an die Erde, und die glühende Luft des engen Grabens badete mich in qualvollen Schweiß.« 5Als in der Nähe des verwundeten Leutnants Jünger die Angreifer an Boden gewannen, ertönte auf einmal der Schreckensschrei: »Links sind sie durch! Wir sind umgangen!«. »In diesem schrecklichen Augenblick fühlte ich, daß die Lebenskraft wie ein Funke wieder aufzuglühen begann. Es gelang mir, in Armhöhe zwei Finger in ein Loch zu krallen, das eine Maus oder ein Maulwurf in die Grabenwand gebohrt haben mochte. Langsam zog ich mich hoch, während das in der Lunge aufgestaute Blut aus den Wunden rieselte. In demselben Maß, in dem es Abfluß gewann, spürte ich Erleichterung. Mit bloßem Kopf und offenem Rock, die Pistole in der Hand, starrte ich ins Gefecht.« 6Obwohl schwer verwundet, schaltete sich Jünger wieder ins Gefecht ein, und während sich um ihn herum Soldaten und Offiziere der gegnerischen Übermacht ergaben, verließ er den Schützengraben: »Es blieb nur noch die Wahl zwischen Gefangenschaft und einer Kugel. Ich kroch aus dem Graben und taumelte auf Favreuil zu. Es war wie in einem bösen Traum, in dem man die Füße am Boden haften fühlt. Der einzige günstige Umstand war vielleicht das Durcheinander, in dem man bereits zum Teil Zigaretten austauschte, zum Teil sich noch niedermetzelte. Zwei Engländer, die einen Trupp Gefangener 99er auf ihre Linien zuführten, stellten sich mir entgegen. Ich hielt dem nächsten die Pistole vor den Leib und drückte ab. Der andere brannte sein Gewehr auf mich ab, ohne zu treffen. Die hastigen Bewegungen trieben das Blut in hellen Schlägen aus der Lunge. Ich konnte freier atmen und begann, an dem Grabenstück entlangzulaufen … Der große Blutverlust gab mir die Freiheit und Leichtigkeit eines Rausches, mich beunruhigte nur der Gedanke, zu früh zusammenzubrechen.« 7Als Jünger dann doch zusammenbrach, wurden dabei einige der Sanitätssoldaten, die ihn bargen und ihm so das Leben retteten, selbst getötet. Solchen und anderen »Gefallenen« des Ersten Weltkrieges widmete Jünger sein Kriegstagebuch »In Stahlgewittern«, eine Widmung, die er in dem Ende 1919 geschriebenen Vorwort zur ersten Auflage mit den Worten begründete: »Ob ihr gefallen seid auf freiem Felde, das arme, von Blut und Schmutz entstellte Gesicht dem Feinde zu, überrascht in dunklen Höhlen oder versunken im Schlamm endloser Ebenen, einsame, kreuzlose Schläfer; das ist mir Evangelium: Ihr seid nicht umsonst gefallen … Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Kameraden, euer Wert ist unvergänglich. Euer Denkmal tief in den Herzen eurer Brüder, die mit Euch standen, vom flammenden Ringe umschlossen … Möge dieses Buch dazu beitragen, eine Ahnung zu geben von dem, was ihr geleistet. Wir haben viel, ja vielleicht alles verloren. Eins bleibt uns: die ehrenvolle Erinnerung an euch, an die herrlichste Armee und den gewaltigsten Kampf, der je gefochten wurde. Sie hochzuhalten … ist stolzeste Pflicht eines jeden, der nicht nur mit Gewehr und Handgranate, sondern auch mit lebendigem Herzen für Deutschlands Größe kämpfte.« 8

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