Hartmut Zwahr - Leipzig

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Dem Lausitzroman vom «Abschiednehmen» lässt Hartmut Zwahr mit dem Studentenroman «Leipzig» die fünfziger Jahre folgen. Für Johannes beginnt diese Zeit an der Fachschule für Bibliothekare, wo er den 17. Juni 1953 erlebt. Im ersten Teil «Das Erschrecken» verarbeitet er die bleibende Erfahrung. Er besteht die Sonderreifeprüfung, wird immatrikuliert und Student der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit des Übergangs endet für ihn eine große Liebe. Im Tagebuch hält er fest, wie die Macht den neuen Menschen einfordert. Die vormilitärische Ausbildung und das «Wir» der Blauhemden greifen tief in die studentische wie die akademische Existenz ein.

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Georg sah den Zug entschwinden, bis Jojo sagte: Bei mir wissen Sie gleich, wo die Verwandtschaft hinfährt.

Ich denke, das wird klappen mit der Wohnung, sagte Frau Johne noch und trug Edith Grüße auf. Sie kannten sich seit jungen Jahren. Ihr Mann war im Krieg geblieben. Sie beobachtete scharf, war stets vergnügt, was Georg nicht gegeben war.

Die reisen, damit sie Siggi freigeben, der sich verpflichtet hat, sagte Jojo, der will nicht Militärarzt werden.

Wenn ich mitgeh, kommen mir bloß die Tränen, hatte Edith gesagt, als Georg zurückkam.

Auf uns könnt ihr euch verlassen. Erwin hatte die Rede geschrieben, und jetzt fahren sie bitteln. Militärarzt, diesen Preis will er nicht zahlen, und vielleicht liegt auf dem Tisch dort auf der Akte, wenn sie reinkommen, eine Deckelmütze. Wir brauchen den Jungen, wenn er studiert, und vielleicht wird Adele sagen, weil wir zur Gemüseversorgung viel beitragen, und Erwin hilft, die Energieversorgung in Schwarze Pumpe sichern.

Ich bin gehässig.

Bin’s geworden.

25

Die Termine für die Mündliche kommen mit der Post. – Was machen Sie mit mir?

Er hatte sich an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät Döllnitzer Straße, Haus 2, einzufinden, einem Neubau von ziemlicher Größe mit hohen Fenstern. Im Giebelfeld prangte ein Wappenschild. An der Tür, auf Pappe geschrieben: 9.00 bis 12.00 Thema für alle (Gewi), 14.00 bis 17.00 Fachklausur (gewünschtes Studienfach).

Die sich dort sammelten, schwiegen, bis ein Mädchen in Blauhemd klinkte. Immer noch zu, rief sie, und Hannes tauchte in den Ereignisstrom ein. Den wird die Erinnerung vielleicht einmal freisetzen, auch für das Mädchen im Blauhemd, auch für Hannes, für alle, die bestanden haben und sich zur Immatrikulation versammeln, in der Kongresshalle des Zoo, unter Fahnen, Musik und dem Gelöbnis, in das hinein ein Löwe brüllen wird.

Die Aula war Turnhalle, in die sie eintraten, an einer Seite Wandmalerei. Ein Barren stand herum, ein Turnpferd mit abgewetzter Lederbacke, dem ein Prüfling, den er im Hörsaal 40 wiedertreffen wird, einen Hieb versetzte, bevor er seinen Platz suchte. Geschrieben wurde an Tischreihen. Jeder zweite Stuhl blieb frei. An der Wandtafel mit Kreide das Thema.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Fenster vor sich sah er eine mit wildem Wein bewachsene Villa, im Fenster hing Wäsche.

Zweieinhalb Stunden später gaben die ersten die Klausur ab. Mit dem Allgemeinen umzugehen, hatte er inzwischen gelernt. Die Handgriffe saßen wie damals beim Sirupkochen, als der Richter-Großvater im Waschhaus Rüben wusch, schnitzelte, kochte, presste, eindickte, anschmeckte. Hannes hatte Gustav vorgelesen.

Die Anspannung, in die er beim Schreiben geraten war, ließ nach. Was hatte die Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in der alten Aula, die nicht mehr so hieß, nicht alles hinmalen lassen?

Ein Bergmann in blauer Hose drückte den Presslufthammer in die Kohle. Wie Hennecke. An Blau fehlte es nicht. Blau waren die Mützen der Straßenbauer, die Teer abzapften. Frauen gingen in blauer Schürze und Kopftuch. Ein langhaariger Junge lenkte einen Traktor, an dem ein blauer Wimpel wehte. Auf Patzigs Feldern ist noch kein Traktor gerollt in der Zeit danach, der anderen Zeit. Das Wandbild war die Verheißung. Der Hochofenbauer war zum Kinderarzt geworden, der Hauer zum Agraringenieur.

Er ging essen, die Kommission auch, vorbei an dem blauen Meer, an der Weltkarte, an Kontinenten wie Inseln, vor denen niemand stehen blieb.

Die Anspannung hatte nachgelassen. Nach dem Essen bloß nicht müde werden. Manche rauchten.

Umschläge mit Namen lagen vor ihnen. Einer schlitzte seinen Umschlag auf, saß wie erstarrt vor dem Schreibzeug.

Johannes holte Luft, als müsse er einen Stein heben. »Die deutsche Ostexpansion im Mittelalter. Grundzüge und Verlauf.« Wieder sah er die Wäsche im Fenster auf der Straße gegenüber. Er schrieb einen kurzen Entwurf, die Ausarbeitung in einem Guss.

Die Slawen siedelten in Flussauen, erschlossen die fruchtbaren Böden, bevor die deutschen Siedler mit Waldrodung vordrangen. Das herrschaftliche Vordringen ging dem bäuerlichen voraus. Die Straßendörfer der Hufenbauern lagen im Oberland, in der Niederung die Runddörfer der Sorben. Herrschaftliche Urpfarreien entstanden für das überrannte Slawenvolk. Göda mit seiner Kirche war eine davon.

Die Aufsicht klopfte. Entwürfe sind abzugeben. Im Gehen gab er dem Turnpferd eins mit der flachen Hand. War mein Pferdsprung. Er dachte an Regine.

Das Mädchen in Blauhemd, das geklinkt hatte, stellte sich ans Fenster, er ging hin und sah in hellgrüne Augen.

Weil am Eingang sonst niemand im FDJ-Hemd zur Prüfung erschienen war, hatten einige überrascht geguckt.

Zufrieden?

Er wollte das auch fragen, da bemerkte er auf der Straßenseite gegenüber drei Männer, einen in Uniform, der ein Papier aus der Aktentasche zog.

Ist was?

Komisch.

Was, fragte sie.

Mir war, als hätte ich jemand erkannt.

Sie lachte. Das gibt’s. Wenn ich die Sonderreife habe, studiere ich Medizin, und du?

Geschichte.

Sie ging zu ihrer Tasche, legte zwei Tomaten aufs Fensterbrett. Eine für mich. Sie rückte ihren Rock zurecht.

Die Termine für die Mündliche kommen mit der Post, wer schriftlich bestanden hat, rief die Aufsicht.

Kannst dir ja mal die Internate ansehen gehen. Machs gut! Sie kannte sich vermutlich aus.

Wilder Wein kletterte über die Fassade von der Villa gegenüber. Die Tür war angelehnt. An der Wand Medaillons, gemalte Vasen. Im Hausflur stand ein zusammengebautes Fahrrad.

Jemand auf der Treppe rief von oben: Dazu haben Sie kein Recht! Was machen Sie mit mir!?

Bloß weg.

Am Ausgang zur Döllnitzer Straße, wo die Straßenbahn hielt, beherrschte die graue steife Kirche mit spitzem Turm den Platz. Hinter dem Park ragte ein Giebel heraus, an dem ein rotes Spruchband hing. Der Fahrer im Kastenwagen blieb sitzen. Russen. Kinder in Schuluniform. Die Garnisonskinder. Der Fahrer prüfte, ob die Türen geschlossen waren.

Was hätte das Mädchen im Blauhemd dazu gesagt?

Von den Männern auf der Straße war ihm ein Gesicht bekannt vorgekommen. Es erinnerte an jemand. Aber an wen?

Er lag lange wach. Waren Wolframs draußen im Garten? Ich kann nicht einschlafen. Was machen Sie mit mir!? Er hatte nur die Stimme gehört.

War die schriftliche Prüfung bestanden? Wann werde ich es Regine sagen? Sie hatte letztes Mal ihm die Arme um den Hals geschlungen, sie konnten sich nicht trennen in der Allee dort, wo sie bei ihrer Mutter wohnte.

Zwischen den grauen Hinterhäusern zog die Wärme nicht ab. Wolfram kam von der Schicht. Vielleicht sind sie gar nicht im Garten gewesen.

Du bestehst, sagte Vater, der in Stimmung gewesen war. Sonntag bleibt die Fabrik zu, hatte er gesagt, wir schlafen aus. Sonntag wird nicht gesägt. Jeder Ochse hat seinen Sonntag.

Sägen werden wir auch. Weil du im Herbst nicht mehr da sein wirst. Du bestehst, und bestehst du nicht, läuft die Schule eben weiter

Er sah auf den Hof, einen grauen Lützner Straßenhinterhof. Was hatten sie sich zu Hause beim Sägen nicht alles erzählt? Wie die Jungs abmarschierten, nein, auf den Laster stiegen, dort hatte er sie aus den Augen verloren. Das Schweineschlachten im Waschhaus war so ein Augenblick. Was die Landser hatten liegen lassen, gehörte dazu, Planen, Verbandszeug, Nebelbüchsen ohne Zünder, Bauklammern, Ledersäcke, die Eisenkiste, ganz große Schraubenschlüssel, vielleicht für Panzer und Kanonen. Hinter einen Querbalken im Schuppen hatte Johannes den Feldspaten gesteckt. Die den Bahndamm stürmten, hatten solche Spaten. Vielleicht gehörte einem von ihnen das Gesicht, das er gesehen hatte.

26

Wärst von uns der erste zum Studium

Er fuhr zu den Eltern, wartete auf Bescheid. Er holte Vater am Bahnhof ab. Zu erzählen gabs immer. Viele, die rumlaufen, sind wie aus der Zeit gerissen, sagte Vater, wie Kalenderblätter im Papierkorb. Wer erzählt denn noch was? Die Mütter? Von dem außer der Einberufung und dem Schrecklichen danach? Ob Erwin als Brigadier in der Bauunion erzählen wird, dass er mit Sammelbüchse rumgelaufen ist? Oder was er an den Granitquadern verdient hat für die Reichskanzlei? Soll die Adolph-Dora sagen, seit sie nicht mehr schwarz geht, wie das war in Teplitz? Vom großen Handballspieler wird sie berichten, das war der Adolph Walter wirklich, dem die Schüler, als die Olympiade stattfand, am Munde hingen. Alfreds Briefe an Mutter habe ich gelesen. Edith und Anneliese haben sie nicht weggetan, glücklicherweise, weil sie an Mutter gerichtet waren, sonst hätten sie Rendezvous gemacht, wie die Leute sagen. Sein Gesicht nahm einen schmerzlichen Ausdruck an. Die Briefe machen mich unendlich traurig. Alfreds Darmgeschichte hätte fürs Lazarett gereicht. Dieses verfluchte Pflichtgefühl, und immer Mutters Hoffnung, dass sie uns nochmal sehen wird in diesem eisigen Winter, in dem sie gestorben ist.

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