Hartmut Zwahr - Leipzig

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Dem Lausitzroman vom «Abschiednehmen» lässt Hartmut Zwahr mit dem Studentenroman «Leipzig» die fünfziger Jahre folgen. Für Johannes beginnt diese Zeit an der Fachschule für Bibliothekare, wo er den 17. Juni 1953 erlebt. Im ersten Teil «Das Erschrecken» verarbeitet er die bleibende Erfahrung. Er besteht die Sonderreifeprüfung, wird immatrikuliert und Student der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit des Übergangs endet für ihn eine große Liebe. Im Tagebuch hält er fest, wie die Macht den neuen Menschen einfordert. Die vormilitärische Ausbildung und das «Wir» der Blauhemden greifen tief in die studentische wie die akademische Existenz ein.

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Acht Wochen war das her. Rudi hatte die erste Lektion gehalten und kein Ende gefunden, Pockrandt seitdem mit einem Ausdruck von Ermüdung, den er nicht los wurde. Rudis Gesicht war kantiger geworden. So stelle ich mir dich als Panzerfahrer vor, sagte Friedhelm, im Vorkurs sahst du voller aus. Du auch. Ich weiß, wo ichs verloren hab, angefuttert in meiner Bücherei bei Frauen, die mir Mutter waren – sie lachten beide.

Bin ferienreif, Hannes, und in Versorgungsschwierigkeiten, ich hab zwar noch Marken, wie die langen sollen, weiß ich nicht.

Johannes schrieb nach Hause: »Von den Eiern sind sechs Stück übrig, als letzte Reserve, wenn ich abgebrannt bin, könnt Ihr was schicken? Gesundheitlich bin ich noch auf der Höhe. Unbedingt lesen: Oskar Maria Graf, Wir sind Gefangene und Unruhe um einen Friedfertigen. Wir sind wie gehetztes Wild. Jeden Nachmittag ist was los, ich als Sekretär, außer der Schularbeit, erleichtere mir trotzdem vieles. Morgen und übermorgen Abzeichenprüfung. Mit dem Wissensabzeichen sollen wir aufmarschieren, an den Füßen Bundschuhe, die sind versprochen, die Verpflegungsbeutel auch, am besten zwei Stück. Von Nachmittag bis 20.30 Uhr habe ich Dienst in der Schießbude auf der Kleinmesse fürs Deutschlandtreffen. Nach Berlin fahre ich nun mit, halb gezwungen. Nach dem Treffen Fachschulsportfest. Man kommt von diesem verfluchten Karussell nicht runter. Die nächste Karte kommt aus Berlin.« Nachsatz: »Donnerstag! Drei Kreuze«. Ausrufzeichen. Weil da Schluss war.

Im Güterzug bleierne Müdigkeit. Anhalten, anfahren, halten. Endlich aussteigen. Sie warteten auf einem grauen endlos langen Bahnsteig. Von dort in die S-Bahn. Antreten in Marschkolonne. Schritt halten. Aufmarsch vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor, eingefügt wie der Bolzen in einer Verriegelung. Regina marschierte weiter hinten, mit ihr Hans Joachim.

Propagandamarsch hieß das früher, sagte Friedhelm, der die Baskenmütze aufgesetzt hatte, die ließ er sich nicht nehmen. Den Verpflegungsbeutel mit den harten Würsten hatte er sich zweimal geben lassen. Die Bundschuhe drückten nicht. Keine Blasen. Es konnte nicht besser kommen. Raus zum Stadion Mitte oder zum Friedrichstadtpalast? Da hatte sich Friedhelm schon eine Jugendfreundin angelacht.

Johannes fuhr bis zur Rennbahn Karlshorst über Ostkreuz. Schnelles Fahren. Solches Sausen. Schienenstöße. Haltepunkte. Im Treptower Park ragte die riesenhafte Figur auf, der Soldat mit dem Kind auf dem Arm und dem zertretenen Hakenkreuz unter den Füßen.

Gräberreihen! Steinberge. Vielleicht von Hitlers Reichskanzlei! Die Sektorengrenze eine rote Pünktchenlinie auf der Übersichtskarte, die hatte jeder mit dem Teilnehmerausweis bekommen.

Abtauchen in die U-Bahn. Am Bahnhof Gesundbrunnen war er ausgestiegen. Im Gewühl auf dem Bahnsteig Gertraude Schubert. Keine Pünktchenlinie, kein roter Strich, dafür Schaufenster, bunte Zeitungen.

Der Ostsektor gehörte der Jugend. Erinnert mich an was, sagte Friedhelm zu einem, der ihm Kekse und Drops auf den Strohsack legte. Pfundskerl! Die weisen uns die Falle gleich zu, den Schlafplatz.

Der mit der FDJ-Bluse fragte, warum trägst du keine? Weil ich schon in Jungenschaftsbluse rumgezogen bin. Da guckte er vielleicht. Das hast du ihm gesagt? Natürlich nicht. Friedhelm lachte, bloß gedacht. Wenn ich höre, Geländebeschreibung, Sonderzüge, Massenquartier, alles schon dagewesen, Fresspakete, Bodendurchgang. Der das sagte, wollte eine große Nummer sein, Verpflegungsstellenleiter, uns in die »Falle« scheuchen, denkste! Eichler kommt gar nicht. Nie der letzte sein. Was glaubst du, was für Bilder vor meinen Augen aufsteigen, in meiner Altersgruppe. Alle haben die Bilder im Kopf. Leute, die Arme hochreißen, gegen die Absperrung drängen, jubeln. Diese besoffenen Augen. Meine hab ich nicht gesehn.

Die Mundharmonika spielte, ich saß auf meinem Strohsack, dem andern, der dazugehörte, ich übte, wenn der Stubendurchgang vorbei war. Spiel noch eins, bettelten die Kameraden.

In den Staub dieses Deutschlandtreffens waren sie eingehüllt, der sich in die Schleimhäute setzte, bei jedem Schritt auf dem Stroh bis an die Dachsparren hochwirbelte und unendlich langsam heruntersank, wie ein wallender Nebel, der sich früh in Wiesen legt.

Er hatte einen Moment die Niedern Wiesen auf Putzkau zu vor Augen. Die Sonnenstrahlen waren die Zeigefinger aus Licht, die durch Dachluken lugten, bis der Staub in den mit Wasser gefüllten Zinkwannen versank.

Kneipen halb unter der Erde. Schönes kühles Bier. Die Puschkinallee endlos. Ein blauer Strom Jugend, Kopf an Kopf. Kulturgruppen tanzten auf Holzbühnen oder sangen. Ka-linka, ka-linka, ka-li-ni-ka moja. Antreten zwischen Trümmerbergen. Ein Gewitterguss vertrieb die Truppe. Davonstürzen wie im Krieg. Bloß der Fahnenträger blieb stehn. Blitze zuckten. Friedhelm hatte sich untergestellt: Die Fahne! Die heilige Fahne!

Der Pfingsthimmel riss auf. Nasse Straßen, dampfend unterm Sonnenstich. Sechzehnerreihen! Schließt auf! Gleichschritt! Du! Ja, du! Schritt halten. Ich latsch dir sonst auf die Kappen!

Schon passiert ... Links, zwei ... Still mitzählen, Großer! Der meinte mich. Jaaa. Sooo. Prima. Klappt. Oh, wie das klappte. Die Stimme hinter Hannes: Mussten wir alle lernen.

»Abzeichen für Gutes Wissen abgelegt. Gold. Kein Grund, stolz zu sein, die üblichen Fragen«, schrieb er nach Hause.

Joachim war mit Regina viele Stunden im Friedrichstadtpalast gewesen. Die sind zusammen zurück, sagte Friedhelm, sind Hand in Hand angekommen. Du weißt, was ich dir gesagt habe, wenn ich du wäre, ich würde Regina nehmen, solange sie noch zu haben ist. Warst deiner Ruth hinterher, du Esel, die Regina war für dich wie geschaffen, die hättest du haben können. Da war das Deutschlandtreffen schon vorbei, als Friedhelm das sagte.

»Vielen Dank für Euer reichhaltiges Paket, bloß der Appetit nach Hartwurst ist mir vergangen, so viel Wurst habe ich aus Berlin mitgebracht. Beiliegend die Kartoffelkarte, dazu 1.250 Gramm Fleischmarken, 3.690 Gramm Fett, 4.875 Gramm Zucker, das blieb übrig nach der Berlinfahrt. Im Friedrichstadtpalast tanzte die berühmte Uljanowa. Das war was! Für den Zucker könntest Du was einkochen. Sonst geht es mir einigermaßen. Prüfungsfächer dieses Jahr sind: Buchkunde (technisch, geschichtlich), Deutsche Literatur der Gegenwart, Russisch = schriftlich. KPdSU, Bibliothekslehre, Geschichte der Arbeiterbewegung = mündlich. An Rhabarber habe ich mich überfressen. Ich werde ein Paket schmutzige Wäsche schicken. Den Bezugsschein für ein Arbeitshemd habe ich mir erkämpft. Wollte zur Messe als Helfer gehen, als Fahrstuhlführer, hätte aber eine Woche vor Messebeginn anfangen müssen. Am 27. schreite ich gemessenen Schrittes zur Wahl, bin mir meiner staatsbürgerlichen Pflicht und welthistorisch bedeutsamen Aufgabe bewußt.«

Von Mutter kam Post.

Aus Versehen hatte sie einen Brief mitgeschickt, der für Vater bestimmt war. Wie durchs Schlüsselloch sah er plötzlich in ein Verhältnis, bloß dass es die Eltern waren. Gewiss, Mutter hatte manches berichtet, wie sie am Hotel Gude vorbei zur Rekrutensammelstelle gegangen waren, dass Mutter Vater am Valtenberg beim Skifahren kennenlernte, dass ihr auch Alfred gefallen hatte. Manches wusste er nicht. Er entdeckte ein Verhältnis, das stattfand, über das er bisher nicht hatte nachdenken müssen. Immer hatte er die Eltern als Ganzes gesehen, bloß zeitweilig getrennt. Krieg und Gefangenschaft trennten. Diese Trennung war überwunden. Warum sie nicht mitging, als ich den Vater am Bahnhof abholte, der in dieser unförmigen Wattejacke steckte, den Gefangenenbeutel auf dem Rücken, die Frage stellte er sich heute. Als ein Ganzes sah er Adele und Erwin, den Weifaer Walter mit seiner Frau, wenn der bei der Anprobe die Stecknadeln zwischen den Lippen hielt. Bist in den Beinen zu kurz geraten, Junge, eine Idee zu kurz. Dora Adolph und der Lehrer waren ein Paar. Das Schicksal hatte es auseinandergerissen und nicht wieder zusammengefügt.

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