Heiko Werning - Mein wunderbarer Wedding

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Nach dem Überraschungserfolg mit seinem Debüt «In Bed with Buddha», einem episodischen Entwicklungsroman, der den Autor aus dem behüteten Elternhaus im heimischen Münster ins Krisengebiet Wedding führte, weil dort zufällig was frei war, jetzt also Geschichten aus dem Problembezirk selbst, wo goldkettchenbehängte in makellosem Weiß gekleidete Jungtürken breitbeinig den Bürgersteig einnehmen und auf gefährlich machen, aber einem dann doch nur helfen, die gesuchte Adresse zu finden, wo ein türkischer Wirt mit deutschem Essen eine Marktlücke entdeckt zu haben glaubt, wo Friedrich der Große in voller Montur herumläuft, ohne daß jemand Anstoß daran nimmt, wo Dönerverkäufer, Kleinkriminelle, Säufer, Finanzbeamte und religiöse Spinner aller Irrglaubensrichtungen sich tummeln und in Wernings Geschichten unsterblich werden.
Werning, von Haus aus Reptilienforscher, hat das gemacht, was er gelernt hat: seine Umgebung und ihre Geschöpfe beobachtet und seine Beobachtungen aufgeschrieben, die geprägt sind von schöner Selbstironie und Lakonie.

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Ich wünschte ihm alles Gute.

Mein Migrationshintergrund

Ich saß beim Türken, mit meiner zukünftigen türkischen Mitbewohnerin, im vielleicht türkischsten Teil Berlins, und der Türke des Türken kam an unseren Tisch und sprach meine zukünftige türkische Mitbewohnerin an. Auf Türkisch.

»Sprich gefälligst Deutsch«, fauchte meine zukünftige türkische Mitbewohnerin den Türken des Türken an, der, sichtbar erschrocken, sich vermutlich entschuldigte, allerdings vor Schreck versehentlich erneut auf Türkisch, was meine zukünftige türkische Mitbewohnerin nun erst recht aufbrachte und sie den Türken vom Türken anbrüllen ließ: »Wir sind hier in Deutschland, also sprich Deutsch, du Scheißtürke!«

Der Scheißtürke gescholtene Türke vom Türken war nun erschrocken, beschämt und wütend zugleich und parierte, praktisch akzentfrei, aber mit doch etwas gebrochener Logik: »Scheißtürke? Du hast mich einen Scheiß­türken genannt? Du bist doch selbst Scheißtürkin! Und Rassistin! Du glaubst wohl, du bist was Besseres, du Deutsche! Du deutsche Scheißtürkin!«

Dann verschwand er wutschnaubend hinter seinen Tresen, von wo er noch nachsetzte: »Außerdem bist du ja nicht mal richtig Türkin, dein Vater ist Iraner, ein Scheiß­iraner!«

Ich saß also beim Scheißtürken, pardon: beim Türken, mit meiner zukünftigen türkischen, pardon: iranisch-deutschen-scheißtürkischen Mitbewohnerin Sulma, war ein wenig verwirrt über die ethnischen Verwicklungen unserer Essensbestellung, verhandelte aber trotzdem im Folgenden die näheren Details, die aus meiner zukünftigen meine aktuelle iranisch-deutsche-türkische Mitbewohnerin machen sollte.

»Was war das denn jetzt?«, fragte ich Sulma.

»Ich kann das nicht leiden – wir leben hier in Deutschland, die sollen gefälligst Deutsch reden. Sonst wird das doch nie was mit der Integration.«

»Na ja, Integration. Vielleicht will er sich ja gar nicht vollständig integrieren. Wahrscheinlich kommt er doch auch so gut zurecht hier.«

»Wer hier lebt, soll gefälligst auch Deutsch sprechen. Außerdem kann ich gar nicht richtig Türkisch.«

»Aber du bist doch Türkin?«

»Und Iranerin. Und Deutsche. Aber richtig kann ich nur Deutsch. Meine Mutter hat mir als Kind verboten, Türkisch zu sprechen. Sie hat gesagt, wir leben jetzt in Deutschland, also lernen wir Deutsch. Diese ganzen Scheißtürken, meinte meine Mutter, die wären alle zu faul, um Deutsch zu lernen. Deswegen würde auch nichts aus denen.«

»Äh – ist das nicht ein bisschen ...« Mir lag das Wort »rassistisch« auf der Zunge, aber das schien mir irgendwie der Situation nicht angemessen, also stotterte ich etwas und sagte dann: »... zu einfach?«

»Wieso einfach? Ich würde das ganz einfach machen: alle abschieben, wenn sie nicht Deutsch können. Dann sollen sie doch zurück nach Anatolien.«

»Und wo kommt ihr eigentlich her?«

»Na, aus Anatolien natürlich.«

Ich überlegte kurz, dann antwortete ich: »Okay, aber wir machen einen Putzplan, wer wann die Küche und das Bad macht.« Es schien mir angebracht, das unsichere Terrain zu verlassen. Wäre ich mal dort geblieben.

»Nichts«, schnaubte sie auf, »ich bin doch nicht deine Scheißtürkin, die dir das Klo putzt!«

Es war nicht ganz zu leugnen, dass die Stimmung ins leicht Aggressive umgekippt war, jetzt war ich auch etwas genervt: »Kannst du kein Deutsch? Weißt du nicht, was Putzplan bedeutet? Und WG?«

»Und ob ich das weiß«, knurrte sie, »Putzplan heißt, dass ich putzen soll. Mach ich aber nicht. Ich bin nicht aus Anatolien hierher gekommen und studiere hier Medizin, um jetzt für Deutsche das Klo zu putzen.«

»Aber ich sag doch gar nicht, dass nur du das Klo putzen sollst!« Ich wurde schon etwas lauter.

»Das wär ja auch noch schöner!«, zischte sie, »aber du willst, dass wir beide das Klo putzen, also auch ich. Ich putze aber das Klo nicht. Und die Küche auch nicht.«

»Und wer bitteschön soll das dann machen?«

»Du.«

Es klang nicht wie ein Scherz. Ich schaute sie fassungslos an. Sie setzte nach: »Ich kann das einfach nicht. Du hast doch immer Verständnis für alle Ausländer hier mit ihren ganzen Ticks. Und im Vergleich mit Verschleiern, Zwangsverheiratungen und dem ganzen Scheiß ist meiner, nicht putzen zu wollen, doch vergleichsweise harmlos, oder nicht? Wenn du das nicht willst, dann such dir doch eine schöne arische WG, wo ihr einen fußballfeldgroßen Wandplaner in die Küche klebt und für jeden Quadratmeter genau für ein halbes Jahr im Voraus festlegt, wann den wer mit welchem Scheuermittel putzt. Mach doch!«

Sie brüllte inzwischen. Der Scheißtürke vom Türken brüllte von hinter dem Tresen in Richtung meiner zukünftigen türkischen Mitbewohnerin: »Brüll hier nicht so rum, du Scheißdeutsche!«, und allmählich begann ich doch etwas zu zweifeln, ob es wirklich eine so gute Idee war, bei ihr einzuziehen. Vielleicht war ich doch einfach noch nicht weit genug für dieses multikulturelle Abenteuer.

Aber jetzt musste sie doch lachen, rief irgendwas auf Türkisch zu dem Scheißtürken vom Türken, der daraufhin etwas auf Türkisch erwiderte, das ging zwei-, dreimal hin und her, dann lachte auch er, und sie sagte zu mir: »Gut, seine Schwägerin putzt bei uns.«

Ich schaute sie ungläubig an, aber sie ließ mich erst gar nicht zu Wort kommen: »Jetzt stell dich nicht an, die macht das schwarz und billig, das ist in der Community hier gar kein Problem.«

»Was denn für eine Community?«

»Na, die türkische Community natürlich! Das klappt super. Auch, wenn du mal einen Handwerker brauchst oder einen Schneider, das kann ich dir alles organisieren, kein Problem, alles gut und billig.«

»Aber ich will keine Putzfrau. Erst recht keine türkische!«

»Was hast du denn gegen Türkinnen?«

»Hä? Nichts natürlich! Ich will ja sogar mit einer zusammenziehen. Aber ich will keine türkische Putzfrau! Ich meine ...«

»Glaubst du, Türken sind nicht sauber genug, du Superdeutscher?« Ihre gute Laune war schon wieder dahin.

»Quatsch, was soll das denn jetzt! Eben habe ich noch vorgeschlagen, dass wir uns ganz normal, wie man das eben macht in einer WG, das Putzen teilen!«

»Ich putze nicht. Ich bin doch keine Putzfrau. Das ist wieder typisch, du bist Deutsch, siehst eine Türkin und denkst sofort: Putzfrau. Aber so läuft das nicht in unserer WG, das kannst du mir glauben, so nicht, sonst brauchen wir hier gar nicht weiter zu reden, du ... du ...«

»... Westfale«, half ich aus, »Scheißwestfale.« Dann gab ich auf: »Okay, dann putz ich halt.«

Der Türke vom Türken servierte uns das türkische Essen, es roch sehr gut. Ich hoffte, damit konnten wir nun zum angenehmen Teil des Abends übergehen. Aber sie war immer noch nicht befriedet: »Du? Du willst alleine putzen? Das glaubst du doch selbst nicht! Erstens darf ich mir dann die ganze Zeit das Genöle anhören, und zweitens: Ich weiß, wie es in deiner jetzigen Wohnung aussieht, ich war lange genug mit deinem Mitbewohner zusammen, falls du das vergessen hast, und ich weiß genau: Ihr habt einfach überhaupt nicht geputzt, das war total eklig. Das würde kein türkischer Haushalt zulassen, was ihr da veranstaltet habt!«

Ich seufzte: »Meine Güte, es war unsere erste eigene Wohnung, das macht man so, wenn man von zu Hause auszieht, wir kamen beide aus gutbürgerlichen westdeutschen Haushalten, da muss man sich erst mal von den Eltern emanzipieren ...«

»Ihr habt Schnitzelreste in der Küche liegen lassen, bis überall Fliegen waren.«

»Das war ein Versehen!«

»Ja, weil da so viel Müll drüber lag, dass ihr es gar nicht gemerkt habt!«

»Meine Güte, das ist über ein Jahr her, mir ging das ja auch auf die Nerven, deswegen wollte ich jetzt ja auch einen Putzplan ...«

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