Hartmut Zwahr - Leipzig

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Dem Lausitzroman vom «Abschiednehmen» lässt Hartmut Zwahr mit dem Studentenroman «Leipzig» die fünfziger Jahre folgen. Für Johannes beginnt diese Zeit an der Fachschule für Bibliothekare, wo er den 17. Juni 1953 erlebt. Im ersten Teil «Das Erschrecken» verarbeitet er die bleibende Erfahrung. Er besteht die Sonderreifeprüfung, wird immatrikuliert und Student der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit des Übergangs endet für ihn eine große Liebe. Im Tagebuch hält er fest, wie die Macht den neuen Menschen einfordert. Die vormilitärische Ausbildung und das «Wir» der Blauhemden greifen tief in die studentische wie die akademische Existenz ein.

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Mutter schrieb, dass sie den Schlüssel gefunden hätte, der ihr beim Melken verloren gegangen war. Hatte es um den Schlüssel Streit gegeben? »Ich kann nicht in Unfrieden leben«, schrieb sie, »ich brauche Harmonie.« Sie nannte Vater einen Verstandesmenschen. Ein bisschen Liebe gehört dazu. »Der Briefträger wird die Post gleich mitnehmen«, hatte sie in Eile geschrieben und den Urlaubsbrief an die Lützner Straße geschickt.

Jetzt wusste er, Vater hatte für sie einen Ferienplatz beim FDGB organisiert, für sie, einen Einzelplatz, den niemand haben wollte, Hintere Sächsische Schweiz, um überhaupt mal einen der kostbaren Plätze zu bekommen. In der Bäckergenossenschaft war außer ihm niemand in der Gewerkschaft. Er war die Korridore entlang gegangen, an Türschildern vorbei, an den vielen Namen. Er war wegen dem Platz durch alle möglichen Zimmerfluchten des ehemaligen Landratsamtes gelaufen und mit dem Ferienplatz zurück in die Genossenschaft zu seinen Mehlrechnungen. Wenn das die Zukunft war, sie werden daran ersticken. Der Stillstand hinter den Türen hatte für Georg etwas Mahlstromhaftes. Das Landratsamt hieß inzwischen Kreisrat, es hatte wieder Glas in den Fenstern, die Dächer waren wieder dicht, die zerschossenen Panzer vom Bahnhofsvorplatz abtransportiert, die Betriebe arbeiteten, und er hatte einen Ferienscheck ergattert.

Ich hab was für dich. Sie strahlte, bis ihr einfiel, dass Georg die Ziege nicht melken konnte. Da schickte sie ihn in den Urlaub.

Ihre letzten gemeinsamen Ferien vor dem Krieg waren im Zillertal gewesen. »Ich freue mich, dass du endlich einmal verdient ausruhen kannst, und vielleicht wirst du manchmal nicht mehr ganz so kleinlich sein, in Zukunft, gelt Vati, und mit allen guten Vorsätzen geladen zurückfahren. Man muss im Leben nicht so sehr den kleinen Unschönheiten die Rechte geben«, hing sie noch an, »weil man sich oft um manche frohe, heitere Stunde bringt, und Tage braucht es, bis das innere Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Schön glatt geht es in keiner Familie. Es ist eben die Kunst einer Lebensgemeinschaft, die Familie harmonisch zu meistern. Wir sind ja schon über die Hälfte des Lebens geschritten.«

Mit einem Gedankenstrich brach ihr Brief ab.

Sein Betriebsessen koste inzwischen sechzig Pfennige, der Nachbar werde die Wiese hauen, vorausgesetzt das Wetter ist danach, und wenn er heimkomme, werde Hannes von Berlin zurück sein.

»Nun erhole dich recht gut, schlafe viel, gucke dir die Frauen an und sage, ob es eine ›bessere‹ gibt.«

Es war das einzige Mal, dass er in Mutters Herz so hineinsah.

Das Bezirkssportfest der Fachschulen war vorbei. Hannes hatte für den Speerwurf Ehrenburgs Sturm überreicht bekommen, einen Tausendseitenroman. Der Weltrekord, den ein Amerikaner warf, war doppelt so weit. Ferienhelfertätigkeit in Prerow schloss sich an, die im Regen versank. Der Strand menschenleer, weiße Kämme auf den Wellen, der Himmel grau, und in diesem Grau schienen sich Himmel und Wasser aufeinanderzuzubewegen. Regenschauer rauschten auf die großen grauen Zelte, wie Friedhelm sie von früher kannte.

Die neue Zeit hatte begonnen, und die vielen Kinder, die in die Lagerbücherei drängten, gehörten dazu.

»Eine zweite Belegung möchte ich nicht bleiben, trotz reichlich Essen und Kultur. Es gibt was, das wertvoller ist und von mir höher eingeschätzt wird. Ich habe den Einsatz und das Lagerleben Klein-Canossa genannt und mir den Mund verbrannt. Was man friederizianische Zucht und und und genannt hat, da rein will man die Kinder pressen. In Teillager I, in dem ich liege, sind dreihundert westdeutsche Kinder aus Kiel und Waldorf (Hessen). Als Bibliothekare sind wir sogar Mitglied der Lagerleitung. Weshalb ich schreibe, der Straßenvertrauensmann in Leipzig gab mir die G-Abmeldung und die Julikarte mit. Die hätte dort bleiben müssen. Abgeschnitten wird, was ich in Gemeinschaftsverpflegung hier verbrauche. Deshalb schicke ich die Julikarte, und wenn ich am dreißigsten abgefahren bin, werde ich beim Straßenvertrauensmann die Augustkarte vorlegen. Er schneidet dann ab, was ich im Juli zuviel erhalten habe. Stipendium habe ich bekommen.«

So endete dieser Sommer.

18

Sie stellen den Antrag wegen der Sonderreife, sagte der Stellvertreter des Prorektors. Wenn Sie die Prüfung erfolgreich abgelegt haben, steht einem Studium nichts mehr im Wege

September. Der erste Unterrichtstag. Die Baracke ungelüftet. Niemand fehlte. Rudi schweigsam. Klaus Pockrandt ließ durchblicken, dass er beim Pionierlagereinsatz eine Riesenverantwortung getragen hatte. Böckler fragte: Warst wie ich Parteisekretär? Klaus war mehr, Lagerleiter.

Unser Lagerleiter war schrecklich, berichtete Regina. Wenn die Helfer-Hausfrauen, alles Muttis bester Qualität, und die prima Wirtschaftsleiterin nicht gewesen wären, ich hätte nicht durchgehalten. Wie sollst du so eine Bande in Schach halten, sechs Wochen, sechzig Jungen und Mädchen, bei dieser Schlechtwetterperiode, der Ziegenpeter-Quarantäne, nicht mal durchs Dorf durften wir, na, für die Kinder wars trotzdem schön. In der Heidecksburg sind wir in großen Filzpantoffeln übers blitzblanke Parkett in die Gemäldegalerie gerutscht. Quarantäne war bei uns auch, sagte Waltraud, meine Kinder haben manchen sehnenden Blick auf das von der Sonne beschienene Jena geworfen. War ich mit den Eltern, sagte Friedhelm, lange her, immer noch schön.

Waltraud hatte einen Sängerwettstreit gegen die Langeweile veranstaltet, einen wie auf der Wartburg, wie bei Richard Wagner. Wer sich berufen fühlte, dichtete.

Mich seht ihr nach der Schule in einer Kinderbibliothek. Freihand, reizt mich, meinte Regina. Besucht haben wir keine, wegen Quarantäne, den Kindern hätte ich die Freihand liebendgern gezeigt.

Ich war leider krank, meinte Walter. Niemand fragte. Nicht bloß Waltraud hielt ihn für einen Drückeberger.

Irina spitz wie immer: Mir scheint, ihr seid bloß im Lager gewesen, war denn sonst gar nichts?

Friedhelm angelte eine Zigarette aus der Brusttasche. Den Glimmstengel steckte er Johannes hinters Ohr. Deutsche Literatur.Bei Zschiedert. Der sah Johannes an. Nichts, sagte er zu Zschiedert, was Friedhelm bemerkte. Da war was, mag er gedacht haben.

So vergingen die Wochen.

Waltraud begann eine Auseinandersetzung mit Walter Döring und die Zeit lief wieder schneller. Ich verliere einfach die Geduld, sagte sie in der Gruppenversammlung. Seit Wochen haben wir einen Aufbaueinsatz vorgesehen, sie zeigte zur Wandzeitung, unzählige Male haben wir dich erinnert, dass du dich um die Aufbaueinsätze zu kümmern hast. Dich ließ alles ungerührt.

Walter sah Waltraud an, senkte den Blick.

Kümmerst dich um nichts. Schon lange kann dir Regine aus unserer Nachbarklasse sagen, wo wir den Aufbaueinsatz ableisten können. Ich frage dich, soll deine grenzenlose Bummelei so weiter gehen?

Irina saß unbeweglich.

Ich bitte Walter um eine mündliche Stellungnahme, entschied Johannes. Jetzt gleich oder schriftlich, fragte Waltraud. Rudi verlangte, dass wir das jetzt klären.

Ob mich das ungerührt lässt, kannst du nicht beurteilen, fing Walter an. Vielleicht war er nahe dran zu sagen, was sollen diese Einsätze!? Ihr könnt kaum die Schaufel heben, alles Augenauswischerei, Punktesammeln. Ich hänge was an die Wandzeitung.

Wann?

Morgen.

Margot Roebke meldete sich. Beschlüsse werden gefasst, damit sie nicht erfüllt werden. Dem Grundsatz scheinen auch andre zu huldigen, nicht bloß Walter. Handheben und Ja-Sagen fällt keinem schwer, und Skat spielen ist bestimmt angenehmer als Vokabeln lernen. Sie fasste Böckler ins Auge, die ganze Truppe, als sie sagte: Vielleicht habt ihr es auch nicht nötig?!

Manche Leute sind über derartige Kleinigkeiten erhaben. Vielleicht könnt ihr zugunsten des Französischen noch eine Stunde in der Woche opfern? schlug Hans Joachim vor.

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